„Dresdner Butterbrief“ – Versionsunterschied

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Der '''Dresdner Butterbrief''' geht auf das Jahr [[1491]] zurück und wurde von [[Papst]] [[Innozenz VIII.]] (1484 – 1492) an den sächsischen [[Kurfürst]]en gesandt.
Der sogenannte '''Dresdner Butterbrief''' ist ein Schreiben von [[Papst]] [[Innozenz VIII.]] (1484–1492) an den sächsischen [[Kurfürst]]en [[Ernst (Sachsen)|Ernst von Sachsen]] und [[Albrecht der Beherzte]] aus dem Jahr [[1491]]. Die Kurfürsten aus dem Hause Wettin hatten zuvor über mehrere Generationen versucht, die in der katholischen [[Fastenzeit]] ansonsten verbotene [[Butter]] ausnahmsweise zu erlauben.<ref>https://www.brotexperte.de/brothistorie/die-geschichte-des-christstollens/</ref>


== Butter in den Christstollen ==
== Hintergrund und Inhalt ==
Der im [[Mittelalter]] hergestellte [[Stollen (Gebäck)|Stollenkuchen]] war ein Fastengebäck. Diese Backwaren bestanden nur aus [[Mehl]] und [[Wasser]]. Weitere Zutaten wie [[Hafer]] und [[Rüböl]] verliehen dem Stollengebäck zudem einen tranigen Geschmack. Die ergänzende Verwendung von [[Backhefe|Hefe]] wird häufig genannt, kann für die damalige Zeit aber ausgeschlossen werden, weil die Backhefe erst Jahrhunderte später entdeckt wurde.<ref>https://www.brotexperte.de/brothistorie/die-geschichte-des-christstollens/</ref>
Der im [[Mittelalter]] hergestellte [[Stollen (Gebäck)|Stollenkuchen]] war in seinem Ursprung ein Fastengebäck. Diese als [[Laktizinien]] bezeichneten Backwaren bestanden nur aus [[Mehl]], [[Backhefe|Hefe]] und [[Wasser]]. Die [[Römisch-katholische Kirche|katholische Kirche]] hatte, in Verbindung mit den Fastenregeln, festgelegt, dass weder [[Butter]] noch [[Milch]] hinzukommen durfte. Weitere Zutaten wie [[Hafer]] und Rübenöl <ref> Auch als Rüböl bekannt: Bei "Rüböl" handelt es sich, verkürzt gesagt, um [[Rapsöl]], also Öl, das aus der Rapspflanze gewonnen wird. Dabei wird das Öl aus den Samen der Rapspflanze(n) durch Pressen oder Extraktion gewonnen und (heute) in der Regel anschließend raffiniert. Der Name Rüböl leitet sich nicht von (Zucker-)Rübe ab, sondern von "Rübse" (=Raps) ab. [http://www.freilichtmuseum-neuhausen.de/mcms.php?_oid=69a621b-c112-2df0-0607-3f232fc00488c]</ref> verliehen dem Stollengebäck zudem einen tranigen Geschmack. Der sächsische [[Adel]] berief sich zudem auf seine [[Genuss|Genießerqualität]] und beantragte bei ihrem [[Fürst]]en das Butterverbot aufzuheben. Kurfürst [[Ernst (Sachsen)|Ernst von Sachsen]] (1441 - 1486) und sein Bruder [[Albrecht der Beherzte]] (1443 – 1500) wandten sich mit einem Bittbrief an Papst Innozenz VIII. Der Papst erteilte, gegen ein entsprechendes Bußgeld, im Jahre 1491 den [[Dispens]] und seit dieser Zeit durfte dem Dresdner Christstollen Butter hinzugefügt werden. Im Schweizer Staatsarchiv ist der päpstliche Butterbrief archiviert <ref>So schlummern unter anderem im Staatsarchiv zwei Dokumente aus Zeiten, als Papst Innozenz VIII. ganz am Ende seines Pontifikats im Jahr 1492 die Fastenvorschriften – gegen Bezahlung natürlich – lockerte. In seinem «Butterbrief» wurde das Verbot von und Milch aufgehoben. Im Pfarreiblatt der Bistumskantone Thurgau und Schaffhausen ist dazu Folgendes zu lesen: «… damit war der Damm gebrochen und den Zutaten (für Weihnachtsgebäck) keine Grenzen gesetzt.» [http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.schwyzkultur.ch/media/news/butterbrief-und-paepstliche-bulle-592_1.jpg&imgrefurl=http://www.schwyzkultur.ch/nachrichten/rubrik-aktuell-1/butterbrief-und-paepstliche-bulle-592.html&h=228&w=380&tbnid=AW5wXtGjGPS5ZM:&tbnh=90&tbnw=150&usg=__-VJ9bYjHk_5CmwL4uYNbafSXc5w=&docid=9ta_HGz8SWptXM&sa=X&ved=0CD8Q9QEwBWoVChMI1OC6mbPvyAIVClUaCh1lbQbx]</ref>.

Der sächsische [[Adel]] beantragte bei seinem Fürsten, den von der [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]] bis 1486 gebotenen Verzicht auf [[Butter]] in der [[Fastenzeit]] aufzuheben. Kurfürst [[Ernst (Sachsen)|Ernst von Sachsen]] (1441–1486) und sein Bruder [[Albrecht der Beherzte]] (1443–1500) wandten sich mit einem Bittbrief an Papst [[Innozenz VIII.]] Nach dem Erlass des Papstes dieser Zeit durfte dem [[Stollen (Gebäck)#Dresdner Stollen|Dresdner Christstollen]] Butter hinzugefügt werden. Im [[Staatsarchiv des Kantons Schwyz|Schwyzer Staatsarchiv]] ist der päpstliche Butterbrief archiviert.<ref> [https://www.schwyzkultur.ch/artikel/schwyz/dies-und-das/butterbrief-und-paepstliche-bulle_A61fNCd «Butterbrief» und «päpstliche Bulle» – Nachrichten – SchwyzKultur]</ref>


== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Essen und Trinken (Weihnachten)]]
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[[Kategorie:Fastenzeit]]
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[[Kategorie:Kultur (Mittelalter)]]
[[Kategorie:Essen und Trinken (Mittelalter)]]
[[Kategorie:Apostolisches Schreiben]]
[[Kategorie:1491]]
[[Kategorie:Essen und Trinken (Dresden)|Butterbrief]]
[[Kategorie:Dresdner Geschichte|Butterbrief]]

Aktuelle Version vom 18. November 2022, 06:48 Uhr

Angeschnittener Dresdner Christstollen

Der sogenannte Dresdner Butterbrief ist ein Schreiben von Papst Innozenz VIII. (1484–1492) an den sächsischen Kurfürsten Ernst von Sachsen und Albrecht der Beherzte aus dem Jahr 1491. Die Kurfürsten aus dem Hause Wettin hatten zuvor über mehrere Generationen versucht, die in der katholischen Fastenzeit ansonsten verbotene Butter ausnahmsweise zu erlauben.[1]

Hintergrund und Inhalt

Der im Mittelalter hergestellte Stollenkuchen war ein Fastengebäck. Diese Backwaren bestanden nur aus Mehl und Wasser. Weitere Zutaten wie Hafer und Rüböl verliehen dem Stollengebäck zudem einen tranigen Geschmack. Die ergänzende Verwendung von Hefe wird häufig genannt, kann für die damalige Zeit aber ausgeschlossen werden, weil die Backhefe erst Jahrhunderte später entdeckt wurde.[2]

Der sächsische Adel beantragte bei seinem Fürsten, den von der römisch-katholischen Kirche bis 1486 gebotenen Verzicht auf Butter in der Fastenzeit aufzuheben. Kurfürst Ernst von Sachsen (1441–1486) und sein Bruder Albrecht der Beherzte (1443–1500) wandten sich mit einem Bittbrief an Papst Innozenz VIII. Nach dem Erlass des Papstes dieser Zeit durfte dem Dresdner Christstollen Butter hinzugefügt werden. Im Schwyzer Staatsarchiv ist der päpstliche Butterbrief archiviert.[3]

Einzelnachweise

  1. https://www.brotexperte.de/brothistorie/die-geschichte-des-christstollens/
  2. https://www.brotexperte.de/brothistorie/die-geschichte-des-christstollens/
  3. «Butterbrief» und «päpstliche Bulle» – Nachrichten – SchwyzKultur