Die World Series of Boxing (WSB) war eine 2010 gegründete und 2019 eingestellte internationale Box-Liga unter dem Dach des Weltverbandes des olympischen Boxens International Boxing Association (IBA, damals noch AIBA).
In der World Series of Boxing (WSB) traten zwölf Teams aus Amerika, Europa und Asien mit Boxern aus über 50 Nationen in zunächst fünf (später 10) vor der Saison festgelegten Gewichtsklassen gegeneinander an. Die Teams waren in zwei Gruppen, in denen jeweils sechs Mannschaften gegeneinander antraten, aufgeteilt. Von Saison zur Saison konnte dabei die Zusammensetzung der Teilnehmer wechseln. Die Ausländerquote pro Team durfte bei höchstens 40 Prozent liegen. Die besten olympischen Boxer maßen sich in diesem Wettbewerb, darunter viele Medaillengewinner bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften.
Regeln
Die World Series of Boxing (WSB) wurde zwar vom Weltverband des olympischen Boxens ausgerichtet, aber die in diesem Rahmen bestrittenen Wettkämpfe unterschieden sich in einigen Punkten vom klassischen olympischen Boxen. So gingen die Kämpfe über 5 Runden je drei Minuten, während im klassischen olympischen Boxen bis heute nur drei Runden geboxt werden. Zudem boxten die Sportler oberkörperfrei statt mit Trikothemd und trugen auch keinen Kopfschutz, der zu Beginn der World Series of Boxing (WSB) im olympischen Boxen auch für Männer noch vorgeschrieben war. In der World Series of Boxing (WSB) wurde auch die aus dem Profiboxen bekannte 10-Point-Must-Wertung angewandt, die erst später generell im olympischen Boxen übernommen wurde. Diese Umstände sowie ein professionalisiertes Marketing des Wettbewerbs ließen die World Series of Boxing in ihrem Erscheinungsbild in die Nähe des Profiboxens rücken. Oft wurde das Boxen im Rahmen der World Series of Boxing daher als „semiprofessionelles Boxen“ bezeichnet. In der World Series of Boxing (WSB) erfolgreiche Sportler konnten in diesem Wettbewerb Qualifikationspunkte für die Olympischen Spiele sammeln.
Wertungsweise
Jeder einzelne Kampf des Abends zählte in das Gesamtergebnis der Mannschaft für diese Begegnung ein. Die Mannschaft mit mehr gewonnenen Kämpfen erhielt drei Punkte für die Gesamttabelle. Endete ein Kampf mit 5:0- oder 4:1-Punktrichterstimmen recht deutlich, erhielt die Verlierermannschaft null Punkte. Endete er mit 3:2-Punktrichterstimmen knapper, erhielt die Verlierermannschaft einen Punkt. Aus den Ergebnissen der einzelnen Kampftage errechneten sich die Tabellenplatzierungen. Am Ende der Vorrunde qualifizierten sich die ersten vier Mannschaften jeder Gruppe für das Playoff der World Series of Boxing. Im Viertelfinale kämpfte der Vierte der Gruppe A gegen den Gewinner der Gruppe B um den Einzug in das Halbfinale, der Drittplatzierte der Gruppe A traf auf den Zweiten der Gruppe B usw. Am Ende der Playoffs stand dann das Teamfinale, bei dem es um 1.000.000 $ Preisgeld für das Siegerteam ging. Am Ende der Saison traten zusätzlich die beiden jeweils erfolgreichsten Kämpfer einer Gewichtsklasse in den Individual Finals um den WSB Individual Titel gegeneinander an.
Deutsche Beteiligung
Mit den „Leipzig Leopards“ und später den „German Eagles“ gab es zwei Mal deutsche Mannschaften in der World Series of Boxing (WSB).
WSB Mannschaften
Über die verschiedenen Saisons hinweg haben folgende Mannschaften aus folgenden Ländern an der World Series of Boxing (WSB) teilgenommen:
2019 setzte die AIBA (heute IBA) den Wettbewerb wegen finanzieller Schwierigkeiten zunächst aus und nahm ihn später auch nicht mehr wieder auf.[1] Der Versuch, die World Series of Boxing (WSB) dauerhaft zu etablieren, wird für die finanziellen Schwierigkeiten des Weltverbandes des olympischen Boxen AIBA (heute IBA) mit verantwortlich gemacht.