„Berlin-Wilmersdorf“ – Versionsunterschied

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'''Wilmersdorf''' ist ein [[Ortsteil]] im [[Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf]] von [[Berlin]]. Der historische Kern Alt-Wilmersdorf befindet sich an der Straße Wilhelmsaue.
'''Wilmersdorf''' ist ein [[Ortsteil]] im [[Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf]] von [[Berlin]]. Der historische Kern Alt-Wilmersdorf befindet sich an der Straße [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Wilhelmsaue*|Wilhelmsaue]].


== Geografie ==
== Geographie ==

=== Geografische Lage ===
=== Lage ===
Wilmersdorf liegt auf der Hochfläche des [[Teltow (Landschaft)|Teltow]] im Südwesten des heutigen Berlin. Es grenzt im Norden an den Ortsteil [[Berlin-Charlottenburg|Charlottenburg]], im Westen an die Ortsteile [[Berlin-Halensee|Halensee]] und [[Berlin-Schmargendorf|Schmargendorf]], im Süden an die zum [[Bezirk Steglitz-Zehlendorf]] gehörenden Ortsteile [[Bezirk Steglitz|Steglitz]] ([[Breitenbachplatz]] und Südrand der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Kreuznacher Straße*|Kreuznacher Straße]]) und [[Berlin-Dahlem|Dahlem]] sowie im Osten an die zum [[Bezirk Tempelhof-Schöneberg]] gehörenden Ortsteile [[Berlin-Friedenau|Friedenau]] (am [[Rheingauviertel (Berlin)|Rheingauviertel]]) und [[Berlin-Schöneberg|Schöneberg]].[[Datei:CarstennFigurWilmersdorf.jpg|mini|[[Carstenn-Figur#Die Wilmersdorfer Figur|Wilmersdorfer Carstenn-Figur]] im heutigen Straßennetz]]
Wilmersdorf liegt auf der Hochfläche des [[Teltow (Landschaft)|Teltow]] im Südwesten des heutigen Berlin. Es grenzt im Norden an den Ortsteil [[Berlin-Charlottenburg|Charlottenburg]], im Westen an die Ortsteile [[Berlin-Halensee|Halensee]] und [[Berlin-Schmargendorf|Schmargendorf]], im Süden an die zum [[Bezirk Steglitz-Zehlendorf]] gehörenden Ortsteile [[Bezirk Steglitz|Steglitz]] ([[Breitenbachplatz]] und Südrand der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Kreuznacher Straße*|Kreuznacher Straße]]) und [[Berlin-Dahlem|Dahlem]] sowie im Osten an die zum [[Bezirk Tempelhof-Schöneberg]] gehörenden Ortsteile [[Berlin-Friedenau|Friedenau]] (am [[Rheingauviertel (Berlin)|Rheingauviertel]]) und [[Berlin-Schöneberg|Schöneberg]].[[Datei:CarstennFigurWilmersdorf.jpg|mini|[[Carstenn-Figur#Die Wilmersdorfer Figur|Wilmersdorfer Carstenn-Figur]] im heutigen Straßennetz]]


Zwischen [[Olivaer Platz]] und Cicerostraße bildet der [[Kurfürstendamm]] die Nordgrenze zum angrenzenden Ortsteil Charlottenburg, sodass die Hausnummern des Boulevards auf der südlichen Straßenseite auf dieser Höhe bereits zu Wilmersdorf gehören.
Zwischen [[Olivaer Platz]] und [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Cicerostraße*|Cicerostraße]] bildet der [[Kurfürstendamm]] die Nordgrenze zum angrenzenden Ortsteil Charlottenburg, sodass die Hausnummern des Boulevards auf der südlichen Straßenseite auf dieser Höhe bereits zu Wilmersdorf gehören.


=== Wohnviertel und Stadtquartiere ===
=== Wohnviertel und Stadtquartiere ===
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==== Prager Platz ====
==== Prager Platz ====
Der [[Prager Platz]], östlich der [[Bundesallee (Berlin)|Bundesallee]], wurde 1870 als Schmuckplatz angelegt und war lange Zeit eines der kulturellen Zentren im Berliner Westen. Im Verlauf des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden der Platz und die umliegende Gegend beinahe vollkommen zerstört und lagen anschließend [[Brache|brach]]. Die den Platz umschließenden Straßen und der nahegelegene [[Nürnberger Platz (Berlin)|Nürnberger Platz]] wurden in den 1960er Jahren autogerecht ausgebaut, um die Zufahrt in die nördlich anschließende [[City West (Berlin)|City West]] zu erleichtern. 1987, anlässlich der [[Geschichte Berlins#750-Jahr-Feier|750-Jahr-Feier Berlins]], wurde der Platz unter ästhetischen Gesichtspunkten neugestaltet. Heute ist er wieder ein belebtes Ortsteilzentrum mit Supermärkten, Restaurants, Cafés und einem Einkaufscenter. Er ist außerdem Erholungs- und Freizeitbereich für die umliegenden Wohnviertel.
Der [[Prager Platz]], östlich der [[Bundesallee (Berlin)|Bundesallee]], wurde 1870 als Schmuckplatz angelegt und war lange Zeit eines der kulturellen Zentren im Berliner Westen. Im Verlauf des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden der Platz und die umliegende Gegend beinahe vollkommen zerstört und lagen anschließend [[Brache|brach]]. Die den Platz umschließenden Straßen und der nahegelegene [[Nürnberger Platz (Berlin)|Nürnberger Platz]] wurden in den 1960er Jahren autogerecht ausgebaut, um die Zufahrt in die nördlich anschließende [[City West (Berlin)|City West]] zu erleichtern. 1987, anlässlich der [[750 Jahre Berlin|750-Jahr-Feier Berlins]], wurde der Platz unter ästhetischen Gesichtspunkten neugestaltet. Heute ist er wieder ein belebtes Ortsteilzentrum mit Supermärkten, Restaurants, Cafés und einem Einkaufscenter. Er ist außerdem Erholungs- und Freizeitbereich für die umliegenden Wohnviertel.


==== Fehrbelliner Platz ====
==== Fehrbelliner Platz ====
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==== Bundesplatz ====
==== Bundesplatz ====
1950 wurden ''Kaiserplatz'' und ''Kaiserallee'' in [[Bundesplatz (Berlin)|Bundesplatz]] und [[Bundesallee (Berlin)|Bundesallee]] umbenannt, um die Zugehörigkeit [[West-Berlin]]s zur [[Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (bis 1990)|Bundesrepublik]] zu betonen. Um den Platz herum war ab 1888 das damalige ''Kaiserplatzviertel'' entstanden. Das Viertel war vor allem für großbürgerliches Wohnen mit geräumigen Etagenwohnungen angelegt worden und blieb in seiner damaligen Gestalt vor allem westlich des Bundesplatzes weitestgehend erhalten. Anders der Bundesplatz selbst, der ebenso wie die Bundesallee in den 1960er Jahren autogerecht umgestaltet wurde, was den ehemaligen parkähnlichen Charakter des Platzes weitestgehend verschwinden ließ. Bekanntheit erlangte das Viertel durch die Langzeitdokumentation ''[[Berlin – Ecke Bundesplatz]]'', die ausgewählte Bewohner von 1986 bis 2012 filmisch auf ihrem Lebensweg begleitet und dabei ein Vierteljahrhundert Berliner Zeitgeschichte dokumentiert.
1950 wurden ''Kaiserplatz'' und ''Kaiserallee'' in [[Bundesplatz (Berlin)|Bundesplatz]] und [[Bundesallee (Berlin)|Bundesallee]] umbenannt, um die Zugehörigkeit [[West-Berlin]]s zur [[Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (bis 1990)|Bundesrepublik]] zu betonen. Um den Platz herum war ab 1888 das damalige ''Kaiserplatzviertel'' entstanden. Das Viertel war vor allem für großbürgerliches Wohnen mit geräumigen Etagenwohnungen angelegt worden und blieb in seiner damaligen Gestalt vor allem westlich des Bundesplatzes weitestgehend erhalten. Anders der Bundesplatz selbst, der ebenso wie die Bundesallee in den 1960er Jahren autogerecht umgestaltet wurde, was den ehemaligen parkähnlichen Charakter des Platzes weitestgehend verschwinden ließ. Bekanntheit erlangte das Viertel durch die Langzeitdokumentation ''[[Berlin – Ecke Bundesplatz]]'', die ausgewählte Bewohner von 1986 bis 2012 filmisch auf ihrem Lebensweg begleitet und dabei ein Vierteljahrhundert Berliner Zeitgeschichte dokumentiert.


==== Rheingauviertel ====
==== Rheingauviertel ====
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[[Datei:WilmersdorfHiildegardstraßeAkazienhof.jpg|mini|Wohnanlage ''Wilmersdorf'' des Beamten-Wohnungs-Vereins zu Berlin, ab 1902 von [[Erich Köhn]] errichtet]][[Datei:Schrammblock1.JPG|mini|[[Wilmersdorfer See#Schrammblock|Schrammblock]], 1925 von [[Jürgen Bachmann (Architekt)|Jürgen Bachmann]]]]
[[Datei:WilmersdorfHiildegardstraßeAkazienhof.jpg|mini|Wohnanlage ''Wilmersdorf'' des Beamten-Wohnungs-Vereins zu Berlin, ab 1902 von [[Erich Köhn]] errichtet]][[Datei:Schrammblock1.JPG|mini|[[Wilmersdorfer See#Schrammblock|Schrammblock]], 1925 von [[Jürgen Bachmann (Architekt)|Jürgen Bachmann]]]]


Mitte des 18. Jahrhunderts erwarben die ersten Berliner der rasant wachsenden Stadt Land und Bauernhäuser in „Deutsch-Wilmersdorf“ und richteten sich Sommersitze in der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Wilhelmsaue*|Wilhelmsaue]] ein, dem ursprünglichen Dorfkern, der heute zwischen [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Mehlitzstraße*|Mehlitz-]] und [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Blissestraße*|Blissestraße]] liegt. Bodenspekulanten, Bauinvestoren sowie die auf Raum angewiesene [[Berliner Ringbahn|Ringbahn]] kauften Mitte des 19. Jahrhunderts verschiedenen Großbauern ihre Felder ab, die dank des unerwarteten Geldsegens als „[[Wilmersdorfer See#Geschichte|Millionenbauern]]“ in die Geschichte eingingen, wie die Familien Gieseler und Mehlitz. [[Otto Schramm]] begründete mit der Badeanstalt am [[Wilmersdorfer See]] und dem ''Tanzpalast Schramm'' den Ruf als ''Seebad Wilmersdorf''.
Mitte des 18. Jahrhunderts erwarben die ersten Einwohner der rasant wachsenden Stadt Berlin Land- und Bauernhäuser in „Deutsch-Wilmersdorf“ und richteten sich Sommersitze in der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf #Wilhelmsaue*|Wilhelmsaue]] ein, dem ursprünglichen Dorfkern, der heute zwischen [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf #Mehlitzstraße*|Mehlitz-]] und [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Blissestraße*|Blissestraße]] liegt. Bodenspekulanten, Bauinvestoren sowie die auf Raum angewiesene [[Berliner Ringbahn|Ringbahn]] kauften Mitte des 19. Jahrhunderts verschiedenen Großbauern ihre Felder ab, die dank des unerwarteten Geldsegens als „[[Wilmersdorfer See#Geschichte|Millionenbauern]]“ in die Geschichte eingingen, wie die Familien Gieseler und Mehlitz. [[Otto Schramm]] begründete mit der Badeanstalt am [[Wilmersdorfer See]] und dem ''Tanzpalast Schramm'' den Ruf als ''Seebad Wilmersdorf''.


Auf dem Boden des [[Gutsbezirk]]s Deutsch-Wilmersdorf entstand am Anfang der 1870er Jahre die Kolonie [[Berlin-Friedenau|Friedenau]], die 1874 zu einer eigenen Landgemeinde erhoben wurde.<ref>[https://books.google.de/books?id=AVYNAAAAIAAJ&hl=de&pg=RA19-PP6#v=onepage&q&f=false Amtsblatt der Regierung Potsdam 1874, S. 394 ]</ref> Der Rest des Gutsbezirks wurde 1875 in die Landgemeinde Deutsch-Wilmersdorf eingegliedert.<ref>[https://books.google.de/books?id=7FYNAAAAIAAJ&vq=Wilmersdorf&hl=de&pg=RA2-PA66#v=onepage&q&f=false Amtsblatt der Regierung Potsdam 1875, S. 66 ]</ref>
Die [[Eva Lichtspiele]] wurden 1913 begründet. Mit der Zuschüttung des Sees endete diese Ära, auf dem Seegelände entstanden Sportplätze, die in den 1920er Jahren in den Grünzug [[Volkspark Wilmersdorf]] einbezogen wurden. Dieser innerstädtische Grünzug in der ehemals sumpfigen Niederung (Fenn) reicht vom benachbarten Schöneberger [[Rudolph-Wilde-Park]] über den [[Fennsee (Wilmersdorf)|Fennsee]] bis zur [[Bundesautobahn 100|Stadtautobahn]]. Auf dem Gelände der Badeanstalt wurde zwischen 1925 und 1928 nach Plänen des Architekten [[Jürgen Bachmann (Architekt)|Jürgen Bachmann]] der sogenannte „Schrammblock“ erbaut. Die Wohnanlage mit einer der ersten unterirdischen Großgaragen, mit Hofterrassen und Vorgärten füllt das gesamte Viereck zwischen den Straßen [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Am Volkspark*|Am Volkspark]], [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Schrammstraße*|Schrammstraße]], Hildegardstraße und [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Livländische Straße*|Livländische Straße]] in einem Gebäudezug.

Die [[Eva Lichtspiele]] wurden 1913 begründet. Mit der Zuschüttung des Sees endete diese Ära, auf dem Seegelände entstanden Sportplätze, die in den 1920er Jahren in den Grünzug [[Volkspark Wilmersdorf]] einbezogen wurden. Dieser innerstädtische Grünzug in der ehemals sumpfigen Niederung (Fenn) reicht vom benachbarten Schöneberger [[Rudolph-Wilde-Park]] über den [[Fennsee (Wilmersdorf)|Fennsee]] bis zur [[Bundesautobahn 100|Stadtautobahn]]. Auf dem Gelände der Badeanstalt wurde zwischen 1925 und 1928 nach Plänen des Architekten [[Jürgen Bachmann (Architekt)|Jürgen Bachmann]] der sogenannte „Schrammblock“ erbaut. Die Wohnanlage mit einer der ersten unterirdischen Großgaragen, mit Hofterrassen und Vorgärten füllt das gesamte Viereck zwischen den Straßen [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf #Am Volkspark*|Am Volkspark]], [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Schrammstraße*|Schrammstraße]], Hildegardstraße und [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf #Livländische Straße*|Livländische Straße]] in einem Gebäudezug.


=== Historischer Kern: Wilhelmsaue ===
=== Historischer Kern: Wilhelmsaue ===
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Eine weitere Millionenbauernfamilie, die Familie [[Georg Blisse|Blisse]] (Namensgeber der Blissestraße), ermöglichte 1911 mit einer Stiftung von über drei Millionen [[Mark (1871)|Mark]] (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund {{Inflation|DE|3|1911}}&nbsp;Millionen Euro) den Bau eines Waisenhauses, das „Blissestift“ in der Wilhelmsaue. In dem historischen Gebäude sind heute verschiedene kommunale Einrichtungen untergebracht, unter anderem ein [[Schulhort]] und eine Ganztagsbetreuungseinrichtung.
Eine weitere Millionenbauernfamilie, die Familie [[Georg Blisse|Blisse]] (Namensgeber der Blissestraße), ermöglichte 1911 mit einer Stiftung von über drei Millionen [[Mark (1871)|Mark]] (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund {{Inflation|DE|3|1911}}&nbsp;Millionen Euro) den Bau eines Waisenhauses, das „Blissestift“ in der Wilhelmsaue. In dem historischen Gebäude sind heute verschiedene kommunale Einrichtungen untergebracht, unter anderem ein [[Schulhort]] und eine Ganztagsbetreuungseinrichtung.


Gleichfalls in der Wilhelmsaue liegt die [[Auenkirche (Wilmersdorf)|Auenkirche]] aus den Jahren 1895 bis 1897. Das [[Neugotik|neugotische]] dreischiffige [[Backsteingotik|Backsteingebäude]] mit dem farbigen Christusmosaik über dem Eingangsportal stammt von [[Max Spitta]] und ersetzte die alte Wilmersdorfer Dorfkirche aus dem Jahr 1772, deren Vorgängerin dem Brand von 1766 zum Opfer fiel. In der Wilhelmsaue 126 liegt das älteste Haus von Wilmersdorf, das [[Schoeler-Schlösschen]] von 1752, das&nbsp;wie der anschließende kleine Schoelerpark&nbsp;– den Namen seines letzten Bewohners, des [[Augenarzt]]es und Medizinalrates [[Heinrich Schoeler]] (1844–1918) trägt.
Gleichfalls in der Wilhelmsaue liegt die [[Auenkirche (Wilmersdorf)|Auenkirche]] aus den Jahren 1895 bis 1897. Das [[Neugotik|neugotische]] dreischiffige [[Backsteingotik |Backsteingebäude]] mit dem farbigen Christusmosaik über dem Eingangsportal stammt von [[Max Spitta]] und ersetzte die alte Wilmersdorfer Dorfkirche aus dem Jahr 1772, deren Vorgängerin dem Brand von 1766 zum Opfer fiel. In der Wilhelmsaue 126 liegt das älteste Haus von Wilmersdorf, das [[Schoeler-Schlösschen]] von 1752, das&nbsp;wie der anschließende kleine Schoelerpark&nbsp;– den Namen seines letzten Bewohners, des [[Augenarzt]]es und Medizinalrates [[Heinrich Schoeler]] (1844–1918) trägt.


=== Als Stadtteil zu Berlin ===
=== Als Stadtteil zu Berlin ===
Im 19.&nbsp;Jahrhundert bürgerte sich für das Dorf die Bezeichnung ''Deutsch Wilmersdorf'' zur Unterscheidung von [[Märkisch Wilmersdorf|''Wendisch Wilmersdorf'']] (seit 1937 ''Märkisch Wilmersdorf'') ein. Am 1. April 1906 erhielt die Gemeinde Stadtrecht und den offiziellen Namen ''Deutsch-Wilmersdorf.'' Mit dem 1. April 1907 schied Deutsch-Wilmersdorf aus dem [[Landkreis Teltow|Kreis Teltow]] aus und wurde ein selbstständiger [[Stadtkreis (Deutschland)|Stadtkreis]]. Der erste und einzige Bürgermeister und nach 1909 auch [[Oberbürgermeister]] war [[Ernst Habermann (Politiker)|Ernst Habermann]], der seit 1897 bereits das Amt des Gemeindevorstehers innegehabt hatte und nach dem später der Habermannplatz benannt wurde.<ref>{{LuiseLexStr|art=a|bez=09|id=H12|zlb98=764|kaupert=Habermannplatz-10717-Berlin|name=Habermannplatz}}</ref>
Im 19.&nbsp;Jahrhundert bürgerte sich für das Dorf die Bezeichnung ''Deutsch Wilmersdorf'' zur Unterscheidung von [[Märkisch Wilmersdorf|''Wendisch Wilmersdorf'']] (seit 1937: ''Märkisch Wilmersdorf'') ein. Am 1. April 1906 erhielt die Gemeinde Deutsch-Wilmersdorf das Stadtrecht.<ref>[https://books.google.de/books?id=4U0NAAAAIAAJ&vq=Wilmersdorf&hl=de&pg=RA31-PA16#v=onepage&q&f=false Amtsblatt der Regierung Potsdam 1906, S. 456]</ref> Mit dem 1.&nbsp;April 1907 schied Deutsch-Wilmersdorf aus dem [[Landkreis Teltow|Kreis Teltow]] aus und wurde ein selbstständiger [[Stadtkreis (Deutschland)|Stadtkreis]]. Der erste und einzige Bürgermeister und nach 1909 auch [[Oberbürgermeister]] war [[Ernst Habermann (Politiker)|Ernst Habermann]], der seit 1897 bereits das Amt des Gemeindevorstehers innegehabt hatte und nach dem später der Habermannplatz benannt wurde.<ref>{{LuiseLexStr|art=a|bez=09|id=H12|zlb98=764|kaupert=Habermannplatz-10717-Berlin|name=Habermannplatz}}</ref>


Ab 1912 führte die Stadt die Bezeichnung ''Berlin-Wilmersdorf''. Zum 1.&nbsp;Oktober 1920 wurde die Großstadt als [[Bezirk Wilmersdorf]] nach [[Groß-Berlin]] eingemeindet; sie hatte damals bereits 139. 468 Einwohner.
Ab 1912 führte die Stadt die Bezeichnung ''Berlin-Wilmersdorf''. Zum 1.&nbsp;Oktober 1920 wurde die Großstadt als [[Bezirk Wilmersdorf]] nach [[Groß-Berlin]] eingemeindet; sie hatte damals bereits 139.468 Einwohner.


=== Das jüdische Wilmersdorf ===
=== Das jüdische Wilmersdorf ===
[[Datei:Gedenktafel Prinzregentenstr 70 (Wilmd) Synagoge Wilmersdorf.JPG|mini|Gedenktafel am einstigen Standort der [[Synagoge Prinzregentenstraße]]]]
[[Datei:Gedenktafel Prinzregentenstr 70 (Wilmd) Synagoge Wilmersdorf.JPG|mini|Gedenktafel am einstigen Standort der [[Synagoge Prinzregentenstraße]]]]


Der Bezirk hatte in der Zeit der [[Weimarer Republik]] einen starken [[Judentum|jüdischen]] Bevölkerungsanteil; 1933 betrug er 13,5 %. Bei den Gymnasialschülern waren 30 % jüdischen Glaubens, es gab fünf jüdische Privatschulen. Viele bekannte Künstler und Schriftsteller wohnten in Wilmersdorf, unter anderen [[George Grosz]], [[Egon Erwin Kisch]], [[Heinrich Mann]], [[Anna Seghers]] und [[Arnold Zweig]]. An den 1922 in der [[Koenigsallee]] in [[Berlin-Grunewald|Grunewald]] von Rechtsradikalen ermordeten Reichsaußenminister [[Walter Rathenau]] erinnert dort ein Gedenkstein. Die jüdische Gemeinde hielt ihre Gottesdienste zunächst in [[Synagoge|Privatsynagogen]] ab; 1929 wurde in der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Prinzregentenstraße*|Prinzregentenstraße]] eine große [[Synagoge Prinzregentenstraße|Gemeindesynagoge]] errichtet, die 2300 Besuchern Platz bot. Das Gebäude wurde während der [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogrome]] vom 9. zum 10.&nbsp;November 1938 von [[Sturmabteilung|SA-Trupps]] teilweise zerstört, die Reste des Gebäudes wurden 1958 abgetragen. An den heute hier befindlichen Wohnhäusern erinnert eine Gedenktafel an die Wilmersdorfer Synagoge.
Der Bezirk hatte in der Zeit der [[Weimarer Republik]] einen starken [[Judentum|jüdischen]] Bevölkerungsanteil; 1933 betrug er 13,5 %. Bei den Gymnasialschülern waren 30 % jüdischen Glaubens, es gab fünf jüdische Privatschulen. Viele bekannte Künstler und Schriftsteller wohnten in Wilmersdorf, unter anderen [[George Grosz]], [[Egon Erwin Kisch]], [[Heinrich Mann]], [[Anna Seghers]] und [[Arnold Zweig]]. An den 1922 in der [[Koenigsallee]] in [[Berlin-Grunewald|Grunewald]] von Rechtsradikalen ermordeten Reichsaußenminister [[Walter Rathenau]] erinnert dort ein Gedenkstein. Die jüdische Gemeinde hielt ihre Gottesdienste zunächst in [[Synagoge|Privatsynagogen]] ab; 1929 wurde in der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf #Prinzregentenstraße*|Prinzregentenstraße]] eine große [[Synagoge Prinzregentenstraße |Gemeindesynagoge]] errichtet, die 2300 Besuchern Platz bot. Das Gebäude wurde während der [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogrome]] vom 9. zum 10.&nbsp;November 1938 von [[Sturmabteilung|SA-Trupps]] teilweise zerstört, die Reste des Gebäudes wurden 1958 abgetragen. An den heute hier befindlichen Wohnhäusern erinnert eine Gedenktafel an die Wilmersdorfer Synagoge.


Im Jahr 2007 wurde in der Münsterschen Straße für die wachsende jüdische Gemeinde das [[Jüdisches Bildungszentrum Chabad Berlin|Jüdische Bildungszentrum Chabad]] eröffnet, das neben einem Kindergarten, einer Schule und einem koscheren Restaurant auch eine Synagoge beherbergt.
Im Jahr 2007 wurde in der Münsterschen Straße für die wachsende jüdische Gemeinde das [[Jüdisches Bildungszentrum Chabad Berlin|Jüdische Bildungszentrum Chabad]] eröffnet, das neben einem Kindergarten, einer Schule und einem koscheren Restaurant auch eine Synagoge beherbergt.
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! Jahr
! Jahr
! Einwohner<ref>''1871–1919 Gross-Berlin: Geographie der Weltstadt'', [[Friedrich Leyden]] 1933</ref>
! Einwohner
|-
|-
| 2007 || 92.827
| 1858 || {{0|000}}1.027{{FN|1}}
|-
|-
| 2010 || 93.533
| 1871 || {{0|000}}1.662{{FN|2}}
|-
|-
| 2011 || 94.113
| 1880 || {{0|00}}2.911
|-
|-
| 2012 || 95.164
| 1890 || {{0|00}}5.164
|-
|-
| 2013 || 96.038
| 1900 || {{0}}30.671
|-
|-
| 2014 || 97.707
| 1910 || 109.716
|-
|-
| 2015 || 99.311
| 1919 || 139.468
|-
| 1930 || 166.049
|}
|}
|
|
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! Jahr
! Jahr
! Einwohner<ref>1930–1987 ''Statistisches Jahrbuch von Berlin'' (jeweilige Jahre)</ref>
! Einwohner
|-
| 1938 || 173.320
|-
| 1946 || 102.004
|-
| 1950 || 113.774
|-
| 1960 || 127.647
|-
| 1970 || 120.514
|-
| 1987 || 105.664
|-
| 2000 || 105.492
|-
| 2007 || {{0}}92.827
|}
|
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! Jahr
! Einwohner<ref>ab 2000 [https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/a-i-5-hj ''Einwohnerbestand in Berlin – Grunddaten'' Amt für Statistik Berlin-Brandenburg] (jeweilige Jahre)</ref>
|-
| 2010 || {{0}}93.533
|-
| 2011 || {{0}}94.113
|-
| 2012 || {{0}}95.164
|-
| 2013 || {{0}}96.038
|-
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|-
| 2015 || {{0}}99.311
|-
|-
| 2016 || 100.320
| 2016 || 100.320
|-
|-
| 2017 || 100.671
| 2017 || 100.671
|}
|
{| class="wikitable" style="text-align:center;"
! Jahr
! Einwohner
|-
|-
| 2018 || 101.762
| 2018 || 101.762
Zeile 155:Zeile 198:
| 2021 || {{0}}99.688
| 2021 || {{0}}99.688
|-
|-
| 2022 || 101.268
|-
| 2023 || 101.557
|}
|}
|}
|}
{{FNZ|1|davon Gemeinde 926 und Gutsbezirk 101<ref>[https://books.google.de/books?id=LiKSOOM2kjUC&newbks=1&newbks_redir=0&dq=Boxhagen&hl=de&pg=RA1-PA112#v=onepage&q&f=false Ortschafts-Statistik des Regierungsbezirks Potsdam, Richard Boeckh, Berlin 1861, S. 112]</ref>}}

{{FNZ|2|davon Gemeinde 1626 und Gutsbezirk 36<ref>[http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV014917046/ft/bsb11157795?page=54 Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung (1873), S. 44]</ref>}}
Quelle: ''Statistischer Bericht A I 5. Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember. Grunddaten.'' Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (jeweilige Jahre)<ref>[https://download.statistik-berlin-brandenburg.de/b59486392f2d43ff/b5faad3d13a2/SB_A01-05-00_2021h02_BE.pdf ''Statistischer Bericht A I 5-hj 2/21. Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember 2021. Grunddaten.''] Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Potsdam 2022, S. 24.</ref>


== Politik ==
== Politik ==

=== Gemeindevorsteher/Bürgermeister von Wilmersdorf ===
=== Gemeindevorsteher/Bürgermeister von Wilmersdorf ===
{| class="wikitable sortable zebra"
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| [[Ernst Habermann (Politiker)|Ernst Habermann]] (ab 1906 Bürgermeister, ab 1909 Oberbürgermeister)
| [[Ernst Habermann (Politiker)|Ernst Habermann]] (ab 1906 Bürgermeister, ab 1909 Oberbürgermeister)
|}
|}
<small>Quelle: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf</small><ref>[https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/politik/bezirksamt/bezirksamtsmitglieder/artikel.178345.php Bürgermeister und Bezirksbürgermeister]</ref>
<sup>Quelle: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf</sup><ref>[https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/politik/bezirksamt/bezirksamtsmitglieder/artikel.178345.php Bürgermeister und Bezirksbürgermeister]</ref>


=== Partnerschaften ===
=== Partnerschaften ===
Der ehemalige Bezirk Wilmersdorf hatte folgende [[Gemeindepartnerschaft|Partnerschaften]], die jetzt als Partnerschaften des Bezirks [[Charlottenburg-Wilmersdorf]] weitergeführt werden:<ref>{{Internetquelle |url=http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/ueber-den-bezirk/sonstiges/partnerschaften/ |titel=Partnerschaften |hrsg=Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin |abruf=2015-01-03}}</ref>
Der ehemalige Bezirk Wilmersdorf hatte folgende [[Gemeindepartnerschaft|Partnerschaften]], die jetzt als Partnerschaften des Bezirks [[Charlottenburg-Wilmersdorf]] weitergeführt werden:<ref>{{Internetquelle |url=http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/ueber-den-bezirk/sonstiges/partnerschaften/ |titel=Partnerschaften |hrsg=Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin |abruf=2015-01-03 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150103191441/http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/ueber-den-bezirk/sonstiges/partnerschaften/ |archiv-datum=2015-01-03 |offline=ja |archiv-bot=2023-03-19 06:59:25 InternetArchiveBot }}</ref>


'''International'''
'''International'''


* {{NLD|Ziel=Apeldoorn}} ([[Niederlande]]), seit 5.&nbsp;Januar 1968 (dort gibt es eine Straße ''Wilmersdorf'')
{{NLD|Ziel=Apeldoorn}} ([[Niederlande]]), seit 5.&nbsp;Januar 1968 (dort gibt es eine Straße ''Wilmersdorf'')<br />
* {{DNK|Ziel=Gladsaxe}} ([[Dänemark]]), seit 5.&nbsp;Januar 1968
{{DNK|Ziel=Gladsaxe}} ([[Dänemark]]), seit 5.&nbsp;Januar 1968<br />
* {{GBR|Ziel=London Borough of Sutton}} (Vereinigtes Königreich), seit 18.&nbsp;April 1968
{{GBR|Ziel=London Borough of Sutton}} (Vereinigtes Königreich), seit 18.&nbsp;April 1968<br />
* {{HRV|Ziel=Split}} ([[Kroatien]]), seit 5.&nbsp;Mai 1970
{{HRV|Ziel=Split}} ([[Kroatien]]), seit 5.&nbsp;Mai 1970<br />
* {{ISR|Ziel=Karmi’el}} ([[Israel]]), seit 16.&nbsp;Januar 1985
{{ISR|Ziel=Karmi’el}} ([[Israel]]), seit 16.&nbsp;Januar 1985<br />
* {{UKR|Ziel=Kiew|Kiew-Pechersk}} ([[Ukraine]]), seit 21.&nbsp;Februar 1991
{{UKR|Ziel=Kiew|Kiew-Pechersk}} ([[Ukraine]]), seit 21.&nbsp;Februar 1991<br />
* {{FRA|Ziel=Gagny|Gagny/Paris}} ([[Frankreich]]), seit 1992
{{FRA|Ziel=Gagny|Gagny/Paris}} ([[Frankreich]]), seit 1992<br />
* {{POL|Ziel=Międzyrzecz}} (ehem. Meseritz, [[Polen]]), seit 11.&nbsp;Juni 1993
{{POL|Ziel=Międzyrzecz}} (ehem. Meseritz, [[Polen]]), seit 11.&nbsp;Juni 1993


'''National'''
'''National'''
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== Sehenswürdigkeiten und Kultur ==
== Sehenswürdigkeiten und Kultur ==
=== Bauwerke ===
[[Datei:Mosse-Stift.jpg|mini|hochkant=1.4|[[Mosse-Stift]]]]
[[Datei:WilmersdorfParetzerStraßeStGertrauden.jpg|mini|[[Sankt-Gertrauden-Krankenhaus]]]]


=== Bauwerke ===
* Das ehemalige [[Mosse-Stift]] wurde ab 1893 auf Betreiben des deutsch-jüdischen Unternehmers [[Rudolf Mosse]] als interkonfessionelles [[Waisenhaus]] errichtet. In der schlossähnlichen Anlage sind bis heute neben anderen sozialpädagogischen Einrichtungen mehrere Kinder- und Jugendwohngruppen untergebracht.
* Das ehemalige [[Mosse-Stift]] wurde ab 1893 auf Betreiben des deutsch-jüdischen Unternehmers [[Rudolf Mosse]] als interkonfessionelles [[Waisenhaus]] errichtet. In der schlossähnlichen Anlage sind bis heute neben anderen sozialpädagogischen Einrichtungen mehrere Kinder- und Jugendwohngruppen untergebracht.
* Der [[WOGA-Komplex am Lehniner Platz]] ist ein städtebauliches [[Bauensemble|Ensemble]], das ab 1925 von [[Erich Mendelsohn]] erbaut wurde. Der Komplex sollte Kultur, Einkaufsmöglichkeiten und Wohnen verbinden. Im Kopfbau der Anlage, dem ehemaligen ''Kino Universum'', befindet sich die [[Schaubühne am Lehniner Platz]].
* Der [[WOGA-Komplex am Lehniner Platz]] ist ein städtebauliches [[Bauensemble|Ensemble]], das ab 1925 von [[Erich Mendelsohn]] erbaut wurde. Der Komplex sollte Kultur, Einkaufsmöglichkeiten und Wohnen verbinden. Im Kopfbau der Anlage, dem ehemaligen ''Kino Universum'', befindet sich die [[Schaubühne am Lehniner Platz]].
* Das 1930 fertiggestellte [[Sankt-Gertrauden-Krankenhaus]] erhielt 1945 Glasmalereien und ein [[Apsis]]mosaik von [[Charles Crodel]] nebst Ergänzungen von 1973.
* Das 1930 fertiggestellte [[Sankt-Gertrauden-Krankenhaus]] erhielt 1945 Glasmalereien und ein [[Apsis]]mosaik von [[Charles Crodel]] nebst Ergänzungen von 1973.
* Die [[Autobahnüberbauung Schlangenbader Straße]] ist weltweit einzigartig. Sie stammt aus der Zeit der Insellage [[West-Berlin]]s in den 1970er Jahren und war der Versuch, die knappen Innenstadtflächen rationell zu nutzen.
* Die [[Autobahnüberbauung Schlangenbader Straße]] ist weltweit einzigartig. Sie stammt aus der Zeit der Insellage [[West-Berlin]]s in den 1970er Jahren und war der Versuch, die knappen Innenstadtflächen rationell zu nutzen.
* Eine Besonderheit in Wilmersdorf sind die aufwendig gestalteten U-Bahnhöfe aus der [[Deutsches Kaiserreich|Kaiserzeit]] an der [[U-Bahn-Linie U3 (Berlin)|Linie U3]] zwischen den Stationen [[U-Bahnhof Hohenzollernplatz|Hohenzollernplatz]] und [[U-Bahnhof Breitenbachplatz|Breitenbachplatz]], der bereits im Ortsteil [[Berlin-Dahlem|Dahlem]] liegt.
* Die aufwendig gestalteten U-Bahnhöfe aus der [[Deutsches Kaiserreich|Kaiserzeit]] an der [[U-Bahn-Linie U3 (Berlin)|Linie U3]] zwischen den Stationen [[U-Bahnhof Hohenzollernplatz|Hohenzollernplatz]] und [[U-Bahnhof Breitenbachplatz|Breitenbachplatz]], der im Ortsteil [[Berlin-Dahlem|Dahlem]] liegt.
* Abwasserpumpwerk Wilmersdorf, Hohenzollerndamm 208, 1905/1906 errichteter Backsteinbau von Hermann Müller. Daneben Neubau aus Glas und Stahl von [[Kurt Ackermann (Architekt)|Kurt Ackermann]], errichtet 1991–1998.


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'''Kirchen'''
Mosse-Stift.jpg|[[Mosse-Stift]]
WilmersdorfParetzerStraßeStGertrauden.jpg|[[Sankt-Gertrauden-Krankenhaus]]
Abwasserpumpwerk Wilmersdorf.jpg|Abwasserpumpwerk Wilmersdorf
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'''Kirchen'''
* [[Evangelisch-Lutherische Kirche Zum Heiligen Kreuz (Berlin-Wilmersdorf)|Altlutherische Kirche ''Zum Heiligen Kreuz'']], erbaut 1907–1908 von [[Heinrich Straumer]]
* [[Evangelisch-Lutherische Kirche Zum Heiligen Kreuz (Berlin-Wilmersdorf)|Altlutherische Kirche ''Zum Heiligen Kreuz'']], erbaut 1907–1908 von [[Heinrich Straumer]]
* Evangelische [[Vater-Unser-Kirche (Berlin-Wilmersdorf)|Vater-Unser-Kirche]], erbaut 1959–1961 nach Plänen von [[Werner March]]
* Evangelische [[Vater-Unser-Kirche (Berlin-Wilmersdorf)|Vater-Unser-Kirche]], erbaut 1959–1961 nach Plänen von [[Werner March]]
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* [[Christianskirken (Berlin)|Christianskirken]], Kirche der evangelisch-lutherischen Dänischen Kirche im Ausland, heutiger Bau 1967 eingeweiht
* [[Christianskirken (Berlin)|Christianskirken]], Kirche der evangelisch-lutherischen Dänischen Kirche im Ausland, heutiger Bau 1967 eingeweiht
* [[Schwedische Kirche (Berlin)|Schwedische Kirche Berlin]], Kirche der evangelisch-lutherischen Schwedischen Kirche im Ausland, erbaut 1929, im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] schwer beschädigt, 1952–1955 erweitert und umgebaut
* [[Schwedische Kirche (Berlin)|Schwedische Kirche Berlin]], Kirche der evangelisch-lutherischen Schwedischen Kirche im Ausland, erbaut 1929, im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] schwer beschädigt, 1952–1955 erweitert und umgebaut
* Adventhaus Wilmersdorf [[Adventhaus (Berlin-Wilmersdorf)]]


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Auenkirche.jpg|Auenkirche
Berlin Wilmersdorf Heilig Kreuz Kirche 08.05.2012 21-10-29.jpg|[[Heilig-Kreuz-Kirche (Berlin-Wilmersdorf)|Katholische Heilig-Kreuz-Kirche]]
Kirche am Hohenzollernplatz 01.jpg|[[Kirche am Hohenzollernplatz|Evangelische Kirche am Hohenzollernplatz]]
B-Wilmersdorf Okt12 RussKirche.jpg|Russisch-Orthodoxe [[Christi-Auferstehungs-Kathedrale]]
Lindenkirche.jpg|Lindenkirche
Hahn K 07 Kirche am Hohenzollern Kirchenraum.jpg|[[Kirche am Hohenzollernplatz|Evangelische Kirche am Hohenzollernplatz]]
Kirche Zum Heiligen Kreuz (Berlin-Wilmersdorf) (3).jpg|Evang.-luth. Kirche Zum Heiligen Kreuz
Berlin Erste Kirche Christi Wissenschaftler.jpg|Erste Kirche Christi Wissenschaftler von [[Otto Bartning]]
Berlin Wilmersdorf Heilig Kreuz Kirche 08.05.2012 21-10-29.jpg|[[Heilig-Kreuz-Kirche (Berlin-Wilmersdorf)|Katholische Heilig-Kreuz-Kirche]]
Ludwigkirchplatz Berlin 08-14.jpg|Katholische Kirche St. Ludwig
Berlin-Wilmersdorf St.-Marienkirche Bergheimer Platz.jpg|St.-Marien-Kirche
B-Wilmersdorf Okt12 RussKirche.jpg|Russisch-Orthodoxe [[Christi-Auferstehungs-Kathedrale]]
Berlin Erste Kirche Christi Wissenschaftler.jpg|Erste Kirche Christi Wissenschaftler von [[Otto Bartning]]
Adventhaus (Berlin-Wilmersdorf).JPG|Adventhaus Berlin-Wilmersdorf
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'''Moscheen'''
'''Moscheen'''

[[Datei:Wilmersdorfer Moschee 20151219 23.jpg|mini|[[Wilmersdorfer Moschee]]]]

* [[Wilmersdorfer Moschee]] (historisch: ''Berliner Moschee''), älteste existierende Moschee in Deutschland, 1924 an Stelle eines Vorgängerbaus von 1915 errichtet
* [[Wilmersdorfer Moschee]] (historisch: ''Berliner Moschee''), älteste existierende Moschee in Deutschland, 1924 an Stelle eines Vorgängerbaus von 1915 errichtet
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MJK 46352 Wilmersdorfer Moschee.jpg|[[Wilmersdorfer Moschee]]
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'''Synagogen'''
'''Synagogen'''

* [[Jüdisches Bildungszentrum Chabad Berlin|Synagoge Münstersche Straße]]
* [[Jüdisches Bildungszentrum Chabad Berlin|Synagoge Münstersche Straße]]
* [[Synagoge Prinzregentenstraße]] (zerstört)
* [[Synagoge Prinzregentenstraße]] (zerstört)


=== Stolpersteine (Auswahl) ===
=== Stolpersteine (Auswahl) ===
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Nassauische Str 30 - alle horizontal.JPG|Nassauische Straße 30
Nassauische Str 30 - alle horizontal.JPG|Nassauische Straße&nbsp;30
Stolperstein Konstanzer Str 11 (Wilmd) Therese Rothauser.jpg|Konstanzer Straße 11
Stolperstein Konstanzer Str 11 (Wilmd) Therese Rothauser.jpg|Konstanzer Straße&nbsp;11
Stolpersteine mit Kerze 20140815 5.jpg|Nassauische Straße 54
Stolpersteine mit Kerze 20140815 5.jpg|Nassauische Straße&nbsp;54
Güntzelstr 49.JPG|Güntzelstraße 49
Güntzelstr 49.JPG|Güntzelstraße&nbsp;49
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[[Datei:Berlin Schaubühne nachts.jpg|mini|[[Schaubühne am Lehniner Platz]]]]
[[Datei:Berlin Schaubühne nachts.jpg|mini|[[Schaubühne am Lehniner Platz]]]]
=== Theater und Spielstätten ===
=== Theater und Spielstätten ===

* [[Schaubühne am Lehniner Platz]]
* [[Schaubühne am Lehniner Platz]]
* [[Bar jeder Vernunft|Bar Jeder Vernunft]]
* [[Bar jeder Vernunft|Bar Jeder Vernunft]]
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== Verkehr ==
== Verkehr ==

=== Öffentlicher Personennahverkehr ===
=== Öffentlicher Personennahverkehr ===
[[Berliner U-Bahn|U-Bahnhöfe]] der [[U-Bahn-Linie U9 (Berlin)|Linie U9]]
[[Berliner U-Bahn|U-Bahnhöfe]] der [[U-Bahn-Linie U9 (Berlin)|Linie U9]]
Zeile 299:Zeile 356:
* [[U-Bahnhof Berliner Straße|Berliner Straße]]
* [[U-Bahnhof Berliner Straße|Berliner Straße]]


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U Hohenzollernplatz.jpg|[[U-Bahnhof Hohenzollernplatz]]
U Hohenzollernplatz.jpg|[[U-Bahnhof Hohenzollernplatz]]
Berlin - U-Bahnhof Fehrbelliner Platz - Linien U3 und U7 (6384660691).jpg|[[U-Bahnhof Fehrbelliner Platz]]
Berlin - U-Bahnhof Fehrbelliner Platz - Linien U3 und U7 (6384660691).jpg|[[U-Bahnhof Fehrbelliner Platz]]
Heidelbergerpl-ubahn.jpg|[[Bahnhof Berlin Heidelberger Platz#U-Bahnhof|U-Bahnhof Heidelberger Platz]]
Heidelbergerpl-ubahn.jpg|[[Bahnhof Berlin Heidelberger Platz#U-Bahnhof|U-Bahnhof Heidelberger Platz]]
Berlin - U-Bahnhof Rüdesheimer Platz Bahnsteig.jpg|[[U-Bahnhof Rüdesheimer Platz]]
Berlin - U-Bahnhof Rüdesheimer Platz Bahnsteig.jpg|[[U-Bahnhof Rüdesheimer Platz]]
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== Bildung ==
== Bildung ==

=== Höhere Bildungseinrichtungen ===
=== Höhere Bildungseinrichtungen ===
* [[Universität der Künste Berlin|Universität der Künste]] (Fakultät für Musik)
* [[Universität der Künste Berlin|Universität der Künste]] (Fakultät für Musik)
* [[Lateinamerika-Institut (Berlin)|Lateinamerika-Institut]] der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]]
* [[Lateinamerika-Institut (Berlin)|Lateinamerika-Institut]] der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]]
* [[Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung]]
* [[Max-Planck-Institut für Bildungsforschung]]
* [[Max-Planck-Institut für Bildungsforschung]]
* [[Philipp-Pfaff-Institut]], Fortbildungseinrichtung der [[Zahnärztekammer]] Berlin und Landeszahnärztekammer Brandenburg im Haus der ''Zahnklinik Süd'' der [[Charité]]
* [[Philipp-Pfaff-Institut]], Fortbildungseinrichtung der [[Zahnärztekammer]] Berlin und Landeszahnärztekammer Brandenburg im Haus der ''Zahnklinik Süd'' der [[Charité]]
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=== Schulen ===
=== Schulen ===
[[Datei:Goethe-Gymnasium B-Wilmersdorf 02-2014.jpg|mini|Das [[Goethe-Gymnasium (Berlin-Wilmersdorf)|Goethe-Gymnasium]] ist ein altsprachliches, humanistisches [[Gymnasium]] und gehört zu den bekanntesten Oberschulen Berlins]]
[[Datei:Goethe-Gymnasium B-Wilmersdorf 02-2014.jpg|mini|[[Goethe-Gymnasium (Berlin-Wilmersdorf)|Goethe-Gymnasium]]]]


* [[Annie Heuser Schule]] ([[Waldorfschule]]), [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Eisenzahnstraße*|Eisenzahnstraße]] 37
* [[Annie Heuser Schule]] ([[Waldorfschule]]), [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Eisenzahnstraße*|Eisenzahnstraße]] 37
Zeile 338:Zeile 397:
* Ernst-Habermann-Grundschule, [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Babelsberger Straße*|Babelsberger Straße]] 24/25
* Ernst-Habermann-Grundschule, [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Babelsberger Straße*|Babelsberger Straße]] 24/25
* Finkenkrug-Schule (Schule für geistig Behinderte), [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Mannheimer Straße*|Mannheimer Straße]] 21/22
* Finkenkrug-Schule (Schule für geistig Behinderte), [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Mannheimer Straße*|Mannheimer Straße]] 21/22
* Freudberg [[Gemeinschaftsschule]] ([[Montessorischule]]), Bundesallee 35
* [[Friedrich-Ebert-Oberschule (Berlin)|Friedrich-Ebert-Oberschule]] (Gymnasium), [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Blissestraße*|Blissestraße]] 22
* [[Friedrich-Ebert-Oberschule (Berlin)|Friedrich-Ebert-Oberschule]] (Gymnasium), [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Blissestraße*|Blissestraße]] 22
* [[Goethe-Gymnasium (Berlin-Wilmersdorf)|Goethe-Gymnasium]], [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Gasteiner Straße*|Gasteiner Straße]] 23
* [[Goethe-Gymnasium (Berlin-Wilmersdorf)|Goethe-Gymnasium]], [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Gasteiner Straße*|Gasteiner Straße]] 23
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* Kläre-Bloch-Schule (Berufsoberschule), [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Prinzregentenstraße*|Prinzregentenstraße]] 60
* Kläre-Bloch-Schule (Berufsoberschule), [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Prinzregentenstraße*|Prinzregentenstraße]] 60
* Marie-Curie-Oberschule (Gymnasium), [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Weimarische Straße*|Weimarische Straße]] 21
* Marie-Curie-Oberschule (Gymnasium), [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Weimarische Straße*|Weimarische Straße]] 21
* [[Nelson Mandela Schule (Berlin)|Nelson Mandela Schule]] (bilinguale Schule mit Primar-, Sekundar- und gymnasialer Oberstufe), [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Pfalzburger Straße*|Pfalzburger Straße]] 23 und 30
* Nelson-Mandela-Schule (bilinguale Schule mit Primar-, Sekundar- und gymnasialer Oberstufe), [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Pfalzburger Straße*|Pfalzburger Straße]] 23 und 30
* Otto-von-Guericke-Oberschule (Realschule), Eisenzahnstraße 47/48
* Otto-von-Guericke-Oberschule (Realschule), Eisenzahnstraße 47/48
* Peter-A.-Silbermann-Schule (Abendgymnasium), Blissestraße 22
* Peter-A.-Silbermann-Schule (Abendgymnasium), Blissestraße 22
Zeile 353:Zeile 413:
* Rudolf-Diesel-Oberschule (Hauptschule), Prinzregentenstraße 33/34
* Rudolf-Diesel-Oberschule (Hauptschule), Prinzregentenstraße 33/34
* Schwedische Schule in Berlin (Svenska skolan i Berlin), [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Landhausstraße*|Landhausstraße]] 26–28
* Schwedische Schule in Berlin (Svenska skolan i Berlin), [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Landhausstraße*|Landhausstraße]] 26–28
* Leopold-Ullstein-Schule, ehemaliges OSZ Wirtschaft
* Leopold-Ullstein-Schule (ehemaliges OSZ Wirtschaft), Prinzregentenstraße 32


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==

=== Söhne und Töchter des Ortsteils ===
=== Söhne und Töchter des Ortsteils ===
* [[Matthäus Host]] (1509–1587), [[Gräzistik|Gräzist]]
* [[Matthäus Host]] (1509–1587), [[Gräzistik|Gräzist]]
Zeile 367:Zeile 428:
* [[Werner Hirsch]] (1899–1941), Journalist
* [[Werner Hirsch]] (1899–1941), Journalist
* [[Oda Schaefer]] (1900–1988), Schriftstellerin und Journalistin
* [[Oda Schaefer]] (1900–1988), Schriftstellerin und Journalistin
* [[Hans Jüngst]] (1901–1944), Geologe und Hochschuldozent
* [[Gerhard Krüger (Philosoph)|Gerhard Krüger]] (1902–1972), Philosoph und Kulturwissenschaftler
* [[Gerhard Krüger (Philosoph)|Gerhard Krüger]] (1902–1972), Philosoph und Kulturwissenschaftler
* [[Annedore Leber]] (1904–1968), Politikerin (SPD)
* [[Annedore Leber]] (1904–1968), Politikerin (SPD)
* [[Ruth Wilhelmi]] (1904–1977), Theaterfotografin
* [[Ruth Wilhelmi]] (1904–1977), Theaterfotografin
* [[Klaus Günther (Zoologe)|Klaus Günther]] (1907–1975), Zoologe
* [[Klaus Günther (Zoologe)|Klaus Günther]] (1907–1975), Zoologe
* [[Norbert Hering]] (1907–1991), Jurist, Politiker und preußischer Landrat
* [[Bernhard Wensch]] (1908–1942), römisch-katholischer Priester, Opfer des Nationalsozialismus
* [[Bernhard Wensch]] (1908–1942), römisch-katholischer Priester, Opfer des Nationalsozialismus
* [[Eberhard von der Heyden]] (1909–1941), Kameramann
* [[Rudolf Koch (Mediziner)|Rudolf Koch]] (1909–1963), Rechtsmediziner
* [[Rudolf Koch (Mediziner)|Rudolf Koch]] (1909–1963), Rechtsmediziner
* [[Ruthild Hahne]] (1910–2001), Bildhauerin
* [[Ruthild Hahne]] (1910–2001), Bildhauerin
* [[Ulrich Stille]] (1910–1976), Physiker
* [[Ulrich Stille]] (1910–1976), Physiker
* [[Konrad Zuse]] (1910–1995), Informatiker
* [[Elmar Bruneß]] (1911–1996), Jurist und Bundeswehrdisziplinaranwalt
* [[Charlotte Voss]] (1911–1999), Malerin
* [[Charlotte Voss]] (1911–1999), Malerin
* [[Gerhard Danelius]] (1913–1978), Politiker ([[Sozialistische Einheitspartei Westberlins|SEW]])
* [[Gerhard Danelius]] (1913–1978), Politiker ([[Sozialistische Einheitspartei Westberlins|SEW]])
Zeile 381:Zeile 447:
* [[Nikolaus Plump]] (1923–1980), Grafiker und Illustrator
* [[Nikolaus Plump]] (1923–1980), Grafiker und Illustrator
* [[Dagmar Altrichter]] (1924–2010), Schauspielerin und Synchronsprecherin
* [[Dagmar Altrichter]] (1924–2010), Schauspielerin und Synchronsprecherin
* [[Ingrid Lutz]] (* 1924), Schauspielerin
* [[Ingrid Lutz]] (1924–2021), Schauspielerin
* [[Hans-Joachim Schulz (Geistlicher)|Hans-Joachim Schulz]] (1932–2023), katholischer Priester, Liturgiewissenschaftler und Ostkirchenkundler
* [[Johannes Kleineidam]] (1935–1981), Theologe und Weihbischof
* [[Johannes Kleineidam]] (1935–1981), Theologe und Weihbischof
* [[Ingrid Griebel-Zietlow]] (1936–1999), Malerin und Grafikerin
* [[Ingrid Griebel-Zietlow]] (1936–1999), Malerin und Grafikerin
* [[Tilman Fichter]] (* 1937), Politikwissenschaftler
* [[Tilman Fichter]] (* 1937), Politikwissenschaftler
* [[Sylvia von Stieglitz]] (1937–2013), Politiker (SPD)
* [[Peter Neuber]] (1937–2013), Politiker (SPD)
* [[Anke Schäfer (Verlegerin)|Anke Schäfer]] (1938–2013), Verlegerin
* [[Anke Schäfer (Verlegerin)|Anke Schäfer]] (1938–2013), Verlegerin
* [[Ellinor Michel]] (1939–2007), Grafikerin und Malerin
* [[Ellinor Michel]] (1939–2007), Grafikerin und Malerin
* [[Konrad R. Müller]] (* 1940), Porträtfotograf
* [[Konrad R. Müller]] (1940–2023), Porträtfotograf
* [[Dirk Schwalm]] (1940–2016), Physiker und Hochschullehrer
* [[Dirk Schwalm]] (1940–2016), Physiker und Hochschullehrer
* [[Reinhard Mey]] (* 1942), Musiker
* [[Sylvia von Stieglitz]] (* 1955), Politikerin (FDP)
* [[Sylvia von Stieglitz]] (* 1955), Politikerin (FDP)
* [[Dagmar König]] (* 1955), Gewerkschafterin und Politikerin (CDU)
* [[Thomas Schildhauer]] (* 1959), Wirtschaftswissenschaftler
* [[Thomas Schildhauer]] (* 1959), Wirtschaftswissenschaftler
* [[Christian Thielemann]] (* 1959), Chefdirigent der ''Sächsischen Staatskapelle Dresden''
* [[Christian Thielemann]] (* 1959), Chefdirigent der ''Sächsischen Staatskapelle Dresden''
Zeile 401:Zeile 470:
* [[Alexander Gallus (Historiker)|Alexander Gallus]] (* 1972), Historiker und Politikwissenschaftler
* [[Alexander Gallus (Historiker)|Alexander Gallus]] (* 1972), Historiker und Politikwissenschaftler
* [[Lars Düsterhöft]] (* 1981), Politiker (SPD)
* [[Lars Düsterhöft]] (* 1981), Politiker (SPD)
* [[Ski Aggu]], Rapper


=== Mit Wilmersdorf verbundene Persönlichkeiten ===
=== Mit Wilmersdorf verbundene Persönlichkeiten ===
[[Datei:Paul Abraham.jpg|mini|hochkant|[[Paul Abraham]]]]
[[Datei:Paul Abraham.jpg|mini|hochkant|[[Paul Abraham]]]]
[[Datei:Gedenktafel Birger-Forell-Platz (Wilmd) Birger Forell.jpg|mini|Gedenktafel am [[Birger Forell|Birger-Forell-Platz]]]]
[[Datei:Gedenktafel Birger-Forell-Platz (Wilmd) Birger Forell.jpg|mini|Gedenktafel am [[Birger Forell|Birger-Forell-Platz]]]]
[[Datei:Gedenktafel Wittelsbacher Str 5 Erich Maria Remarque.jpg|mini|Gedenktafel für [[Erich Maria Remarque]] in der Wittelsbacher Straße&nbsp;5]]
[[Datei:Gedenktafel Wittelsbacher Str 5 Erich Maria Remarque.jpg|mini|Gedenktafel für [[Erich Maria Remarque]] in der Wittelsbacher Straße&nbsp;5]]
[[Datei:Gedenktafel Detmolder Str 11 (Wilmd) Maria Gräfin von Maltzan.JPG|mini|Gedenktafel für [[Maria Gräfin von Maltzan]] in der Detmolder Straße 11]]
[[Datei:Gedenktafel Detmolder Str 11 (Wilmd) Maria Gräfin von Maltzan.JPG|mini|Gedenktafel für [[Maria Gräfin von Maltzan]] in der Detmolder Straße 11]]


* [[Hermann von Graberg]] (1842–1926), [[Preußische Armee|preußischer]] [[General der Infanterie]], lebte in der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Schaperstraße*|Schaperstraße]] 21
* [[Hermann von Graberg]] (1842–1926), [[Preußische Armee|preußischer]] [[General der Infanterie (Dienstgrad)|General der Infanterie]], lebte in der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf#Schaperstraße*|Schaperstraße]] 21
* [[Therese Rothauser]] (1865–1943), Opernsängerin und Opfer der [[Holocaust|Shoah]], wohnte in der Konstanzer Straße 11
* [[Therese Rothauser]] (1865–1943), Opernsängerin und Opfer der [[Holocaust|Shoah]], wohnte in der Konstanzer Straße 11
* [[Heinrich Mann]] (1871–1950), Schriftsteller, lebte 1932 bis 1933 in der Fasanenstraße 61
* [[Heinrich Mann]] (1871–1950), Schriftsteller, lebte 1932 bis 1933 in der Fasanenstraße 61
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* [[Steffie Spira]] (1908–1995), Schauspielerin, lebte in der Bonner Straße 9
* [[Steffie Spira]] (1908–1995), Schauspielerin, lebte in der Bonner Straße 9
* [[Maria Gräfin von Maltzan]] (1909–1997), Tierärztin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, versteckte in ihrer Wilmersdorfer Wohnung drei befreundete [[Judentum|Juden]] vor der [[Gestapo]], unterstützte [[Birger Forell]] bei der Fluchthilfe für jüdische Mitbürger, richtete im Hof ihres Wohnhauses eine Suppenküche für Zwangsarbeiter ein
* [[Maria Gräfin von Maltzan]] (1909–1997), Tierärztin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, versteckte in ihrer Wilmersdorfer Wohnung drei befreundete [[Judentum|Juden]] vor der [[Gestapo]], unterstützte [[Birger Forell]] bei der Fluchthilfe für jüdische Mitbürger, richtete im Hof ihres Wohnhauses eine Suppenküche für Zwangsarbeiter ein
* [[Hildegard Knef]] (1925–2002), Schauspielerin und Chansonsängerin, lebte in den 1990er Jahren nach ihrer Rückkehr aus den [[Vereinigte Staaten|USA]] nahe dem [[Prager Platz]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sehenswuerdigkeiten-berlin.de/prager-platz-berlin.html |titel=Prager Platz in Berlin Wilmersdorf. Sehenswürdigkeiten Berlin. Touristeninformationen Berlin Wilmersdorf |werk=sehenswuerdigkeiten-berlin.de |zugriff=2016-08-09}}</ref>
* [[Hildegard Knef]] (1925–2002), Schauspielerin und Chansonsängerin, lebte in den 1990er Jahren nach ihrer Rückkehr aus den [[Vereinigte Staaten|USA]] nahe dem [[Prager Platz]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sehenswuerdigkeiten-berlin.de/prager-platz-berlin.html |titel=Prager Platz in Berlin-Wilmersdorf. Sehenswürdigkeiten Berlin. Touristeninformationen Berlin-Wilmersdorf |werk=sehenswuerdigkeiten-berlin.de |zugriff=2016-08-09}}</ref>
* [[Dirk Cornelsen]] (1940–2021), Journalist und Publizist, wuchs bei seiner Tante, der Grafikerin [[Hildegard Cornelsen]], und deren Ehemann, dem Schulbuchverleger [[Franz Cornelsen|Frank Cornelsen]], in der Laubenheimer Straße 23 auf
* [[Dirk Cornelsen]] (1940–2021), Journalist und Publizist, wuchs bei seiner Tante, der Grafikerin [[Hildegard Cornelsen]], und deren Ehemann, dem Schulbuchverleger [[Franz Cornelsen|Frank Cornelsen]], in der Laubenheimer Straße 23 auf
* [[Ski Aggu]] (* 1997), Rapper, in Wilmersdorf aufgewachsen


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Paul Wollschläger: ''Wilmersdorf in alter und neuer Zeit.'' Berlin 1968.
* Paul Wollschläger: ''Wilmersdorf in alter und neuer Zeit.'' Berlin 1968.
* Udo Christoffel (Hrsg.): ''Berlin Wilmersdorf – Ein StadtTeilBuch.'' Kunstamt Wilmersdorf, Berlin 1981.
* Udo Christoffel (Hrsg.): ''Berlin-Wilmersdorf – Ein StadtTeilBuch.'' Kunstamt Wilmersdorf, Berlin 1981.
* Udo Christoffel (Hrsg.): ''Berlin Wilmersdorf – Wilmersdorf, Schmargendorf, Kolonie und Forst Grunewald dargestellt im Kartenbild der Jahre von 1588 bis 1938.'' Kunstamt Wilmersdorf, Berlin 1983.
* Udo Christoffel (Hrsg.): ''Berlin-Wilmersdorf – Wilmersdorf, Schmargendorf, Kolonie und Forst Grunewald dargestellt im Kartenbild der Jahre von 1588 bis 1938.'' Kunstamt Wilmersdorf, Berlin 1983.
* Udo Christoffel (Hrsg.): ''Berlin Wilmersdorf – In StadtAnsichten.'' Kunstamt Wilmersdorf, Berlin 1984.
* Udo Christoffel (Hrsg.): ''Berlin-Wilmersdorf – In StadtAnsichten.'' Kunstamt Wilmersdorf, Berlin 1984.
* Udo Christoffel (Hrsg.): ''Berlin Wilmersdorf – Die Jahre 1920 bis 1945.'' Wilhelm Möller, Berlin 1985, ISBN 3-9801001-1-1.
* Udo Christoffel (Hrsg.): ''Berlin-Wilmersdorf – Die Jahre 1920 bis 1945.'' Wilhelm Möller, Berlin 1985, ISBN 3-9801001-1-1.
* Rolf Lieberknecht, Karl-Heinz Metzger u.&nbsp;a.: ''Von der Wilhelmsaue zur [[Carstenn-Figur]]. 120 Jahre Stadtentwicklung in Wilmersdorf.'' Bezirksamt Wilmersdorf von Berlin, Berlin 1987.
* Rolf Lieberknecht, Karl-Heinz Metzger u.&nbsp;a.: ''Von der Wilhelmsaue zur [[Carstenn-Figur]]. 120 Jahre Stadtentwicklung in Wilmersdorf.'' Bezirksamt Wilmersdorf von Berlin, Berlin 1987.
* Karl-Heinz Metzger: ''Wilmersdorf im Spiegel literarischer Texte vom 19.&nbsp;Jahrhundert bis 1933.'' Bezirksamt Wilmersdorf von Berlin, Berlin 1985.
* Karl-Heinz Metzger: ''Wilmersdorf im Spiegel literarischer Texte vom 19.&nbsp;Jahrhundert bis 1933.'' Bezirksamt Wilmersdorf von Berlin, Berlin 1985.
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* Karl-Heinz Metzger, Ulrich Dunker: ''Der Kurfürstendamm – Leben und Mythos des Boulevards in 100 Jahren deutscher Geschichte.'' Bezirksamt Wilmersdorf von Berlin, Berlin 1986, ISBN 3-924812-13-6.
* Karl-Heinz Metzger, Ulrich Dunker: ''Der Kurfürstendamm – Leben und Mythos des Boulevards in 100 Jahren deutscher Geschichte.'' Bezirksamt Wilmersdorf von Berlin, Berlin 1986, ISBN 3-924812-13-6.
* Lilli Moritz: ''Die Dorfschule zu Wilmersdorf. Teil II: 1855–1886.'' In: Jahrbuch ''Der Bär von Berlin''. [[Verein für die Geschichte Berlins]], 13. Jahrgang, Berlin 1964.
* Lilli Moritz: ''Die Dorfschule zu Wilmersdorf. Teil II: 1855–1886.'' In: Jahrbuch ''Der Bär von Berlin''. [[Verein für die Geschichte Berlins]], 13. Jahrgang, Berlin 1964.
* Udo Christoffel (Hrsg.): ''Berlin Wilmersdorf – Die Juden – Leben und Leiden.'' Kunstamt Wilmersdorf, Berlin 1987.
* Udo Christoffel (Hrsg.): ''Berlin-Wilmersdorf – Die Juden – Leben und Leiden.'' Kunstamt Wilmersdorf, Berlin 1987.
* Hans-Ulrich Kamke, Sigrid Stöckel, [[Wolfgang Ribbe]] (Hrsg.): ''Wilmersdorf. Geschichte der Berliner Verwaltungsbezirke.'' Band 11. Colloquium Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-7678-0721-1 (Veröffentlichung der Historischen Kommission zu Berlin).
* Hans-Ulrich Kamke, Sigrid Stöckel, [[Wolfgang Ribbe]] (Hrsg.): ''Wilmersdorf. Geschichte der Berliner Verwaltungsbezirke.'' Band 11. Colloquium Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-7678-0721-1 (Veröffentlichung der Historischen Kommission zu Berlin).
* Felicitas Bothe-von Richthofen: ''Widerstand in Wilmersdorf.'' Berlin 1993, ISBN 3-926082-03-8 (aus der Reihe ''Widerstand 1933–1945 '' der [[Gedenkstätte Deutscher Widerstand]] Berlin).
* Felicitas Bothe-von Richthofen: ''Widerstand in Wilmersdorf.'' Berlin 1993, ISBN 3-926082-03-8 (aus der Reihe ''Widerstand 1933–1945 '' der [[Gedenkstätte Deutscher Widerstand]] Berlin).
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

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Aktuelle Version vom 13. Juli 2024, 06:16 Uhr

Wilmersdorf
Ortsteil von Berlin
Wilmersdorf auf der Karte von Charlottenburg-WilmersdorfBerlinHalenseeWestendGrunewaldSchmargendorfWilmersdorfCharlottenburgCharlottenburg-Nord
Wilmersdorf auf der Karte von Charlottenburg-Wilmersdorf
Koordinaten52° 29′ 0″ N, 13° 19′ 0″ OKoordinaten: 52° 29′ 0″ N, 13° 19′ 0″ O
Höhe43 m ü. NHN
Fläche7,16 km²
Einwohner101.557 (31. Dez. 2023)
Bevölkerungsdichte14.184 Einwohner/km²
Postleitzahlen10707, 10709, 10713, 10715, 10717, 10719, 10777, 14197
Ortsteilnummer0402
BezirkCharlottenburg-Wilmersdorf

Wilmersdorf ist ein Ortsteil im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin. Der historische Kern Alt-Wilmersdorf befindet sich an der Straße Wilhelmsaue.

Geographie

Lage

Wilmersdorf liegt auf der Hochfläche des Teltow im Südwesten des heutigen Berlin. Es grenzt im Norden an den Ortsteil Charlottenburg, im Westen an die Ortsteile Halensee und Schmargendorf, im Süden an die zum Bezirk Steglitz-Zehlendorf gehörenden Ortsteile Steglitz (Breitenbachplatz und Südrand der Kreuznacher Straße) und Dahlem sowie im Osten an die zum Bezirk Tempelhof-Schöneberg gehörenden Ortsteile Friedenau (am Rheingauviertel) und Schöneberg.

Wilmersdorfer Carstenn-Figur im heutigen Straßennetz

Zwischen Olivaer Platz und Cicerostraße bildet der Kurfürstendamm die Nordgrenze zum angrenzenden Ortsteil Charlottenburg, sodass die Hausnummern des Boulevards auf der südlichen Straßenseite auf dieser Höhe bereits zu Wilmersdorf gehören.

Wohnviertel und Stadtquartiere

Ortsteil Wilmersdorf mit ausgewählten Ortslagen

Als stadtplanerisches Zentrum des Ortsteils wurde ab 1870 die sogenannte Wilmersdorfer Carstenn-Figur von Johann Anton Wilhelm von Carstenn auf dem Gelände des ehemaligen Rittergutes Wilmersdorf angelegt.

Die Besonderheit der Carstenn-Figur zeichnet sich durch eine großzügig angelegte Mittelallee (zwischen 1872 und 1874 unter dem Namen Kaiserstraße angelegt, von 1874 bis 1950: Kaiserallee, ab 1950: Bundesallee) mit darauf zulaufenden Straßenzügen aus, die ihrerseits von vier symmetrischen Schmuckplätzen eingefangen werden, nämlich Nikolsburger Platz, Fasanenplatz, Nürnberger Platz und Prager Platz.

Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs wurde die Bebauung der östlichen Seite der Wilmersdorfer Carstenn-Figur stark beschädigt. Die Stadtplanung der 1960er Jahre mit dem autogerechten Ausbau von Bundesallee, Spichernstraße und Nürnberger Platz zerstörte außerdem das Bild eines geschlossenen, symmetrischen Ensembles, sodass die Figur heute selbst aus der Luft kaum noch erkennbar ist.

Deutlich weniger Zerstörungen erlitt der Bereich westlich der Bundesallee, sodass hier die alte städtebauliche Struktur wesentlich besser zu erkennen ist. Nikolsburger Platz und Fasanenplatz blieben als zentrale Schmuckplätze erhalten.

Ludwigkirchplatz

Die Gegend um den Ludwigkirchplatz, zwischen Lietzenburger Straße im Norden und Hohenzollerndamm im Süden, mit der namensgebenden St.-Ludwigs-Kirche ist geprägt von Gastronomie und der Nähe zum Kurfürstendamm. Der Kiez, bisweilen in den Medien auch Fasanenkiez[1] genannt, ist vor allem die Ausgehgegend des Ortsteils; neben zahlreichen Restaurants gibt es viele Cafés, Bars und Einzelhandel.[2]

Östlich des Ludwigkirchplatzes, zwischen Fasanenplatz und Bundesallee, finden sich das Haus der Berliner Festspiele, die Bar jeder Vernunft und die Fakultät Musik der Universität der Künste.

Güntzelkiez

Die Gegend südlich des Hohenzollerndamms, zwischen Brandenburgischer Straße, Bundesallee und Berliner Straße, ist allgemein als Güntzelkiez bekannt, benannt nach der zentralen Güntzelstraße und dem angrenzenden gleichnamigen U-Bahnhof. Das Viertel ist geprägt durch mehrere gut erhaltene Straßenzüge der Gründerzeit und die Schmuckplätze Hohenzollernplatz und Nikolsburger Platz.[3]

Prager Platz

Der Prager Platz, östlich der Bundesallee, wurde 1870 als Schmuckplatz angelegt und war lange Zeit eines der kulturellen Zentren im Berliner Westen. Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs wurden der Platz und die umliegende Gegend beinahe vollkommen zerstört und lagen anschließend brach. Die den Platz umschließenden Straßen und der nahegelegene Nürnberger Platz wurden in den 1960er Jahren autogerecht ausgebaut, um die Zufahrt in die nördlich anschließende City West zu erleichtern. 1987, anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins, wurde der Platz unter ästhetischen Gesichtspunkten neugestaltet. Heute ist er wieder ein belebtes Ortsteilzentrum mit Supermärkten, Restaurants, Cafés und einem Einkaufscenter. Er ist außerdem Erholungs- und Freizeitbereich für die umliegenden Wohnviertel.

Fehrbelliner Platz

Rathaus Wilmersdorf am Fehrbelliner Platz

Die Gegend um den Fehrbelliner Platz war bis in die 1920er Jahre weitestgehend unbebaut. Im Norden des Platzes war 1904/05 der Preußenpark angelegt worden (anfängliche Bezeichnungen erst Platz D, dann Preußen-Platz). Das dortige Wohnviertel wurde im Bauhausstil errichtet. Die meisten Straßen wurden nach Provinzen des Deutschen Reiches benannt, wie die Sächsische Straße, die Pommersche Straße oder die Württembergische Straße. Weiter nördlich gelangt man zum Kurfürstendamm mit der Schaubühne am Lehniner Platz, der an dieser Stelle die Nordgrenze des Ortsteils bildet. Ebenfalls in den 1920er Jahren wurden erste Behördenbauten am Fehrbelliner Platz errichtet. Der gleichnamige U-Bahnhof war bereits 1913 eröffnet worden. Großangelegte Erweiterungen des Platzes erfolgten unter den Nationalsozialisten, zuletzt mit dem neuen Rathaus Wilmersdorf, das 1943 fertiggestellt wurde. In südlicher Nähe des Platzes befindet sich Deutschlands älteste Moschee, die sogenannte Wilmersdorfer Moschee, die 1924 auf eine Initiative in Berlin lebender muslimischer Studenten errichtet wurde. Berlinweit bekannt und beliebt ist die sogenannte Thaiwiese im Preußenpark, ein allwöchentliches Picknick am Sonntag, bei dem Menschen ostasiatischer Abstammung aus ganz Berlin im Park zusammenkommen, um an improvisierten Verkaufsständen Gerichte aus ihren Herkunftsländern anzubieten.

Wilhelmsaue

Schoeler-Schlösschen, ältestes erhaltenes Gebäude in Wilmersdorf

Die Wilhelmsaue mit der Auenkirche und dem Schoeler-Schlösschen ist der alte Ortskern der ehemaligen Landgemeinde Wilmersdorf.

Nördlich zur Wilhelmsaue verläuft die Berliner Straße, die historische Verbindungsstraße zwischen Wilmersdorf und Alt-Berlin, bis heute eine der Hauptverkehrsadern des Ortsteils. Südlich der Wilhelmsaue liegt der Volkspark Wilmersdorf, an Stelle des ehemaligen Wilmersdorfer Sees, einst am Ortsrand der historischen Landgemeinde Wilmersdorf gelegen. Infolge der immer städtischer werdenden Umgebung des historischen Ortskerns wurde der See 1915 aufgrund starker Verschmutzung und zunehmender Verlandung trockengelegt. Die Zeit überdauert hat hingegen der westlich an den Volkspark angrenzende Fennsee.

Bundesplatz

1950 wurden Kaiserplatz und Kaiserallee in Bundesplatz und Bundesallee umbenannt, um die Zugehörigkeit West-Berlins zur Bundesrepublik zu betonen. Um den Platz herum war ab 1888 das damalige Kaiserplatzviertel entstanden. Das Viertel war vor allem für großbürgerliches Wohnen mit geräumigen Etagenwohnungen angelegt worden und blieb in seiner damaligen Gestalt vor allem westlich des Bundesplatzes weitestgehend erhalten. Anders der Bundesplatz selbst, der ebenso wie die Bundesallee in den 1960er Jahren autogerecht umgestaltet wurde, was den ehemaligen parkähnlichen Charakter des Platzes weitestgehend verschwinden ließ. Bekanntheit erlangte das Viertel durch die Langzeitdokumentation Berlin – Ecke Bundesplatz, die ausgewählte Bewohner von 1986 bis 2012 filmisch auf ihrem Lebensweg begleitet und dabei ein Vierteljahrhundert Berliner Zeitgeschichte dokumentiert.

Rheingauviertel

Rüdesheimer Platz

Das Rheingauviertel wurde kurz vor dem Ersten Weltkrieg als Landhauskolonie nach englischem Vorbild fertiggestellt und ist in dieser Gestalt bis heute beinahe unverändert erhalten. Die Straßen sind nach Städten und Orten des Rheingaus benannt. In den Motiven der Schmuckelemente an den Fassaden finden sich zahlreiche Andeutungen an den Weinbau in der namensgebenden Region. Um den zentralen Rüdesheimer Platz existiert eine bunte Mischung aus Gastronomie und Einzelhandel. In den Sommermonaten befindet sich auf dem Platz alljährlich der Rheingauer Weinbrunnen, bei dem wechselnde Weingüter aus dem Rheingau Sekt und Wein anbieten.

Für die New York Times ist die den Platz flankierende Rüdesheimer Straße eine der zwölf schönsten Straßen Europas.[4]

Künstlerkolonie

Künstlerkolonie

Im Süden des Rheingauviertels liegt die Künstlerkolonie, historisch bestehend aus drei groß angelegten Wohnblöcken im Bauhausstil. Die Siedlung wurde von der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger (GDBA) und dem Schutzverbandes deutscher Schriftsteller ab 1927 errichtet und beherbergte in ihrer Geschichte zahlreiche Literaten und andere Kulturschaffende. Die Häuser sollten vor allem zweckmäßig sein und günstigen Wohnraum bieten und stellen so einen Kontrast zum großzügig angelegten Rheingauviertel im Norden oder den großbürgerlichen Straßenzügen des im Süden angrenzenden Steglitz dar. Gleichzeitig wurde das Konzept der „Gartenstadt“ des Rheingauviertels hier fortgesetzt. Auf Hinterhofbebauung wurde verzichtet, dafür wurden die Block-Innenbereiche als begrünte Höfe angelegt. Zentral in der Kolonie wurde der ebenfalls üppig begrünte Ludwig-Barnay-Platz, ehemals Laubenheimer Platz, als Begegnungszentrum für die Anwohner angelegt.

Ursprünglich war geplant, einen vierten Wohnblock in Richtung Breitenbachplatz zu errichten. Dies wurde jedoch von den Nationalsozialisten nach der „Machtergreifung“ unterbunden. Im März 1933 kam es zu Razzien und Verhaftungen sowie Bücherverbrennungen von „kommunistischer und marxistischer“ Literatur durch die SA auf dem zentralen Lauenheimer Platz.[5] Nach dem Krieg wurde die Siedlung um weitere Wohnblöcke ergänzt, die jedoch vor allem der dringend benötigten Wohnraumbeschaffung der Nachkriegsjahre dienten und nicht an das architektonische Konzept der Gartenstadt anschlossen.

Geschichte

Auenkirche mit dem ehemaligen Wilmersdorfer See um 1900

Siedlungsgeschichte

Die Gründung erfolgte vermutlich nach 1220 im Zuge des Landesausbaus der jungen Mark Brandenburg, zu deren Stabilisierung die askanischen Markgrafen Siedler ins Land riefen. Ein Dorf der slawischen Vorbevölkerung hat hier sehr wahrscheinlich nicht bestanden. 1293 wurde Wilmerstorff erstmals urkundlich erwähnt. Es befand sich im Besitz der Uradelsfamilie von Wilmersdorff.

Die Siedler aus Schwaben, Thüringen, Flandern und Westfalen lebten von der Landwirtschaft und vom Fischfang im Wilmersdorfer See, der zur eiszeitlichen glazialen Rinne der Grunewaldseenkette gehörte und 1915 nach langen Verlandungsprozessen zugeschüttet wurde. Nach wechselnden Besitzverhältnissen wurde Wilmersdorf zum landesfürstlichen Dominialgut, während Schmargendorf der Familie von Wilmersdorff zufiel. Ausgedehnte Schafzuchten standen lange im Mittelpunkt der Arbeit.

Millionenbauern in der Gründerzeit

Wohnanlage Wilmersdorf des Beamten-Wohnungs-Vereins zu Berlin, ab 1902 von Erich Köhn errichtet
Schrammblock, 1925 von Jürgen Bachmann

Mitte des 18. Jahrhunderts erwarben die ersten Einwohner der rasant wachsenden Stadt Berlin Land- und Bauernhäuser in „Deutsch-Wilmersdorf“ und richteten sich Sommersitze in der Wilhelmsaue ein, dem ursprünglichen Dorfkern, der heute zwischen Mehlitz- und Blissestraße liegt. Bodenspekulanten, Bauinvestoren sowie die auf Raum angewiesene Ringbahn kauften Mitte des 19. Jahrhunderts verschiedenen Großbauern ihre Felder ab, die dank des unerwarteten Geldsegens als „Millionenbauern“ in die Geschichte eingingen, wie die Familien Gieseler und Mehlitz. Otto Schramm begründete mit der Badeanstalt am Wilmersdorfer See und dem Tanzpalast Schramm den Ruf als Seebad Wilmersdorf.

Auf dem Boden des Gutsbezirks Deutsch-Wilmersdorf entstand am Anfang der 1870er Jahre die Kolonie Friedenau, die 1874 zu einer eigenen Landgemeinde erhoben wurde.[6] Der Rest des Gutsbezirks wurde 1875 in die Landgemeinde Deutsch-Wilmersdorf eingegliedert.[7]

Die Eva Lichtspiele wurden 1913 begründet. Mit der Zuschüttung des Sees endete diese Ära, auf dem Seegelände entstanden Sportplätze, die in den 1920er Jahren in den Grünzug Volkspark Wilmersdorf einbezogen wurden. Dieser innerstädtische Grünzug in der ehemals sumpfigen Niederung (Fenn) reicht vom benachbarten Schöneberger Rudolph-Wilde-Park über den Fennsee bis zur Stadtautobahn. Auf dem Gelände der Badeanstalt wurde zwischen 1925 und 1928 nach Plänen des Architekten Jürgen Bachmann der sogenannte „Schrammblock“ erbaut. Die Wohnanlage mit einer der ersten unterirdischen Großgaragen, mit Hofterrassen und Vorgärten füllt das gesamte Viereck zwischen den Straßen Am Volkspark, Schrammstraße, Hildegardstraße und Livländische Straße in einem Gebäudezug.

Historischer Kern: Wilhelmsaue

Schulhort der Comenius-Schule im ehemaligen Blissestift von 1911

Eine weitere Millionenbauernfamilie, die Familie Blisse (Namensgeber der Blissestraße), ermöglichte 1911 mit einer Stiftung von über drei Millionen Mark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 20 Millionen Euro) den Bau eines Waisenhauses, das „Blissestift“ in der Wilhelmsaue. In dem historischen Gebäude sind heute verschiedene kommunale Einrichtungen untergebracht, unter anderem ein Schulhort und eine Ganztagsbetreuungseinrichtung.

Gleichfalls in der Wilhelmsaue liegt die Auenkirche aus den Jahren 1895 bis 1897. Das neugotische dreischiffige Backsteingebäude mit dem farbigen Christusmosaik über dem Eingangsportal stammt von Max Spitta und ersetzte die alte Wilmersdorfer Dorfkirche aus dem Jahr 1772, deren Vorgängerin dem Brand von 1766 zum Opfer fiel. In der Wilhelmsaue 126 liegt das älteste Haus von Wilmersdorf, das Schoeler-Schlösschen von 1752, das – wie der anschließende kleine Schoelerpark – den Namen seines letzten Bewohners, des Augenarztes und Medizinalrates Heinrich Schoeler (1844–1918) trägt.

Als Stadtteil zu Berlin

Im 19. Jahrhundert bürgerte sich für das Dorf die Bezeichnung Deutsch Wilmersdorf zur Unterscheidung von Wendisch Wilmersdorf (seit 1937: Märkisch Wilmersdorf) ein. Am 1. April 1906 erhielt die Gemeinde Deutsch-Wilmersdorf das Stadtrecht.[8] Mit dem 1. April 1907 schied Deutsch-Wilmersdorf aus dem Kreis Teltow aus und wurde ein selbstständiger Stadtkreis. Der erste und einzige Bürgermeister und nach 1909 auch Oberbürgermeister war Ernst Habermann, der seit 1897 bereits das Amt des Gemeindevorstehers innegehabt hatte und nach dem später der Habermannplatz benannt wurde.[9]

Ab 1912 führte die Stadt die Bezeichnung Berlin-Wilmersdorf. Zum 1. Oktober 1920 wurde die Großstadt als Bezirk Wilmersdorf nach Groß-Berlin eingemeindet; sie hatte damals bereits 139.468 Einwohner.

Das jüdische Wilmersdorf

Gedenktafel am einstigen Standort der Synagoge Prinzregentenstraße

Der Bezirk hatte in der Zeit der Weimarer Republik einen starken jüdischen Bevölkerungsanteil; 1933 betrug er 13,5 %. Bei den Gymnasialschülern waren 30 % jüdischen Glaubens, es gab fünf jüdische Privatschulen. Viele bekannte Künstler und Schriftsteller wohnten in Wilmersdorf, unter anderen George Grosz, Egon Erwin Kisch, Heinrich Mann, Anna Seghers und Arnold Zweig. An den 1922 in der Koenigsallee in Grunewald von Rechtsradikalen ermordeten Reichsaußenminister Walter Rathenau erinnert dort ein Gedenkstein. Die jüdische Gemeinde hielt ihre Gottesdienste zunächst in Privatsynagogen ab; 1929 wurde in der Prinzregentenstraße eine große Gemeindesynagoge errichtet, die 2300 Besuchern Platz bot. Das Gebäude wurde während der Novemberpogrome vom 9. zum 10. November 1938 von SA-Trupps teilweise zerstört, die Reste des Gebäudes wurden 1958 abgetragen. An den heute hier befindlichen Wohnhäusern erinnert eine Gedenktafel an die Wilmersdorfer Synagoge.

Im Jahr 2007 wurde in der Münsterschen Straße für die wachsende jüdische Gemeinde das Jüdische Bildungszentrum Chabad eröffnet, das neben einem Kindergarten, einer Schule und einem koscheren Restaurant auch eine Synagoge beherbergt.

Zeit des Nationalsozialismus

Im Haus Wilhelmsaue 40 waren während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter verschiedener Nationen untergebracht. Wie mehrere Dokumente belegen, handelte es sich um ein Lager unter der Regie des damaligen Bezirksamts Wilmersdorf.[10]

Neuere Zeit

Bis zur Fusion mit dem ehemaligen Bezirk Charlottenburg im Jahr 2001 gab es einen eigenständigen Bezirk Wilmersdorf im Westteil von Berlin. Dieser umfasste die heutigen Ortsteile Halensee, Schmargendorf, Grunewald und den namensgebenden Ortsteil Wilmersdorf.

Bevölkerung

JahrEinwohner[11]
18580001.027⁠1
18710001.6622
1880002.911
1890005.164
1900030.671
1910109.716
1919139.468
1930166.049
JahrEinwohner[12]
1938173.320
1946102.004
1950113.774
1960127.647
1970120.514
1987105.664
2000105.492
2007092.827
JahrEinwohner[13]
2010093.533
2011094.113
2012095.164
2013096.038
2014097.707
2015099.311
2016100.320
2017100.671
JahrEinwohner
2018101.762
2019102.619
2020101.877
2021099.688
2022101.268
2023101.557
1 
davon Gemeinde 926 und Gutsbezirk 101[14]
2 
davon Gemeinde 1626 und Gutsbezirk 36[15]

Politik

Gemeindevorsteher/Bürgermeister von Wilmersdorf

ZeitraumName
1875–1877Westhoff
1877–1886Robert Wegener
1886–1892Bernhard Güntzel
1892–1897Friedrich
1897–1921Ernst Habermann (ab 1906 Bürgermeister, ab 1909 Oberbürgermeister)

Quelle: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf[16]

Partnerschaften

Der ehemalige Bezirk Wilmersdorf hatte folgende Partnerschaften, die jetzt als Partnerschaften des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf weitergeführt werden:[17]

International

Niederlande Apeldoorn (Niederlande), seit 5. Januar 1968 (dort gibt es eine Straße Wilmersdorf)
Danemark Gladsaxe (Dänemark), seit 5. Januar 1968
Vereinigtes Konigreich London Borough of Sutton (Vereinigtes Königreich), seit 18. April 1968
Kroatien Split (Kroatien), seit 5. Mai 1970
Israel Karmi’el (Israel), seit 16. Januar 1985
Ukraine Kiew (Ukraine), seit 21. Februar 1991
Frankreich Gagny (Frankreich), seit 1992
Polen Międzyrzecz (ehem. Meseritz, Polen), seit 11. Juni 1993

National

Botschaften

Im Ortsteil befinden sich Botschaften und diplomatische Vertretungen folgender Länder:

Sehenswürdigkeiten und Kultur

Bauwerke

Kirchen

Moscheen

  • Wilmersdorfer Moschee (historisch: Berliner Moschee), älteste existierende Moschee in Deutschland, 1924 an Stelle eines Vorgängerbaus von 1915 errichtet

Synagogen

Stolpersteine (Auswahl)

Park- und Gartenanlagen

Schaubühne am Lehniner Platz

Theater und Spielstätten

Verkehr

Öffentlicher Personennahverkehr

U-Bahnhöfe der Linie U9

U-Bahnhöfe der Linie U3

Die Linie U7 kreuzt die Trassen der Linien U3 und U9 und hält in Wilmersdorf an folgenden U-Bahnhöfen:

Die S-Bahn-Züge der Ringbahnlinien S41, S42 und S46 halten an folgenden Wilmersdorfer Bahnhöfen:

Der an der Ortsteilgrenze zu Friedenau zwischen den S-Bahnhöfen Innsbrucker Platz und Bundesplatz gelegene Güterbahnhof Berlin-Wilmersdorf wurde in den 1970er Jahren aufgegeben.

Individualverkehr

Eine verkehrsreiche Verbindung durch Wilmersdorf ist das Teilstück der Stadtautobahn A 100, das zwischen den Anschlussstellen Schmargendorf (vormals: Autobahnkreuz Wilmersdorf) und Innsbrucker Platz verläuft. An der Anschlussstelle Schmargendorf führt die ehemalige A 104 in Richtung Süden nach Steglitz. Sie ist auf einem Teilstück ein Zubringer der A 100 und an der Schlangenbader Straße mit Wohnhäusern überbaut. Weitere wichtige Verkehrsadern in Wilmersdorf sind

Bildung

Höhere Bildungseinrichtungen

Schulen

Goethe-Gymnasium

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortsteils

Mit Wilmersdorf verbundene Persönlichkeiten

Paul Abraham
Gedenktafel am Birger-Forell-Platz
Gedenktafel für Erich Maria Remarque in der Wittelsbacher Straße 5
Gedenktafel für Maria Gräfin von Maltzan in der Detmolder Straße 11

Siehe auch

Literatur

  • Paul Wollschläger: Wilmersdorf in alter und neuer Zeit. Berlin 1968.
  • Udo Christoffel (Hrsg.): Berlin-Wilmersdorf – Ein StadtTeilBuch. Kunstamt Wilmersdorf, Berlin 1981.
  • Udo Christoffel (Hrsg.): Berlin-Wilmersdorf – Wilmersdorf, Schmargendorf, Kolonie und Forst Grunewald dargestellt im Kartenbild der Jahre von 1588 bis 1938. Kunstamt Wilmersdorf, Berlin 1983.
  • Udo Christoffel (Hrsg.): Berlin-Wilmersdorf – In StadtAnsichten. Kunstamt Wilmersdorf, Berlin 1984.
  • Udo Christoffel (Hrsg.): Berlin-Wilmersdorf – Die Jahre 1920 bis 1945. Wilhelm Möller, Berlin 1985, ISBN 3-9801001-1-1.
  • Rolf Lieberknecht, Karl-Heinz Metzger u. a.: Von der Wilhelmsaue zur Carstenn-Figur. 120 Jahre Stadtentwicklung in Wilmersdorf. Bezirksamt Wilmersdorf von Berlin, Berlin 1987.
  • Karl-Heinz Metzger: Wilmersdorf im Spiegel literarischer Texte vom 19. Jahrhundert bis 1933. Bezirksamt Wilmersdorf von Berlin, Berlin 1985.
  • Karl-Heinz Metzger: Kirchen, Moschee und Synagogen in Wilmersdorf. Bezirksamt Wilmersdorf von Berlin, Berlin 1986.
  • Karl-Heinz Metzger, Ulrich Dunker: Der Kurfürstendamm – Leben und Mythos des Boulevards in 100 Jahren deutscher Geschichte. Bezirksamt Wilmersdorf von Berlin, Berlin 1986, ISBN 3-924812-13-6.
  • Lilli Moritz: Die Dorfschule zu Wilmersdorf. Teil II: 1855–1886. In: Jahrbuch Der Bär von Berlin. Verein für die Geschichte Berlins, 13. Jahrgang, Berlin 1964.
  • Udo Christoffel (Hrsg.): Berlin-Wilmersdorf – Die Juden – Leben und Leiden. Kunstamt Wilmersdorf, Berlin 1987.
  • Hans-Ulrich Kamke, Sigrid Stöckel, Wolfgang Ribbe (Hrsg.): Wilmersdorf. Geschichte der Berliner Verwaltungsbezirke. Band 11. Colloquium Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-7678-0721-1 (Veröffentlichung der Historischen Kommission zu Berlin).
  • Felicitas Bothe-von Richthofen: Widerstand in Wilmersdorf. Berlin 1993, ISBN 3-926082-03-8 (aus der Reihe Widerstand 1933–1945 der Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin).
  • Udo Christoffel, Elke von der Lieth (Hrsg.): Berlin-Wilmersdorf – Verfolgung und Widerstand 1933 bis 1945. Bezirksamt Wilmersdorf von Berlin, Verlag Willmuth Arenhövel, Berlin 1996, ISBN 3-922912-39-7.
  • Arbeitskreis Geschichte Wilmersdorf (Hrsg.): Bruchstücke – Wilmersdorf. OMNIS Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-933175-55-0.
  • Christian Simon: Wilmersdorf – Zwischen Idylle und Metropole. be.bra verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-8148-0210-7.
Commons: Berlin-Wilmersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Stolpersteine in Berlin-Wilmersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Großstadtgesichter vom Fasanenplatz. Abgerufen am 13. Dezember 2017.
  2. Für Flaneure und Genießer: der Ludwigkirchplatz in Wilmersdorf. In: qiez.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. August 2016; abgerufen am 10. August 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.qiez.de
  3. Eve-Catherine Trieba: Der Güntzelkiez in Wilmersdorf gehört für uns zu den schönsten Vierteln Berlins. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. August 2016; abgerufen am 9. März 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.qiez.de
  4. Favorite Streets in 12 European Cities. In: The New York Times. 16. April 2015, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 10. August 2016]).
  5. Alexander Stenbock-Fermor: Der rote Graf. Baltischer Aristokrat, Weißgardist, Bergarbeiter, Widerstandskämpfer, Schriftsteller. 2. Auflage. Verlag der Nation, Berlin 1975, S. 312 ff.
  6. Amtsblatt der Regierung Potsdam 1874, S. 394
  7. Amtsblatt der Regierung Potsdam 1875, S. 66
  8. Amtsblatt der Regierung Potsdam 1906, S. 456
  9. Habermannplatz. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
  10. Berliner Geschichtswerkstatt bringt provisorische Gedenktafel am Haus Wilhelmsaue 40 an
  11. 1871–1919 Gross-Berlin: Geographie der Weltstadt, Friedrich Leyden 1933
  12. 1930–1987 Statistisches Jahrbuch von Berlin (jeweilige Jahre)
  13. ab 2000 Einwohnerbestand in Berlin – Grunddaten Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (jeweilige Jahre)
  14. Ortschafts-Statistik des Regierungsbezirks Potsdam, Richard Boeckh, Berlin 1861, S. 112
  15. Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung (1873), S. 44
  16. Bürgermeister und Bezirksbürgermeister
  17. Partnerschaften. Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Januar 2015; abgerufen am 3. Januar 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlin.de
  18. Hans Magnus Enzensberger: Der kurze Sommer der Anarchie (1977), S. 75
  19. Kulturring in Berlin e. V.: Kulturführer-Berlin. In: kulturfuehrer-berlin.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. August 2016; abgerufen am 9. August 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kulturfuehrer-berlin.de
  20. Marlene in Berlin | Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen. In: deutsche-kinemathek.de. Abgerufen am 9. August 2016.
  21. Prager Platz in Berlin-Wilmersdorf. Sehenswürdigkeiten Berlin. Touristeninformationen Berlin-Wilmersdorf. In: sehenswuerdigkeiten-berlin.de. Abgerufen am 9. August 2016.