Reden gegen Catilina

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von APPER gestellter QS-Antrag, nach 2 für LA stimmenden Benutzern stelle ich ihn jetzt, zumal das Ding kein Enzyklopädieartikel ist. --HD-α@ 15:19, 23. Feb 2006 (CET)


Bei den Reden gegen Catilina (lat.: Orationes In Catilinam) handelt es sich um vier Reden, die der römische Philosoph, Schriftsteller und Consul Marcus Tullius Cicero im Jahre 63 v. Chr. gegen den Senator Lucius Sergius Catilina gehalten hat. Cicero ging es dabei um die Aufdeckung, Verfolgung und Bestrafung der zweiten Catilinarischen Verschwörung, einem Umsturzversuch Catilinas und seiner Anhänger gegen die Römische Republik.

Inhalt

Vorgeschichte

Die Verschwörung des Catilina begann im Jahr 63 v. Chr.. Er hatte einen Putsch geplant und wollte die Macht über Rom an sich reißen. Für so ein Vorhaben ist militärische Unterstützung von Nöten und aus diesem Grund hatte Catilina Manlius beauftragt ein Heer für ihn aufzustellen. Catilina wollte nun zu Manlius mit ihm und dem Heer gemeinsam gegen Rom ziehen zu können. Am Abend (6. November) vor seiner Abreise ruft er seine Anhänger in Rom zusammen und gibt ihnen Ratschläge über ihr Verhalten in seiner Abwesenheit und noch einige Aufträge. Einer davon: Cicero soll ermordet werden. Der Senator l. Vargunteius und C. Cornelius aus dem Ritterstand sind bereit noch in der selben Nacht Cicero bei der Morgenbegrüßung umzubringen. Cicero erfährt das und kann das Attentat voraussagen. Wirklich erscheinen einen Tag darauf (7. November) die beiden Männer, finden das Haus allerdings bewacht vor und ziehen unverrichteter Dinge wieder von dannen.

1. Rede (am 8. November 63 v. Chr. vor dem Senat)

Cicero beruft nun den Senat im Tempel des Jupiter Stator (am Fuß des Palatins) ein. Zur Überraschung aller nimmt auch Catilina an dieser Versammlung teil. Cicero setzt alle über das missglückte Attentat ins Bilde, Catilina allerdings spielt den Unschuldigen. Das wiederum verleitet Cicero dazu Catilina in einer improvisierten Rede zu entlarven und ihm den Rat zu geben Rom zu verlassen.

2. Rede (am 9. November 63 v. Chr. vor dem Volk)

Am Tag darauf (8. November) hält Cicero, nach der mittlerweile erfolgten Flucht Catilinas aus Rom, seine zweite Rede gegen ihn. Vor dem Beginn einer Senatssitzung, in der über das weitere Vorgehen beraten werden sollte, tritt er vor das Volk und teilt diesem das Geschehen aus seiner Sicht mit. Insbesondere bringt er Beweise vor, dass Catilinas Anhänger in der Stadt noch aktiv sind und einen Putsch vorbereiten: Ciceros Leuten hatten sich kurz vorher bei einem inszenierten Überfall am Pons Milvius in den Besitz von Schreiben gebracht, mit denen Catilinas Anhänger den Allobrogern den Erlass von Schulden in Aussicht gestellt haben, wenn sie sich am Putsch beteiligen würden.

3. Rede (am 3. Dezember 63 v. Chr. vor dem Volk)

Am 3.Dezember hält Cicero dann seine dritte Rede gegen Catilina: Auf dem Forum informiert er das Volk über die Ergreifung und das Geständnis der Anhänger Catilinas. In der Folge wird im Senat darüber diskutiert, ob die inhaftierten Verschwörer mit dem Tod oder nur mit lebenslanger Haft bestraft werden sollen; die Entscheidung wird vertagt.

4. Rede (am 5. Dezember 63 v. Chr. vor dem Senat)

In der zwei Tage später gehaltenen vierten und letzten Catilinischen Rede fasst Cicero noch einmal die Meinungen zusammen und dringt auf eine schnelle Entscheidung, zumal am Vortag Befreiungsversuche durch Klienten angezettelt worden waren.

Auf maßgebliche Agitation Catos entscheidet sich der Senat schließlich gegen das Votum Caesars für die Todesstrafe.

Literarische Einordnung

Schriftliche Herausgabe

Im Jahr 60 v. Chr., also drei Jahre nach den Ereignissen, gab Cicero die Reden in schriftlicher Form heraus, indem er sie in einem Brief an seinen Freund Atticus shickte, mit der Bitte, sie zu verbreiten. Die schriftliche Aufzeichnung der Reden und deren Veröffentlichung brachte mit sich, dass über die Verschwörungen ungewöhnlich viel, aber nur vom Standpunkt der Sieger aus berichtet wurde, später z. B. von den Geschichtsschreibern Sallust und Plutarch. Das führte zur einseitigen Darstellung Catilinas als Bösewicht, andererseits auch zur Überbewertung seiner Taten in Bezug auf den Wechsel von Roms republikanischer Staatsform zum Kaisertum.

Bedeutung für die Rhetorik

Die Reden gegen Catilina, die im Gegensatz zu vielen anderen Reden Ciceros bis heute vollständig überliefert wurden, haben seinen Ruf als bedeutendstem römischen Redner begründet. Sie gelten als ein Meisterwerk antiker Rhetorik; berühmt geworden sind insbesondere die Anfangsworte der ersten Rede: „Quo usque tandem abutere, Catilina, patientia nostra?“ (Wie lange willst du unsere Geduld noch missbrauchen, Catilina?).

Authentizität

Trotz des zeitlichen Abstands werden die schriftlichen Fassungen der Reden als authentisch betrachtet: Cicero verfügte nicht nur über ein enormes Gedächtnis, sondern war als Redelehrer auch in der Mnemotechnik geschult. Da gerade Worte von derartiger politischer Tragweite im Gedächtnis des Auditoriums haften geblieben sein dürften, konnte sich Cicero überdies ein Abweichen vom ursprünglichen Redetext nicht leisten. Überdies kann davon ausgegangen werden, dass sich Cicero über die Kernpunkte seiner Reden bereits bei ihrer Abhaltung Notizen gemacht hat. Die beiden im Senat gehaltenen Reden schließlich dürften auch stenografisch festgehalten worden sein.