Modellbau

Modell eines Schleppers (Bausatz Billing Boats)
Datei:Freie Universität Berlin - Modell des Universitätsklinikums Benjamin Franklin der Charité in Steglitz.jpg
Gebäudemodell eines Universitätsklinikums(Charité der FU Berlin)
Datei:Freie Universität Berlin - Campusgelände - Modell.jpg
Stadtplanerisches Modell eines Universitätscampus aus Holz und Plastik (FU Berlin)
Modell als Vergößerung des Originals
Modell einer DC-3
Modellschwan

Als Modellbau bezeichnet man die Herstellung eines konkreten Modells, also eines dreidimensionalen, physischen Objektes. Dies kann sowohl die verkleinerte und vereinfachte Nachbildung eines realen oder geplanten Vorbildes sein, als auch eine Vorlage für das Erstellen einer Negativform (Gussform) zur Produktion von Gussteilen. Der Artikel Modell gibt eine Übersicht der verschiedenen Arten von Modellen.

Modellbau als Nachbildung

Allgemeines

Wichtig für die Qualität eines Modells ist die Maßstabstreue. Als Maßstab bezeichnet man das Verhältnis der Größe des Modells zur Größe des Originals. Welcher Maßstab benutzt wird hängt vom Anwendungsbereich und dem Zweck des Modells ab. Je nach Maßstab ist der Detaillierungsgrad von Modellen sehr unterschiedlich. Beim Modellbau können alle möglichen Materialien verwendet werden, ebenfalls abhängig vom Anwendungsbereich und dem Zweck des Modells. Vorzugsweise werden preiswerte Materialien verwendet, die einfach zu verarbeiten sind.

Herstellung

Hobby-Modellbau

Freizeitmäßig betriebener Modellbau befasst sich mit dem Abbild von Gegenständen des täglichen Lebens oder der Geschichte, entweder aus Original-Materialien, aus Ersatzmaterialien (Kartonmodellbau), oder aus industriell vorgefertigten Bauteilen (z.B. aus Kunststoff, Pappe, Holz, GFK, Glasfser, Balsaholz). Als Beispiele seien Modellautos, Modelleisenbahnen, Modellraketen, Schiffs-, Flugzeugmodelle und Tiermodelle genannt, die als Funktionsmodelle ferngesteuert fahren, schwimmen und fliegen, oder als Standmodell eine möglichst gute Visualisierung bieten. Hierbei werden oft hohe Geschwindigkeiten erreicht, für die man allerdings meist viel Geld investieren muss. Ein weiterer Zweig des Modellbau ist auch der Figurenmodellbau. Hierbei geht es im Schwerpunkt allerdings um die lebensgetreue Bemalung der Figuren.

Modellbau-Veranstaltungen: Bei den ferngesteuerten Modellen werden sportliche Wettkämpfe in einer Reihe von Disziplinen ausgetragen. Dazu gehören RC-Cars, das Modell Truck Trial, eine Untersparte des LKW-Modellbaus; Modellflugzeuge und -hubschrauber starten auf Modellflugtagen. Im Plastikmodellbau gibt es Wettbewerbe, bei denen die originalgetreue Wiedergabe bewertet wird. Bei Schiffsmodell-Veranstaltungen werden einerseits Rennen gefahren, andererseits die Menge an Sonderfunktionen eines Schiffes oder die Detailtreue bewertet. Die Veranstaltungen werden meist von Modellbauvereinen organisiert.

Wissenschaftlicher Modellbau

An Universitäten oder großen Museen werden unterschiedlichste Modellbautechniken eingesetzt, um dem Betrachter das Verständnis sonst schwer verständlicher Zusammenhänge oder von Funktionsmechanismen zu erleichtern. Dabei werden Vergrößerungs-, 1:1 und verkleinernde Maßstäbe eingesetzt. An die Originaltreue werden außerordentliche Anforderungen gestellt. Der Rezeptionsvorgang wird dabei ähnlich erleichtert wie beim Unterschied zwischen einer "exakten" Fotografie und einer wissenschaftlichen Zeichnung in der Anatomie.

Modellbau im Formenbau

In der Gusstechnik des Handwerks bzw. der metallverarbeitenden Industrie werden Vorlagen für die Neuerstellung von Gussformen im Formenbau ebenfalls "Modell" bzw. deren Herstelllung Modellbau genannt. Als Vorlage für das spätere Gussprodukt haben sie stets den Maßstab 1:1. Dabei sind Parameter wie Materialschwund beim Erkalten, Materialverbrauch und leichte Entnehmbarkeit aus der Form (Formschräge) zu berücksichtigen. Die Fachkenntnisse werden im Ausbildungsberuf Modellbaumechaniker der Metallindustrie vermittelt.

Literatur

  • Tanja Krämer: Tiermodelle: Hans Dappen fertigt wahre Prachtstücke als Exponate für Museen an. In: Die Zeit vom 04.01.2007, Nr. 02, Seite 28