„Fritz Jaeger (Geograph)“ – Versionsunterschied

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'''Fritz Jaeger''' (geb. [[8. Januar]] [[1881]] in [[Offenbach am Main]]; gest. [[26. November]] [[1966]] in [[Zürich]]) war ein deutscher [[Geograph]] und [[Forschungsreisender]]. Er wurde später auch Schweizer Bürger.
'''Fritz Jaeger''' (* [[8. Januar]] [[1881]] in [[Offenbach am Main]]; [[26. November]] [[1966]] in [[Zürich]]) war ein deutscher [[Geograph]] und [[Forschungsreisender]]. Er wurde später auch [[Schweiz]]er Bürger.


== Leben ==
== Leben ==
Jaeger wurde als Sohn des aus [[Brugg]] in der Schweiz stammenden Hans Jaeger (1848–1923) und seiner Frau Therese geb. Oehler (1855–1944) in Offenbach geboren. Der Vater war als Kaufmann in der Anilinfarbenfabrik des [[Karl Gottlieb Reinhard Oehler|Karl Oehler]] tätig, aus dessen Familie auch Fritz Jaegers Mutter stammte. Die Familien Oehler und Jaeger waren eng verbunden und es gab häufiger Eheverbindungen zwischen beiden Familien.

Jaeger studierte ab 1899 Mathematik, Physik und später auch Geographie und Geologie in Heidelberg, Zürich und Berlin. 1904 legte er das Oberlehrerexamen in Karlsruhe ab und brach zu einer Forschungsreise nach [[Ostafrika]] und [[Ägypten]] auf. Es folgten Aufenthalte in [[Deutsch-Ostafrika]].<ref name="Leopoldina">Dr. Karsten Jedlitschka: Leopoldina-Archiv, N 13 Fritz Jaeger, Halle im Juni 2007</ref> Der erste Aufstieg zum Gipfel des [[Mount Meru]] wird Fritz Jaeger 1904 bzw. [[Carl Uhlig]] 1901 zugeschrieben.<ref>[https://ntz.info/gen/n00267.html#id00631 F Jaeger auf www.ntz.info], abgerufen am 11. September 2017</ref>
Jaeger studierte ab 1899 Mathematik, Physik und später auch Geographie und Geologie in Heidelberg, Zürich und Berlin. 1904 legte er das Oberlehrerexamen in Karlsruhe ab und brach zu einer Forschungsreise nach [[Ostafrika]] und [[Ägypten]] auf. Es folgten Aufenthalte in [[Deutsch-Ostafrika]].<ref name="Leopoldina">Dr. Karsten Jedlitschka: Leopoldina-Archiv, N 13 Fritz Jaeger, Halle im Juni 2007</ref> Der erste Aufstieg zum Gipfel des [[Mount Meru]] wird Fritz Jaeger 1904 bzw. [[Carl Uhlig]] 1901 zugeschrieben.<ref>[https://ntz.info/gen/n00267.html#id00631 F Jaeger auf www.ntz.info], abgerufen am 11. September 2017</ref>



Version vom 30. Mai 2021, 23:40 Uhr

Fritz Jaeger (* 8. Januar 1881 in Offenbach am Main; † 26. November 1966 in Zürich) war ein deutscher Geograph und Forschungsreisender. Er wurde später auch Schweizer Bürger.

Leben

Jaeger wurde als Sohn des aus Brugg in der Schweiz stammenden Hans Jaeger (1848–1923) und seiner Frau Therese geb. Oehler (1855–1944) in Offenbach geboren. Der Vater war als Kaufmann in der Anilinfarbenfabrik des Karl Oehler tätig, aus dessen Familie auch Fritz Jaegers Mutter stammte. Die Familien Oehler und Jaeger waren eng verbunden und es gab häufiger Eheverbindungen zwischen beiden Familien.

Jaeger studierte ab 1899 Mathematik, Physik und später auch Geographie und Geologie in Heidelberg, Zürich und Berlin. 1904 legte er das Oberlehrerexamen in Karlsruhe ab und brach zu einer Forschungsreise nach Ostafrika und Ägypten auf. Es folgten Aufenthalte in Deutsch-Ostafrika.[1] Der erste Aufstieg zum Gipfel des Mount Meru wird Fritz Jaeger 1904 bzw. Carl Uhlig 1901 zugeschrieben.[2]

1909 habilitierte er in Berlin, erhielt dort 1911 eine außerordentliche Professur für koloniale Geographie und wurde Leiter der Kolonialen Abteilung des Geographischen Instituts. In den Jahren von 1914 bis 1919 unternahm er Forschungsreisen durch Deutsch-Südwestafrika bzw. Südwestafrika.[1]

An der Universität Basel erhielt er 1925 eine ordentliche Professur für Geographie und behielt diese bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1947.[1]

1926 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[3] Außerdem war er Träger der silbernen Gustav-Nachtigal-Medaille der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin (1918), der goldenen Eduard-Vogel-Medaille der Gesellschaft für Erdkunde zu Leipzig (1921) und der goldenen Eduard-Rüppell-Medaille der Frankfurter Geographischen Gesellschaft.

Am 26. November 1966 starb Jaeger in Zürich.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Eine große Sammlung seiner Originalveröffentlichungen, aus den Jahren 1914–1919, befindet sich im Nationalarchiv von Namibia. Zudem sind zahlreiche Veröffentlichungen, insbesondere Fotos, in Besitz der Namibia Wissenschaftlichen Gesellschaft.[4]

  • Geographische Landschaften Südwestafrikas (= Scientific Research in South West Africa. 2, ZDB-ID 972048-0). Bisher unveröffentlichte Arbeiten des Verfassers der „Beiträge zur Landeskunde von Südwestafrika“ in den „Mitteilungen aus den Deutschen Schutzgebieten“. S. W. A. Wissenschaftl. Gesellschaft., Windhoek 1965.
  • mit Carl Uhlig: Bodengestalt und Landschaft (= Die Ostafrikanische Bruchstufe und die angrenzenden Gebiete zwischen den Seen Magad und Lawa ja Mweri sowie dem Westfuß des Meru. Wissenschaftliche Ergebnisse der ostafrikanischen Expedition der Otto-Winter-Stiftung. 2 = Wissenschaftliche Veröffentlichungen des Deutschen Instituts für Länderkunde. 10, ISSN 0070-4482). Hirt, Leipzig 1942.
  • Die Trockenseen der Erde. Eine vergleichend-geographische Untersuchung zur Gewässerkunde der Trockengebiete (= Petermanns geographische Mitteilungen. Ergänzungsheft. 236, ISSN 0138-3094). J. Perthes, Gotha 1939.
  • Trockengrenzen in Algerien (= A. Petermann’s Mitteilungen aus Justus Perthes’ Geographischer Anstalt. Ergänzungsheft. 223, ZDB-ID 241574-4). J. Perthes, Gotha 1936.
  • Forschungen über das diluviale Klima in Mexiko (= A. Petermann’s Mitteilungen aus Justus Perthes’ Geographischer Anstalt. Ergänzungsheft. 190). J. Perthes, Gotha 1926.
  • mit Otto Lutz: Mittelamerika, Mexiko und Westindien (= Bibliotheca cosmographica. 40, 3 = Seestern-Lichtbildreihen zur Länderkunde. CL-Reihe. 3, ZDB-ID 2962485-X). E. A. Seemanns Lichtbildanstalt, Leipzig 1926.
  • Afrika. 2 Bände. de Gruyter, Berlin 1925;
    • Band 1: Physische Erdkunde (= Sammlung Göschen. 910). 1925;
    • Band 2: Geographie des Menschen und seiner Kultur (= Sammlung Göschen. 911). 1925
  • mit Leo Waibel: Beiträge zur Landeskunde von Südwestafrika (= Mitteilungen aus den deutschen Schutzgebieten. Ergänzungshefte. 14, ZDB-ID 515836-9). Mittler, Berlin 1920.
  • Das Hochland der Riesenkrater und die umliegenden Hochländer Deutsch-Ostafrikas. Ergebnisse einer amtlichen Forschungsreise ins abflußlose Gebiet des nördlichen Deutsch-Ostafrikas 1906/07. 2 Bände. Mittler, Berlin 1911–1913;
    • Teil 1: Aufgaben und Verlauf – Die Karte – Ergebnisse der Sammlungen – Ethnographisches (= Mitteilungen aus den deutschen Schutzgebieten. Ergänzungshefte. 4, ZDB-ID 515836-9). Mit Beiträgen von A. Wedemeyer, L. Ambronn, L. Finckh, Bernhard Struck. 1911, urn:nbn:de:gbv:46:1-9566;
    • Teil 2: Länderkundliche Beschreibung (= Mitteilungen aus den deutschen Schutzgebieten. Ergänzungshefte. 8). 1913.
  • Über Oberflächengestaltung im Odenwald. In: Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde. Band 15, Nr. 3, 1904, ZDB-ID 501109-7, S. 239–289.

Literatur

  • Carl TrollJaeger, Fritz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 276 (Digitalisat).
  • Carl Troll: Fritz Jaeger. Ein Forscherleben. In: Mitteilungen der Fränkischen Geographischen Gesellschaft. Band 15/16, 1968/1969, ISSN 0071-8173, S. 3–31, (online).
  • Friedrich Linnenberg: Verzeichnis der wissenschaftlichen Veröffentlichungen von Fritz Jaeger. In: Mitteilungen der Fränkischen Geographischen Gesellschaft. Band 15/16, 1968/1969, S. 33–46, (online).

Einzelnachweise

  1. a b c Dr. Karsten Jedlitschka: Leopoldina-Archiv, N 13 Fritz Jaeger, Halle im Juni 2007
  2. F Jaeger auf www.ntz.info, abgerufen am 11. September 2017
  3. Mitgliedseintrag von Fritz Jaeger bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 10. September 2017.
  4. Accession A.001 F. Jaeger. National Archives of Namibia, Januar 2007.