„Anina“ – Versionsunterschied

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Version vom 4. Oktober 2012, 14:54 Uhr

Anina
Steierdorf-Anina
Stájerlakanina
Wappen von Anina
Anina (Rumänien)
Anina (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Caraș-Severin
Koordinaten: 45° 6′ N, 21° 51′ OKoordinaten: 45° 5′ 30″ N, 21° 51′ 12″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 600 m
Einwohner: 8.846 (1. Januar 2009)
Postleitzahl: 325100
Telefonvorwahl: (+40) 02 55
Kfz-Kennzeichen: CS
Struktur und Verwaltung (Stand: 2012)
Gemeindeart: Stadt
Gliederung: Anina, Steierdorf
Bürgermeister: Gheorghe Românu (ACD+PNL+PC)
Postanschrift: Str. Sfânta Varvara, nr. 49
loc. Anina, jud. Caraș-Severin, RO–325100
Website:
Lage von Anina im Kreis Caraș-Severin

Steierdorf-Anina[1] (rumänisch Anina, ungarisch Stájerlakanina) ist eine Stadt im Kreis Caraș-Severin, Banat, Rumänien.

Geographische Lage

Die Stadt liegt im Banater Gebirge und war im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts ein wichtiges Zentrum des Steinkohlebergbaus. Ein großer Teil der deutschen Minderheit wanderte in den 1980er und 1990er Jahren nach Deutschland aus.

Nachbarorte

Ticvaniu Mare Carașova Slatina Timiș
Vršac Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Teregova
Oravița Târnova Bozovici

Geschichte

Steierdorf wurde 1773 durch die Ansiedlung von 34 Holzschlägern und Köhlern, die vorwiegend aus der Steiermark und aus dem österreichischen Salzkammergut kamen, gegründet. Vom Herkunftsgebiet der Ansiedler, der Steiermark, stammt auch der Name des Ortes. Die Köhler wurden eigens gebracht, um den Bedarf an Holzkohle der Hütten aus Oravița und Ciclova zu decken. 1790 fand der Köhler Mathias Hammer ein Stück Steinkohle; 1792 wurde bereits mit deren Förderung begonnen. 1858 wurde die erste Steierdorfer Eisenhütte gebaut. Als Folge stieg der Bedarf an Arbeitskräften und es wurden weitere Kolonisten aus der Steiermark, aus Böhmen, aus der Zips (Slowakei), aber auch aus Dörfern der Banater Heide gebracht.

1860 wurde die Siedlung Anina angelegt. Die Stadt Steierdorf-Anina wurde 1952 durch die Eingemeindung von Steierdorf gegründet.

Wirtschaft

Steierdorf-Anina liegt im Banater Bergland und war im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts ein wichtiges Zentrum des Steinkohlebergbaus. Hier gab es Kohle von vorzüglicher Qualität. Damit wurden Dampfschiffe, Eisenbahnen sowie die Maschinenbauindustrie versorgt. 1856 wurde ein Koksofen und 1861 der erste Hochofen in Betrieb gesetzt. 1913 wurde das Eisenwerk jedoch nach Reschitza verlegt. Heute sind die Kohlevorkommen in Steierdorf-Anina weitgehend erschöpft.

Kulturleben

Die Ansiedler errichteten bereits 1774 ein Krankenhaus und eine Schule. 1787 wurde die erste Kirche in Steierdorf gebaut. An ihrer Stelle wurde 1872 die heutige römisch-katholische Kirche im gotischen Stil eingeweiht. Genau so alt ist auch die evangelische Kirche in Steierdorf. Die römisch-katholische Kirche in Anina wurde 1912 eingeweiht. 1922 wurde das Kulturhaus gebaut. 1930 fand die Grundsteinlegung der orthodoxen Kathedrale in Anina statt. In Steierdorf–Anina gab es eine Vielzahl von Vereinen: der Männergesangsverein (1869), die Freiwillige Feuerwehr (1882), die Berg- und Hüttenarbeiter-Gesellschaft (1897), der Konsumverein (1883).

Zeittafel

  • 1773 – die ersten österreichischen Kolonisten lassen sich auf dem Gebiet des heutigen Ortes Steierdorf nieder und bilden eine Arbeiterkolonie. Sie benennen den Ort nach ihrem Herkunftsgebiet Steirer-Dorf, später Steierdorf
  • 1786 – Baubeginn der ersten römisch-katholischen Kirche und der ersten Schule
  • 1790 – Mathias Hammer macht den ersten Steinkohlefund im Andreas-Tal
  • 1792 – Beginn des Kohleabbaus in Steierdorf
  • 1846 – Steierdorf hat sich zu einem bedeutenden Bergbauzentrum entwickelt
  • 1847 – Bau der Landstraße Oravita – Steierdorf – Bozovici
  • 1851 – die ersten Böhmen werden angesiedelt
  • 1854 – das Kohlebergwerk wird von der österreichisch-ungarischen Staatseisenbahn-Gesellschaft übernommen. Bau des Eisenkombinats
  • 1858 – erstmals wird die Siedlung Anina erwähnt
  • 1859 – Steierdorf wird durch den Zusammenschluss mit Anina zur Gemeinde erhoben und Franz Hirspeck zum ersten Bürgermeister gewählt. Die neue Gemeinde heißt Steierdorf.
  • 1860 – Bau der Eisenbahnstrecke Steierdorf – Anina – Oravita
  • 1896 – Gründung des Männergesangsvereins
  • 1873 – Einweihung der römisch-katholischen Kirche in Steierdorf
  • 1882 – Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Anina
  • 1883 – Gründung des Konsumvereins
  • 1886 – Baubeginn der Trinkwasserleitung
  • 1893 – Gründung des Kurbads Sommerfrische
  • 1897 – Gründung der Berg- und Hüttenarbeiter-Gesellschaft
  • 1901 – Gründung der römisch-katholischen Kirche in Anina
  • 1923 – Baubeginn des Aninaer Krankenhauses
  • 1914 – Einführung der Elektrifizierung
  • 1922 – Bau des Kulturhauses
  • 1930 – Grundsteinlegung der orthodoxen Kathedrale in Anina
  • 1945 – Deportation der Angehörigen der deutschen Minderheit in arbeitsfähigem Alter zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion
  • 1950 – das erste unterirdische Gesundheitszentrum Rumäniens entsteht in Anina
  • 1952 – Anina wird durch die Eingemeindung Steierdorfs zur Stadt erhoben
  • 1990 – Gründung des Demokratischen Forums der Deutschen in Steierdorf

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Amtlicher deutschsprachiger Name laut rumänischem Regierungsbeschluß 1415 vom 6. Dezember 2002 (Amtsblatt)