Jürgen Hingsen
Jürgen Hingsen | ||||||||||||||||||||||
Nation | Deutschland | |||||||||||||||||||||
Geburtstag | 25. Januar 1958 | |||||||||||||||||||||
Geburtsort | Duisburg, Deutschland | |||||||||||||||||||||
Größe | 203 cm | |||||||||||||||||||||
Gewicht | 102 kg | |||||||||||||||||||||
Karriere | ||||||||||||||||||||||
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Disziplin | Zehnkampf, Siebenkampf | |||||||||||||||||||||
Bestleistung | 8832 Punkte (Zehnkampf), 5859 Punkte (Siebenkampf) | |||||||||||||||||||||
Verein | Bayer Uerdingen | |||||||||||||||||||||
Status | zurückgetreten | |||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | ||||||||||||||||||||||
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Jürgen Hingsen (* 25. Januar 1958 in Duisburg) ist ein ehemaliger deutscher Sportler (Zehnkampf).
Karriere
Hingsen machte seit 1976 seine Karriere als Athlet bei der Sportabteilung von Bayer Uerdingen. Hier arbeitete er eng mit dem Leiter der Sportabteilung Trainer und Sportlehrer Norbert Pixken zusammen. Er war in den 80er Jahren als Zehnkämpfer Olympiasilbermedaillengewinner und dreimaliger Weltrekordhalter. Für diese Leistungen wurde er 1983 von Bundespräsident Carstens mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[1]
Hingsen wurde zweimal Vizeeuropameister und einmal Vizeweltmeister sowie einmal Olympiazweiter. Bei den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul hatte er in der ersten Disziplin, dem 100-Meter-Lauf, drei Fehlstarts und wurde disqualifiziert.[2]
Obwohl Hingsen in den Jahren 1982 bis 1984 jeweils einen neuen Weltrekord im Zehnkampf aufstellte, konnte er seinen Dauerrivalen, den zweifachen Olympiasieger Daley Thompson (dieser bezeichnete Hingsen immer als „Hollywood-Hingsen“) nie bei einem Wettkampf bezwingen. Zuerst bei den Europameisterschaften in Athen, dann bei den Weltmeisterschaften in Helsinki und zuletzt bei den Olympischen Spielen in Los Angeles unterlag er seinem britischen Widersacher und verlor dabei jedes Mal wieder den Weltrekord.
Sein Weltrekord von 8832 Punkten aus dem Jahre 1984 ist aber weiterhin deutscher Rekord. Er steht damit aktuell (Stand 16. Dezember 2016) auf Platz sieben der ewigen Weltbestenliste.[3] Hingsen hatte bei einer Größe von 2,03 m ein Wettkampfgewicht von 102 kg. Jürgen Hingsen engagierte sich als Botschafter für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit Behinderung in Deutschland.
Sportliche Bestleistungen
- Zehnkampf: 8832 Punkte, aufgestellt am 9. Juni 1984 in Mannheim, deutscher Rekord (Stand: 2014)
- Siebenkampf: 5859 Punkte
Einzelleistungen
Disziplin | Bestwert | Wert beim Rekord am 9. Juni 1984 |
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100 m | 10,70 s | 10,70 s |
Weitsprung | 8,04 m | 7,76 m |
Kugelstoßen | 16,57 m | 16,42 m |
Hochsprung | 2,18 m | 2,07 m |
400 m | 47,65 s | 48,05 s |
110 m Hürden | 13,84 s | 14,07 s |
Diskuswurf | 50,82 m | 49,36 m |
Stabhochsprung | 5,10 m | 4,90 m |
Speerwurf | 67,42 m | 59,86 m |
1500 m | 4:12:29 min | 4:19:75 min |
Sonstiges
1984 spielte er eine Hauptrolle in der Komödie Drei und eine halbe Portion mit Karl Dall, Rolf Milser und Patrick Bach. Im Jahr 1990 hatte er in der RTL-Serie Ein Schloß am Wörthersee eine Nebenrolle. Ab Mai 1989 wirkte er als Moderator des Sportteils im ZDF-Fernsehgarten.[4]
Eine Zehnkampfwertung aus der Summe der persönlichen Bestleistungen ergäbe 9323 Punkte. Nur vier Zehnkämpfer (Dan O’Brien, Mike Smith, Roman Šebrle und Ashton Eaton) erzielten mit ihren Einzelleistungen eine höhere Punktzahl.
Im April 2006 nahm Hingsen am Fernseh-Tanzwettbewerb Let’s Dance des Senders RTL teil. Er belegte zusammen mit seiner Tanzpartnerin den fünften Platz.
Der Schriftsteller Burkhard Spinnen hat Elemente von Hingsens Biographie in seinem Roman Mehrkampf (2007) literarisch verarbeitet.[5]
Im Jahr 2004 trennte sich Hingsen nach 21 Jahren Ehe von seiner amerikanischen Ehefrau. Aus der Ehe stammen zwei Töchter.[6] Er lebt in Köln.[7]
Medien und öffentliche Präsenz
- Pegasos-Preis gemeinsam mit Daley Thompson für die Gesundheitskampagne für Männer „movember“ 2015
- Ambassador Fußball-WM der Menschen mit Behinderung 2006
- Co-Kommentator ARD, Leichtathletik-WM Stuttgart 1993
- Berichterstatter Olympische Spiele Barcelona 1992, RTL-Frühstücks-TV
- Olympia-Dokumentarfilm „16 Tage des Ruhms“
- Co-Moderation Sport, ZDF-Fernsehgarten 1989
- Let's dance, RTL 2006
- Nebenrolle „Ein Schloß am Wörthersee“, RTL 1990
- Darsteller Comedy-Spielfilm „Drei und eine halbe Portion“ 1984 neben Karl Dall.
Literatur
- zurgams (Herausgeber): Zeitsprünge. 35 Jahre Mehrkampf-Meeting Götzis. Bucher Verlag, Hohenems 2009, ISBN 978-3-902679-23-9
- Voll in Form fürs Management. Econ. 1996. ISBN 978-3430180672
Weblinks
- Jürgen Hingsen Homepage
- Jürgen Hingsen in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original)
- Jürgen Hingsen Sportbiographie
- Jürgen Hingsen ( vom 30. September 2007 im Internet Archive) Sportbiographie mit Interview
- Jürgen Hingsen Übersicht der persönlichen Bestleistungen
- Vorlage:World Athletics – Vorlage:IAAF ist veraltet und wird nicht mehr unterstützt.
Einzelnachweise
- ↑ Bundesarchiv: Sportpreise (Silberlorbeer): Verleihungen des Silbernen Lorbeerblattes an die Leichtathleten Patriz Ilg, Willi Wülbeck, Jürgen Hingsen, Siegfried Wentz, Andras Rizzi, Jens Schulte und Guido Kratschmer Signator BArch B 122/29198
- ↑ http://www.ard.ndr.de/peking2008/geschichte/1988/wasmachteigentlich22.html
- ↑ Decathlon All Time (Ewige Bestenliste der IAAF). IAAF – iaaf.org, 20. September 2009, abgerufen am 16. Dezember 2016.
- ↑ Fernsehgarten des ZDF startet am 4. Juni auf abendblatt.de vom 5. Mai 1989, abgerufen am 16. August 2015
- ↑ So die Meinung verschiedener Literaturkritiker in: Rezensionen von Mehrkampf. Perlentaucher Medien GmbH – www.perlentaucher.de, 2008, abgerufen am 16. April 2010.
- ↑ n-tv vom 30. November 2004: Früh starten - spät auslaufen: Hingsen verlässt Hafen der Ehe
- ↑ n-tv vom 25. Januar 2018: "Hollywood-Hingsen" tanzt zum 60.
Personendaten | |
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NAME | Hingsen, Jürgen |
ALTERNATIVNAMEN | Hollywood-Hingsen (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Zehnkämpfer und Olympiamedaillengewinner |
GEBURTSDATUM | 25. Januar 1958 |
GEBURTSORT | Duisburg, Deutschland |