„Thomas Lupo“ – Versionsunterschied

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Version vom 31. März 2013, 00:31 Uhr

Thomas Lupo (getauft 7. August 1571 in London; † Dezember 1627 ebenda) war ein englischer Komponist des späten elisabethanischen Zeitalters an der Schwelle zum Barock. Neben Orlando Gibbons, John Cooper und Alfonso Ferrabosco dem Älteren prägte er die Musik für die Viola da gamba und das Gambenconsort.

Leben

Lupo entstammte einer Familie, die seit mehreren Generationen Musiker hervorgebracht hatte. Sein Vater Joseph war als Streichinstrumentenspieler von Venedig über Antwerpen nach London gekommen, Thomas Lupo wurde wahrscheinlich dort geboren. 1588 trat er der Hofkapelle Elisabeths I. bei; sein Dienst wurde allerdings erst 1591 entlohnt. Lupo blieb für den Rest seines Lebens in den Diensten des Königshauses. Während des jakobinischen Zeitalters diente er ab 1610 dem Prinzen Henry, ab 1617 dem Prinzen Karl.

Werk

Lupo war einer der prägenden Komponisten für die englische Gambenmusik des 17. Jahrhunderts. Dazu schuf er geistliche Vokalmusik. Er hat vermutlich eine größere Anzahl von Werken komponiert, von denen jedoch keine mehr erhalten sind. Viele Kompositionen dieser Zeit für die King’s Musick werden Lupo zugeschrieben.

Ein Großteil seiner zwei- bis sechsstimmigen Gambenwerke beruhte auf seiner früheren Beschäftigung am Hof des Prinzen Karl. Viele dieser Stücke nutzen Kontrapunkt- und Stimmführungstechniken des italienischen Madrigals, vor allem die fünf- und sechsstimmigen Werke. Lupo imitierte den Stil von Luca Marenzio, dessen Kompositionen durch Nicholas Yonges Sammlung Musica transalpina (1588) das Madrigal in England bekannt machten.

Seine drei- und vierstimmige Consortmusik ist eigenständiger, sie schreibt oft ungewöhnliche Besetzungen vor wie z. B. drei Bass- oder drei Diskantstimmen. Bei einigen der Consortwerke ist eine Orgelbegleitung vorgesehen. Daneben komponierte Lupo zahlreiche Fantasien – zwölf sechsstimmige, 35 fünfstimmige, 13 vier- und 24 dreistimmige – und eine Reihe von Tänzen wie Pavanen, Galliarden und Allemanden. Einige der Fantasien sind Transkriptionen italienischer Madrigale.