„Luftbremse“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Alexander Schleicher ASK 21 2.jpg|thumb|Segelflugzeug mit oben an den Tragflächen ausgefahrenen Luftbremsen im Landeanflug]]
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Eine '''Luftbremse''' ist eine in den Luftstrom ausfahrbare Klappe an einem Fahrzeug, die den [[Strömungswiderstand]] der Luft erhöht.
Eine '''Speedbrake''' ist eine in den Luftstrom ausfahrbare Klappe an einem Fahrzeug, die den [[Strömungswiderstand]] der Luft erhöht.


== Prinzip ==
== Prinzip ==

Version vom 22. Dezember 2015, 18:25 Uhr

Eine BAe 146-300 der Eurowings mit zu Luftbremsen gespreiztem Heckkonus
Eurofighter Typhoon mit oben in Rumpfmitte ausgestellter Luftbremse kurz vor dem Aufsetzen
Datei:Alexander Schleicher ASK 21 2.jpg
Segelflugzeug mit oben an den Tragflächen ausgefahrenen Luftbremsen im Landeanflug

Eine Speedbrake ist eine in den Luftstrom ausfahrbare Klappe an einem Fahrzeug, die den Strömungswiderstand der Luft erhöht.

Prinzip

Die von einer Luftbremse bewirkte Widerstandserhöhung kann durch Vergrößern der Stirnfläche und durch Erhöhen des cw-Wertes erfolgen. Hierdurch wird der parasitäre Widerstand vergrößert. Da hinter den Luftbremsen die laminare Strömung an der Tragfläche abreisst, verringert sich zudem der Auftrieb.

Luftbremsen an Flugzeugen

Luftbremsen werden bei Flugzeugen eingesetzt, um bei höherem Anstellwinkel die Fluggeschwindigkeit zu verringern, die Sinkgeschwindigkeit zu erhöhen oder um die Ausrollstrecke bei der Landung zu verringern. Bei Militärflugzeugen wird die Luftbremse auch für taktische Manöver (z. B. Kobramanöver) angewendet oder um die Geschwindigkeit im Sturzflug zu verringern (Sturzflugbremse). Luftbremsen sind manchmal nur auf der Tragflügeloberseite, manchmal oben und unten angebracht. Sie sind am wirkungsvollsten in etwa 25 bis 45 % der Flügeltiefe und fahren dort senkrecht aus dem Profil aus. Sie stören im ausgefahrenen Zustand die Luftströmung am Tragflügel, vernichten Auftrieb und erzeugen Widerstand. Sie werden benutzt, um unerwünscht hohe Geschwindigkeiten zu vermeiden und, besonders bei der Landung, um die Sinkgeschwindigkeit zu erhöhen und die Gleitzahl zu verringern. Eine Sonderform der Störklappe ist die Endkantendrehklappe, bei der der hintere Teil des Profils in den Luftstrom gedreht wird und so Widerstand erzeugt.

Unter den einmotorigen Leichtflugzeugen haben meist nur hochwertige, schnellere, meist turbogeladene Modelle wie z. B. die Mooney M20 oder die Columbia 400 eine Luftbremse. In fast allen Segelflugzeugtypen (Ausnahme z. B. Lo 100) werden Luftbremsen als Landehilfe eingesetzt. Zivile Flugzeuge mit Strahltriebwerken besitzen hingegen Störklappen (Spoiler).

Die Bremsklappen werden bei Flugzeugen entweder mechanisch oder hydraulisch aus der Ober- oder Unterseite oder beiden Seiten der Tragflächen ausgefahren. Besonders bei Kampfflugzeugen kommen auch Bremsklappen vor, die aus Rumpfboden oder -rücken, oder aber paarweise symmetrisch aus den Rumpfseitenwänden ausgefahren werden.

Luftbremsen an Autos

In seltenen Fällen werden Luftbremsen auch an Landfahrzeugen eingebaut, zum Beispiel im Mercedes 300 SLR und Bugatti Veyron 16.4 (dedizierte Luftbremse) und im Mercedes-Benz SLR McLaren (Heckspoiler als Luftbremse). Bei dem 2011 in Produktion genommenen McLaren MP4-12C fungiert der hochklappende Heckspoiler ebenfalls als Luftbremse.

Luftbremsen an Zügen

Hochgeschwindigkeitszug FASTECH 360 mit am Dach ausgeschwenkter Luftbremse (gelb)

Der japanische FASTECH 360, Prototyp der Hochgeschwindigkeitszug-Baureihe E5 besaß ein Notfallbremssystem mit Luftbremsen.

Siehe auch

Literatur

  • Götsch, Ernst - Luftfahrzeugtechnik, Motorbuchverlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02006-8
  • Der Segelflugzeugführer, Band 7, Schiffmann Verlag, Bergisch Gladbach 1997, ISBN 3-921270-18-9