Hein Kötz

Hein Kötz (* 14. November 1935 in Schneidemühl) ist ein deutscher Jurist, ehemaliger Direktor des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht (MPI-PRIV), ehemaliger Richter, früherer Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und Gründungspräsident der Bucerius Law School. Er ist Corresponding Fellow der British Academy (FBA).[1]

Leben

Kötz promovierte 1962 an der Universität Hamburg zum Dr. jur., erwarb anschließend (1963) den Master of Comparative Law an der Universität Michigan in Ann Arbor und habilitierte 1970 in Hamburg. Im Anschluss daran arbeitete er von 1971 bis 1978 als ordentlicher Professor an der Universität Konstanz. Von 1975 bis 1978 war er außerdem Richter am Oberlandesgericht Karlsruhe.

Im Jahr 1978 wurde er Direktor des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg; diesen Posten behielt er bis in das Jahr 2000. Zwischenzeitlich wurde er zu einer Professur an der Universität Hamburg berufen (1981–1998), war weiterhin Mitglied des Vorstands der Gesellschaft für Rechtsvergleichung (1973–2001) und Mitglied des Wissenschaftsrates (1981–1984).

Für die Deutsche Forschungsgemeinschaft war Kötz von 1986 bis 1989 als Vizepräsident tätig. Von 1988 bis 1991 war er Vorsitzender der Geisteswissenschaftlichen Sektion der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), von 1986 bis 1991 Mitglied der Schuldrechtskommission des Bundesministeriums der Justiz.

1989 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Academia Europaea gewählt.[2] 1997 wurde Hein Kötz in die British Academy aufgenommen.[1] Seit dem Jahr 2000 ist Hein Kötz Präsident der International Association of Legal Sciences. Ferner war er Gründungspräsident der Bucerius Law School Hamburg.

Auszeichnungen

Bibliographie (Auswahl)

  • Europäisches Vertragsrecht, Band I: Abschluss, Gültigkeit und Inhalt des Vertrages, Beteiligung Dritter am Vertrag. Tübingen: J.C.B.Mohr (Paul Siebeck) 1996. 438 S.
  • Rights of Third Parties. Third Party Beneficiaries and Assignment in: International Encyclopedia of Comparative Law (Vol. III, Chapter 13). J.C.B. Mohr (Paul Siebeck)/Martinus Nijhoff 1992. 102 S.
  • (mit Norbert Horn und Hans G. Leser): German Private and Commercial Law: An Introduction. Oxford: Clarendon Press 1982. XVI, 355 S.
  • (Hrsg., mit Wolfgang Eith und Dierk Müller-Gindullis): Handels- und Gesellschaftsrecht mit Leitsätzen aus der höchstrichterlichen Rechtsprechung. München: C.H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung 1979. 437 S.
  • (Hrsg., mit Wolfgang Eith und Dierk Müller-Gindullis): Bürgerliches Gesetzbuch mit Leitsätzen aus der höchstrichterlichen Rechtsprechung. München und Frankfurt: C.H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung 1977. 710 S.; 3. Aufl. 1985. 745 S.
  • Deliktsrecht. Neuwied: Luchterhand. 9. Aufl. 2001. 291 S. (seit 9. Aufl. mit Gerhard Wagner)
  • Sozialer Wandel im Unfallrecht (Nr. 125 der Schriftenreihe der Juristischen Studiengesellschaft Karlsruhe) Karlsruhe: C.F. Müller 1976. 51 S.
  • Über den Stil höchstrichterlicher Entscheidungen. Konstanz: Druckerei und Verlagsanstalt Konstanzer Universitätsverlag GmbH 1973. 31 S. (Konstanzer Universitätsreden Nr. 62). Abgedruckt in RabelsZ 37 (1973) 245–263, in DRiZ 1974, 146–149 und 183–185 sowie (in italienischer Übersetzung) in Rivista di Diritto Civile 1978 I S. 773–792.
  • (mit Konrad Zweigert): Einführung in die Rechtsvergleichung auf dem Gebiete des Privatrechts. 3. Auflage 1996. 729 S. Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck).
  • (mit Konrad Zweigert): Die Haftung für gefährliche Anlagen in den EWG-Ländern sowie in England und den Vereinigten Staaten von Amerika. Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1966. 64 S.
  • Trust und Treuhand, Eine rechtsvergleichende Darstellung des anglo-amerikanischen trust und funktionsverwandter Institute des deutschen Rechts. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1963. 174 S.

Einzelnachweise

  1. a b British Academy (Hrsg.), Online-Mitgliederverzeichnis, Archivlink (Memento vom 16. April 2014 im Internet Archive), Abrufdatum: 15. April 2014
  2. Mitgliederverzeichnis: Hein Kötz. Academia Europaea, abgerufen am 2. Juli 2017 (englisch).

Weblinks