Belarussische Fußballnationalmannschaft

Republik Belarus
Respublika Belarus
Logo der Nationalmannschaft
VerbandBelaruskaja Federazyja Futbola
(Беларуская Федэрацыя Футбола)
KonföderationUEFA
Technischer SponsorMacron
CheftrainerHeorhij Kandrazjeu (seit 2021)
KapitänAljaksandr Martynowitsch
RekordspielerAljaksandr Kultschy (101)
RekordtorschützeMaksim Ramaschtschanka (20)
HeimstadionDinamo-Stadion (Minsk)
FIFA-CodeBLR
FIFA-Rang99. (1219,78 Punkte)
(Stand: 18. Juli 2024)[1]
Heim
Auswärts
Bilanz
259 Spiele
77 Siege
65 Unentschieden
117 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Belarus Weißrussland 1:1 Ukraine UkraineUkraine
(Minsk, Weißrussland; 28. Oktober 1992)
Höchste Siege
Belarus Weißrussland 5:0 Litauen Litauen
(Minsk, Weißrussland; 8. Juni 1998)
Belarus Weißrussland 6:1 Tadschikistan Tadschikistan
(Baryssau, Weißrussland; 4. September 2014)
Belarus Weißrussland 5:0 San Marino San Marino
(Minsk, Weißrussland; 8. September 2018)
Höchste Niederlage
Belgien Belgien 8:0 Weißrussland Belarus
(Löwen, Belgien; 30. März 2021)
(Stand: 9. Oktober 2021)

Die weißrussische Fußballnationalmannschaft (auch belarussische Fußballnationalmannschaft) ist die Vertretung Weißrusslands im Fußball und wird vom weißrussischen Fußballverband Belaruskaja Federazyja Futbola organisiert. Sie trägt ihre Spiele im Dinamo-Stadion in Minsk aus.

Geschichte

Fußball hat in Weißrussland eine geringe Bedeutung, Nationalsport ist Eishockey, in dem Weißrussland wesentlich erfolgreicher ist. Der Verband wurde am 22. Dezember 1989 gegründet, aber erst 1992 als selbständig anerkannt und nimmt seitdem auch an den Qualifikationen zu Welt- und Europameisterschaften teil. Erstmals Beachtung fand die weißrussische Nationalmannschaft, als sie im Juni 1995 bei ihrer ersten Teilnahme an einer EM-Qualifikationsrunde die Niederlande mit 1:0 bezwang. Die weißrussische Nationalmannschaft nahm bisher an keiner Endrunde der Welt- und Europameisterschaften teil. Am nächsten kamen die Weißrussen der Teilnahme an einem großen Turnier in der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2002. Damals gewannen sie vier ihrer fünf Heimspiele, unter anderem gegen die stark eingeschätzten Norweger und Polen. Am letzten Spieltag verloren sie ihr letztes Gruppenspiel in Wales und wurde nur Gruppendritter.

Die erste Partie gegen die deutsche Fußballnationalmannschaft fand am 27. Mai 2008 in Kaiserslautern statt und endete mit 2:2 nach einem 0:2-Pausenrückstand.

Dank eines 1:0-Sieges gegen Tschechien der U-21-Nationalmannschaft bei der U-21-Fußball-Europameisterschaft 2011 war Weißrussland erstmals beim olympischen Fußballturnier 2012 vertreten. Weißrussland nahm zweimal am Baltic Cup als Gastmannschaft teil in den Jahren 1954 und 1957.

Teilnahmen an Fußball-Weltmeisterschaften

Weißrussische Spieler nahmen mit der sowjetischen Nationalmannschaft an den Weltmeisterschaften 1958, 1962, 1966, 1970, 1982, 1986 und 1990 teil, spielten allerdings keine bedeutende Rolle. Nach der Unabhängigkeit Weißrusslands stellte die Teilnahme an der Qualifikation zur WM 1998 den ersten Versuch dar, sich für eine Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Dies gelang bisher jedoch nicht.

JahrGastgeberlandTeilnahme bis …Letzte(r) GegnerErgebnisBemerkungen und Besonderheiten
1994USAnicht teilgenommen
1998Frankreichnicht qualifiziertIn der Qualifikation in Gruppe 4 als Gruppenletzter an Österreich und Schottland gescheitert.
2002Japan und Südkoreanicht qualifiziertIn der Qualifikation in Gruppe 5 als Dritter an Polen gescheitert. Die Teilnahme an den Play-Offs wurde durch eine Niederlage gegen Wales am letzten Spieltag verfehlt. Bisher das beste Abschneiden im Rahmen einer WM-Qualifikation
2006Deutschlandnicht qualifiziertIn der Qualifikation in Gruppe 5 als Vorletzter am späteren Weltmeister Italien gescheitert.
2010Südafrikanicht qualifiziertIn der Qualifikation in Gruppe 6 als Vierter an England gescheitert.
2014Brasiliennicht qualifiziertIn der Qualifikation in Gruppe I als Letzter an Spanien und Frankreich gescheitert.
2018Russlandnicht qualifiziertIn der Qualifikation in Gruppe A als Letzter am späteren Weltmeister Frankreich und Schweden gescheitert.
2022Katar

Teilnahmen an Fußball-Europameisterschaften

Weißrussland nahm als Teil der UdSSR bzw. der GUS an den Europameisterschaften 1960 bis 1992 teil. In der sowjetischen Nationalmannschaft spielten weißrussische Spieler aber keine große Rolle. 1988 standen mit Sjarhej Alejnikau und Sergei Gozmanow aber zwei weißrussische Spieler von FK Dinamo Minsk im Kader des Vizeeuropameisters. Nach der Auflösung der Sowjetunion in mehrere selbständige Staaten nahm Weißrussland erstmals an der Qualifikation zur EM 1996 teil, konnte sich aber bisher nie qualifizieren und kam nie über den vierten Platz der Qualifikationsgruppe hinaus.

JahrGastgeberlandTeilnahme bis …Letzte(r) GegnerErgebnisBemerkungen und Besonderheiten
1996Englandnicht qualifiziertIn der Qualifikation am späteren Vizeeuropameister Tschechien und den Niederlanden gescheitert.
2000Niederlande und Belgiennicht qualifiziertIn der Qualifikation am späteren Vizeeuropameister Italien und Dänemark gescheitert.
2004Portugalnicht qualifiziertIn der Qualifikation erneut an Tschechien und den Niederlanden gescheitert.
2008Österreich und Schweiznicht qualifiziertIn der Qualifikation an Rumänien und wieder an den Niederlanden gescheitert.
2012Polen und Ukrainenicht qualifiziertIn der Qualifikation an Frankreich und Bosnien und Herzegowina gescheitert.
2016Frankreichnicht qualifiziertIn der Qualifikation traf Weißrussland auf Spanien, die Slowakei, die Ukraine, Mazedonien und Luxemburg. Bereits nach 7 Spielen bestand keine Chance mehr auf eine erfolgreiche Qualifikation.
2021Europanicht qualifiziertÜber die Nations League für die Play-Offs gegen Georgien qualifiziert, wo die Mannschaft im Halbfinale an Georgien scheiterte. In der regulären Qualifikation zunächst an Deutschland und den Niederlanden gescheitert.

Teilnahmen an den Olympischen Spielen

1924–1992siehe UdSSR/GUS

Rekordspieler

Aljaksandr Kultschy ist seit dem 14. November 2009 weißrussischer Rekordnationalspieler, als er beim 1:1 gegen Saudi-Arabien mit seinem 81. Länderspiel Sjarhej Hurenka ablöste.

Rekordspieler
SpieleSpielerZeitraumPositionTore
ref101[Anm 1]Aljaksandr Kultschy1996–2012Defensives Mittelfeld05
81Aljaksandr Hleb2001–2019Offensives Mittelfeld07
80Sjarhej Hurenka1994–2006Abwehr03
78Sjarhej Karnilenka2003–2016Angriff17
76Zimafej Kalatschou2004–2016Mittelfeld10
75Aljaksandr Martynowitsch2009–Abwehr02
74Sjarhej Ameljantschuk2002–2011Abwehr01
74Sjarhej Kisljak2009–Mittelfeld09
71Sjarhej Schtanjuk1995–2007Abwehr03
68Stanislau Drahun2011–Angriff11
66Ihar Schytau2008–2019Abwehr01
64Maksim Ramaschtschanka1998–2008Offensives Mittelfeld20
63Ihar Stassewitsch2007–Mittelfeld05
58Juryj Schaunou2003–2012Tor00
56Waljanzin Bjalkewitsch1992–2005Mittelfeld10
56Anton Puzila2008–2019Mittelfeld06
53Maksim Bardatschou2009–Abwehr03
52Andrej Astrouski1994–2005Abwehr01
52Wital Kutusau2002–2011Angriff13
Rekordschützen
ToreSpielerZeitraumSpieleQuote
20Maksim Ramaschtschanka1998–2008640,31
17Sjarhej Karnilenka2003–2016780,22
13Wital Kutusau2002–2011520,25
12Wjatschaslau Hleb2004–2011450,27
11Stanislau Drahun2011–680,16
10Waljanzin Bjalkewitsch1992–2005560,18
10Zimafej Kalatschou2004–2016760,13
10Wital Radsiwonau2007–2017480,21
10Raman Wassiljuk2000–2008240,42
09Sjarhej Kisljak2009–740,13
08Wital Bulyha2003–2008370,22

Quellen:[2][3]

Spieler

Trainerchronik

Spiele gegen deutschsprachige Nationalmannschaften

Spiele gegen Deutschland

DatumOrtErgebnisAnlass
27. Mai 2008Kaiserslautern2:2Freundschaftsspiel
8. Juni 2019Baryssau0:2[4]EM-Qualifikation
16. November 2019Mönchengladbach0:4EM-Qualifikation

Spiele gegen Liechtenstein

DatumOrtErgebnisAnlass
21. Mai 2014Vaduz5:1[5]Freundschaftsspiel

Spiele gegen Österreich

DatumOrtErgebnisAnlass
10. September 1997Minsk0:1WM-Qualifikation
11. Oktober 1997Wien0:4WM-Qualifikation
12. Oktober 2002Minsk0:2EM-Qualifikation
11. Juni 2003Innsbruck0:5EM-Qualifikation

Spiele gegen die Schweiz

DatumOrtErgebnisAnlass
27. März 1999Minsk0:1EM-Qualifikation
8. September 1999Lausanne0:2EM-Qualifikation
1. Juni 2017Neuchâtel0:1Freundschaftsspiel

Siehe auch

Commons: Weißrussische Fußballnationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. In einigen Statistiken wird ein Spiel gegen die rumänische Ligaauswahl am 19. Februar 2004 mitgezählt.

Einzelnachweise

  1. Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 18. Juli 2024, abgerufen am 18. Juli 2024. (Mannschaften ohne Platz und Punkte sind seit mehr als 48 Monaten inaktiv.)
  2. eu-football.info: „Players for Belarus“´ (Stand: 9. Oktober 2021)
  3. rsssf.com: „Belarus – Record International Players“ (Stand: 18. November 2020)
  4. EM-Qualifikation: Erst Sané, dann Reus – Deutschland gewinnt in Weißrussland. In: sportschau.de. Sportschau, 8. Juni 2019, abgerufen am 11. Juni 2019.
  5. 2014 год, auf football.by

Hinweis: Die deutschsprachige Wikipedia bezieht sich bei der Umschreibung der kyrillischen Schrift auf die vom Duden vorgegebene deutsche Transkription (siehe Wikipedia:Namenskonventionen/Kyrillisch). Beim Verfassen von Artikeln zu den einzelnen Spielern ist es allerdings erwünscht, dass eine Weiterleitung mit der englischen Transkription angelegt wird.