Tilman Pfau

Tilman Pfau (* 25. Juli 1965 in Bad Cannstatt) ist ein deutscher Physiker.

Leben

Pfau begann 1986 Physik an der Universität Konstanz zu studieren, erhielt 1992 sein Diplom und promovierte dort 1994 bei Jürgen Mlynek. Anschließend war er als Gastwissenschaftler unter anderem an der ENS in Paris bei Claude Cohen-Tannoudji und am MIT bei Wolfgang Ketterle tätig. 1998 habilitierte er in Konstanz zum Thema „Licht in der Atomoptik“. Seit 2000 ist er Professor an der Universität Stuttgart und leitet dort das 5. Physikalische Institut. Seither hatte er Gastprofessuren in Helsinki, Peking und Toronto.

2010 wurde er zum Fellow der American Association for the Advancement of Science gewählt.[1] Für 2017 wurde ihm der Herbert-P.-Broida-Preis zugesprochen.

Forschung

Pfau beschäftigt sich mit Gasen mit starken Dipol-Dipol-Wechselwirkungen und Rydberg-Gasen, die sich besonders für die Forschung auf dem Gebiet der ultrakalten Quantengase eignen. So gelang seiner Forschungsgruppe 2005 die Bose-Einstein-Kondensation von Chrom-Atomen und damit erstmals ein Bose-Einstein-Kondensat mit starker dipolarer Wechselwirkung (durch das große magnetische Moment der Chrom-Atome).[2] 2019 wies seine Forschungsgruppe einen suprasoliden Zustand nach, einschließlich der entsprechenden Goldstone-Mode als kollektive Anregung.[3]

Einzelnachweise

  1. Fellows der AAAS: Tilman Pfau. American Association for the Advancement of Science, abgerufen am 26. Januar 2018.
  2. A. Griesmaier et al.: Bose-Einstein Condensation of Chromium. In: Physical Review Letters. 94. Jahrgang, 2005, S. 160401, doi:10.1103/PhysRevLett.94.160401.
  3. Mingyang Guo, Fabian Böttcher, Jens Hertkorn, Jan-Niklas Schmidt, Matthias Wenzel: The low-energy Goldstone mode in a trapped dipolar supersolid. In: Nature. Band 574, Nr. 7778, Oktober 2019, ISSN 1476-4687, S. 386–389, doi:10.1038/s41586-019-1569-5 (nature.com).