„Reden gegen Catilina“ – Versionsunterschied

[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Nilmade (Diskussion | Beiträge)
Nilmade (Diskussion | Beiträge)
Zeile 72: Zeile 72:


Es gibt fünf Gründe, weswegen die Reden als durchaus authentisch angesehen werden können:
Es gibt fünf Gründe, weswegen die Reden als durchaus authentisch angesehen werden können:

1) Cicero hatte ein enormes Gedächtnis, er wird sich also als er die Reden aufgeschrieben hat noch an alles erinnert haben
1) Cicero hatte ein enormes Gedächtnis, er wird sich also als er die Reden aufgeschrieben hat noch an alles erinnert haben

2) Er war durch einen Redelehrer in Mnemotechnik geschult
2) Er war durch einen Redelehrer in Mnemotechnik geschult

3) Ein politisches Wort blieb haften, besonders ein bedeutendes (wie Ciceros Reden gegen Catilina es sicher waren) und Cicero konnte es sich nicht leisten in seiner veröffentlichten Rede etwas anderes zu schreiben, als das, was er auch wirklich gesagt hatte
3) Ein politisches Wort blieb haften, besonders ein bedeutendes (wie Ciceros Reden gegen Catilina es sicher waren) und Cicero konnte es sich nicht leisten in seiner veröffentlichten Rede etwas anderes zu schreiben, als das, was er auch wirklich gesagt hatte

4) Cicero wird wohl nachdem er die Reden gehalten hat die Hauptsachen festgehalten haben, auch wenn er sich vorher nichts (1. und 3. Rede) oder nur wenig (2. und 4. Rede) aufgeschrieben hat
4) Cicero wird wohl nachdem er die Reden gehalten hat die Hauptsachen festgehalten haben, auch wenn er sich vorher nichts (1. und 3. Rede) oder nur wenig (2. und 4. Rede) aufgeschrieben hat

5) Es wird wohl mitstenographiert worden sein (zumindest bei den Reden im Senat)
5) Es wird wohl mitstenographiert worden sein (zumindest bei den Reden im Senat)

Version vom 21. Februar 2006, 20:01 Uhr



Mordversuch an Cicero

Die Verschwörung des Catilina begann im Jahr 63 v. Chr.. Er hatte einen Putsch geplant und wollte die Macht über Rom an sich reißen. Für so ein Vorhaben ist militärische Unterstützung von Nöten und aus diesem Grund hatte Catilina Manlius beauftragt ein Heer für ihn aufzustellen. Catilina wollte nun zu Manlius mit ihm und dem Heer gemeinsam gegen Rom ziehen zu können. Am Abend (6. November) vor seiner Abreise ruft er seine Anhänger in Rom zusammen und gibt ihnen Ratschläge über ihr Verhalten in seiner Abwesenheit und noch einige Aufträge. Einer davon: Cicero soll ermordet werden. Der Senator l. Vargunteius und C. Cornelius aus dem Ritterstand sind bereit noch in der selben Nacht Cicero bei der Morgenbegrüßung umzubringen. Cicero erfährt das und kann das Attentat voraussagen. Wirklich erscheinen einen Tag darauf (7. November) die beiden Männer, finden das Haus allerdings bewacht vor und ziehen unverrichteter Dinge wieder von dannen.

~ 1. Rede ~

Cicero beruft nun den Senat im Tempel des Jupiter Stator (am Fuß des Palatins) ein. Zur Überraschung aller nimmt auch Catilina an dieser Versammlung teil. Cicero setzt alle über das missglückte Attentat ins Bilde, Catilina allerdings spielt den Unschuldigen. Das wiederum verleitet Cicero dazu Catilina in einer improvisierten Rede zu entlarven und ihm den Rat zu geben Rom zu verlassen (1. Catilinarische Rede am 7.11).


Catilinas Flucht


Catilina flieht aus Rom um angeblich nach Marseille ins Exil zu gehen in Wirklich aber reist er zu Manlius.

~ 2. Rede ~

Am Tag darauf (8. November) hält Cicero seine zweite Rede gegen Catilina. Vor dem Beginn einer Senatssitzung, in der über das weitere Vorgehen beraten werden sollte, tritt er vor das Volk und teilt diesem das Geschehen aus seiner Sicht mit.


Der Versuch der Verschwörer die Allobroger auf ihre Seite zu bringen


Catilina weilte nun nicht mehr in Rom, seine Anhänger unterdessen schon noch. Einmal um sein Erscheinen abzuwarten und zweitens um im geeigneten Moment in der Stadt losschlagen zu können. Cicero kennt ihre Namen und auch ihre Aufgaben kann sie aber ob fehlender Beweise nicht festnehmen. Da kommt ihm ein glücklicher Zufall zu Hilfe: Die Verschwören treten mit einem Angebot an Gesandte der Allobroger, die in zu der Zeit in der Stadt sind. Wenn diese sich am Putsch beteiligten würden sie ihre Schulden eher tilgen können als durch Verhandlungen mit dem Senat. Die Gesandten wenden sich an ihren Patron Sanga, der ihnen auf Ciceros Rat die Weisung gibt, sich von den Verschwörern eine schriftliche Bestätigung geben zu lassen. Cicero konnte durch einen inszenierten Überfall am Pons Milvius ihnen diese Beweisstücke abnehmen zu lassen. Dadurch konnte er nun die Verschwörer anklagen, verhaften lassen und zu einen Geständnis zwingen.

~ 3. Rede ~

Am 3.12 hält Cicero dann seine dritte Rede gegen Catilina: Auf dem Forum informiert er das Volk über die Ergreifung und das Geständnis Anhänger Catilinas.


Todesstrafe oder "nur" lebenslange Haft?


Zwei Tage später soll über das Schicksal der Inhaftierten entschieden werden. Zuerst sind so gut wie alle Senatoren für die Todesstrafe, aber Caesar bringt ein Argument dagegen: Todesstrafe ohne die Zustimmung der Comitien ist nicht erlaubt. Er will sie statt dessen lieber mit einer lebenslangen Haft bestrafen. Die daraus entstandene Uneinigkeit der Senatoren bewirkt, dass die Entscheidung vertagt werden soll.

~ 4.Rede ~

Hier greift Cicero ein, fasst die Meinungen zusammen und dringt auf eine schnelle Entscheidung (4. Catilinarische Rede: improvisiert gehalten am 5.12 im Concordiatempel), zumal am Vortag Befreiungsversuche durch Klienten angezettelt worden waren.


Cato bringt den Auslöser


Auf die Frage Ciceros welchem der beiden Anträge die Senatoren zustimmten, neigt sich die Waage zugunsten Caesars, bis Cato die Entscheidung brachte indem er für die Hochverräter die Todesstrafe forderte. Sie wurde noch am selben Abend vollstreckt.


Catilinas Tod


Ein Jahr später wird Catilina und sein Heer bei Pistoia geschlagen und er findet, wie fast alle seine Anhänger, den Tod.


Herausgabe der Reden

Im Jahr 60 v. Chr., also drei Jahre nach den Ereignissen gibt Cicero die Reden heraus indem er sie in einem Brief an seinen Freund Atticus, mit der Bitte um Verbreitung, schickt.


Weswegen die Reden authentisch sind

Es gibt fünf Gründe, weswegen die Reden als durchaus authentisch angesehen werden können:

1) Cicero hatte ein enormes Gedächtnis, er wird sich also als er die Reden aufgeschrieben hat noch an alles erinnert haben

2) Er war durch einen Redelehrer in Mnemotechnik geschult

3) Ein politisches Wort blieb haften, besonders ein bedeutendes (wie Ciceros Reden gegen Catilina es sicher waren) und Cicero konnte es sich nicht leisten in seiner veröffentlichten Rede etwas anderes zu schreiben, als das, was er auch wirklich gesagt hatte

4) Cicero wird wohl nachdem er die Reden gehalten hat die Hauptsachen festgehalten haben, auch wenn er sich vorher nichts (1. und 3. Rede) oder nur wenig (2. und 4. Rede) aufgeschrieben hat

5) Es wird wohl mitstenographiert worden sein (zumindest bei den Reden im Senat)