Joseph Erb

Johann Joseph Erb (* um 1736;[1]1798) war ein deutscher Architekt, Stadtbaumeister in Düsseldorf sowie Lehrer für Baukunst an der Kunstakademie Düsseldorf.

Leben

Obelisk („Pyramide“, bekrönt von einem Liktorenbündel und einer Jakobinermütze als Symbole der Französischen Republik) für den Carlsplatz in Düsseldorf, 1797

Joseph Erb war Stadtbaumeister in Düsseldorf und wurde aufgrund von Probezeichnungen am 3. Mai 1779 zum Professor für Baukunst an der Kunstakademie Düsseldorf ernannt, nachdem er sich mehrfach um diesen Posten beworben hatte. Als Architekt war er damit die erste Lehrkraft für Baukunst an der Düsseldorfer Akademie, wo allerdings schon seit 1777 unter Lambert Krahe Preisaufgaben für Architekten gestellt worden waren.[2][3] Parallel zu seiner Tätigkeit als Stadtbaumeister hatte Erb das Lehramt bis zu seinem Tod inne.[4] Er bezog eine durch den Tod von Krahes Schwiegersohn Heinrich Schmitz 1784 freigewordene Dienstwohnung im Düsseldorfer Akademiegebäude.[5]

Am 17. September 1779 eröffnete Erb eine Academische Kunst- und Buchhandlung in der Hunsrückenstraße in Düsseldorf, über die nach 1781 keine Nachrichten mehr erschienen.[6] Für das von Krahe geplante Galeriewerk über die Gemäldegalerie Düsseldorf schuf er Aufrisse von Bilderwänden.[7][8][9] Überliefert ist auch die Skizze einer „Pyramide“, die zum 22. September 1797, dem Neujahrstag des französischen Revolutionskalenders, auf dem Carlsplatz in Düsseldorf aufgestellt wurde. 1798 datiert ein Bebauungsvorschlag, den er für die Verbindung der Düsseldorfer Carlstadt mit der Neustadt vorlegte.[10]

Bauten

Commons: Johann Joseph Erb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Paul Tönnies: Buchdruck, Buch- und Kunsthandel zu Düsseldorf. In: Wilhelm Herchenbach (Hrsg.): Zeitschrift des Düsseldorfer Geschichtsvereins. Nr. 3, Düsseldorf 1883, S. 58 (Digitalisat)
  2. Hauptstaatsarchiv Düsseldorf (heute Landesarchiv Nordrhein-Westfalen), Jülich Berg II, Nr. 4086, S. 3, 11, 25, 51, 58, Nr. 4077
  3. Reinhard Dorn: Peter Joseph Krahe. Die Studienjahre Peter Joseph Krahes in Düsseldorf und Rom, 1778–1786. Klinkhardt & Biermann, Braunschweig 1969, ISBN 978-3-4220-6189-7, S. 18, 258 (Fußnote 42)
  4. Seiner Churfürstlichen Durchleucht zu Pfalzbaiern etc. etc. Hof- und Staats-Kalender für das Jahr 1798. München 1798, S. 408 (Google Books)
  5. Reinhard Dorn: Peter Joseph Krahe. Bauten und Projekte Peter Joseph Krahes in Düsseldorf, Koblenz, Hannover und Braunschweig, 1787–1806. Klinkhardt & Biermann, Braunschweig 1971, S. 20
  6. Ludwig Merländer: Buchdruck und Buchhandel in Düsseldorf. In: Beiträge zur Geschichte des Niederrheins. Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichts-Vereins. Band 4 (1889), S. 68 (Google Books)
  7. Thomas W. Gaehtgens, Louis Marchesano: Display and Art History. The Düsseldorf Gallery and Its Catalogue. Getty Research Institute, Los Angeles 2011, ISBN 978-1-60606-092-6, S. 6, 25, 28, 44 (Google Books)
  8. Reinhard Dorn: Peter Joseph Krahe. Die Studienjahre Peter Joseph Krahes in Düsseldorf und Rom, 1778–1786. Klinkhardt & Biermann, Braunschweig 1969, ISBN 978-3-4220-6189-7, S. 18, 258 (Fußnote 42)
  9. Thomas W. Gaehtgens: Auf dem Weg zur Kunstgeschichte: Pigages und Mechels Katalog der Düsseldorfer Gemäldegalerie. In: Gudrun Swoboda (Hrsg.): Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums. Band 2: Europäische Museumskulturen um 1800. Böhlau Verlag, Wien 2014, ISBN 978-3-205-79534-6, S. 485 (Abb. 11), 495 (Fußnote 15), PDF
  10. Edmund Spohr: Düsseldorf. Stadt und Festung. Schwann, Düsseldorf 1978, S. 209 (Fußnote 85)
  11. Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf. Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 2: Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt (1614–1900). Schwann/Patmos-Verlag, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34222-8, S. 48