Olf

Das Olf (lat. olfactusGeruchssinn‘) ist eine Maßeinheit zur Bewertung der Stärke einer Geruchsquelle.[1] Das Olf wurde 1988 von Ole Fanger, Professor an Dänemarks Technischer Universität, eingeführt.[2]

Beschreibung

Ein Olf ist die Geruchsbelastung, die von einem Normmenschen (erwachsene Person mit einem Hygienestandard von 0,7 Bädern pro Tag, 1,8 m² Hautoberfläche und bei sitzender Tätigkeit) ausgeht. Erfasst werden jedoch nicht nur Gerüche von Lebewesen (Menschen, Tiere, Pflanzen), sondern auch Ausdünstungen von Baustoffen u. ä. (vgl. Sick-Building-Syndrom). Gemessen wird die Geruchstärke durch speziell geschulte Testpersonen, die die Intensität des Geruchs im Vergleich zu genormten Geruchsquellen erschnüffeln.

Beispiele typischer Geruchsemissionen
Person (ruhend) 1 olf
12-jähriges Kind 2 olf
Starker Raucher 25 olf
Athlet nach dem Sport 30 olf
Marmor 0,01 olf/m²
PVC/Linoleum 0,2 olf/m²
Teppich, Wolle 0,2 olf/m²
Kunstfaserteppich 0,4 olf/m²
Gummidichtung 0,6 olf/m²
Laurin Lambers auf Mannschaftsfahrt 80 olf

Neben der Geruchsemission, die in Olf angegeben wird, gibt es ein Maß für die Geruchsimmission, bei der der Luftvolumenstrom der Lüftung mit einfließt, das Dezipol.

Siehe auch

Literatur

  • Ole P. Fanger: Introduction of the Olf and the dezipol Units to Quantify Air Pollution Perceived by Humans Indoors. In: Energy and Buildings. 12, 1988
  • F. Bitter, O. Böttcher et al.: Handbuch zur Messung der empfundenen Luftqualität. (PDF; 3,1 MB) Hans Rietschel Institut, November 2004, abgerufen am 6. Februar 2014 (deutsch, Definition des olf auf S. 2).
  • R. Jütte: Geruch und Riechen – oder: Was sagt uns ein Olf?. In: DMW – Deutsche Medizinische Wochenschrift. 130, 2005, S. 2940–2946, doi:10.1055/s-2005-923332.
Wiktionary: Olf – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Legrum: Riechstoffe, zwischen Gestank und Duft, Vieweg + Teubner Verlag (2011) S. 48, ISBN 978-3-8348-1245-2.
  2. F. Bitter, O. Böttcher et al.: Handbuch zur Messung der empfundenen Luftqualität. (PDF; 3,1 MB) Hans Rietschel Institut, November 2004, abgerufen am 6. Februar 2014 (deutsch, S. 41).