Capsicum cardenasii

Capsicum cardenasii
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Divisio: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Vorlage:Classis: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Vorlage:Subclassis: Asternähnliche (Asteridae)
Vorlage:Ordo: Solanales
Vorlage:Familia: Nachtschattengewächse
(Solanaceae)
Vorlage:Genus: Paprika (Capsicum)
Vorlage:Species: Ulupica Capsicum cardenasii
Wissenschaftlicher Name
Capsicum cardenasii
Heiser & Smith, 1958

Capsicum cardenasii ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nachtschattengewächse und gehört zur selben Gattung wie Chili und Paprika. Sie kommt wild im Andengebiet vor, besonders in Peru und Bolivien. Der einheimische Name lautet ulupica.

Beschreibung

Capsicum cardenasii ist eine kurzlebiger, mehrjähriger Halbstrauch mit verholzenden, aber zerbrechlichen Zweigen. Die Pflanze wird bis zu 90 cm hoch und kann einen seitlichen Platzbedarf von bis zu 60 cm haben. Die Blätter sind schmal, spitz-eiförmig und ganz leicht behaart. Sie setzen beim Zerreiben einen intensiven Geruch nach Tomatenblättern frei.

In den Verzweigungen der Sproßachse entwickeln sich Blüte. Die Blütenstiele wachsen aufrecht, tragen glockenförmige, nach unten hängende Blüten, die vor allem an den Kronblattspitzen violett gefärbt sind. Nach Befruchtung entwickeln sich ca. 1 cm große, kugelförmige, rote Beeren mit dünnem Fruchtfleisch. In den Früchten befinden sich nur wenige Samen (meist 3-5). Die Schärfe beträgt in etwa 30 000 SHU.

Abgrenzung zu anderen Capsicum-Arten

Als einzige Art der Gattung Capsicum ist Capsicum cardenasii selbstinkompatibel, die Blüten benötigen also Pollen einer anderen Pflanze, um befruchtet zu werden. Es wird angenommen, dass diese Eigenschaft erst von dieser Art herausgebildet wurde, die ursprünglichen Vertreter der Gattung Capsicum also wie die meisten heutigen Arten, selbstkompatibel waren. Diese Selbstinkompatibilität wird innerhalb des C. pubescens-Komplex, bestehend aus C. pubescens, C. cardenasii und C. eximium, unilateral weitergegeben. Da C. cardenasii resistent gegen das Tabak-Mosaik-Virus (TMV) ist, bestehen Bestrebungen, diese Eigenschaft durch Züchtung auf andere Capsicum-Arten zu übertragen, was sich aber durch die Selbstinkompatibilität und starke genetische Abgrenzung zu kultivierten Arten wie C. annuum als schwer erweist.

Verwendung

Die Beeren werden meist vor der Reife (also noch grün) geerntet und frisch oder getrocknet als Gewürz verwendet. Sie schmecken sehr scharf mit einem interessanten Aroma, das dem der Blätter ähnelt. In Peru und Bolivien findet man oft Schälchen mit diesen Früchten (ulupica), ähnlich wie Pfefferstreuer bei uns. Sie dienen dem individuellen Nachwürzen. Zum Kochen selbst werden die ulupicas selten verwendet, da man andere Chilisorten wie die ajíes amarillos von der botanischen Art Capsicum baccatum dazu vorzieht.

Die ulupica ist auch heute noch eine Wildpflanze. Sie wird auf lokalen Märkten in kleinem Umfang gehandelt, aber diese Handelsware stammt aus Wildbeständen oder Familiengärten. Zur Zeit wird Capsicum cardenasii nirgendwo in größerem Umfang kultiviert. Deshalb gibt es auch keine unterschiedlichen Kultursorten wie bei den meisten anderen Chilis. Allerdings ist die im selben Gebiet kultivierte Chiliart Capsicum pubescens eng mit der ulupica verwandt.