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Die Forschung verortet heute das Troja des Dichters [[Homer]], der den [[Trojanischer Krieg|Trojanischen Krieg]] schilderte, auf dem Hügel '''Hisarlık''' in der Türkei. Dort befindet sich die [[Archäologie|archäologische]] Stätte Troja, die zum [[UNESCO-Welterbe]] gehört. Konkurrierende Hypothesen zur Lage Trojas spielen in der heutigen Wissenschaft keine nennenswerte Rolle.
Die Forschung verortet heute das Troja des Dichters [[Homer]], der den [[Trojanischer Krieg|Trojanischen Krieg]] schilderte, auf dem Hügel '''Hisarlık''' in der Türkei. Dort befindet sich die [[Archäologie|archäologische]] Stätte Troja, die zum [[UNESCO-Welterbe]] gehört. Konkurrierende Hypothesen zur Lage Trojas spielen in der heutigen Wissenschaft keine nennenswerte Rolle.

Reim: Troja reimt sich auf Sija


== Definition von „Troja“ ==
== Definition von „Troja“ ==

Version vom 29. Mai 2017, 10:22 Uhr

Archäologische Stätte
Troja
UNESCO-Welterbe UNESCO-Welterbe-Emblem

Karte des Burghügels (Hisarlık) von Troja
Karte des Burghügels (Hisarlık) von Troja
Vertragsstaat(en): Turkei Türkei
Typ: Kultur
Kriterien: II,III, VI
Referenz-Nr.: 849
UNESCO-Region: [[Liste des UNESCO-Welterbes#Asien|Asien]]
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 1998  (Sitzung 22)

Troja (Vorlage:ELSalt Troia oder Τροίη Troiē, auch ἡ Ἴλιος die Ilios oder τὸ Ἴλιον das Ilion; lateinisch Troia, Ilium; türkisch Truva) war eine Stadt im Altertum. Sie lag nach heutiger Lehrmeinung in der Landschaft Troas im Nordwesten der heutigen Türkei. In den Altertumswissenschaften wird die lateinische Schreibweise Troia verwendet, die der altgriechischen Schreibweise entspricht.[1]

Die Forschung verortet heute das Troja des Dichters Homer, der den Trojanischen Krieg schilderte, auf dem Hügel Hisarlık in der Türkei. Dort befindet sich die archäologische Stätte Troja, die zum UNESCO-Welterbe gehört. Konkurrierende Hypothesen zur Lage Trojas spielen in der heutigen Wissenschaft keine nennenswerte Rolle.

Reim: Troja reimt sich auf Sija

Definition von „Troja“

Landkarte der Troas
Umgebung von Troja nach Heinrich Schliemann

Genauer ist bei dem Namen Troja Folgendes zu unterscheiden:

  • Der griechische Dichter Homer (8. Jahrhundert v. Chr.) gilt als Verfasser der Ilias und der Odyssee. In der Ilias wird der Trojanische Krieg um die Stadt Ilios beschrieben (Troja ist die Landschaft um die eigentliche Stadt). Die Frage, ob ein Krieg zwischen Griechen und Ilios (Troja) tatsächlich stattgefunden hat, ist bislang nicht abschließend zu beantworten. Von der Frage nach einem solchen Krieg ist die Frage zu trennen, ob es die Stadt Ilios (Troja) gegeben hat. Homer wird als Gründer der abendländischen Literatur angesehen, seine gewaltigen Versepen haben sich schon im Altertum größter Beliebtheit erfreut, und auch heute zieht die Frage nach dem realen Troja viel Interesse auf sich.
  • In der Zeit der griechischen Antike gab es eine reale Stadt Ilion. Sie wurde damals mit dem berühmten Troja Homers gleichgesetzt. Da die Überlieferung abgebrochen ist, geriet auch die Lage dieses Troja in Vergessenheit.
  • Seit dem 18. Jahrhundert wird vermutet, dass das Troja Homers sich auf dem Hügel Hisarlık befindet. Dort hat im 19. Jahrhundert der Deutsche Heinrich Schliemann im großen Stil gegraben. Es wurden seitdem Siedlungen gefunden, die über einen langen Zeitraum entstanden sind: vom 5. Jahrtausend v. Chr. bis ins 5. Jahrhundert n. Chr.
  • In der Mitte der heutigen Türkei lag das Reich der Hethiter, das im frühen 12. Jahrhundert v. Chr. zusammengebrochen ist, also etwa in der Zeit, in der man das von Homer beschriebene Troja verortet hat. In hethitischen Quellen wird von etwa 1400 bis 1200 v. Chr. mehrmals eine Stadt namens Wilusa erwähnt. Es gibt Hinweise, denen zufolge diese Stadt möglicherweise identisch ist mit der Anlage auf dem Hisarlık. Jedenfalls lag Wilusa nach Auswertung eines in den 1980er Jahren gefundenen hethitischen Staatsvertrags[2] wahrscheinlich ganz im Nordwesten Anatoliens, im Bereich der Troas.[3] Gegen diese Lokalisierung von Wilusa und eine Gleichsetzung mit Ilion wurden allerdings auch Bedenken geäußert[4] und auch nach der Auswertung des Staatsvertrags und anderer Quellen eine Lokalisierung Wilusas an ganz anderen Orten vertreten.[5]

Es ist vorherrschende Meinung, die in geringerem Teil auch in den Altertumswissenschaften gelehrt wird, dass das Troja Homers mit einer Siedlungsschicht auf dem Hügel Hisarlık identisch ist. Der Hügel besteht jedoch aus vielen Siedlungsschichten, die aus einem Zeitraum von mindestens 3500 Jahren stammen. Welche Schicht mit dem von Homer beschriebenen Troja übereinstimmt, konnte bisher nicht geklärt werden. Auch die Frage, ob es einen Trojanischen Krieg zwischen Griechen und Trojanern gegeben hat, ist nach wie vor umstritten.

Ein Streitpunkt in der Troja-Debatte um 2001/2002 war ferner, wie groß die Anlage um den Hisarlık gewesen ist. Manfred Korfmann hatte bei Ausgrabungen abseits des Burgberges eine Unterstadt entdeckt, die deutlich größer war als der zuvor meist erforschte Hügel. Diese Entdeckungen und ihre Interpretation spielen eine wichtige Rolle bei der Frage, ob die Siedlungen des Hisarlık tatsächlich eine überregionale Bedeutung (wie das Troja Homers) hatten. Vor allem der Althistoriker Frank Kolb vertritt die Ansicht, die Siedlungen des Hisarlık seien eher unbedeutend gewesen, was gegen eine Gleichsetzung von Troja und Hisarlık spräche.

Geographie

Koordinaten: 39° 57′ 26″ N, 26° 14′ 19″ O

Reliefkarte: Türkei
marker
Troja

Troja befand sich sehr wahrscheinlich auf dem 15 Meter hohen Siedlungshügel Hisarlık (türkisch: Burghügel) an den Dardanellen. Möglicherweise kontrollierte die Siedlung seit der Bronzezeit den Zugang zum Schwarzen Meer. Die Schiffe konnten damals noch nicht gegen den Wind kreuzen. Nach Ansicht von Manfred Korfmann warteten sie daher im Hafen der Festung auf günstige Winde und der Wegzoll sowie die Lotsen- und Schutzgebühren, welche die Schiffe an Troja entrichten mussten, brachten der Stadt Reichtum. Diese Ansicht ist allerdings umstritten: Es wird sowohl das Vorliegen einer substantiellen Schifffahrt vom Mittelmeer ins Schwarze Meer während der späten Bronzezeit bezweifelt wie auch die Tatsache, dass dafür der Hafen der Festung angesteuert worden wäre.

Berühmtheit erlangte der Ort in der Antike durch die Dichtung Ilias von Homer und den dort beschriebenen sagenhaften Trojanischen Krieg. Noch in der Spätantike wurden der Ort und seine sagenhaften Helden im Römischen Reich hoch verehrt (siehe Aeneis), und der Hügel Ilium war weitbekannt. Mit dem Beginn des christlichen Mittelalters geriet Troja (und damit auch die Lage der Stadt) in Vergessenheit.

Die Existenz und die Lage Trojas gehören seit zwei Jahrhunderten zu den umstrittenen Themen der Archäologie. Die auseinandergehenden Meinungen mündeten schließlich in die Troja-Debatte. Heute ist die Mehrheit der Altertumswissenschaftler der Ansicht, dass eine Siedlungsschicht auf dem Hisarlık das von Homer beschriebene Troja ist. Bei Homer wird der Ort vor allem Ilios (griech. Ἴλιος) genannt und an einer Stelle Ilion (Ἴλιον). Unklar bleibt, inwieweit Homers Schilderung eines Krieges zutrifft.

Entdeckungsgeschichte

Erste Lokalisierungsversuche

Karte aus der Cosmographia des Sebastian Münster: New Griechenlandt mit andern anstossenden Ländern wie es zu unsern Zeiten beschriben ist. 1554

Mit Beginn der Neuzeit stieg die Zahl der Reisenden, die mit der Ilias in Händen die Troas besuchten; beispielsweise die englische Schriftstellerin Mary Wortley Montagu, die 1718 schrieb:

„Es ist ein Vergnügen, das Tal zu sehen, wo, wie ich mir einbilde, der berühmte Zweikampf zwischen Menelaos und Paris vorging und die große Stadt stand – vom Fall Trojas zu lesen im Schatten einer trojanischen Ruine.“[6]

Doch eben an trojanischen Ruinen mangelte es. Es gab weiter südlich die markanten Ruinen von Alexandria Troas, die man für das alte Troja hielt. Ab dem 16. Jahrhundert wurde die Annahme aber kritisiert, da die Gebäudereste erstens offensichtlich römisch und zweitens zu nahe am Meer gelegen waren.[7] In der Skamanderebene selbst aber fanden sich keine erkennbaren Reste.

Illustration aus Popes Ilias 1716

1716 erschien der zweite Band der Ilias-Übersetzung von Alexander Pope, dem eine Abbildung einer Rekonstruktion der Ansicht des alten Troja beigegeben war, welche für lange Zeit die Vorstellung der Trojasucher prägen sollte: Aus der Vogelperspektive sieht man vom Hellespont aus das Schiffslager der Achäer, dahinter das von den Flüssen Skamander und Simois eingerahmte Schlachtfeld und vor den Bergen des Idagebirges die mächtigen Mauern Trojas. Zu dieser bildgewordenen Vorstellung suchte man die entsprechende Realität: ab 1750 suchten Robert Wood und die englischen Dilettanti im gesamten Skamandertal nach Resten einer Burganlage und während seiner Zeit als französischer Gesandter an der Hohen Pforte (1784–1792) ließ Graf Choiseul-Gouffier erstmals sorgfältig vermessene Karten der Troas erstellen. In seinem Auftrag übertrug Jean-Baptiste Le Chevalier 1791 die Rekonstruktion Popes auf die reale Landschaft und wählte dementsprechend die erste auffällige Anhöhe vor dem Idagebirge als Ort des alten Troja. Das war der Ursprung der noch von Schliemann bekämpften Bunarbaschi- bzw. Ballı-Dağ-These. Der wesentlich unscheinbarere Hügel von Hisarlık wurde ebenfalls als Ruinenstätte erkannt und als Ort des griechisch-römischen Ilion identifiziert.[8]

Die ersten Troja-Forscher

1821 verfasste der schottische Zeitungsverleger und Amateurgeologe Charles MacLaren ein Essay über Troja, das er 1824 zu einer voluminösen Dissertation erweiterte, in der er den Hügel Hisarlık (auch Hissarlik geschrieben) als Troja lokalisierte. Ein Teil dieses Hügels war damals im Besitz der englischen Großgrundbesitzer- und Diplomatenfamilie Calvert. Als MacLaren 1863 eine noch fundiertere Beschreibung der Ebene von Troja publizierte, versuchte der jüngste Sohn der Familie, Frank Calvert, den restlichen Hügel zu erwerben. Dies misslang, doch dafür machte er von 1863 bis 1865 selbst kleinere Probegrabungen. Diese beeindruckten ihn so sehr, dass auch er von der Existenz Trojas an dieser Stelle überzeugt war. Calverts Bitte an das British Museum zwecks baldiger Erforschung wurde abschlägig beschieden. Erst Schliemann untersuchte Calverts Hypothese in systematischer Weise.[9]

Heinrich Schliemann

Heinrich Schliemann (1892)

Am 9. August 1868 kam der bis dahin noch wenig erfahrene deutsche Archäologe Heinrich Schliemann in die Ebene der Troas. Auch er war hier auf der Suche nach dem sagenhaften Troja und vermutete es zuerst, entsprechend der These von Le Chevalier, unter dem Hügel Ballı Dağ. Schliemann und seine fünf Arbeiter wurden nicht fündig, er wollte abreisen, verpasste sein Schiff und traf dabei zufällig auf Frank Calvert, in dessen Haus er übernachtete. Calvert konnte nun Schliemann mit seiner Überzeugung begeistern, dass sich unter dem Hügel von Hisarlık die Ruinen des homerischen Trojas verbergen müssten. Schliemann verschwieg später nicht, dass er den entscheidenden Hinweis auf die Lage Trojas von Calvert hatte.[10]

1873 teilte Schliemann der Öffentlichkeit mit, Troja in Hisarlik gefunden zu haben. Den Durchbruch zum Ruhm verdankte er aber einem anderen Fund desselben Jahres:[11] Schliemanns spektakulärster Fund war der von ihm selbst so genannte Schatz des Priamos“. Er begründete in mehrfacher Hinsicht Neues: Einerseits Schliemanns Ruhm als Wissenschaftler, andererseits die Begeisterung der wilhelminischen Kaiserzeit für Troja und für die Archäologie im Allgemeinen, die nun im öffentlichen Ansehen von einer Disziplin für Amateure und Reisende zu einer ernsthaften Wissenschaftsdisziplin befördert wurde. Der Goldschatz wurde lange Zeit im Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte gezeigt und nach dem Zweiten Weltkrieg als Beutekunst in die UdSSR gebracht, wo er seit 1996 im Moskauer Puschkin-Museum ausgestellt ist. Allerdings ergaben sich bereits zu Schliemanns Lebzeiten – durch seinen Mitarbeiter Wilhelm Dörpfeld – erste Hinweise darauf, dass der Schatz mehr als 1000 Jahre älter war als von Schliemann angenommen.

Bereits Schliemann schrieb, dass er dem Autor der Ilias dichterische Freiheit („Übertreibung“) zugutehalten müsse; auch wusste er, dass er nicht die ganze Stadt, sondern die Pergamos-Burg der Stadt Troja ausgrub.

Wilhelm Dörpfeld und Carl Blegen

Wie weitere Ausgrabungen ergaben, war Troja zu Beginn der Frühen Bronzezeit (ab ca. 3000 v. Chr.) bis in die Spätantike besiedelt. Unlängst sind Spuren noch früherer Besiedlung gefunden worden, die bis in das 5. Jahrtausend v. Chr. zurückreichen. Mit dem Christentum ließ die Bedeutung der Stadt, in der die trojanischen Sagenhelden verehrt worden waren, deutlich nach. Während sie den Einfall der Goten im Jahr 276 noch weitgehend unbeschadet überstanden hatte, endete die Besiedlung nach einer Reihe verheerender Erdbeben gegen Ende des 5. Jahrhunderts.

Querschnitt durch den Hisarlık

Bis heute wurden mehr als zehn Siedlungsschichten entdeckt (Troja I bis Troja X), die wiederum in über 40 Feinschichten unterteilt werden. Dabei gehören – vereinfacht ausgedrückt – Troja I (2950–2550 v. Chr.) und II (2550–2200) der Frühen, Troja III bis V (2200–1700) der Mittleren, Troja VI bis VIIa (1700 bis 12. Jahrhundert) der Späten Bronzezeit und Troja VIIb (12. Jahrhundert bis um 1000 v. Chr.) der Frühen Eisenzeit an. Troja VIII und IX datieren in die Zeit vom 8. Jahrhundert v. Chr. bis in die römische Zeit, Troja X, ein byzantinischer Bischofssitz, reicht bis ins frühe Mittelalter.

Burgmauern von Troja

Troja I hatte noch direkt am Meeresstrand gelegen. Die Zitadelle Troja II umfasste eine Fläche von ca. 9000 m² (vier Brandkatastrophen), von Troja IV an war die Fläche verdoppelt, Troja VI hatte sich nach Süden und Osten auf etwa 50.000 m² vergrößert (die „Unterstadt“ nicht mitgerechnet). Die vom Autor der Ilias beschriebene Festung könnte mit Troja VI identisch sein (nach anderer Ansicht mit VIIa), das um die Wende vom 14. zum 13. Jahrhundert v. Chr. unterging. Dabei ist unsicher, ob eines der häufigen Erdbeben oder eine Eroberung die Ursache war.

Ob auch der trojanische Krieg einen historischen Kern hat, ist weiterhin höchst umstritten. Die Lage der Stadt Troja wird in der Dichtung Ilias von Homer klar beschrieben: Es werden die Dardanellen (im Werk: Hellespont) genannt, der höchste Berg ist der Ida (Kaz Dağı). Es werden zudem zwei Flüsse beschrieben: der erste namens Skamander (heute Karamanderes), welcher dem Idagebirge entspringt, und als zweiter Simois. Beide vereinen sich bei Troja und fließen in den Hellespont. Es wird auch von den Inseln Tenedos (heute Bozcaada) und Imbros (Gökçeada) berichtet.

Schliemann hielt das imposante frühbronzezeitliche Troja II für das homerische. Er glaubte damals irrtümlich, dass es zeitgleich mit spätbronzezeitlichen Schichten von Mykene und Tiryns war. Dörpfeld hielt die 6. Siedlungsschicht (Troja VI) für das Homerische Troja. Schicht VIh ist um 1300 v. Chr. wahrscheinlich durch ein starkes Erdbeben zerstört worden. Daher hielt Carl Blegen die darauf folgende Schicht Troja VIIa für das homerische Troja. Diese These fand und findet den meisten Zuspruch. Nach neueren Keramikuntersuchungen wird das wahrscheinlich gewaltsame Ende von Troja VIIa meist auf etwa 1180 v. Chr. oder später datiert.[12] Ein Datum um 1180 v. Chr. würde gut zu den meisten Datierungen des Trojanischen Krieges durch antike Autoren passen.

Als „Kandidat“ für die Ilios Homers kommt aber auch noch Troja VIIb1 in Betracht. Neben dem Festhalten an kulturellen Traditionen von Troja VI und VIIa treten hier auch neue Elemente zutage, zum Beispiel sogenannte Handgemachte Geglättete Keramik (engl.: „Handmade Burnished Ware“): grobe, graue, ohne Töpferscheibe gefertigte Keramik. Diese lässt auf Zuzug neuer Bevölkerung schließen. Die mykenische Kultur hat im 12. und 11. Jahrhundert weiterbestanden. Auch Handel und Seefahrt wurden weiterbetrieben. Ein Krieg von Achäern gegen Troja im 12. Jahrhundert wäre also nicht ausgeschlossen.

Dem hielt Friedrich Matz entgegen, dass man gegen Ende des 13. Jahrhunderts v. Chr. die Festungswerke von Mykene, Tiryns und Athen verstärkte. Kurz nach 1200 v. Chr. wurden der Palast von Pylos zerstört und Mykene angegriffen. Aus Keramikfunden kann auf eine zeitliche Übereinstimmung mit der Zerstörungsschicht von Troja VIIa geschlossen werden. Da sich die Achäer in ihrer Heimat fremder Angriffe erwehren mussten, hielt Matz einen Kriegszug der mykenischen Griechen gegen Troja ab dieser Zeit für ausgeschlossen, während ein solcher etwa zwei Generationen früher verständlich wäre.[13] Das Argument, ein Zug gegen Troja bereits im 14. oder 13. Jahrhundert hätte wohl die Hethiter auf den Plan gerufen und sicherlich einen Niederschlag in hethitischen Schriftquellen gefunden, kann hingegen nur nach 1316 v. Chr. in Betracht gezogen werden, nachdem die Hethiter unter ihrem Großkönig Muršili II. das Gebiet von Arzawa erobert hatten und an der kleinasiatischen Westküste Vasallenstaaten etablierten.

Hethiter-These von Joachim Latacz

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Umzeichnungen der Vorder- und Rückseite des 1995 gefundenen bikonvexen Bronzesiegels aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts v. Chr.

Dennoch bleibt in diesem Punkt vieles ungeklärt. Die Frage, inwieweit Homer tatsächlich als Quelle für historische Vorgänge der Späten Bronzezeit dienen kann, und ob es überhaupt einen trojanischen Krieg gegeben hat, kann hier nicht angemessen behandelt werden. Jedenfalls haben die Theorien der Gräzistik über den Hexameter und die Entstehung des Epos, wie sie von Joachim Latacz vorgetragen wurden, in den neuen Grabungsergebnissen eine Stütze gefunden. In materieller Hinsicht bzw. anhand des Grabungsbefundes ist ein luwisch beschriftetes bikonvexes Siegel das wichtigste Indiz für eine Verbindung dieser Siedlung zu den Hethitern.[14][15]

Latacz zufolge ist Troja mit großer Wahrscheinlichkeit identisch mit der in hethitischen Quellen genannten Stadt Wilusa [= (W)Ilios], was durch Grabungen des Tübinger Archäologen Manfred Korfmann bestärkt wurde. So wurde im Ausgrabungsbereich von Troja eine unterirdische Quellen-Anlage gefunden, deren Gestalt in allen Einzelheiten mit der Beschreibung einer Quelle in der Stadt Wilusa im sogenannten Alaksandu-Vertrag übereinstimmt.

Innerhalb der Klassischen Philologie ist Latacz der derzeit bekannteste Fürsprecher, der die Historizität der homerischen Epen und zugleich die Verbindung mit dem Korfmannschen Troja in Erwägung zieht. Weder in der hethitischen noch in der griechisch-römischen schriftlichen Überlieferung finden sich eindeutige Belege für die Identität Hisarlıks mit dem homerischen Troja, dasselbe gilt für die Verbindung mit Wilusa.

Diskussion um die Unterstadt seit 1992

Lange Zeit beschränkten sich die Untersuchungen hauptsächlich auf den Burgberg (griech. Akropolis) von Troja, also die Oberstadt. Ab 1988 forschte ein internationales Team unter Leitung des Tübinger Prähistorikers Manfred Korfmann. Mit Hilfe des Geophysikers Helmut Becker wurde 1992 durch Geomagnetik-Messungen mittels eines hochempfindlichen Caesium-Magnetometers[16] eine ausgedehnte Unterstadt unterhalb der Akropolis entdeckt.

Diese Unterstadt wurde vom Team (seit Korfmanns Tod 2005 unter Leitung von Ernst Pernicka) dann verstärkt untersucht, und so rückte die Frage in das Zentrum der Diskussion, wie groß Troja gewesen ist. Korfmanns Thesen über die Bedeutung Trojas stießen in der Forschung seit Sommer 2001 auf Widerstand und führten zu einer breiten, oftmals ins Persönliche gehenden Diskussion innerhalb der deutschen Altertumswissenschaften.

Das bei den geophysikalischen Untersuchungen ab 1992 verwendete Caesium-Magnetometer, Ausstellungsstück im Deutschen Museum Bonn

Im Kern kreist diese Troja-Debatte, der „neue Streit um Troja“, um die tatsächliche Größe und Bedeutung des spätbronzezeitlichen Troja. Während Korfmann in Troja ein überregionales Handelszentrum sah, beschränken es einige Archäologen und Althistoriker heute auf eine nur mittelmäßig bedeutende Siedlung. Der Protagonist dieser Gruppe ist Korfmanns damaliger Tübinger Kollege, der Althistoriker Frank Kolb, der selbst über einige Grabungserfahrung in der Türkei verfügt. Der Hauptvorwurf an Korfmann und seine akademischen Mitstreiter besteht in einer Vernachlässigung der wissenschaftlichen Sorgfalt und Vorsicht. Seit dem Beginn des Troja-Streites musste Korfmann einige der seine Theorie stützenden Grabungsinterpretationen zurückziehen und kam den Argumenten der Gegenseite ein Stück weit entgegen. An der Gesamtinterpretation der Grabungen hält das Team um Korfmann und seinen Nachfolgern allerdings fest. Eine eindeutige Entscheidung konnte die Auseinandersetzung auch auf einem wissenschaftlichen Symposium in Tübingen im Frühjahr 2002 nicht erbringen.

Die Korfmann-Position prägt heute das Troja-Bild der interessierten Öffentlichkeit. Der öffentliche Streit hat sich seit 2004 etwas beruhigt, nachdem die Debatte mehr und mehr auf die fachliche Ebene verlagert wurde. Nach dem Tod Manfred Korfmanns im August 2005 wurde der Tübinger Archäometallurge Ernst Pernicka mit der wissenschaftlichen Leitung des Troja-Projekts betraut. Für die Fortführung der Arbeit in Troja im Sommer 2006 wurde ihm von der türkischen Antikendirektion die Lizenz erteilt. Die 18-jährige Grabungsserie soll nun zu einem wissenschaftlichen Abschluss geführt werden. In beschränktem Umfang sollen auch danach Fragen zur bronzezeitlichen Stadtbefestigung weiter untersucht werden. Außerdem erfordern die Pflege, Konservierung und Präsentation des 1996 zum Nationalpark und 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärten Troja andauernden Aufwand. Schließlich soll noch ein Museum vor den Toren Trojas erbaut werden. Seit Beginn von Korfmanns Grabungen werden die Funde im Archäologischen Museum Çanakkale gesammelt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft stellte ihre finanzielle Unterstützung 2009 ein. Seitdem wurden die deutschen Ausgrabungen durch Stiftungsgelder ermöglicht.

Mit dem Jahresende 2012 lief die Grabungslizenz der Universität Tübingen aus. Ursprünglich war geplant, eine US-Universität als Nachfolger einzusetzen, jedoch wird die Lizenz jetzt in der Türkei bleiben. Neuer Grabungsleiter ist Rüstem Aslan, der in Tübingen promoviert wurde.[17]

Nachwirkung

Begründet durch den Namen der ehemaligen Colonia Ulpia Traiana, etablierten sich bis ins Mittelalter auch die Bezeichnungen Troia Minor („Klein-Troja“) und Troia Francorum („fränkisches Troja“) für Xanten. Um 1100 erzählte schließlich das Annolied von der Gründung Xantens durch die im Trojanischen Krieg unterlegenen Trojaner:

Mittelhochdeutsch
Übersetzung (Eberhard Nellmann, Reclamausgabe)
389
390
391
392
393
394
395
396
Franko gesaz mit den sînin
vili verre nidir bî Rîni.
dâ worhtin si duo mit vroudin
eini luzzele Troii.
den bach hîzin si Sante
nâ demi wazzere in iri lante;
den Rîn havitin si vure diz meri.
dannin wuohsin sint Vreinkischiu heri.
Franko ließ sich mit den Seinigen
ganz in der Ferne am Rhein nieder.
Dort erbauten sie damals mit Freuden
ein kleines Troja.
Den Bach nannten sie Sante
nach dem Fluss ihrer Heimat.
Den Rhein nahmen sie statt des Meeres.
Dort wuchs seitdem das fränkische Volk.

Bereits 1444, als Xanten an das Herzogtum Kleve fiel, wurden Münzen mit der Aufschrift Joannes Troianorum Rex („Johannes, König der Trojaner“) geprägt.

Troja-Hypothesen

Hypothese von Raoul Schrott

Stadtmauer von Karatepe

Der Komparatist und Schriftsteller Raoul Schrott nimmt insbesondere anhand assyrischer Texte an, dass Homer ein griechischer Schreiber in assyrischen Diensten in der Provinz Kilikien gewesen sei. Er habe für das dortige Publikum einen älteren griechischen Stoff vom trojanischen Krieg auf die lokale Umgebung übertragen. Schrott schreibt Troja dem Hügel Karatepe-Arslantaş zu. Dessen riesige Burgruine verfüge mit ihrem starken Wall und vielen Wehrtürmen auf einem 225 m hohen Hügel nicht nur über die „Krone mit Türmen“ aus Homers Ilias, sondern auch – im Gegensatz zu Schliemanns Troja – über die zwei aus der Erzählung bekannten gewaltigen Tore im Süden und Norden sowie die in der Ilias erwähnten schneebedeckten Berge im Hinterland und einen langen Strom mit wilder Furt und warmen Quellen weiter östlich.

Hypothese von Eberhard Zangger

Eine der von der Fachwissenschaft allgemein abgelehnten Lokalisierungshypothesen zu Atlantis wurde von dem Geoarchäologen Eberhard Zangger in seinem 1992 erschienenen Buch Atlantis • Eine Legende wird entziffert entwickelt. Sie besagt, Platons Atlantis weise archäologisch nachweisbare Merkmale des historischen Troja auf und sei das durch die Griechen vernichtete Troja gewesen.

Literatur

Fach- und Sachbücher

  • Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg: Troia. Traum und Wirklichkeit. Theiss, Stuttgart 2001, 496 Seiten, 500 meist farbige Abbildungen, ISBN 3-8062-1543-X.
  • Hans-Joachim Behr, Gerd Biegel und Helmut Castritius (Hrsg.): Troia – Traum und Wirklichkeit: Ein Mythos in Geschichte und Rezeption. Tagungsband zum Symposion im Braunschweigischen Landesmuseum am 8. und 9. Juni 2001 im Rahmen der Ausstellung „Troia: Traum und Wirklichkeit“. Braunschweigisches Landesmuseum, Braunschweig 2003, ISBN 3-927939-57-9.
  • Stephan W. E. Blum, Frank Schweizer, Rüstem Aslan: Luftbilder antiker Landschaften und Stätten der Türkei. Mit Flugbildern von Hakan Öge. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2006, 144 S., mit 97 Farbabbildungen, ISBN 3-8053-3653-5, S. 16–21.
  • Birgit Brandau, Hartmut Schickert und Peter Jablonka: Troia. Wie es wirklich aussah. Piper, München 2004, 176 Seiten, 113 farbige Abbildungen, ISBN 3-492-04610-X.
  • Birgit Brandau: Troia. Eine Stadt und ihr Mythos. Lübbe, Bergisch Gladbach 1997, ISBN 3-404-64165-5.
  • Peter Frisch: Die Inschriften von Ilion. Bonn 1975 (Inschriften griechischer Städte aus Kleinasien, Band 3).
  • Manfred Flügge: Heinrich Schliemanns Weg nach Troja – Die Geschichte eines Mythomanen. 2001.
  • Dieter Hertel: Troia. Archäologie, Geschichte, Mythos. Beck, München 2001, 128 S., 4 Karten, 16 Abbildungen, ISBN 3-406-44766-X. (eingeschränkte Ansicht)
  • Dieter Hertel: Die Mauern von Troia: Mythos und Geschichte im antiken Ilion. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50444-2. (eingeschränkte Ansicht)
  • Frank Kolb: Tatort „Troia“. Geschichte – Mythen – Politik. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-77009-7. (eingeschränkte Ansicht)
  • Manfred Korfmann und Dietrich Mannsperger: Troia. Ein historischer Überblick und Rundgang. Theiss, Stuttgart 1998, 80 S., 100 meist farbige Abbildungen, ISBN 3-8062-1369-0.
  • Manfred Korfmann: Von den Ruinen Troias zur ‘Landschaft Homers’. In: Andreas Willi (Hrsg.): Antike Literatur in neuer Deutung. Festschrift für Joachim Latacz anlässlich seines 70. Geburtstages. K. G. Saur, München und Leipzig 2004, ISBN 3-598-73016-0, S. 3–32 (online [abgerufen am 2. September 2014]).
  • Manfred Korfmann (Hrsg.): Troia. Archäologie eines Siedlungshügels und seiner Landschaft. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2006, 420 S. mit 82 Farb- und 320 SW-Abbildungen, ISBN 3-8053-3509-1.
  • Joachim Latacz: Troia und Homer. Der Weg zur Lösung eines alten Rätsels. 6., aktualisierte und erweiterte Auflage. Koehler & Amelang, Leipzig 2010, ISBN 978-3-7338-0332-2.
  • Wolf-Dietrich Niemeier: Griechenland und Kleinasien in der späten Bronzezeit. Der historische Hintergrund der homerischen Epen. In: Michael Meier-Brügger (Hrsg.): Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Band 21. De Gruyter, Berlin/Boston 2012, ISBN 978-3-11-028518-5, S. 141–180 (Digitalisat [PDF; abgerufen am 10. September 2015] PDF-Datei; 4.849,92 KB).
  • Peter Pavúk, Wendy Rigter: Goblets, Schüsseln und Kratere – Die Keramik der Perioden Troia VI und VIIa. In: Manfred O. Korfmann (Hrsg.): Troia – Archäologie eines Siedlungshügelsund seiner Landschaft. Philipp von Zabern, Mainz 2006, ISBN 978-3-8053-3509-6, S. 231–240 (online [abgerufen am 1. September 2014]).
  • Peter Pavúk: New perspectives on Troia VI chronology. In: Manfred Bietak, Ernst Czerny (Hrsg.): The synchronisation of civilisations in the Eastern Mediterranean in the second millennium B.C. III. Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 2007, ISBN 978-3-7001-3527-2, S. 473–478 (online [abgerufen am 1. September 2014]).
  • Peter Pavúk: Troia VI and VIIa. The Blegen Pottery Shapes: Towards a Typology. In: Studia Troica. Band 12. Philipp von Zabern, Mainz 2002, ISBN 978-3-8053-2906-4, S. 35–71 (online [abgerufen am 1. September 2014]).
  • John V. Luce: Archäologie auf den Spuren Homers.
  • Ingo Runde: Troia sive Xantum. Zu der Entstehung einer (ost-)fränkischen Troiasage und ihrer Bedeutung für die Kontinuitätsproblematik im Xantener Raum. In: Mittelalter an Rhein und Maas. Beiträge zur Geschichte des Niederrheins. Dieter Geuenich zum 60. Geburtstag. Studien zur Geschichte und Kultur Nordwesteuropas 8. Münster, New York, München und Berlin 2004, ISBN 3-8309-1380-X, S. 9–25.
  • Heinrich Schliemann: Ilios Stadt und Land der Trojaner. Leipzig, F.A. Brockhaus, 1881 (auch online: Ilios).
  • Heinrich Schliemann: Troja. Ergebnisse meiner neuesten Ausgrabungen. Nachdruck der Originalausgabe von 1884. Harenberg Kommunikation, Dortmund 1984, ISBN 3-88379-439-2.
  • Hubert Schmidt: Heinrich Schliemanns Sammlung Trojanischer Altertümer. Königliche Museen zu Berlin, Berlin 1902.
  • Raoul Schrott: Homers Heimat: Der Kampf um Troia und seine realen Hintergründe. Hanser, München 2008, ISBN 978-3-446-23023-1.
  • Michael Siebler: Troia – Mythos und Wirklichkeit (Mit 17 Abbildungen). Philipp Reclam jun. Universal-Bibliothek 18130, Stuttgart 2001, ISBN 3-15-018130-5.
  • Christoph Ulf (Hrsg.): Der neue Streit um Troia. Eine Bilanz. Beck, München 2003, 318 S., 17 Abbildungen, 8 Karten, ISBN 3-406-50998-3 (2. Auflage 2004).
  • Iman Wilkens: Where Troy Once Stood. London, 1990, ISBN 0-7126-2463-5 (ib) / (ISBN 0-7126-5105-5 pback, 1991).
  • Kordula Wolf: Troja – Metamorphosen eines Mythos. Französische, englische und italienische Überlieferungen des 12. Jahrhunderts im Vergleich. Akademie Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-05-004580-1 (= Europa im Mittelalter. Abhandlungen und Beiträge zur historischen Komparatistik 13).
  • Eberhard Zangger: Ein neuer Kampf um Troia. Archäologie in der Krise. Knaur, München 1994, 352 S., mit Illustrationen und Karten.
  • Martin Zimmermann (Hrsg.): Der Traum von Troia. Geschichte und Mythos einer ewigen Stadt. C. H. Beck Verlag, München 2006.
  • Thomas Zimmermann: Die bronze- und früheisenzeitlichen Troiafunde der Sammlung Heinrich Schliemann im Römisch-Germanischen Zentralmuseum (Kataloge Vor- und Frühgeschichtlicher Altertümer Band 40). Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, Mainz 2007, ISBN 978-3-7954-2007-9.

Künstlerische Verarbeitung

Filme

Siehe auch

Commons: Troja – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Troja – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Artikel und Aufsätze

Fotos und Videos

Einzelnachweise

  1. 14. Frage: Wie ist die richtige Schreibweise von Troia? (Memento vom 13. Mai 2015 im Internet Archive) Eberhard Karls Universität Tübingen
  2. Heinrich Otten: Die Bronzetafel aus Boğazköy. Ein Staatsvertrag Tutḫalijas IV. Studien zu den Boǧazköy-Texten, Beiheft 1, Wiesbaden 1988.
  3. Frank Starke: Troia im Kontext des historisch-politischen und sprachlichen Umfeldes Kleinasiens im 2. Jahrtausend. In: Studia Troica. 7, 1997, S. 447–487. Unabhängig davon kam John David Hawkins: Tarkasnawa, King of Mira, Boğazköy sealings and Karabel. Anatolian Studies 48, 1998, S. 1–31 nach Auswertung einer Karabel-Inschrift zu einem ähnlichen Ergebnis.
  4. Siehe vor allem Susanne Heinhold-Krahmer: Ist die Identität von Ilios mit Wiluša endgültig bewiesen? Studi micenei ed egeo-anatolici. 45, 2004, S. 29-57.
  5. So tritt Vangelis D. Pantazis für eine Identifizierung Wilusas mit dem westanatolischen Beycesultan ein: Vangelis D. Pantazis: Wilusa. Reconsidering the Evidence, KLIO, 91, 2009, S. 291–310, besonders S. 303 ff. Online-Version
  6. Lady Wortley Montagu: Briefe. Mannheim 1784, S. 77. Zitiert bei Christoph Ulf (Hrsg.): Der neue Streit um Troja. Beck, München 2003, S. 22 f
  7. Jacob Spon: Curieuse Reise durch Italien, Dalmatien … Nürnberg 1681.
  8. Justus Cobet: Vom Text zur Ruine. In: Christoph Ulf (Hrsg.): Der neue Streit um Troia. Eine Bilanz. Beck, München 2003, S. 22 ff
  9. Flügge 2001, S. 155 f.
  10. Flügge 2001, S. 176.
  11. Flügge 2001, S. 220.
  12. Siehe Übersichtstabelle bei Dietrich Koppenhöfer: Troja VII – Versuch einer Zusammenschau einschließlich der Ergebnisse des Jahres 1995. In: Studia Troica. Band 7, 1997, S. 346, Tab. 4. Die nach Blegen – seine Datierung (ca. 1260 v. Chr.) gilt mittlerweile als überholt – vorgenommenen Einschätzungen für das Ende von Troja VIIa liegen zwischen 1185 und 1140 v. Chr. bzw. im Verlauf der Stufe SH III C (2. Hälfte 12. Jh.). Koppenhöfer selbst nimmt 1180 v. Chr. an und folgt damit Sandars und Hänsel.
  13. Friedrich Matz: Kreta, Mykene, Troja. In: Sammlung Kilpper (Hrsg.): Große Kulturen der Frühzeit. Band 6. Phaidon, Essen 1985, ISBN 3-88851-085-6, Die griechische Heldenzeit, S. 122.
  14. Manfred Korfmann: Troia im Lichte der neuen Forschungsergebnisse. Dies academicus 2003. In: Reden an der Universität Trier. Nr. 2/2004. Universität Trier, 2004, ISSN 1611-9754, S. 40 (online (Memento vom 17. November 2014 im Internet Archive) [PDF; abgerufen am 7. Mai 2015] PDF-Datei; 2651,16 KiB).
  15. Zur Kontroverse um Troia VI / VII: Was ich entschieden bestreite! (Memento vom 17. November 2014 im Internet Archive) Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. Juli 2001. Fiktives Streitgespräch zwischen Dieter Hertel und Joachim Latacz.
  16. MagnetSpur. Bei: Deutsches-Museum.de.
  17. Deutsche Forscher verlassen Grabungsstätte im Streit. Bei: Spiegel.de. 26. Dezember 2012.
  18. Video Troja ist überall: Der falsche Schatz des Priamos (45:00 Min.) in der ZDFmediathek, abgerufen am 11. Februar 2014. (offline), Inhaltsangabe. Anmerkung: Der ZDF-Film übernimmt die Sichtweise von Korfmann und seinen Nachfolgern. Das bedeutet, dass der Graben um die Unterstadt nur als Verteidigungsanlage gedeutet wird und nicht als Entwässerungsgraben wie von Kolb (In der Troia-Debatte antwortet Frank Kolb dem Grabungs-Team: Zur Handelsstadt fehlt alles. Schwäbisches Tagblatt, 11. August 2001). Ebenso wird die Größe der Siedlung auf 10.000 Einwohner geschätzt, während dies die Kritiker der Troja-These als zu hoch angesetzt ablehnen.