Linde von Keyserlingk

Linde von Keyserlingk (* 8. Mai 1932 in Berlin-Lichterfelde als Gotlinde Tanne Linde Baronin von Keyserlingk; † 2. Oktober 2020 in Apfelstetten[1][2]), auch unter dem Pseudonym Gotlinde Thylmann bekannt, war eine deutsche Familientherapeutin und Autorin.[3][4]

Leben

Linde von Keyserlingk studierte an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, absolvierte eine Journalistenausbildung in Hamburg und ein Familientherapiestudium am kanadischen Dominican University College. In San Francisco, Kalifornien studierte sie Humanistische Psychologie und Familientherapie. Schließlich setzte sie sich mit dem therapeutische Sandspiel auseinander, das sie bei Dora Kalff und James Hillman erlernte.[4] Längere Reisen unternahm sie beispielsweise nach Mexiko, Tunesien, Tonga und in die Türkei.[4] Sie war in zweiter Ehe mit dem Hörspielregisseur Hartmut Kirste verheiratet.[5] Nachdem sie viele Jahre in Stuttgart gelebt hatte, zog sie mit ihrem Mann von Stuttgart nach Apfelstetten, einem Ortsteil der Gemeinde Münsingen.[6] Als Familientherapeutin war Linde von Keyserlingk auf die tiefenpsychologische Sandspieltherapie spezialisiert und war einige Jahre Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Sandspieltherapie (DGST) und Mitherausgeberin der Zeitschrift der DGST.[5] Neben Sachbüchern im Bereich der Familientherapie schrieb Linde von Keyserlingk auch Kinder- und Jugendbücher. Sie befasste sich in diesen unter anderem mit dem Leben von Kindern in der Nachkriegszeit. Drei ihrer Kindergeschichten wurden ins Lettische, vier ins Polnische übersetzt.[4]

Linde von Keyserlingk verstarb am 2. Oktober 2020 im Alter von 88 Jahren.

Publikationen

Sachbücher

  • Da war es auf einmal so still. Vom Tod und Abschiednehmen. Herder, Freiburg 1997, ISBN 3-451-26220-7.
  • Liebe aus der Ferne. Wie Kinder mit dem abwesenden Vater in Kontakt bleiben. Herder, Freiburg 1983, ISBN 3-451-08015-X.
  • Naschen, trödeln, träumen. Die tiefere Bedeutung von Unarten. Möglichkeiten der Verständigung mit Kindern. Rororo, Reinbek bei Hamburg.
  • Neue Wurzeln für kleine Menschen. Von Trennungen und Neuanfängen. Herder, Freiburg 1998.
  • Ordnung im Chaos. Die bewegte Natur des Kinderzimmers. Patmos, Düsseldorf 1996, ISBN 3-491-50017-6.
  • Rollenspiele für Kinderprobleme. Anregungen und Beispiele für Kindergarten, Grundschule und Familie, Herder, Freiburg 1979, ISBN 3-451-09069-4.
  • Stief und halb und adoptiv. Neue Familie – neue Chance. Patmos, Düsseldorf, 1994, ISBN 3-491-50010-9.

Kinder- und Jugendbücher

  • Die schönsten Geschichten für die Kinderseele. Herder, Freiburg 2006, ISBN 978-3-451-05799-1.
  • Felix und Lena. Eine Freundschaft nach dem Krieg. [spätere Ausgabe unter dem Titel: Lena im Schokoladenland], Maier, Ravensburg 1992, ISBN 3-473-35122-9.
  • Geschichten aus Anderland. Rororo, Reinbek bei Hamburg 1988.
  • Hab mich lieb, sagte das Schweinchen, bebildert von Martina Mair, Kerle, Freiburg 2006.

Weiteres

Weblinks

Einzelnachweise

  1. In Gedenken an Linde von Keyserlingk. Vorsitzende der DGST 2002 – 2012. Deutschen Gesellschaft für Sandspieltherapie (DGST), auf sandspiel.de [1]
  2. Gudrun Grossmann: Abschied von Linde von Keyserlingk. Alb-Bote 8. Oktober 2020 (paywalled).
  3. World Biographical Information System Online, Document ID: D793-507-0. Fiche Location: III 476,225. Quelle: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender, 60. Jg., Gruyter, Berlin 1988.
  4. a b c d Linde von Keyserlingk | Autorinnen und Autoren in Baden-Württemberg. Abgerufen am 26. Mai 2020.
  5. a b PORTRÄT · Linde von Keyserlingk. In: Südwest Presse. 16. Juni 2012, abgerufen am 26. Mai 2020.
  6. Gudrun Großmann: Die Sprache der inneren Bilder lesen. In: Südwest Presse. 4. Juli 2014, abgerufen am 26. Mai 2020.