„Bahnstrecke Augsburg–Ulm“ – Versionsunterschied

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Version vom 12. Februar 2011, 12:53 Uhr

Bahnstrecke Augsburg–Ulm
Streckennummer:5302
Kursbuchstrecke (DB):980
Streckenlänge:85,0 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:200 km/h
von München und von Ingolstadt
von Buchloe
0,0 Augsburg Hauptbahnhof
Augsburger Localbahn
Wertach
2,0 Augsburg-Oberhausen
nach Gleisbauhof und Welden
nach Nürnberg
Bahnstrecke Augsburg–Nürnberg
4,4 Augsburg Hirblinger Straße
6,3 Neusäß
nach Welden
Bahnstrecke Augsburg–Welden (alt)
von Oberhausen und Gleisbauhof
7,9 Westheim (Schwab)
12,4 Diedorf (Schwab)
16,6 Gessertshausen
Schmutter
nach Türkheim
19,4 Kutzenhausen
von Thannhausen
27,8 Dinkelscherben
Zusam
33,3 Gabelbach
37,7 Freihalden
42,5 Jettingen
A 8
45,7 Burgau (Schwab)
49,4 Mindelaltheim
53,2 Offingen
von Regensburg
55,9 Neuoffingen
61,4 Günzburg
61,8 Günz
62,0 nach Mindelheim
66,5 Leipheim
Donaubrücke Leipheim; A 8
69,4 Biber
71,0 Unterfahlheim
72,2 Roth
74,2 Nersingen
75,4 Leibi
A 7
78,4 Burlafingen
81,1 Awanst EvoBus
von Memmingen
Trogbauwerk Neu-Ulm Ost (200 m)
83,8 Neu-Ulm
Trogbauwerk Neu-Ulm West (250 m)
85,0 Donau;
Landesgrenze BayernBaden-Württemberg
von Friedrichshafen
94,0 Ulm Hauptbahnhof
nach Tuttlingen
nach Aalen
nach Stuttgart

Die Bahnstrecke Augsburg–Ulm ist eine elektrifizierte 85 Kilometer lange Hauptbahn, die die Städte Augsburg und Ulm miteinander verbindet. Im Kursbuch der DB wird diese Strecke als KBS 980 geführt. Die Bahnstrecke ist Teil der Bayerischen Maximiliansbahn und der Magistrale für Europa.

Geschichte

Siehe Hauptartikel: Bayerische Maximiliansbahn

Die Bahnstrecke wurde von 1851 bis zum 1854 als Teil der Bayerischen Maximiliansbahn errichtet.

Ausbau

Die Strecke ist zweigleisig und elektrifiziert. Zwischen Dinkelscherben und Augsburg Hauptbahnhof ist die Strecke in Teilen mit Linienzugbeeinflussung ausgerüstet und für Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h zugelassen.

Die Strecke befindet sich zur Zeit als Teil des Projekts „Neu- und Ausbaustrecke Stuttgart–Augsburg“ zwischen Ulm und Augsburg im Ausbau zu einer Schnellfahrstrecke. Diese Strecke soll Teil der Europäischen Hochgeschwindigkeitsmagistrale von Paris über Straßburg, Stuttgart, Ulm nach München, Salzburg und schließlich Wien sein.

Das Ausbauprojekt wurde in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 1985 aufgenommen; auch im Verkehrswegeplan 1992 war sie in diese Kategorie eingestuft. Im Rahmen des Ausbaus sollte zwischen Dinkelscherben und Augsburg eine durchgehende Streckenhöchstgeschwindigkeit von 200 km/h hergestellt und die Streckenkapazität durchgehend erhöht werden. Zwischen Dinkelscherben und Ulm hing die Planung von einer noch zu treffenden Variantenentscheidung ab (Stand: 1993).[1]

Im Abschnitt Dinkelscherben–Ulm wurden zwischen 1986 und 1989 die Planfeststellungsverfahren durchgeführt. Mit Linienverbesserungen bei Kutzenhausen wurden 1987 die Baumaßnahmen eingeleitet.[1][2][3] Nach elf Monaten Bauzeit wurde 1988 mit einer Linienverbesserung bei Kutzenhausen die erste Ausbaumaßnahme abgeschlossen.[4] Um 1990 begannen in Gessertshausen und Dinkelscherben die Ausbauarbeiten. Dabei wurde auch die Oberleitung für eine Geschwindigkeit von 250 km/h ertüchtigt. Bis Herbst 1992 waren die Baumaßnahmen in allen vier Abschnitten bei Investitionen von 200 Millionen D-Mark abgeschlossen worden. Diese Abschnitte sind seither mit 200 km/h befahrbar. Bereits 1988 nach elfmonatiger Bauzeit wurden die Linienverbesserungen der ersten Baustufe zwischen Augsburg und Dinkelscherben abgeschlossen.[1][2][3]

Im Rahmen des Ausbaus wurden höhengleiche Bahnübergänge beseitigt, die Oberleitung angepasst und die Signaltechnik erneuert. In Diedorf wurde ein Mittel- durch zwei Außenbahnsteige ersetzt. Im Bahnhof Dinkelscherben wurden niveaugleiche Bahnsteigzugänge durch eine Unterführung mit neu errichteten Bahnsteigen ersetzt; zusätzlich wurde die Einrichtung von Überholgleisen vorbereitet. In Gessertshausen musste ein Kurve aufgeweitet werden. Die Gleisanlagen wurden dazu um bis zu 160 m nach Norden (vom Ort weg) verschoben und der Bahnhof komplett neu errichtet. An den Überholgleisen wurden dabei neue Außenbahnsteige errichtet, während Fernverkehrszüge die Station jetzt ohne Geschwindigkeitsvermindung auf den mittig liegenden durchgehenden Hauptgleisen durchfahren können. Ein neu errichtetes Elektronisches Stellwerk steuert den Bahnbetrieb zwischen Dinkelscherben und Westheim.[1]

Im Frühjahr 2000 boten die Länder Bayern und Baden-Württemberg dem Bund an, den mit drei Milliarden D-Mark taxierten und ab 2011 geplanten weiteren Ausbau der Strecke durch eine Kostenübernahme einer vorgezogenen Kreditfinanzierung zu beschleunigen.[5]

Die Bundesregierung ordnet die Realisierung des weiteren Ausbaus zeitlich nach Eröffnung der Neubaustrecke zwischen Ulm und Stuttgart ein.[6] Ein Zeithorizont für den Ausbau ist derzeit (Stand: Januar 2011) nicht absehbar.[7]

Im Moment laufen die Umbauarbeiten zwischen Dinkelscherben und Burgau zur Umstellung der Bahnhöfe Dinkelscherben, Jettingen und Burgau von Spurplanstellwerken auf ESTW, die anschließend auf das ESTW Gessertshausen aufgeschaltet werden. In Freihalden wird eine Überleitstelle gebaut und die Blockabstände werden angepasst. Der Umbau soll im Jahr 2010 abgeschlossen sein.

Es ist vorgesehen, den Abschnitt Augsburg – Dinkelscherben in die geplante S-Bahn Augsburg zu integrieren, sowie den Abschnitt Ulm – Jettingen in die geplante S-Bahn Ulm.

Im Zuge des Ausbauprogramms für das Netz der Deutschen Bundesbahn von 1970 war eine 220 km lange Neubaustrecke zwischen Stuttgart und München über Augsburg und Anbindung von Ulm unter der Bezeichnung Ergänzungsstrecke Stuttgart–Ulm–Augsburg–München geplant.[8] Diese Pläne wurden später nicht mehr weiter verfolgt.

Betrieb

Im Fernverkehr verkehren stündlich je Richtung ein bis zwei Intercity-Express- und InterCity-Züge auf Linien von München über Augsburg und Ulm nach Stuttgart und von dort zu verschiedenen weiteren Zielen.

Im Stundentakt bedienen Regional-Express-Züge (teilweise auch Regionalbahnen) die Strecke zwischen Ulm und Augsburg. Diese Züge werden in Augsburg Hbf mit einem anderen Zug aus Donauwörth gekoppelt und verkehren anschließend weiter nach München. Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2008 wurden ausnahmslos Lokomotiven der DB-Baureihe 110 in „Kastenform“ oder mit der „Bügelfalte“ eingesetzt. Seit Dezember 2008 setzt die Deutsche Bahn ausschließlich Züge vom Typ Alstom Coradia Continental ein. Die LIREX-Züge (BR 440) verkehren als Fugger-Express zwischen Ulm/Donauwörth - Augsburg - München

Die Stationen von Ulm bis Nersingen gehören zum Donau-Iller-Nahverkehrsverbund (DING), von Dinkelscherben bis Augsburg zum Augsburger Verkehrsverbund (AVV).

Einzelnachweise

  1. a b c d Horst Ritthaler, Christian-F. Reinke: Fertigstellung des Ausbauabschnitts Dinkelscherben–Augsburg. In: Die Deutsche Bahn. Nr. 4, 1993, S. 335–337.
  2. a b Jahresrückblick 1988. In: Die Bundesbahn 1/1989, S. 63
  3. a b Rüdiger Block: ICE-Rennbahn: Die Neubaustrecken. In: Eisenbahn-Kurier Special: Hochgeschwindigkeitsverkehr. Nr. 21, 1991, ohne ISSN, S. 36–45.
  4. Ohne Autor: Jahresrückblick 1988. In: Die Bundesbahn. Jg. 65, Nr. 1, 1989, ISSN 0007-5876, S. 63.
  5. Im Schneckentempo zur Schnellfahrstrecke. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 209, 2000, ISSN 0174-4917, S. L7.
  6. Deutscher Bundestag: Umsetzung von Projekten des Neubaus, Ausbaus und der Erhaltung der Bundesschienenwege in Bayern. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Bettina Herlitzius, Winfried Hermann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Drucksache 16/11730 vom 27. Januar 2009
  7. Dieses Jahr wird die Bahn-Strecke vierspurig. In: Augsburger Allgemeine (Onlineausgabe), 4. Januar 2011.
  8. Paul Werner: Ausbau und Ergänzung des Streckennetzes der Deutschen Bundesbahn. In: Eisenbahntechnische Rundschau, Heft 1/1971, Januar/Februar 1971, S. 16–20