Brandenburg an der Havel

WappenDeutschlandkarte
Brandenburg an der Havel
Deutschlandkarte, Position der Stadt Brandenburg an der Havel hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten:52° 25′ N, 12° 34′ OKoordinaten: 52° 25′ N, 12° 34′ O
Bundesland:Brandenburg
Höhe:32 m ü. NHN
Fläche:229,72 km2
Einwohner:73.921 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:322 Einwohner je km2
Postleitzahlen:14770–14778
Vorwahl:03381
Kfz-Kennzeichen:BRB
Gemeindeschlüssel:12 0 51 000
Stadtgliederung:8 Stadtteile, 8 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Altstädtischer Markt 10
14770 Brandenburg an der Havel
Website:www.stadt-brandenburg.de
Oberbürgermeisterin:Dietlind Tiemann (CDU)
Lage der Stadt Brandenburg an der Havel in Brandenburg
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Karte
Stadtansicht 2015

Brandenburg an der Havel ist eine kreisfreie Stadt und eines der vier Oberzentren im Land Brandenburg (Deutschland). Sie ist eine Mittelstadt und gemessen an der Einwohnerzahl die drittgrößte und an der Fläche die größte kreisfreie Stadt im Land Brandenburg. Der Ort hat eine mehr als tausendjährige Geschichte. Erstmals erwähnt wurde er 928 beziehungsweise 929. In einer Urkunde aus dem Jahr 1170 wurde Brandenburg erstmals als deutschrechtliche Stadt erwähnt. Sie wird prosaisch teilweise als die „Wiege der Mark“ bezeichnet.

Geographie

Blick über die Alt- und Neustadt mit St.-Gotthardt-Kirche, Dom St. Peter und Paul, dem Altstädtischen Rathaus, der St.-Katharinen-Kirche, dem Paulikloster, der Johanniskirche sowie Teilen des Stadtteils Nord mit der Vorstadtschleuse, dem Beetzsee, dem Silokanal sowie der Havel

Geographische Lage

Havellandschaft in Richtung Osten

Brandenburg an der Havel liegt auf einer Fläche von 228,8 Quadratkilometern im Westen des Landes Brandenburg, etwa 70 km von Berlin entfernt und gehört zu dessen Agglomerationsraum.

Die Stadt liegt am für die Binnenschifffahrt wichtigen Fluss Havel zwischen Potsdam und der Einmündung in die Elbe bei Havelberg. Im Stadtgebiet verzweigt sich die Havel in mehrere Seitenarme und Kanäle, die einige Inseln bilden, die das Stadtbild prägen. Daneben gibt es zehn natürliche Seen, die meist von der Havel durchflossen werden oder mit ihr verbunden sind. Einzig die in der glazialen Bohnenland-Görden-Rinne liegenden Gördensee und Bohnenländer See besitzen keinen natürlichen Zu- und Abfluss zur Havel. Diese werden über künstliche Gräben, der Bohnenländer See über den Eisengraben aus der Butter Laake, der Gördensee über den Quenzgraben drainiert. Größte Seen im Stadtgebiet sind der Plauer See mit einer Fläche von etwa 640 Hektar und der Beetzsee. In den Seen gibt es mehrere Inseln wie beispielsweise Buhnenwerder zwischen Plauer, Breitling- und Möserschem See. Ebenfalls Buhnenwerder ist der Name einer Insel im Beetzsee. Der Riewendsee, nordöstlich des Beetzsees stellt eine Exklave der Stadt dar. Er gehört zwar zu Brandenburg, ist jedoch vollständig von anderen Gemeinde- beziehungsweise Stadtgebieten umgeben. Die Havel trennt die historischen Landschaften Havelland im Norden und Zauche im Süden. Die Stadt besitzt Anteile an beiden Landschaften. Weitere natürliche Fließgewässer neben der Havel sind die im Fläming entspringenden Flüsse Plane und ihr Nebenfluss Temnitz beziehungsweise Sandfurthgraben und die Buckau und ihr Nebenfluss Verlorenwasser. Plane und Buckau münden jeweils in den Breitlingsee. Der zwischen den Ortsteilen Wust und Gollwitz in die Havel einmündende Fluss Emster wurde im 19. Jahrhundert kanalartig ausgebaut und verbreitert. Daneben gibt es einige Kanäle, die zu unterschiedlichen Zeiten angelegt wurden.

Die höchste Erhebung im Stadtgebiet mit über 70 Metern liegt am Südende der Stadtfläche südlich der Autobahn. In der Stadtmitte erreicht der Marienberg eine Höhe von fast 68 Metern. Er war bis zur Eingemeindung von Schmerzke 1993 die höchste Erhebung und gehört zu einer eiszeitlichen Hügelkette in der Eisrandlage 1 c der Brandenburg-Phase der Weichselkaltzeit. In der Randlage 2 entstand der später für den Weinbau genutzte und etwa 63 Meter hohe Weinberg bei Klein Kreutz. Im Südosten des Stadtgebietes hat Brandenburg zwischen Kirchmöser und Mahlenzien Anteil an der in der Haupteisrandlage gebildeten Hochfläche der Karower Platte. Auf dieser liegt beispielsweise der Mühlenberg, der wie der Marienberg historisch als Telegrafenberg genutzt worden war.

Die Böden sind gemeinhin eher sandig und wenig fruchtbar. Etwa 75 Prozent des Stadtgebiets sind landwirtschaftliche Nutzfläche, Sumpfgebiete oder Wasserfläche. Zu den landwirtschaftlich genutzten Flächen der Stadt gehören auch die Forste Gördenwald, Neustädter Heide und Neu-Plauer Forst, die mit kleineren Waldgebieten etwa 20 Prozent der kommunalen Fläche ausmachen. Bestimmende Bepflanzung in diesen Gebieten ist monokulturell die Kiefer, wobei in letzter Zeit verstärkt davon abgerückt und zum Pflanzen einer Mischvegetation übergegangen wird.

Stadtgliederung

Brandenburg an der Havel gliedert sich in acht Stadtteile, wovon zwei als Stadt- beziehungsweise Ortsteile bezeichnet werden. Die drei mittelalterlichen Stadtkerne bilden heute die Stadtteile Altstadt, Neustadt, zu der seit 1993 die Ortsteile Göttin und Schmerzke gehören, und Dom mit seit 1993 Klein Kreutz und Saaringen und seit 2003 Gollwitz und Wust. Im 20. Jahrhundert wurden in der historischen Gemarkung der Altstadt drei neue Stadtteile planmäßig angelegt. Dies waren in den 1920er Jahren Görden, ab 1959 Nord und zuletzt ab 1972 das Plattenbaugebiet Hohenstücken. 1952 wurden die selbstständige Stadt Plaue und die Gemeinde Kirchmöser eingemeindet, die heute Stadt- beziehungsweise Ortsteile sind. Zu Kirchmöser gehört seit 1993 der Ortsteil Mahlenzien. Insgesamt ist die Stadt in etwa 50 Stadt- und Ortsteile, Ortslagen und Wohnplätze unterteilt. Im Norden zur Gemeinde Beetzsee liegt der Wohnplatz Brielower Ausbau, westlich von diesem Butterlake und wiederum nördlich Bohnenland.

Nachbarkreise, -städte und -gemeinden

Die kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel ist fast vollständig vom Landkreis Potsdam-Mittelmark umgeben. Über wenige Kilometer im äußersten Nordwesten und Nordosten grenzt daneben auch der Landkreis Havelland an das Stadtgebiet. Die Nachbarstädte und -gemeinden sind im Uhrzeigersinn: im Nordwesten die Gemeinde Milower Land im Landkreis Havelland, im Norden die Stadt Havelsee und die Gemeinden Beetzsee und Roskow in Potsdam-Mittelmark. Am den Ufern der zur Stadt gehörenden Seen Beetzsee und Riewendsee liegen im Norden beziehungsweise Nordosten Beetzseeheide, Päwesin in Potsdam-Mittelmark und die havelländische Stadt Nauen. Im Osten grenzt die Gemeinde Groß Kreutz an Brandenburg, im Süden liegen Kloster Lehnin, Wollin und Wenzlow und im Westen Rosenau, Wusterwitz und Bensdorf. Sie alle liegen wiederum im Landkreis Potsdam-Mittelmark.

Umwelt- und Naturschutz

Schutzgebiete

In den 1990er Jahren wurden die Niederungen des Fiener Bruchs und angrenzende Bereiche im Rahmen des Natura 2000-Netzes als EU-Vogelschutzgebiet Fiener Bruch ausgewiesen. Im äußersten Südwesten hat Brandenburg an der Havel einen kleinen Anteil an diesem Vogelschutzgebiet.

Die Insel Buhnenwerder im Beetzsee ist als Möweninsel Buhnenwerder als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Sie wurde bereits am 1. April 1930 mit einer Verordnung des Regierungspräsidenten zum Naturschutzgebiet erklärt. Sie ist damit das älteste Naturschutzgebiet der Stadt Brandenburg. Auf der Insel befand sich eine große Brutkolonie Lachmöwen, die Ziel der Unterschutzstellung war. Bereits 1929 hatte der Volksbund Naturschutz Buhnenwerder gepachtet und eine Beobachtungsstation aufgebaut. In der Zeit der Eiablage wurde die Brutkolonie überwacht und vor Plünderungen der Gelege geschützt. Auch war Buhnenwerder frühzeitig Gegenstand wissenschaftlicher Arbeiten über Lachmöwen. So wurden Jungtiere und Zugverhalten dokumentiert.

In der Zeit des Zweiten Weltkriegs wurden die Gelege auf der Insel massiv geplündert und Buhnenwerder als Truppenübungsgelände genutzt, was zu einem Verschwinden der Brutkolonie führte. Nachdem nach Ende des Krieges das Gebiet jedoch erneut unter Schutz gestellt wurde, kam es rasch zur Wiederansiedlung der Vögel. Seit Ende der 1950er Jahre sind die Bestände jedoch rückläufig. Weitere Tierarten auf der Insel sich Flussseeschwalbe, Drosselrohrsänger, Rohrammer, Rohrdommel[2][3] und Europäische Sumpfschildkröte.

Umweltprobleme

Im Norden des Stadtgebietes, im Altstädtischen Forst liegen der Gördensee und der Bohnenländer See, die sich in einer glazialen Rinne, der Bohnenland-Görden-Rinne bildeten. Die Seen sind ohne natürlichen Abfluss. Seit Anlage von Abflussgräben, des Eisengrabens vom Bohnenländer und des Quenzgrabens vom Gördensee verlieren beide deutlich an Volumen und Fläche, sind die Seen von einem ausgeprägten und unnatürlichen Verlandungsprozess betroffen. So hatte beispielsweise der Gördensee noch im späten 18. Jahrhundert eine etwa doppelt so lange Nord-Süd-Ausdehnung und eine etwa um 50 Prozent größere Wasserfläche als zu Beginn des 21. Jahrhunderts.[4] Die verlorenen Wasserflächen werden von moorig-sumpfigen Böden und einem ausgedehnten Schilfgürtel bedeckt. Aufgrund der voranschreitenden Verlandung werden beide Seen als sterbende Seen beschrieben.[5]

Klima

In der Stadt Brandenburg herrscht gemäßigtes Klima. Dieses wird von Osten vom Kontinentalklima und vom Westen vom atlantischen Seeklima beeinflusst. Die deutlichen Niederschläge verteilen sich über das ganze Jahr. Ausgesprochene Trockenmonate gibt es nicht. Der durchschnittliche jährliche Niederschlag für Havelsee liegt bei 539 mm. Trockenster Monat ist der Februar mit einer Niederschlagsmenge von 32 mm, wohingegen der meiste Niederschlag durchschnittlich im Juni mit 64 mm fällt. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 9,1 °C. Der wärmste Monat im Vergleich ist der Juli mit durchschnittlichen 18,4 °C. Im Januar, dem kältesten Monat im Jahr, beträgt die Durchschnittstemperatur −0,2 °C.[6]

Brandenburg an der Havel
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
38
 
2
-3
 
 
32
 
4
-2
 
 
34
 
8
0
 
 
40
 
13
4
 
 
52
 
19
8
 
 
64
 
22
12
 
 
56
 
24
13
 
 
59
 
23
13
 
 
43
 
19
10
 
 
36
 
13
6
 
 
41
 
7
2
 
 
44
 
4
-1
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Climate-Data.org
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Brandenburg an der Havel
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Temperatur (°C)−0,20,63,98,413,316,918,418,014,49,74,61,39,2
Mittl. Tagesmax. (°C)2,33,57,913,218,822,223,523,219,113,47,23,613,2
Mittl. Tagesmin. (°C)−2,6−2,30,03,67,911,613,312,99,76,12,1−0,95,2
Niederschlag (mm)383234405264565943364144Σ539

Geschichte

Etymologie des Stadtnamens

Die älteste schriftliche Erwähnung des Namens Brandenburg befindet sich in der Stiftungsurkunde des Bistums Brandenburg. In ihr ist von der Gründung des Bischofssitzes in der civitate Brendanburg die Rede. Datiert ist sie auf das Jahr 948 (Historikerstreit dazu siehe Mittelalter). Die chronikalische Ersterwähnung des Namens befindet sich in den Chroniken von Widukind von Corvey aus dem Jahre 967. Hier wird von der Eroberung der Brennaburg gesprochen.[7] Mögliche Deutungen des Namens könnten nun sein: Slawische Herkunft des Namens von bran „Sumpf, Morast“ oder die germanische Herkunft von branda „Brand“. Gegen eine Ableitung des Namens vom heiligen Brendan spricht der fehlende Kult um diesen Heiligen im Brandenburger Bereich. Doch könnte der Name während der Karolingerzeit im Zuge der Frankonisierung der deutschen Ortsnamen aus dem westdeutschen Bereich übertragen worden sein und so auf einen andernorts verbreiteten Heiligenkult zurückgehen. Jüngere Deutungsversuche beziehen sich auch auf ein Wort indogermanischen Ursprungs: brendh für „quellen“ oder „schwellen“. Die Deutung geht in diesem Fall von einer Gewässerbezeichnung aus, unter Hinzufügung der Endung -burg.[8]

Aller Wahrscheinlichkeit nach frei erfunden ist der Name Brennabor. Der böhmische Jesuitenpater Bohuslaus Balbinus versuchte 1677 die Namen der Orte in den früheren slawischen Siedlungsgebieten zu rekonstruieren, um ihre slawische Herkunft nachzuweisen: „Brandenburg wurde in jener Zeit von den Slawen: Branny Bor, d. h. silvae custodia, Wache des Waldes, genannt.“ (Otto Tschirch[9] [10] [11]) Hintergrund: Aus ethnisch-politischen Gründen ersetzte der böhmische Slawe das missliebige deutsche „burg“ durch das slawische, ähnlich klingende, aber urkundlich nicht belegte „bor“. Wegen der „Burg“ im Ortsnamen ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass die slawischen Bewohner Brandenburgs ihren Burgwall anders genannt haben, aber wie, das ist unbekannt. Das frei erfundene „Brennabor“ konnte sich nur deswegen so hartnäckig festsetzen, weil seit 1892 das gleichnamige Unternehmen Brennabor in der Stadt Brandenburg an der Havel mit großem Erfolg unter anderem seine Fahrräder unter diesem Namen produzierte.

Tschirch erwähnt noch eine zweite Annahme, die er ebenfalls als irrig und haltlos zurückweist: Brandenburg sei nur die deutsche Übersetzung für das slawische Sgorzelica. Die Herkunft dieses Namens leitet sich aus einer polnischen Chronik des Bischofs von Posen, Boguphals II. (gest. 1253), her, deren Überarbeiter sich von denselben Intentionen leiten ließen wie der oben erwähnte Balbinus. Auch sie wollten mit slawischen Ortsnamen eine „[…] weite Ausdehnung des polnischen Reiches nach Westen beweisen.“[9]

Die Bezeichnung der Stadt selbst schwankte in ihrer jüngeren Geschichte zwischen Brandenburg (älter Brendanburg), Brandenburg a./Havel, Brandenburg (Havel) und – so die Bezeichnung seit 1993[12] – Brandenburg an der Havel.

Vorzeit

Die altsteinzeitliche Befundlage ist als äußerst dünn anzusprechen, da die glaziale Überformung des Geländes während der Weichseleiszeit sämtliche vorhandenen Artefakte in unzugänglich tiefe Bodenschichten exportiert hat. Aus der germanischen Besiedlungsphase gibt es nur spärliche archäologische Befunde. So werden Schädelbestattungen, „[…] deren Fundumstände zum Teil Kult oder Opfer (?) vermuten lassen […]“,[13] in der Gemarkung Brandenburg-Neuendorf erwähnt. Im 4. bis 3. vorchristlichen Jahrhundert bildete das Areal der heutigen Stadt Brandenburg an der Havel „[…] die Grenze des massenhaften Auftretens sowohl späthallstädtischer als auch keltischer Importgüter.“[13] Daraus kann man die Schlussfolgerung ziehen, dass der Havelübergang nördlich des Marienberges schon sehr lange Zeit Kreuzungspunkt bedeutender Handelsrouten war.

Tacitus siedelt in seiner Schrift De origine et situ Germanorum (Germania) im Elbe-Havel-Raum den suebischen Stamm der Semnonen an, deren Bevölkerungsmehrheit jedoch bereits zum Ende des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts während der frühen Völkerwanderungsperiode die alte Heimat verlassen haben dürfte. Vermutungen, die das Vorhandensein eines Frigga- oder Freyja-Heiligtums auf dem Marienberge suggerieren, sind rein spekulativer Natur und können sich seit der Anlage des Wasserkessels auf der Spitze des Marienberges in den 1960er Jahren archäologisch nicht mehr belegen oder ausschließen lassen.

Für die Zeit zwischen der Abwanderung der germanischen Bevölkerung und dem massiven Zuzug der Slawen aus dem Süden und Osten wird für etwa 150 Jahre ein siedlungsfreier Raum angenommen. Zwischen dem 5. und dem 7. Jahrhundert ist durch Grabungsbefunde unter anderem im Brandenburger Raum in bescheidenem Umfang noch germanische Besiedlung nachgewiesen, was der Theorie einer völligen Siedlungsleere widerspricht.[14] Ab dem 6. Jahrhundert n. Chr. kommt es dann zur Landnahme durch slawische Stämme aus dem schlesischen und böhmischen Raum. Die verbliebenen Reste der germanischen Bevölkerung werden von den Slawen überschichtet, assimiliert und gehen letztendlich in den Zuzüglern auf. Es erhalten sich vor allem Gewässernamen wie jene der Havel, Spree, Elbe und andere aus der germanischen Sprachschicht, während Flur- und Siedlungsnamen von den Slawen neu vergeben werden.

Mittelalter

Rathenower Torturm

Auf der Dominsel lag die zentrale Brandenburg (Brendanburg) der slawischen Heveller, die 928/929 von König Heinrich I. erobert wurde. Otto I. errichtete hier 948 das Bistum Brandenburg und das zugehörige Fürstentum Hochstift Brandenburg. Seit dem Ende der 1990er Jahre gibt es einzelne Historiker wie Dietrich Kurze oder Helmut Assing, die bezweifeln, dass das Bistum tatsächlich bereits 948 gegründet wurde, und vermuten, dass das Bistum erst im Jahr 949 oder erst 965 gestiftet wurde.

Im großen Slawenaufstand von 983 wurden neben der Brandenburg auch die Gebiete östlich der Elbe wieder zurückerobert. Damit wurde die nach der ersten deutschen Invasion neu errichtete Reichsherrschaft durch den Liutizenbund zunächst beseitigt. Für die nun wieder slawische Region folgte daraus ein Stopp der Christianisierung für die nächsten 150 bis 200 Jahre. Das Bistum bestand formal mit kontinuierlicher Besetzung von Titularbischöfen im Exil in Magdeburg weiter und kehrte nach der Wiedereroberung 1157 zurück.

Der letzte, bereits zum Christentum übergetretenen Hevellerfürst Pribislaw-Heinrich herrschte von der auf der Dominsel gelegenen Burg mit Petrikirche. Nach seinem Tode 1150 fiel das Land durch Erbvertrag an Markgraf Albrecht den Bären, der nach einem kurzen Aufstandsversuch des Jaxa von Köpenick 1157 die Burg zurückeroberte und die Mark Brandenburg begründete. Die beiden Domkietze sowie der Altstädter und der Neustädter Kietz dürften bald darauf entstanden sein. In der Kaufmannssiedlung Parduin[15] ließen sich bei der St.-Gotthardt-Kirche vor 1147 Prämonstratenser nieder, die 1165 auf die Dominsel übersiedelten, wo das Domstift und ab 1165 der Dom errichtet wurde.

Die Siedlung um die Gotthardtkirche weitete sich nach 1160 zur Altstadt an der Straße von Magdeburg nach Berlin aus. 1170 wurde Brandenburg in einer von Markgraf Otto I. ausgestellten Urkunde als Stadt erwähnt.[16] Westlich vor der Altstadt deutet die vor 1173 entstandene Nikolaikirche im Dorf Luckenberg auf eine alte Kaufmannssiedlung hin. Südlich der Altstadt wurde am Ende des 12. Jahrhunderts die Neustadt mit der Katharinenkirche planmäßig angelegt (erstmalige urkundliche Erwähnung 1196).[9] Beide Städte wurden getrennt mit Mauern versehen und bildeten zwei eigenständige Kommunen. Diese gehörten zum weltlichen Markgrafentum Brandenburg, während Dom Brandenburg zwischenzeitlich Hauptort des kirchlichen Hochstifts Brandenburg war. Die Havel bildete die Grenze zwischen den beiden Fürstentümern.

St. Johannis 2015 nach erfolgter Sanierung

In der Altstadt gründeten die Franziskaner nach 1234 das Kloster St. Johannis, in der Neustadt wurde der markgräfliche Hof 1286 den Dominikanern zum Bau des Klosters St. Pauli überlassen. Ein wohl in der Mitte des 12. Jahrhunderts eingesetztes Burggrafengeschlecht verschwindet seit 1243 aus der Überlieferung. Als Hauptstadt der Markgrafschaft Brandenburg, als Bischofssitz, als Ort eines von weither angerufenen, seit 1326 bezeugten Schöppenstuhls und als Fernhandelsstadt bildeten die beiden Städte Brandenburg im Spätmittelalter zusammen das unbestrittene Zentrum zwischen Elbe und Oder.

Der Hohenzollernstein bei Brandenburg an der Havel

Die auf Fernhandel hinweisende Judengemeinde wurde um 1350, 1446 und 1510 auf das schwerste verfolgt. Der 1402 erwähnte erste Roland auf dem Neustädtischen Markt drückte die städtischen Freiheiten aus, seit 1230 lagen die Obergerichte in der Hand bürgerlicher Schulzen und Schöppen. Am 21. und 22. Juni 1412 zog Friedrich I., der vorherige Burggraf von Nürnberg und erster Fürst der Mark aus dem Haus Hohenzollern, als neuer Kurfürst über die wichtige Heerstraße Brandenburg–Magdeburg in die Stadt. Ihm beziehungsweise diesem Ereignis zu Ehren wurde später an der damaligen Grenze der Mark in der Neustädter Heide der Hohenzollernstein, ein Denkmal errichtet.[17] Gegen Beeinträchtigen durch die neuen Landesherren schlossen beide Brandenburg-Städte 1431 einen Städtebund mit Berlin, Cölln und Frankfurt (Oder); bis 1518 gehörten sie der Hanse an.

Im Anschluss an das Domkapitel und die bürgerliche Führungsschicht von Brandenburg Neustadt entfaltete sich im späten Mittelalter ein reges geistiges Leben.

1521 bestätigt Kurfürst Joachim I. offiziell den Titel Chur- und Hauptstadt für Brandenburg an der Havel. Außerdem legte er die Reihenfolge der märkischen Städte bei Huldigungen und im Felde fest. Die Reihenfolge hierbei war: Brandenburg Alt- und Neustadt, Berlin, Cölln, Stendal, Prenzlau, Perleberg, Ruppin, Frankfurt (Oder) und Cüstrin. In der Folge kam es später bei Erbhuldigungen deshalb noch bis ins 19. Jahrhundert zu Rangstreitigkeiten mit Berlin.

Zwischen 1536 und 1555 setzte sich die Reformation in Stadt und Domkapitel durch, das Bistum wurde säkularisiert und 1571 wurde das Hochstift Brandenburg dem Kurfürstentum Brandenburg eingegliedert. Gleichzeitig verloren die Städte infolge des Aufstiegs Berlins zur kurfürstlichen Residenzstadt ihre führende Stellung.

Neuzeit

Brandenburg an der Havel um 1700
Brandenburg an der Havel, 1838

1619 wurde die freie Ratswahl abgeschafft, die Münzverschlechterung löste 1622 Tumulte bei der städtischen Bevölkerung aus. Die Zerstörungen und der Niedergang im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) konnten erst nach 1800 aufgeholt werden. Von den 10.000 Einwohnern vor dem Krieg lebten 1648 nur noch 3.000.[18] Die Ansiedlung von Hugenotten 1685 brachte mit der Gerberei und Lederverarbeitung eine wirtschaftliche Belebung; eine reformierte Gemeinde entstand. Der Aufbau des brandenburgischen Heeres seit dem späten 17. Jahrhundert machte beide Brandenburgs zu Garnisonstädten (siehe auch Geschichte Brandenburgs). 1717 wurde die Ritterakademie als Ausbildungsstätte des Adels für den Staats- und Militärdienst gegründet. Auf Befehl des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. wurde die Stadtverwaltung beider Städte zusammengelegt, wobei jede Stadt ihre Ratsmannen behielt. Das Zusammenwachsen beider vorher eigenständiger Städte war ein langwieriger Prozess.

Nach der Niederlage der preußischen Armee in der Schlacht bei Jena und Auerstedt besetzten französische Truppen die Stadt von 1806 bis 1808. Napoleon zwang besetzte Städte, sich hoch zu verschulden; so auch Brandenburg. Es kam zu einer Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress: Eingliederung ab 1816 in den Landkreis Westhavelland, Regierungsbezirk Potsdam, preußische Provinz Brandenburg (seit 1939 „Mark Brandenburg“). Erst mit der Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Gründerzeit) konnten die Schulden getilgt werden. Am 1. April 1881 schied die Stadt Brandenburg aus dem Kreis Westhavelland aus und bildete fortan einen eigenen Stadtkreis.

Während der Revolution 1848 tagte vom 8. November bis zu ihrer Auflösung am 5. Dezember 1848 die vom König aus Berlin vertriebene Preußische Nationalversammlung im Brandenburger Dom.

1830 hatte Brandenburg 13.538 Einwohner, 1846 erhielt es eine Bahnverbindung nach Berlin und Magdeburg, 1904 nach Rathenow und Belzig, drei weitere Kleinbahnen entstanden 1901/1912. Die erste Pferdestraßenbahn fuhr 1897. Die Industrialisierung setzte nach 1870 ein, die Brennabor-Werke (Gründung 1871 durch die Gebrüder Reichstein) erzeugten Fahrräder, Kinderwagen und Autos, um 1900 folgten zwei weitere Fahrradwerke, eine Schiffswerft, eine Eisengießerei, Fabriken für Blechspielwaren, Textilien und Möbel. 1913 entstand ein Stahl- und Walzwerk, während die alte Tuch- und Seidenweberei einging.

Mit dem industriellen Aufstieg verdoppelte sich in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts die Bevölkerungszahl durch Zuzug aus der Umgebung der Stadt, aber auch aus dem Ruhrgebiet, aus Ost- und Westpreußen, aus Danzig, Pommern und Schlesien. 1905 hatte die Stadt 51.000 Einwohner. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Brandenburg durch Stahl-, Metall-, Textil- und Spielwarenindustrie geprägt. Der wachsenden Bedeutung der Stadt wurde auch durch die Stationierung des Füsilier-Regiment „Prinz Heinrich von Preußen“ (Brandenburgisches) Nr. 35, Feldartillerie-Regiment „General-Feldzeugmeister“ (1. Brandenburgisches) Nr. 3 und Kürassier-Regiment „Kaiser Nikolaus I. von Russland“ (Brandenburgisches) Nr. 6 Rechnung getragen.

Zur Herstellung von Flugzeugen des Typs Etrich Taube eröffnete kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs die neu gegründete Brandenburgische Flugzeugwerke GmbH ihr Werk am späteren Flugplatz Brandenburg-Briest. Das 1914 zu Hansa-Brandenburg fusionierte Unternehmen musste nach Kriegsende den Flugzeugbau aufgeben.

Die 1929 ausgebrochene Weltwirtschaftskrise traf die Stadt schwer. Durch die verkehrsgünstige Lage und die Stahlproduktion wurde Brandenburg nach der Machtergreifung Adolf Hitlers und der NSDAP 1933 zu einem wichtigen Standort der Flugzeug- und Lkw-Produktion ausgebaut. Im Zuge der Aufrüstung der Wehrmacht errichtete der Flugzeugbauer Arado ab 1934 Zweigwerke am Flugplatz Briest und – für Wasserflugzeuge – im Ortsteil Neuendorf. Zur Herstellung von „Blitz“-Lkw für die Wehrmacht folgte 1935 das Opelwerk Brandenburg am Silokanal. 1929 wurde die zuvor selbstständige Gemeinde Dom Brandenburg als dritter und ältester mittelalterlicher Stadtkern nach Brandenburg eingemeindet.

In der Zeit des Nationalsozialismus war 1933/34 im Alten Zuchthaus Brandenburg eines der ersten Konzentrationslager untergebracht. Das Zuchthaus Brandenburg-Görden war bis zur Befreiung durch sowjetische Truppen am 27. April 1945 ein Gefängnis und Hinrichtungsort für zahlreiche Widerstandskämpfer. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden zwischen 1940 und 1945 1.772 Menschen im Zuchthaus hingerichtet. Es beherbergt heute eine Dokumentationsstelle für die Opfer der NS-Justiz.

In Brandenburg befindet sich an der Anton-Saefkow-Allee eine Landesklinik für Psychiatrie (ehemals „Landesirrenanstalt“ dann „Brandenburgische Psychiatrische Landesanstalt Görden“, später nur noch kurz „Landesanstalt Görden“). Ihr damaliger Direktor, Professor Hans Heinze, war einer der zentralen Handelnden der verschiedenen Formen des nationalsozialistischen Krankenmordes. Die Klinik war Herkunfts- und Zwischenanstalt der Euthanasie-Aktion T4. Die Morde wurden zum größten Teil in der nahe gelegenen Tötungsanstalt ausgeführt, zum Teil in der Nachfolgeeinrichtung in Bernburg. In der Brandenburger Tötungsanstalt wurden 9.772 Patienten ermordet. Aber auch in der in der Landesanstalt Görden eingerichteten Kinderfachabteilung wurde systematisch gemordet.[19]

Die Spezialeinheit des Heeres „Baulehrkompanie z. b. V. 800“ hatte seit dem 25. Oktober 1939 ihren Sitz in Brandenburg a. d. Havel. Am 1. Juni 1940 erreichte die Größe des Verbandes einen Umfang, der eine Umbenennung in „Lehrregiment Brandenburg z. b. V. 800“ sinnvoll machte. Nun erst, nach zahlreichen Einsätzen, wurde die Bezeichnung Brandenburger auch zum Synonym für deutsche Kommandoeinheiten. Neben dieser Spezialeinheit waren das Infanterie-Regiment 68 (als Teil der 23. Infanterie-Division), das Artillerie-Regiment 59, das Flak-Regiment 22 und ein Pionier-Bataillon hier stationiert.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges richteten Luftangriffe 1944/1945 und die Bodenkämpfe im April 1945 erhebliche Zerstörungen im Stadtgebiet Brandenburgs an. Rund 70 Prozent der Industriebetriebe wurden zerstört. Praktisch alle größeren Industriebetriebe (vornehmlich stahlverarbeitende) dienten während des Zweiten Weltkrieges der Rüstungsproduktion; ihnen galten die Luftangriffe.[20]

Brandenburg wurde Teil der SBZ. An vielen Orten demontierten Truppen der Rote Armee in großem Stil Industrieanlagen und schafften sie als Reparationen in die Sowjetunion. In Brandenburg wurde unter anderem das Opel-LKW-Werk demontiert bzw. abgerissen.

Die 1950er Jahre waren Jahre des Neuanfangs. Der Bau des Walzwerkes in Kirchmöser ab 1949 und des Stahl- und Walzwerkes Brandenburg ab 1950 gab der Stadt ihre Schwerindustrie wieder. Stahl-, Maschinenbau- und Bauindustrie sowie Betriebe der Deutschen Reichsbahn in Kirchmöser wurden Symbole der Stadt. Die Einwohnerzahl stieg bis zum Jahr 1989 kontinuierlich. 1990 wurden bei der ersten freien Wahl nach der politischen Wende in der DDR der SPD-Politiker Helmut Schliesing zum Oberbürgermeister gewählt. Nach der Wiedervereinigung übernahm die Treuhandanstalt die Privatisierung, Verkleinerung oder Schließung vieler Volkseigener Betriebe (VEB) in Brandenburg. Dies ging mit einer ausgeprägten Deindustrialisierung einher. Die Einwohnerzahl sank, die Arbeitslosenquote stieg weit über den bundesdeutschen Schnitt.

Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Im Jahr 2015 war Brandenburg an der Havel einer der Austragungsorte der Bundesgartenschau 2015.

Konfessionen

Wie in weiten Teilen des Bundeslandes ist auch in Brandenburg an der Havel die Mehrheit der Bevölkerung konfessionslos.

Christentum

Dom St. Peter und Paul

Es gibt insgesamt acht evangelische Kirchengemeinden in der Stadt, die zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und ihrem Kirchenkreis Mittelmark-Brandenburg gehören, von der jedoch eine ihr Pfarramt außerhalb der Stadtgrenzen besitzt. Diese Gemeinden sind die Domgemeinde (Brandenburger Dom), die St. Gotthardtgemeinde in der Altstadt, die St. Katharinengemeinde in der Neustadt sowie die Gemeinden in den Ortsteilen Gollwitz, Plaue, Kirchmöser und für Göttin die Gemeinde Krahne. Weiterhin besitzt die evangelische Kirche ein Kreisjugendpfarramt. Auf Initiative des Domstifts Brandenburg wurden eine evangelische Grundschule, die in Gebäuden des Domstifts untergebracht ist, und ein Gymnasium eingerichtet. Träger dieser Einrichtungen ist die Schulstiftung der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Das Domstift besitzt und bewirtschaftet einen Forst, den Seelensdorfer Forst mit zugehörigem Forstamt und Sägewerk in Seelensdorf. Ein Domstiftsgut in Mötzow wurde langfristig verpachtet. Ebenfalls in einem Gebäude des Domstifts befindet sich ein evangelisches Jugendhaus.

Zur römisch-katholischen Kirche gehören zwei Gemeinden in Brandenburg an der Havel. Hier ist die Besonderheit zu beachten, dass durch die Stadt die Bistumsgrenze zwischen Magdeburg und Berlin verläuft. Der Ortsteil Kirchmöser gehört zum Bistum Magdeburg. Hier befindet sich die Familienferienstätte St. Ursula und die Kirche der Gemeinde Hl. Geist, welche zum Dekanat Stendal gehört. Die weiteren Gebiete der Stadt gehören zum Erzbistum Berlin und dem Dekanat Brandenburg. Dort befindet sich die Gemeinde Hl. Dreifaltigkeit, welche neben der Pfarrkirche weitere Kirchen im Stadtgebiet und außerhalb besitzt. In katholischer Trägerschaft sind außerdem ein Seniorenzentrum, ein Jugendhaus und ein Krankenhaus.

Zur deutschen Eparchie der Russisch-orthodoxen Kirche gehört in Brandenburg an der Havel die Gemeinde Gottesmutter-Freude aller Betrübten. Mangels eigenem Gotteshaus wird die St.-Bernhard-Kirche in der Thüringer Straße genutzt.

Die Neuapostolische Kirche Berlin-Brandenburg besitzt in der Stadt eine Gemeinde mit etwa 500 Mitgliedern, die sich nach der Weihe ihrer neu gebauten Kirche am 1. Oktober 2011 aus den bisherigen zwei Gemeinden in der Stadt vereinigte.

In der Stadt gibt es außerdem zwei Gemeinden des Bundes der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden, eine Adventgemeinde, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die Zeugen Jehovas und weitere.

Judentum

Das Jüdische Gemeindehaus in der Großen Münzenstraße 15; die Synagoge der Stadt
Gedenktafel auf dem Jüdischen Friedhof in der Geschwister-Scholl-Straße

Seit den 1990er Jahren wuchs in Brandenburg an der Havel wieder eine jüdische Gemeinde, nachdem die vorbestehende durch die Nationalsozialisten vernichtet worden war. Die Zahl der Gemeindemitglieder beträgt etwa 200 Personen, was in etwa der Zahl der Mitglieder vor dem Zweiten Weltkrieg entspricht. Die Gemeindemitglieder stammen überwiegend aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion.

In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die 1882 bis 83 errichtete Brandenburger Synagoge in der Großen Münzenstraße zerstört. Vom Gebäude blieb nur die südliche Außenwand erhalten. Diese Außenwand ist Teil der Umrandung des Schulhofs der Frederic-Joliot-Curie-Schule und in der DDR ebenfalls zu einer Gedenkstätte gestaltet worden. Der Gemeinde der Stadt blieb das der Synagoge vorgelagerte Jüdische Gemeindehaus erhalten, welches als Synagoge verwendet wird.

In der Stadt befinden sich zwei jüdische Friedhöfe. Ein 1747 angelegter Jüdischer Friedhof in der Geschwister-Scholl-Straße wurde als Friedhof der Jüdischen Gemeinde des Stadt genutzt. Die Nationalsozialisten verwüsteten diesen 1938 im Rahmen der Pogrome der Reichskristallnacht. In der Folge planten die Brennabor-Werke auf dem Gelände des Friedhofes die Errichtung einer Betriebssportstätte, was jedoch aufgrund des Endes des Zweiten Weltkriegs nicht verwirklicht wurde. In der DDR wurde der Friedhof zu einer Holocaustgedenkstätte gestaltet. So wurden Gedenktafeln umgekommener Juden aus Brandenburg an der Havel installiert. Weiterhin sind die Namen der auf dem Friedhof bestatteten Personen vermerkt.[21] Ein zweiter, kleiner als der Jüdische Friedhof der Landesanstalt Görden wurde für Patienten jüdischen Glaubens angelegt und von 1922 bis 1941 betrieben.

Eingemeindungen

Die Gemeinden Dom Brandenburg und Neuendorf wurden 1929 nach Brandenburg eingemeindet.[22] Der Ort Wilhelmsdorf folgte 1937. In der DDR wurden am 1. Juli 1950 zunächst die Orte Göttin, Klein Kreutz und Schmerzke Ortsteile Brandenburgs, ehe sie nur zwei Jahre später, am 25. Juli 1952, wieder selbständige Gemeinden wurden. Zum selben Datum wurden die Gemeinde Kirchmöser und die Stadt Plaue Orts-und Stadtteile.[23]. Der Ort Saaringen wurde am 1. Januar 1957 nach Klein Kreutz eingemeindet, welches seinerseits mit Schmerzke und Göttin am 6. Dezember 1993 wieder in die Stadt Brandenburg an der Havel eingegliedert wurde.[23] Am 26. Oktober 2003 wurden die Dörfer Gollwitz und Wust in die Stadt eingegliedert.[24]

Wüstungen im Stadtgebiet und der näheren Umgebung

Auf dem gegenwärtigen Stadtgebiet finden sich mehrere Ortslagen, die im Verlauf der Geschichte aus verschiedenen Gründen wüst fielen, aufgelassen oder vom expandierenden urbanen Raum vereinnahmt wurden. Solche Wüstungen sind teilweise quellenbezogen nachgewiesen, teils sind sie unsicher erwähnt, wie beispielsweise der Weiler Harlungate am Westhang des Marienbergs.

Bei einigen Wüstungen ist die Dorflage ungefähr zu lokalisieren, wie zum Beispiel Luckenberg, dessen Kirche, die Basilika Nikolaikirche noch immer davon zeugt, dass Luckenberg möglicherweise perspektivisch mit Markt- und Stadtrecht versehen werden, also zu einer mittelalterlichen Stadtgründung führen sollte. Das Vorwerk Silo hingegen ist topografisch präzise zu bestimmen. Andere Dorflagen sind nur vage zu verorten, wie beispielsweise Wendgräben an der Buckau, Derenthin in der Nähe des Gränert, Görne auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils Görden, Schmölln im Bereich der alten Planemündung, Blosendorp in der Gemarkung Neuendorf, Steenow auf dem Mühlenfeld zwischen Brandenburg an der Havel und dem Ortsteil Klein Kreutz, der Krug Krakow im Zuge der Alten Heerstraße nordöstlich der Krakower Vorstadt.

Andere Ortslagen wie beispielsweise das mutmaßliche Stutzdorf, was früher als slawischer Fischerkietz am Rande der Neustadt angesehen wurde, durch neuere archäologische Grabungen jedoch als deutscher Siedlungskern bestimmt werden konnte, sind durch komplette Überbauung kaum noch präzise fassbar und überlebten bestenfalls als Straßenname. Über die Siedlungsfläche des alten Stutzdorf führt nunmehr die den südöstlichen Zug der Brandenburger Stadtmauer der Neustadt begleitende Straße Deutsches Dorf. Die Archäologie konnte vorerst somit die Berechtigung des Straßennamens untermauern. Allerdings weist Fischer dem Namen Stutzdorf einen slawischen Ursprung zu und übersetzt ihn mit „Ort, wo es Hechte gibt“[25] (vgl. das polnische Wort für Hecht Szczupak pospolity oder russisch Щука, Schtschuka). Die Topographie Stutzdorfs in Ufernähe zur Havel widerspricht Fischers Deutung nicht. Ein ähnliches Schicksal widerfuhr der Siedlung Parduin, aus der die spätere Altstadt hervorging.

Weitere Wüstungen im Bereich der näheren Umgebung der Stadt Brandenburg an der Havel sind das Dorf Beetz, das dem Beetzsee den Namen gab und an dessen westlichem Ufer zwischen Brielow und Radewege lag, Deutsch Briest am westlichen Havelufer, Planow, Duster Reckahn, Borsdorf (Gemarkung Prützke), Ludekendorf (ebenfalls Gemarkung Prützke), Rokitz/Rotscherlinde.

Ein Grund für die schwierige Verortung vieler Wüstungen ist darin zu suchen, dass geografische Angaben in den oft spätmittelalterlichen Quellen nicht vordringlich behandelt wurden. Meistens wurden diese Ortschaften im Kontext wirtschaftlicher Belange erwähnt. Alternativ dazu konnten auch Amtspersonen aus den jeweiligen Ortschaften im Zusammenhang mit der Erstellung von Urkunden als Zeugen genannt werden. Auch der Umstand, dass zu den Zeiten des Wüstfallens in aller Regel nur die Gotteshäuser massiv gebaut wurden, alle anderen Bauten jedoch aus vergänglichem Material ausgeführt wurden, erschwert die genaue Lokalisation, da man während archäologischer Flächengrabungen und Grabungsschnitte im Allgemeinen aus finanziellen Gründen nicht zielgerichtet nach solchen Befunden suchen kann. Die Archäologie ist in diesen Fällen eher auf Befundungen angewiesen, die im Zielgebiet im Vorfeld geplanter Bau-, Erschließungs- oder sonstiger Maßnahmen erfolgen.[25][26][27]

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung 1600–2008

Die beiden Städte Brandenburg (Altstadt und Neustadt) hatten im Mittelalter nur einige tausend Einwohner. Die Bevölkerungszahl wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Bis 1600 stieg sie auf rund 10.000, sank durch die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges bis 1648 auf nur noch 3.000. Erst 1715 wurde der Vorkriegsstand wieder erreicht. Mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung der Stadt sehr schnell. Lebten 1818 erst 12.800 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 50.000. Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Die Stadt verlor 18 Prozent ihrer Bewohner (15.000 Personen). Die Einwohnerzahl sank von 84.000 im Jahre 1939 auf 69.000 im Dezember 1945. Im Jahre 1952 lebten in der Stadt wieder so viele Menschen, wie vor dem Krieg.

Bis 1988 stieg die Bevölkerungszahl der Stadt Brandenburg auf ihren historischen Höchststand von rund 95.000. Inzwischen ist die Einwohnerzahl jedoch wieder stark gesunken. Seit der Wende in der DDR im Jahre 1989 hat die Stadt durch Abwanderung und Geburtenrückgang bis Ende 2013 etwa 24 Prozent ihrer Bewohner (über 22.000 Personen) verloren.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1830 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik der DDR (bis 1990), des Landesamtes (1991–2000) bzw. Landesbetriebes für Statistik und Datenverarbeitung Brandenburg (2001–2006) und des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg (ab 2006). Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1966 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr/DatumEinwohner
160010.000
16483.000
171511.000
181812.800
183013.538
1. Dez. 1840[28]14.395
3. Dez. 1855[28]21.058
3. Dez. 1858[28]21.619
3. Dez. 1864[28]26.100
3. Dez. 1867[28]25.500
1. Dez. 1871[28]25.828
1. Dez. 1875[28]27.776
DatumEinwohner
1. Dez. 1880[28]29.066
1. Dez. 1885[28]33.129
1. Dez. 1890[28]38.212
2. Dez. 1895[28]42.690
1. Dez. 1900[28]49.250
1. Dez. 1905[28]51.239
1. Dez. 1910[28]54.002
1. Dez. 1916[28]48.039
5. Dez. 1917[28]49.565
8. Okt. 1919[28]52.972
16. Juni 1925[28]59.748
16. Juni 1933[28]64.190
DatumEinwohner
17. Mai 1939[28]79.052
1. Dez. 1945[28]68.927
29. Okt. 1946[28]70.632
31. Aug. 1950[28]82.215
31. Dez. 195587.143
31. Dez. 196086.722
31. Dez. 1964[28]89.697
1. Jan. 1971[28]93.983
31. Dez. 197593.765
31. Dez. 1981[28]94.680
31. Dez. 198594.862
31. Dez. 198894.872
DatumEinwohner
31. Dez. 1989[29]93.441
31. Dez. 199089.889
31. Dez. 199585.994
31. Dez. 200077.516
31. Dez. 200574.129
31. Dez. 200673.475
31. Dez. 200772.954
31. Dez. 200872.516
31. Dez. 200972.264
31. Dez. 201071.778
31. Dez. 201171.381
31. Dez. 201271.149
DatumEinwohner
31. Dez. 201371.032
31. Dez. 201471 032
31. Dez. 201571 844

Politik

Wahl der Stadtverordnetenversammlung
von Brandenburg an der Havel 2014[30]
Wahlbeteiligung: 36,3 % (2008: 44,9 %)
 %
40
30
20
10
0
37,3 %
25,0 %
17,5 %
6,6 %
5,8 %
3,0 %
2,4 %
2,4 %
keine %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2008
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
+7,1 %p
−2,0 %p
−6,9 %p
+2,8 %p
+5,8 %p
−0,7 %p
−1,2 %p
−3,1 %p
−1,9 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
f Pro Kirchmöser
g 2014: BVB/Freie Wähler/Gartenfreunde; 2008: Wählergruppe der Gartenfreunde

Stadtverordnetenversammlung

Die Stadtverordnetenversammlung hat 46 Mitglieder. Die Amtsperiode der Stadtverordnetenversammlung beträgt fünf Jahre. Nach der Wahl muss die neue Versammlung spätestens am 30. Tag danach zusammentreten.[31]

Sitzaufteilung (Kommunalwahl vom 25. Mai 2014,
Konstituierung am 23. Juni 2014)
Partei oder WahlbündnisSitze
2014
Fraktionen
bis 6. Juni 2016
Fraktionen
aktuell
CDU171717
Die Linke080909
BVB/Freie Wähler/Wählergruppe der Gartenfreunde01
SPD121208
Grüne/B90030404
Pro Kirchmöser e. V.01
Stadtfraktion Bürger für Bürger-04
Alternative für Deutschland030303
FDP01fraktionslosfraktionslos
Gesamt464646

Stand: 6. Juni 2016

Im Januar 2015 haben CDU und Die Linke eine Kooperation in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen.[32] Am 6. Juni 2016 traten vier SPD-Abgeordnete aus der Partei und der Fraktion aus und gründeten die Fraktion Stadtfraktion Bürger für Bürger.[33]

Bürgermeister

Oberbürgermeisterin ist seit dem 17. Dezember 2003 Dietlind Tiemann (CDU). Sie wurde am 11. September 2011 mit 56,4 % der gültigen Stimmen erneut für eine Amtsperiode von acht Jahren gewählt.[34]

Städtepartnerschaften

Brandenburg unterhält drei Städtepartnerschaften:

Wappen

Wappen zwischen 1950 und 1990

1990 wählte die Stadt wieder das historische Doppelwappen,[35] das am 13. März 1995 offiziell genehmigt wurde. Es handelt sich dabei um ein Doppelwappen aus den historischen Wappen der Altstadt und der Neustadt. Das Altstadtwappen befindet sich dabei in der Draufsicht links, heraldisch rechts. Das Wappen der Altstadt zeigt dabei auf weißem, in der Blasonierung silbernem Grund eine rote Burg. Das Burgtor ist mit aufgezogenem goldenen Fallgitter schwarz. Die vier bezinnten Türme der Burg sind mit grünen spitzen Dächern versehen. Die Spitzen der Dächer sind goldbeknauft. Die beiden mittleren Türme sind jeweils mit einem silbernen Schild belegt. Im rechten, in der Draufsicht linken Schild befindet sich ein schwarzer, im linken Schild ein roter Adler. Im Wappen der Neustadt befindet sich auf silbernem Grund ebenfalls eine rote Burg. Diese besitzt eine Zinnenmauer und fünf bezinnte Türme unterschiedlicher Größe. Die Spitzdächer sind blau gedeckt und auf den Spitzen ebenfalls goldbeknauft. Im offenen Torbogen steht auf schwarzem Hintergrund ein silberner Bewaffneter mit einem geschulterten Schwert in der Rechten und einen aufgestellten silbernen Spitzschild mit der Linken haltend. Im Schild befindet sich ein roter Adler.[36] Das Wappen ist ein Allianzwappen und soll die Vereinigung der Alt- und der Neustadt im Jahr 1715 verdeutlichen.

Von 1950 bis 1990 hatte die Stadt ein Wappen, das über einer vereinfacht dargestellten roten Stadtsilhouette bis zum Schildhaupt zwei Paare roter Schornsteine zeigt, aus denen nach heraldisch links, in der Draufsicht rechts schwarzer Rauch zieht. Der Schildfuß war blau-weiß-grün gewellt.

Wahlspruch

Einen offiziellen Wahlspruch gibt es nicht. Jedoch wurde die Phrase "In trinitate robur" als Mosaik unterhalb der Bismarckwarte/Friedenswarte eingelassen. Im Allgemeinen wird dieser Wahlspruch dem gleichlautenden Bismarck'schen Motto zugeschrieben, welches frei übersetzt lautet: "meine Kraft in dem dreieinigen Gott". Die Erklärung ist plausibel, widerspricht jedoch nicht grundsätzlich der ebenfalls verbreiteten Deutung, das Motto beziehe sich auf die Vereinigung der ehemaligen Dreistadt Brandenburg (Altstadt, Neustadt, Dom) in den Jahren 1715 und 1928. Desungeachtet war unter den Inschriften der Bismarckwarte eine weitere inoffizielle Devise genannt worden, die bis in die Gegenwart präsent ist und auch immer wieder bei offiziellen Anlässen Verwendung findet: "Hie guet Brandenburg allewege". Diese Phrase entstammt wohl einer Landsknechstparole aus der Epoche der Konsolidierung der Herrschaft der Hohenzollern in der Mark Brandenburg. Dabei ist nicht sicher zu klären, ob explizit die Stadt oder die Mark gemeint war. Möglicherweise wurde dieser Wahlspruch je nach Erfordernis gebraucht. Als Slogan verwendet Brandenburg an der Havel die Wendung "Brandenburg - die Stadt im Fluss"[37].

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Veranstaltungsstätten

Das Haus der Offiziere (HdO) ist ein soziokulturelles Zentrum, in dem regelmäßig Konzerte, Tanzveranstaltungen und Workshops stattfinden. Eine große Zahl namhafter Künstler trat bereits im HdO auf.

Das Brandenburger Theater ist das städtische Theater. Es verfügt seit Mitte der 1990er Jahre über kein eigenes Ensemble mehr, jedoch ein eigenes Symphonieorchester. Es ist Heimstätte der Brandenburger Symphoniker und wird mit Gastspielen bespielt.

Das Event-Theater ist ein freies Theater in der Stadt, welches beispielsweise den Fontaneklub, ein Kulturhaus, welches eine Kleinkunstbühne, ein Programmkino und Gastronomie beheimatet, betreibt. Der Stahlpalast ist Brandenburgs größte Mehrzweckveranstaltungshalle. Er wird beispielsweise für Konzerte genutzt.

Brandenburger Symphoniker

Die Brandenburger Symphoniker sind mit ihren Veranstaltungen ein Bestandteil des Brandenburger Kulturlebens. In Brandenburg an der Havel sind die Sinfoniekonzerte und Sonderkonzerte u. a. im Industriemuseum, Brandenburger Dom, St. Pauli-Kloster oder das Open-Air am Beetzsee feste Programmpunkte im Kulturleben der Stadt.

Das Orchester wirkt nicht nur als Sinfonieorchester, sondern auch bei Opernaufführungen in Brandenburg an der Havel und spielt seit Jahren bei den Opernproduktionen der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Regelmäßig treten die Brandenburger Symphoniker in Berlin (Konzerthaus, Philharmonie), Potsdam (Nikolaisaal), Frankfurt (Oder) (Kleist Forum), Stendal (Theater der Altmark) sowie in anderen Städten des Landes Brandenburg auf, gastieren aber auch im ganzen Bundesgebiet und im Ausland. So führten Gastspiele das Orchester in die USA, nach Japan, Südafrika, Spanien und China. Die Brandenburger Symphoniker sind regelmäßiger Gast beim Festival MúsicaMallorca in Palma de Mallorca.

Das Jacaranda Ensemble (gegründet 1997) ist ein deutsches Instrumentalensemble, das sich aus fünf Musikern und Solisten der Brandenburger Symphoniker zusammensetzt. Das Ensemble möchte mit seiner Musik eine Brücke zwischen den Kulturen der Welt bauen. Konzertreisen führten das Jacaranda Ensemble durch ganz Europa, die USA und Asien.

Museen

Das Archäologische Landesmuseum im Paulikloster

In Brandenburg sind einige Museen beheimatet. So wurde am 24. September 2008 das Archäologische Landesmuseum im Paulikloster im eröffnet und präsentiert rund 40.000 Jahre Geschichte der brandenburgischen Region. Im Dommuseum im Domstift befinden sich unter anderem die Urkunden der Ersterwähnung der Städte Cölln und Berlin und sakrale Kunst, wie Kelche und liturgische Gewänder.

Im ehemaligen VEB Stahl- und Walzwerk am Silokanal befindet sich das Industriemuseum Brandenburg. Das Stahlwerk war das letzte in Westeuropa, in dem bis 1993 Stahl im Siemens-Martin-Verfahren hergestellt wurde. Neben der alten Technik zum Siemens-Martin-Verfahren beherbergt das Industriemuseum die Ausstellung „Brennabor in Brandenburg“, welche einen Einblick in die Firmengeschichte dieses Unternehmens bietet. Mit dem Museum ist die Stadt auch Teil der Europäischen Route der Industriekultur.

Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel ist an zwei Standorten angesiedelt. Das Museum im Frey-Haus als Filiale des Stadtmuseums beherbergt das Stadthistorische Museum. Dieses befindet sich im ehemaligen Stadtpalais Frey-Haus des Obersten Ewald Weding von Massow in der Ritterstraße 96 der Brandenburger Altstadt. Es entstand, nachdem der Industrielle Ernst Paul Lehmann das Gebäude des Frey-Hauses 1922 zur Verfügung gestellt hatte.[38] Es beherbergt, unter anderem, das sogenannte Katte-Schwert. In der Dauerausstellung Der Kletteraffe Tom wird in Brandenburg gefertigtes mechanisches Blechspielzeug unter anderem aus der Spielzeugfabrik Lehmanns gezeigt. Das Museum im Steintorturm, welches ebenfalls dem Stadtmuseum angegliedert ist, bietet ständige Ausstellungen zur Brandenburger Havelschifffahrt.[39] Daneben ist der Torturm ein Aussichtsturm mit Blick über die Stadt.

Die Dampfschlepper Nordstern (im Hintergrund) und Luise (im Vordergrund) im Museumshafen

Am Hafen der ehemaligen Werft Gebr. Wiemann an der Havel zwischen Altstadt und Neustadt wurde der Museumshafen Brandenburg an der Havel eingerichtet. Ausgestellte Schiffe sind beispielsweise die Dampfschlepper Nordstern der Nordstern Reederei und Luise des Historischer Hafen Brandenburg a. d. Havel e. V.

Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten unterhält in der Stadt die Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden und die Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde. Zum Psychiatrie-Museum des Asklepios Fachklinikums siehe unter 'Medizinische Einrichtungen'.

In der Bauhofstraße wird die über 100-jährige Geschichte der Straßenbahn in Brandenburg an der Havel in einem Straßenbahnmuseum in einem ehemaligen Betriebshof gewürdigt. Ebenfalls in der Bauhofstraße (2 bis 4) befindet sich eine Luftfahrtausstellung. Sie bietet einen Überblick zur Luftfahrtgeschichte der Stadt Brandenburg, die mit Namen wie Hansa-Brandenburg, den Arado Flugzeugwerken oder dem Briester Flugplatz verbunden ist.

Bauwerke

In der Liste der Baudenkmale in Brandenburg an der Havel, in der Liste der Baudenkmale in Brandenburg an der Havel (Außenbereiche) sowie in der Liste der Bodendenkmale in Brandenburg an der Havel stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.

Sakralbauwerke

Innenansicht der Katharinenkirche

Auf der Dominsel befinden sich das Domstift Brandenburg mit der Domkirche St. Peter und Paul, die Domklausur, deren Westflügel die ehemalige Ritterakademie beherbergt. Weiterhin befinden sich auf dem Gelände die Domkurien oder Domherrenhäuser, die St.-Petri-Kapelle und die ehemalige Burg Brandenburg.

Die Christuskirche

Die St.-Katharinen-Kirche ist die evangelische Pfarrkirche der Neustadt und ein herausragendes Beispiel der Backsteingotik aus dem 15. Jahrhundert. Das Dominikanerkloster und Kirche St. Pauli befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen markgräflichen Hofes im Südwesten der Neustadt. Nach abgeschlossener Rekonstruktion der im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten Klosteranlage beherbergt der Komplex seit November 2007 das Archäologische Landesmuseum. Die evangelische Stadtpfarrkirche St. Gotthardt zählt zu den ältesten Kirchenbauten der Stadt und beherrscht den altstädtischen Siedlungskern Parduin. Sie beinhaltet drei Baustile. Das Portal wurde im romanischen Stil errichtet, das Kirchenschiff ist gotisch, der Turm barock. Die Franziskanerkirche St. Johannis befindet sich am südwestlichen Rand der Altstadt, am Nordufer der Havel, dem sogenannten Salzhof. Sie war die Kirche des dazugehörigen Franziskanerklosters und wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Zur Bundesgartenschau 2015 wurde sie restauriert. In der Walzwerksiedlung befindet sich die evangelische Christuskirche, die im Stil der Neuen Sachlichkeit erbaut wurde, auf dem Görden gibt es die evangelische Auferstehungskirche.

In den einzelnen im Laufe der Jahrhunderte eingemeindeten Orten gibt es eine Vielzahl von Kirchenbauten, die von evangelischen Gemeinden genutzt werden. Die Dorfkirche Neuendorf ist eine kleine barocke Saalkirche. Das Schul- und Bethaus (auch Dorfkirche) im zur Stadt Brandenburg an der Havel gehörenden Wilhelmsdorf ist ein Kirchen- und Schulbau im Stil des Neubarock.

katholische Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit

Die Nikolaikirche befindet sich etwa 300 m westlich des Plauer Tores der Altstadt. Sie ist die einzige romanische Basilika in der Stadt und wurde als Kirche des Dorfs Luckenberg vor den Toren der mittelalterlichen Stadt errichtet. Die katholische Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit in der Neustadt wurde mit moderner Glaskunst ausgestattet, einem Zyklus des Londoner Künstlers Graham Jones creation. from dark to light (2005/2006). Eine weitere katholische Kirche der Gemeinde ist St. Elisabeth auf dem Görden. Die katholische St.-Bernhard-Kapelle in der denkmalgeschützten Walzwerksiedlung wurde 2014 profaniert. Die Kirche Heilig Geist in Kirchmöser gehört zum Pfarrgebiet der St. Marien in Genthin in Sachsen-Anhalt und zum Bistum Magdeburg. Hintergrund ist die Tatsache, dass Kirchmöser historisch zum Landkreis Jerichow II in der preußischen Provinz Sachsen gehörte.

Die „Verrückte Kapelle“
(St. Jakob) während der Umsetzung 1892

Die Kapelle St. Jakob, etwa 400 m westlich vom Steintor der Neustadt gelegen, wird im Volksmund auch Verrückte Kapelle genannt, da das ganze Bauwerk im Zuge einer Straßenerweiterung im Jahr 1892 um 11 m nach Westen verschoben wurde. Im Januar 2005 wurde die Jakobskapelle von der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ als „Denkmal des Monats“ ausgezeichnet.[40] Auf dem Harlunger- oder Marienberg befand sich von 1220 bis zum 20. April 1722 die viertürmige Marienkirche, eine europaweit berühmte Wallfahrtskirche mit angeschlossenem Prämonstratenser-Chorherrenstift. Der modernste Kirchenbau in Brandenburg ist die 2011 geweihte Neuapostolische Kirche am Mühlengraben.

Profanbauwerke

Der Steintorturm

Die mittelalterliche Brandenburger Stadtmauer der Altstadt und der Neustadt ist weitgehend erhalten. Es existieren auch noch vier Stadttortürme. Der größte dieser Türme ist der Steintorturm in der Neustadt, der den Verkehr in Richtung Südwesten schützte, während vom Neustädtischen Mühlentorturm die Ausfahrt zum Dom und weiter nach Nordosten überwacht wurde. Von den altstädtischen Türmen existieren noch der Rathenower Torturm und der Plauer Torturm, deren Namen auf die überwachten Verkehrsverbindungen hinweisen.

Das Altstädtische Rathaus

Das Altstädtische Rathaus ist ein herausragendes Beispiel der Backsteingotik des 15. Jahrhunderts. Es blieb im Zweiten Weltkrieg im Gegensatz zum neustädtischen Gegenstück unbeschädigt und beheimatet heute die Stadtverordnetenversammlung und das Büro der Oberbürgermeisterin. Das sogenannte Ordonnanzhaus am Altstädtischen Rathaus in der Schusterstraße 6 ist ein gotischer Bau, dessen älteste Teile aus dem 14. Jahrhundert stammen. Er gilt als ältester bürgerlicher Profanbau der Mittel- und Neumark Brandenburg. Weiterhin stehen am Altstädtischen Markt das Sekretariats- und Syndikatshaus, ein Doppelhaus mit eindrucksvollem Renaissancegiebel und das barocke Inspektorhaus. Das Gotische Haus in der Ritterstraße Ecke Johanneskirchgasse (Altstadt Brandenburg) zählt in seiner beinahe vollständig original erhaltenen, spätmittelalterlichen Kubatur und Bausubstanz zu den wichtigsten Zeugnissen märkischer Profanbauweise innerhalb der norddeutschen Backsteingotik. Das Quitzowhaus in der Bäckerstraße, Ecke Schusterstraße ist der einzige erhaltene Renaissance-Fachwerkbau mit Schmuckfachwerk niedersächsischer Prägung in Brandenburg.

Das Carpzowsche Haus in der Steinstraße 57 in der Neustadt ist der Stammsitz der Gelehrtenfamilie Carpzov. Das Haus ist ein giebelständiger Renaissancebau aus dem Jahr 1563. Das Portal wurde Anfang des 20. Jahrhunderts umgesetzt und befindet sich im alten Schulgebäude der Saldria am Gotthardtkirchplatz, der Altstädtischen Lateinschule zum Walter-Rathenau-Platz. Am Katharinenkirchplatz steht die alte Neustädtische Gelehrtenschule, ein frühklassizistischer Schulbau, in welchem das Standesamt angesiedelt ist. Der Neustadt vorgelagert befindet sich in der Packhofstraße ein ehemaliger Tattersall, der 1939 von der neuapostolischen Gemeinde erworben und bis 2008 als Kirche genutzt wurde. Das von dem Berliner Architekten Bruno Möhring umgebaute und ausgestattete Wohnhaus des Fabrikanten Ernst Paul Lehmann an der Plauer Straße ist ein herausragendes Beispiel für Jugendstil-Architektur.

Denkmale für im Zusammenhang mit Nationalsozialismus und im Zweiten Weltkrieg Umgekommene sind der Gedenkstein für die Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus (Hermann Friedrich und Karl Miethe) im Ortsteil Plaue, der sowjetische Ehrenfriedhof auf der Halbinsel Wusterau, die Gedenkstätte für die Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie auf dem Gelände des Alten Zuchthauses, das VVN-Mahnmal des Bildhauers Hans Klakow am Gertrud-Piter-Platz, die Gedenkstätte für die jüdischen Opfer des NS-Regimes am Standort des ehemaligen Jüdischen Friedhofs in der Geschwister-Scholl-Straße, die Gedenkstätte für ermordete evangelische Christen in der Krypta des Doms St. Peter und Paul auf der Dominsel. Weiterhin existiert eine Gedenkstätte für die Opfer der sowjetisch-stalinistischen Geheimpolizei nach dem Entwurf und der Ausführung von T. Fischer in der Neuendorfer Straße. Die Friedenswarte auf dem Marienberg ist ein weithin sichtbarer, 32 m hoher Aussichtsturm, der 1974 auf dem Fundament der in DDR-Zeiten gesprengten „Bismarckwarte“ errichtet wurde.

Die Stadt verfügt über einige architektonisch geschlossene Stadtquartiere und architekturhistorisch bemerkenswerte Einzelobjekte. In diesem Kontext ist das Klosterviertel (Temnitzquartier) zwischen der Sankt-Annen-Straße und dem Paulikloster zu nennen, das nach schweren Kampfhandlungen in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs völlig zerstört und zwischen 1952 und 1958 als kompaktes, stileinheitliches Ensemble neugebaut wurde. Der Planungswettbewerb, dessen 1. Preis Professor Wagner von der Hochschule für Architektur Weimar und dessen 2. Preis die Brandenburger Architekten Kluge und Stolze gewinnen konnten, forderte eine strikte Ausrichtung nach den Vorgaben durch die Berliner Stalinallee. Wenngleich für die Ausschmückung der Fassaden bedeutend weniger Mittel zur Verfügung standen, als das bei der Stalinallee der Fall war, konnte dennoch Bildhauer Hans Klakow für die Gestaltung besonderer Werksteinelemente gewonnen werden. Mit ihrer neoklassizistischen Handschrift unter besonderer Berücksichtigung lokaler Traditionen konnten die Architekten einen „angepassten, standortbezogenen Ausdruck“ umsetzen, „dem man nicht 'stalinistische Bauformen' nachsagen kann.“[41]

Auch drei Hochhäuser der Stadt Brandenburg an der Havel sind beispielhaft für ihre Entstehungsepoche. So sind die beiden Hochhäuser erwähnenswert, die zum einen den südlichen Stadteingang der Neustadt (Sankt-Annen-Straße 10-12) und zum anderen den nordöstlichen Stadteingang des Stadtteils Nord (Brielower Straße 23) dominieren. Das Hochhaus Sankt-Annen-Straße, ehemals Friedensstraße, wurde in den Jahren 1959 und 1960 nach den Entwürfen des Architekten Gerhard Herrmann gebaut, das elfgeschossige Gebäude in der Brielower Straße im Jahre 1963. Als größtes der drei Brandenburger Hochhäuser entstand 1977 das sogenannte Buchhochhaus in der heutigen Kreyssigstraße als ebenfalls elfgeschossiges Haus mit 108 Wohneinheiten in Plattenbauweise. Viele dieser Wohnquartiere und Einzelobjekte sind ab den 1990er durch das kommunale Wohnungsbauunternehmen wobra, dem Rechtsnachfolger des ehemaligen VEB Gebäudewirtschaft der Stadt Brandenburg, aufwändig saniert.[42]

Die Stadt ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ sowie Teil der Europäischen Route der Backsteingotik.

Kunst im öffentlichen Raum

In Brandenburg steht eine Vielzahl von Plastiken beziehungsweise Skulpturen in Parks und auf öffentlichen Plätzen. So steht beispielsweise am Südaufgang des Marienberges die Bronzeskulptur Frieden des Trägers der Johannes-R.-Becher-Medaille und Rathenower Ehrenbürgers Karl Mertens. Am Heinrich-Heine-Ufer stand seit 1960 die Bronzebüste Heinrich Heines von Karl Mertens, die im Dezember 2014 gestohlen wurde und nun durch einen Nachguss ersetzt werden soll.[43]

Seit 2015 stehen über die Stadt verteilt mehrere Plastiken von Waldmöpsen der Künstlerin Clara Walter. Die Figur Waldmops geht auf den Brandenburger Humoristen Loriot zurück.

Roland

Roland in Brandenburg an der Havel

Der Roland von Brandenburg wurde 1474 auf dem Marktplatz der Neustadt aufgestellt und hat eine Höhe von 5,35 Meter. 1716 wurde die Sandsteinfigur zum Rathaus umgesetzt, da sie die preußischen Garnisonstruppen beim Exerzieren störte. Da der Roland während des Zweiten Weltkrieges seit 1941 in ein außen gelegenes Gut der Stadt ausgelagert und vergraben war, wurde er nicht von der Zerstörung des Neustädtischen Rathauses bei der Bombardierung 1945 betroffen und fand 1946 seinen jetzigen Platz neben dem Portal des Altstädtischen Rathauses. Neben der Betonung der städtischen Eigenständigkeit galt die Errichtung des Brandenburger Rolands auch als Ausdruck der wirtschaftlichen Prosperität der Stadt. Dieser Roland von 1474 hatte einen vermutlich hölzernen Vorgänger aus dem Jahre 1402. Eine Kopie des Brandenburger Rolands wurde 1905 für das Märkische Museum Berlin hergestellt und vor dem Eingangsportal errichtet.

Parks

Denkmal für Johann Gottfried Bröse im Krugpark

Der Humboldthain ist ein anlässlich des 100. Geburtstags Alexander von Humboldts von „Johannispromenade“ umbenannter Park, der entlang der mittelalterlichen Stadtmauer vom Plauer Torturm zum Salzhofufer führt. Es handelt sich hierbei um den ehemaligen doppelläufigen Stadtgraben im Südwesten der Altstadt Brandenburgs, der auf dem Verlauf des heutigen Humboldthaines beinahe eingeebnet und im Volksmund bis ins 19. Jahrhundert hinein „Ratzenwall“ genannt wurde. Er bietet viele dendrologische Besonderheiten, welche mit Schrifttafeln versehen sind, u. a. den Ginkgo biloba. Der gegenüberliegende Teil des trocken gelegten Doppelbefestigungsgrabens ist zwischen Plauer und Rathenower Torturm als Wallpromenade erhalten geblieben. Dieser Wallabschnitt trug auch den Namen Kurfürstenwall. Der folgende und letzte Abschnitt der die Stadtmauer begleitenden Wehranlage ist bis zum Ausfluss des ehemaligen Doppelgrabens in die Brandenburger Niederhavel etwa einhundert Meter nördlich der Homeyenbrücke zur Parkanlage Kreisgarten (jetzt Walther-Rathenau-Platz) umgestaltet worden.

Der Leue-Park auf dem Marienberg ist ein in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts umgestalteter Volkspark auf der höchsten Erhebung der Stadt. Auf ihm befindet sich der Aussichtsturm Friedenswarte und eine Ausflugsgaststätte aus der Kaiserzeit in unmittelbarer Nähe. Von der Straße Am Rosenhag führt ein terrassenförmiger Aufgang hinauf, auf dessen Etagen sich Wasserspiele befinden, wie z. B. die Muschelgrotte. Auf dem Berg selbst ist der Park weitläufig. Es befindet sich die 1956 erbaute und 2007 rekonstruierte Freilichtbühne auf ihm. Auf der westlichen Seite befindet sich weiterhin das Marienbad und am Fuße des Berges auf der nördlichen Seite auch das Ehrenmal für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft im Zuchthaus Brandenburg mit einer Bronzeplastik eines gefesselten Kämpfers von Albert Treyne.

Der „Krugpark“ ist ein 1825 auf Initiative des Stadtrates Johann Gottfried Bröse angelegter Park im Stadtteil Wilhelmsdorf, benannt nach der nahegelegenen Gaststätte Zum Neuen Krug. Der Park zeichnet sich besonders durch seine Naturnähe aus. Er ähnelt einem Laub-Mischwald. Es befindet sich außerdem ein Naturschutzzentrum auf seinem Gelände.

Mit einem temporär angelegten Park zwischen dem ehemaligen Packhof und der Havel, den ausgedehnten Parkflächen auf dem Marienberg und der Johanniskirche als Blumenhalle war Brandenburg eine der Ausrichterstädte der Bundesgartenschau 2015.[44]

Natur- und Bodendenkmäler

Bohnenländer Eiche nach dem zerstörerischen Sturm

Die Stadt besitzt mit einer Sumpfzypressenallee am Grillendamm ein botanisches Wahrzeichen. Bereits 1841 wurden die ersten Zypressen gepflanzt. Diese Pflanzenart kommt heutzutage in der Natur nur noch in Nordamerika vor. Durch Stürme erheblich beschädigt, mussten einige der Sumpfzypressen Anfang des 21. Jahrhunderts gefällt werden. Unter erheblichem Kostenaufwand wurden wieder Bäume nachgepflanzt. Die Allee ist als Naturdenkmal ausgewiesen.

An der Stadtgrenze zur Gemeinde Beetzsee befinden sich die als Bodendenkmal geschützten Schwedenwälle beziehungsweise Schwedenschanzen. Diese sind eine spätmittelalterliche beziehungsweise frühneuzeitliche Verteidigungsanlage zwischen dem nördlichen Bohnenländer See und dem Grönschen Bruch Brielow. Die beiden Wälle und drei Gräben wurden von der Altstadt Brandenburg als Landwehr angelegt und später im Zuge des Dreißigjährigen Krieges vom Volksmund mit ihrem heutigen Namen benannt.[45]

In der Nähe der Schwedenwälle ebenfalls in der Gemarkung Bohnenland ragt der zersplitterte Stumpf eine der zuvor dicksten Eichen Deutschlands, der Bohnenländer Eiche, aus der Erde. Sie war eine als Naturdenkmal geschützte Stieleiche (Quercus robur L.), besaß einen Umfang von 8,42 Meter und wurde im November 2015 durch einen Sturm völlig zerstört.[veraltet]

Sport

Der Werner-Seelenbinder-Sportplatz: Heimstätte des BSC Süd 05

In der geographischen Lage in direkter Nachbarschaft zu vielen Seen und Flüssen ist es begründet, dass in der Stadt eine Reihe von Wassersportvereinen angesiedelt ist. Neben den Wassersportarten Rudern und Kanu sind in Brandenburg vor allem Fußball, Rugby, Handball, Wasserball, Judo und auch Hockey populär.

Bekannteste Sportlerin und Ehrenbürgerin der Stadt ist die Kanutin Birgit Fischer, die bei Olympischen Spielen insgesamt achtmal Gold und viermal Silber gewann, womit sie die erfolgreichste deutsche Olympionikin der Geschichte ist. Größter Verein der Stadt ist die SG Stahl Brandenburg mit den Abteilungen Behindertensport, Bowling, Billard, Tischtennis, Kraftsport, Flossenschwimmen, Boxen, Gymnastik und Rugby dem Verein angegliedert.[46] Die früheren Abteilung Fußball, die lange in der DDR-Oberliga spielte und 1986 am UEFA-Pokal teilnahm, und Handball, ebenfalls mehrjährig in der Oberliga, gliederten sich in den 1990er Jahren als BSV Stahl Brandenburg aus dem Verein aus. Nach Insolvenz des BSV wurde der FC Stahl Brandenburg gegründet. Die in den 1980er und 1990er Jahren zeitweise in der Oberliga der DDR und der 1. Bundesliga spielende Sektion Handball ist aufgelöst.

Neben Stahl Brandenburg erfolgreichster und bekanntester Fußballverein der Stadt ist der Brandenburger SC Süd 05. Die PSG Dynamo Brandenburg Mitte war vor allem für seine Sektion Judo bekannt. So kämpfte die Damenmannschaft in der 1. Bundesliga und wurde vierfacher Deutscher Meister. Das Herrenteam der Wasserballer des ASC Brandenburg spielte unter anderem in der Deutschen Wasserball-Liga. Der nach dem Niedergang der Mannschaft Stahl Brandenburgs erfolgreichste Handballverein der Stadt ist der SV 63 Brandenburg-West.

International bedeutende Wettkampfstätte ist die Regattastrecke Beetzsee, auf der die 2005 die Junioren-Weltmeisterschaften im Rudern, 2008 die U23-Weltmeisterschaften im Rudern und 2009 die Europameisterschaften im Kanurennsport sowie zahlreiche Deutsche Meisterschaften in verschiedenen Wassersportarten ausgetragen wurden beziehungsweise werden. Nationale und internationale Wettkampfstätten im Stadtgebiet sind darüber hinaus als Leichtathletik- und Fußballstadion das Stadion am Quenz, in dem bereits Fußball- und Rugbyländerspiele, ein nationales Pokalendspiel und UEFA-Pokalspiele ausgetragen wurden und das die Heimspielstätte des FC Stahl ist, das Fußballstadion des Brandenburger SC Süd 05 Werner-Seelenbinder-Sportplatz, eine Mehrzweckhalle an der Anton-Saefkowallee, in der beispielsweise Handballspiele des SV 63 Brandenburg-West ausgetragen werden, das Marienbad Brandenburg (ehemaliges Volksbad am Marienberg), in der der ASC Brandenburg seine Punktspiele bestreitet und in der 1979 die DDR-Meisterschaften im Schwimmen ausgetragen wurden, ein Sportkomplex am Neuendorfer Sand, wo die Bundesligakämpfe der PSG Dynamo Brandenburg Mitte stattfanden, und der Segelflugplatz Brandenburg/Mühlenfeld. Der heutige Stahlpalast, eine kommunale Veranstaltungs- und frühere Sporthalle, war bis in die 1990er Jahre Spielstätte der Handballmannschaft Stahl Brandenburg in der Ober- und Bundesliga. Weiterhin fanden in ihr beispielsweise drei Spiele der Handball-Weltmeisterschaft der Männer 1974 statt. In jüngerer Vergangenheit wurden in ihm beispielsweise Europameisterschaften im Poolbillard ausgetragen.

Regelmäßige Veranstaltungen und Volksfeste

Das Havelfest ist ein seit über 40 Jahren stattfindendes großes Volksfest mit mehreren Bühnen an beiden Seiten der Havel in der Neustadt inklusive der Wahl zur Havelkönigin. Im Jahr 2005 erreichte das Havelfest einen der Höhepunkte mit ca. 200.000 Besuchern in drei Tagen. Weitere bedeutende Volksfeste in Brandenburg sind das „Rolandfest“ als mittelalterliches Spektakel im Slawendorf, die „Fischerjakobi“ in Plaue in der letzten Juliwoche um den Gedenktag Jakobus des Älteren, das historische Hafenfest im August mit vielen historischen Schiffen zur Erinnerung an die Geschichte des Schiffbaus in Brandenburg an der Havel und der Mitgliedschaft in der Hanse. Weiterhin findet jährlich der Brandenburger Klostersommer in den Monaten Juni und Juli statt. Dabei handelt es sich um ein Theaterfestival im St. Pauli-Kloster und an anderen historischen Spielstätten der Stadt. Weitere regelmäßige Veranstaltung ist das Brandenburger Jazzfest, welches 1996 das erste Mal stattfand.[47] Das Kleinkunstfestival Heimwerts findet seit 2012 statt. Bei dieser Veranstaltung treten Künstler vorwiegend aus der Stadt Brandenburg an kleineren Orten auf.[48]

Bildung und Wissenschaft

Hochschulen

Seminargebäude am Nicolaiplatz 19 der Medizinischen Hochschule Brandenburg

In Brandenburg an der Havel gibt es zwei Hochschulen. Die Technische Hochschule Brandenburg als erste Hochschule in der Stadt wurde im Jahr 1992 gegründet. Sie ist eine Fachhochschule und liegt mit ihrem Campus im Westen der Altstadt auf einem über 100 Jahre alten ehemaligen Kasernenkomplex. Das Studienangebot ist vorrangig auf Betriebswirtschaftslehre, Ingenieurs- und Informatikstudiengänge ausgerichtet.

Am 28. Oktober 2014 wurde die Medizinische Hochschule Brandenburg mit den beiden Hochschulstandorten Neuruppin und Brandenburg gegründet. Ein für das Wintersemester 2013/14 geplanter Start des Hochschulbetriebs im Fach Humanmedizin musste nach Intervention des Hochschulrates abgesagt werden.[49] Start der Ausbildung in den Fächern Psychologie und Humanmedizin soll das Sommersemester 2015 sein.[50]

Schulen

In Brandenburg existieren drei Gymnasien. Die von Saldern-Gymnasium Europaschule wurde 1991 als Gymnasium Neustadt gegründet. Das Gymnasium ging aus der vorher bestehenden Erweiterten Oberschule „Johann Wolfgang von Goethe“ hervor und sieht sich in der Tradition der Saldria, einer seit der frühen Neuzeit bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Brandenburg existierenden schulischen Einrichtung. 1991 wurde ebenfalls das Bertolt-Brecht-Gymnasium im Stadtteil Nord gegründet. Das dritte 1991 gegründete städtische Gymnasium Hohenstücken, später in Märkisches Gymnasium „Friedrich Grasow“ umbenannt, wurde 2009 geschlossen beziehungsweise ging im Brechtgymnasium auf. Seit 2006 gibt es das Evangelische Gymnasium am Dom zu Brandenburg als einzige konfessionelle Sekundarschule der Stadt. Weiterhin gibt es in Brandenburg an der Havel elf Grundschulen, vier Oberschulen, drei Förderschulen, zwei Oberstufenzentren, zwei Fachschulen und eine Medizinische Schule.[51][52]

Bibliotheken

Bibliotheken in der Stadt Brandenburg sind die Domstiftsbibliothek, die Fouqué-Bibliothek als Stadtbibliothek, die Hochschulbibliothek der Technischen Hochschule Brandenburg, die 1994 gegründete Bibliothek des Brandenburgischen Oberlandesgerichtes, die Bibliothek in der von Saldern-Gymnasium Europaschule und die Bibliothek des Stadtmuseums im Frey-Haus in der Ritterstraße. Eine etwa 3.000 Bände umfassende Spezialbibliothek mit metallurgischer Schwerpunktausrichtung befindet sich im Industriemuseum Brandenburg. Ehemals bedeutende und durch den Zweiten Weltkrieg ausgelagerte Bibliotheken sind die Franziskaner-Bibliothek, die sich jetzt im polnischen Krakau befindet und die Schöppenstuhl-Bibliothek[53], die nach Berlin verbracht wurde.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Straßenverkehr

Brandenburg an der Havel wird von der Bundesautobahn 2 südlich tangiert. Die Entfernung zur Autobahn beträgt etwa zehn Kilometer. In der Stadt ist der Schnittpunkt der Bundesstraßen 1 und 102. Außerdem führt die Deutsche Alleenstraße durch die Stadt.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Bahnhof südlich der Neustadt erbaut, worauf es zu einer städtebaulichen Ausweitung Brandenburgs in Richtung Süden kam. Über die Große Gartenstraße wurde vom Steintor aus der Bahnhof erreicht. Fast parallel dazu führte die Bauhofstraße, die bis 1891 als Sackgasse an der Havel endete. Da sich die Stadt auch nach Westen ausgedehnt hatte, war der Bau einer zweiten Havelbrücke notwendig geworden, die den Schleusenkanal und die Havel überspannte und auf der Altstädtischen Seite in die Luckenberger Straße mündet. Dadurch war seit dem Ende des 19. Jahrhunderts der Verkehr über die Lange Brücke, die zunehmend zum Nadelöhr wurde, entlastet worden. Ende der 1980er Jahre wurde dann zur weiteren Umgehung des Brandenburger Stadtzentrums der Bau einer neuen Havelbrücke in der Fortsetzung der Zanderstraße beschlossen. Sie führte zur Otto-Sidow-Straße und über diese zum Hauptbahnhof.

Eisenbahn

Baudenkmal Bahnhof Krakauer Tor

1846 erfolgte der Anschluss Brandenburgs an das Eisenbahnnetz durch die Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft mit der Bahnstrecke Berlin–Magdeburg. 1901 erhielt die Stadt zusätzlich Anschluss an die Westhavelländischen Kreisbahnen. Vom Bahnhof Brandenburg Krakauer Tor führte eine Strecke nach Nauen-Röthehof, ab 1904 eine zweite vom Bahnhof Brandenburg-Altstadt nach Roskow. Die Brandenburgische Städtebahn wurde 1904 eröffnet. Deren Bahnhof Brandenburg Neustadt befand sich unmittelbar neben dem Brandenburger Hauptbahnhof und verschmolz später mit diesem. Die Städtebahn führte von Treuenbrietzen über Belzig, Brandenburg (Havel), Rathenow nach Neustadt (Dosse). Während die Kreisbahnen nach 1945 abgebaut wurden, ist letztgenannte Strecke zwischen Brandenburg und Rathenow heute noch in Betrieb. Sie wird seit Dezember 2011 von der ODEG bedient.

Brandenburg Hauptbahnhof wird seit Mitte der 1990er Jahre vom Regional-Express der Linie 1 auf der Strecke (Eisenhüttenstadt–)Frankfurt (Oder)–Berlin–Potsdam–Brandenburg bedient, der etwa alle 30 Minuten verkehrt, von dem jedoch nur jeder zweite an allen Unterwegsbahnhöfen hält. Jeder zweite Zug fährt über Brandenburg hinaus weiter in Richtung GenthinBurg–Magdeburg. Der Fernverkehr ist im Gegensatz zu früheren Jahrzehnten eingeschränkt. 2014 hielt einmal täglich ein Intercity auf der Strecke Cottbus–Berlin–Potsdam–Magdeburg–HannoverEmden Außenhafen in Brandenburg.

Bahnhöfe

In Brandenburg gibt es seit der Stilllegung der Verbindung nach Belzig noch vier Bahnhöfe. Der größte ist der Hauptbahnhof Brandenburg im Süden der Neustadt an der Bahnstrecke Berlin–Magdeburg. In ihm zweigt eine Regionalbahnverbindung nach Rathenow ab. Diese Regionalbahnverbindung war ursprünglich in einem separaten Kopfbahnhof, dem Bahnhof Brandenburg Neustadt untergebracht, der in den Hauptbahnhof integriert wurde. Frühere Bezeichnungen waren Staatsbahnhof und Reichsbahnhof.

Der Bahnhof Brandenburg-Altstadt war ein bedeutender Güter- und Rangierbahnhof auf der Städtebahn. An ihm zweigten unter anderem die Züge zur Westhavelländische Kreisbahnen, zum Stahl- und Walzwerk und zum Hafen der Stadt ab. Mit dem Ende der Kreisbahnen und einer weitgehenden Deindustrialisierung der Stadt ging das Verkehrsaufkommen stark zurück. Seit der Sanierung der Regionalbahnstrecke nach Rathenow ist er in erster Linie Haltepunkt auf dieser Verbindung, besitzt als Güterbahnhof jedoch noch immer Bedeutung für die Häfen am Silokanal, das Elektrostahlwerk und weitere Industriebetriebe. Ein weiterer Haltepunkt nach Rathenow ist der Bahnhof Görden. Der regionale Bahnhof Kirchmöser liegt an der Strecke nach Magdeburg.

Ehemalige Bahnhöfe im Stadtgebiet waren der Bahnhof Brandenburg Krakauer Tor beziehungsweise Dom Brandenburg als Kopfbahnhof der Westhavelländischen Kreisbahnen, der Bahnhof Brandenburg Silokanalbrücke ebenfalls an der Kreisbahn, der Bahnhof Bohnenland auf der Strecke nach Rathenow und der Haltepunkt Göttin auf der stillgelegten Strecke nach Bad Belzig.

Wasserstraßen

Blick auf den Stadtkanal in Brandenburg

Über die Havel, den Silokanal und den Elbe-Havel-Kanal ist die Stadt für die Berufsschifffahrt an das Europäische Wasserstraßennetz angebunden. Sie verfügt über einige Häfen im Stadtgebiet am Silokanal sowie über einen weiteren Industriehafen im Ortsteil Kirchmöser (Plauer See (Brandenburg)). Der größte Hafen ist der Öffentliche Hafen am Silokanal auf dem Areal des SWB-Gewerbeparks mit 36.000 Quadratmetern, einem Tiefgang von 3,80 Metern, einer Kailänge von 400 Metern, einer Kranlast von 50 Tonnen und Liegeplätzen für sechs Gütermotorschiffe sowie einer Pier mit sieben Elektro- und drei Frischwasseranschlüssen. Daneben gibt es noch einige Wasserstraßen wie den Stadtkanal, der bis zur Fertigstellung des Silokanals von der Berufsschifffahrt genutzt wurde, die nur dem Freizeit- und Sportverkehr zur Verfügung stehen. Im Stadtgebiet gibt es drei Schleusenbauwerke. Die Stadtschleuse Brandenburg im Bereich des Stadtkanals heute als Sportbootschleuse und die Vorstadtschleuse Brandenburg in erster Linie für die Berufsschifffahrt schleusen Schiffe über die im Mittelalter angelegten Mühlenstaue in der Stadt. Die Schleuse Plaue im Woltersdorfer Altarm des Plauer Kanals wurde mit dem Ausbau des Elbe-Havel-Kanals und der Errichtung des Schleuse Wusterwitz außer Betrieb genommen. Die Schleusenkammern sind noch gut erhalten, sodass eine Sanierung und Wiederinbetriebnahme für die Freizeitschifffahrt möglich wäre.

Fährverkehr

Die Fähre Neuendorf ist eine Fährverbindung in der Stadt Brandenburg. Sie verbindet als Seilfähre das zur Stadt gehörende Dorf Neuendorf und den Wohnplatz Buhnenhaus über die Havel. Es handelt sich um eine nicht frei fahrende Autofähre, die an einem Stahlseil geführt ist.

Eine weitere Fährverbindung wird von der Reederei Nordstern Brandenburg betrieben. Diese Fährverbindung im Ausflugsverkehr verbindet die Stationen Salzhof in der Innenstadt mit dem Buhnenhaus an der Havelmündung in den Breitlingsee und der Malge am Südufer des Breitling. Eingesetzt wird das 1930 gebaute Schiff Anna. 2014 war die Frieda im Einsatz.

Luftverkehr

Rettungshubschrauber Christoph 35 am Start- und Landeplatz auf dem Marienberg

Im Osten der Stadt, auf der Gemarkung der Wüstung Stenow, östlich der Krakower Vorstadt beziehungsweise westlich des Ortsteils Klein-Kreutz befindet sich als Sonderlandeplatz der Flugplatz Brandenburg/Mühlenfeld (EDBE). Er dient vorrangig der Segelfliegerei. Im Westen zwischen dem Stadtteil Görden und dem Ortsteil Plaue nördlich der Bundesstraße 1 lag der ebenfalls als Sonderlandeplatz ausgewiesene Flugplatz Brandenburg-Briest (EDUB), der das Potential zum Regionalflughafen hatte. Es handelte sich dabei um einen seit 1914 genutzten Militärflugplatz, dessen militärische Nutzung jedoch Anfang der 1990er Jahre aufgegeben wurde. Bis 2009 stand er als Sonderlandeplatz der zivilen Luftfahrt zur Verfügung. Dann erfolgte die Entwidmung. Eine Wiederinbetriebnahme ist nicht mehr vorgesehen.

1990, noch in der DDR wurde Brandenburg Standort eines Rettungshubschraubers. Dieser war Teil des ersten flächendeckenden Netzes. Auf dem Marienberg wurde unmittelbar hinter dem Städtischen Klinikum auf dem Areal einer ehemaligen Rollschuhbahn bis zum September 1994 ein Flugplatz mit Hangarhalle eingerichtet. Auf ihm ist ein Eurocopter EC 135 als Rettungshubschrauber mit dem Rufnamen Christoph 35, amtliche Kennung D-HZSK, stationiert. Der Rettungshubschrauber wird vom Bundesministerium des Innern betrieben.

Innerstädtischer Nahverkehr

Straßenbahn in der Hauptstraße

Die Brandenburger Straßenbahn wurde 1897 als Pferdebahn eröffnet und 1911 auf elektrischen Betrieb umgestellt. Heute gibt es drei Straßenbahnlinien, acht Omnibuslinien sowie fünf Nachtlinien.

Zwei Drittel der Fahrgäste nutzen die Straßenbahn, die eine Streckenlänge von 18,9 Kilometern aufweist und in Meterspur betrieben wird. Die drei Linien der Straßenbahn 1, 2 und 6 beginnen alle am Hauptbahnhof. An Sonn- und Feiertagen werden die Linien 1 und 2 miteinander verbunden, so dass dann nur die Linie 6 zum Hauptbahnhof fährt.

Derzeit wird um die Zukunft der Straßenbahn in der Stadt diskutiert. Die Stadt Brandenburg plant den Erhalt bis 2020 bei ungewisser Zukunft danach.

Brücken

Jahrtausendbrücke 2015

Brandenburg hat derzeit 58 Brücken.[54] Nur einen Teil davon kann man mit einem Boot unterqueren. Die größten sind die Jahrtausendbrücke, die bis 1928 Lange Brücke hieß und die Hauptverbindung zwischen der Alt- und der Neustadt Brandenburgs gewährleistete, die Luckenberger Brücke und die Seegartenbrücke in Kirchmöser. Besondere Bekanntheit hat die halbrund sich über den Pumpergraben wölbende Gottfried-Krüger-Brücke längs zum Südufer der Havel erlangt, die ihrer Form wegen im Volksmund „Bauchschmerzenbrücke“ genannt wird. Fabrikant Krüger wählte diese Brückenform, um den einstigen Lieferverkehr zu Wasser zwischen der Havel und der dem Pumpergraben anliegenden Mostrichmühle zu gewährleisten. Ebenfalls von Bedeutung ist die Homeyenbrücke, die mit ihrer Lage eine alte, dem Stadttor vorgelagerte Wehranlage des Altstädtischen Mühlentores bezeichnet. Ein schönes Beispiel einer genieteten Stahlträgerkonstruktion ist die alte Plauer Brücke, die einst die Bundesstraße 1 bei Plaue über die Havel führte. Diese Brücke ist wegen ihres desolaten Zustands für den Kraftverkehr gesperrt, darf aber von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden.

Wirtschaft und Unternehmen

1898 bis 1933 war Brandenburg Sitz der Industrie- und Handelskammer Brandenburg an der Havel. Seit den 1990er Jahren befindet sich eine Nebenstelle der IHK Potsdam im historischen Kammergebäude.

Die Stadt war bis zum Ende der DDR 1990 in erster Linie ein Standort der Schwerindustrie. Das Stahl- und Walzwerk war wichtigster und größter Arbeitgeber. Weitere große Betriebe waren das Getriebewerk und die Werke der Reichsbahn in Kirchmöser.

Infolge der weitgehenden Deindustrialisierung ab 1990 sind nur ein Elektrostahlwerk und das Getriebewerk (s. u.) erhalten geblieben. Die ehemaligen Werke der Reichsbahn in Kirchmöser sind heute Unternehmen der Bahntechnik. Aus dem Stahlwerk wurde der SWB Gewerbe- und Industriepark. Im dortigen Industriemuseum Brandenburg wird die Stahlerzeugung nach dem Siemens-Martin-Verfahren dokumentiert. Der Wirtschaftsstandort ist einer von 15 Regionalen Wachstumskernen im Land Brandenburg. Dadurch werden ausgewählte zukunftsorientierte Branchen gefördert.

Noch wichtige Wirtschaftszweige und Arbeitgeber in der Stadt sind die Stahlindustrie mit dem Brandenburger Elektrostahlwerk des Riva-Konzerns, der Maschinenbau unter anderem mit der ZF Friedrichshafen und der Heidelberger Druckmaschinen AG, Eisenbahnausrüstungen unter anderem durch die RAIL.ONE GmbH Pfleiderer track systems im Ortsteil Kirchmöser und die Energieversorgung durch die Stadtwerke Brandenburg und e.on. Hauptträger des kommunalen Wohnungsbaus ist die wobra Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Brandenburg an der Havel mbH, Rechtsnachfolgerin der ehemaligen VEB Gebäudewirtschaft der Stadt Brandenburg. Seit 2008 produzierte die Johanna Solar Technology GmbH Dünnschicht-Solarmodule für die Solartechnik. Die Firma wurde ab 2010 als Bosch Solar CISTech GmbH weitergeführt und 2016 abgewickelt.

Brandenburg an der Havel ist der Sitz des Markenverbandes RFT, unter dessen Dach die heutigen, ebenfalls mit Hauptsitz in Brandenburg an der Havel ansässige Unternehmen RFT Kabel Brandenburg GmbH und RFT elkom Brandenburg GmbH arbeiten.

Medizinische Einrichtungen

Hauptgebäude des Städtischen Klinikums

In Brandenburg existieren vier Krankenhäuser. Das Asklepios Fachklinikum Brandenburg ist eine neurologische und psychiatrische Fachklinik im Stadtteil Görden. Errichtet wurde sie 1911 bis 1915 abseits der Stadt im Altstädtischen Forst gelegen unter dem Namen Landesirrenanstalt. Später hieß sie Brandenburgische Psychiatrische Landesanstalt Görden, Bezirksnervenklinik und Landesklinik Brandenburg. In der Zeit des Nationalsozialismus hatte das Krankenhaus Anteil an der Aktion T4 genannten Euthanasie von geistig behinderten Kindern. Heute befindet sich im Fachklinikum unter anderem die Klinik für Forensische Psychiatrie, der sogenannte Maßregelvollzug Brandenburg/Havel, in dem psychisch kranke Straftäter behandelt werden. Ferner ist ein Psychiatrie-Museum öffentlich zugänglich.[55][56]

Das Klinikum Brandenburg als größte medizinische Einrichtung der Region ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung. Es wurde am 1. Juli 1901 am Fuße des Marienbergs in der Altstadt eröffnet. Das Hauptgebäude wurde vom Berliner Baurat Heino Schmieden im Stile der norddeutschen Neo-Renaissance errichtet. Es ist eines der drei Hochschulkrankenhäuser der Medizinischen Hochschule Brandenburg.

Das katholisch-konfessionelle Sankt Marienkrankenhaus, ebenfalls unterhalb des Marienbergs gelegen, ist ein geriatrisches Spezialkrankenhaus. Jüngste Krankenhauseinrichtung ist die Helios Klinik Hohenstücken als neurologisches Rehabilitationszentrum für Kinder und Jugendliche.

Behörden

Die Stadt ist Dienstsitz der Generalstaatsanwaltschaft des Landes Brandenburg, der Zentralen Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA) der Deutschen Rentenversicherung Bund und Sitz des Brandenburgischen Oberlandes- und des Brandenburgischen Arbeitsgerichtes. Die Justizvollzugsanstalt ist im Stadtteil Görden.

Medien

Einzige lokale Tageszeitung ist die in Potsdam erscheinende Märkische Allgemeine Zeitung mit einem Lokalteil für Brandenburg, dessen Redaktion ihren Sitz in der Stadt hat. Seit 1991 existiert Der PreußenSpiegel, ein Anzeigenblatt, das mittwochs und sonntags, seit 2014 nur sonntags erscheint. Weiterhin existiert seit 1995 das Brandenburger Wochenblatt BRAWO, ein Anzeigenblatt des Märkischen Verlags- und Druckhauses GmbH & Co. KG Frankfurt (Oder), das ebenfalls auflagengeprüft ist und mittwochs und sonntags erscheint. Vom Stadtmarketing wird vierteljährlich das Stadtmagazin mit Programmheft ZACHARIAS herausgegeben.

Daneben gibt es mit dem SKB Stadtfernsehen einen lokalen Fernsehsender, der über Kabel und Internet verbreitet wird. Dabei handelt es sich um einen werbefinanzierten Privatsender der Unternehmer Klaus-Peter Tiemann (CDU) und seines Sohnes Stefan Tiemann (CDU) mit tagesaktueller Berichterstattung. Weiterhin gibt es in der Stadt seit 1998 das Online-Nachrichtenportal Meetingpoint Brandenburg.

Persönlichkeiten

Siehe unter:

Literatur

  • Joachim Müller, Klaus Neitmann, Franz Schopper (Hrsg.): Wie die Mark entstand. 850 Jahre Mark Brandenburg (= Forschungen zur Archäologie im Land Brandenburg, Band 11; = Einzelveröffentlichung des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, Band 9). Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, Wünsdorf 2009, ISBN 978-3-910011-56-4.
  • Sebastian Kinder, Haik Thomas Porada (Hrsg.): Brandenburg an der Havel und Umgebung. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Brandenburg an der Havel, Pritzerbe, Reckahn und Wusterwitz. (= Landschaften in Deutschland. Werte der deutschen Heimat; 69). Köln/Weimar/Wien 2006. ISBN 3-412-09103-0.
  • Udo Geiseler, Klaus Heß (Hrsg.): Brandenburg an der Havel. Lexikon zur Stadtgeschichte. (= Einzelveröffentlichungen der Brandenburgischen Historischen Kommission; XIII). Lukas Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-86732-001-6.
  • Chronik der Stadt Brandenburg. Hrsg. Arbeitskreis Stadtgeschichte im Brandenburgischen Kulturbund e. V. B. Neddermeyer, Berlin 2003, ISBN 3-933254-40-X.
  • Lutz Partenheimer: Die Entstehung der Mark Brandenburg. Mit einem lateinisch-deutschen Quellenanhang. 1. und 2. Auflage Köln/Weimar/Wien 2007, ISBN 3-412-17106-9. (bezieht sich hauptsächlich auf Vorgänge in und um die Stadt Brandenburg).
    • als Sonderausgabe: Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, Potsdam 2007.
  • Otto Tschirch: Geschichte der Chur- und Hauptstadt Brandenburg an der Havel. Festschrift zur Tausendjahrfeier der Stadt 1928/29 2 Bände. Buch- und Kunstdruckerei J. Wiesike, Brandenburg (Havel) 1928; 3. Auflage 1941, Reprint Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-044-9 und ISBN 978-3-88372-045-6.
  • Otto Tschirch: Im Schutze des Rolands. Kulturgeschichtliche Streifzüge durch Alt-Brandenburg. 4 Bände. J. Wiesike, Brandenburg (Havel) 1922–1929; 2. Auflage in einem Band, 1938.
  • Marcus Cante u. a. (Bearb.): Stadt Brandenburg an der Havel, Teil 1: Dominsel – Altstadt – Neustadt. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Brandenburg, Band 1.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms am Rhein 1994, ISBN 3-88462-105-X.
  • Marie-Luise Buchinger u. a. (Bearb.): Stadt Brandenburg an der Havel. Teil 2: Äußere Stadtteile und eingemeindete Orte. (= Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Brandenburg, Band 1.2). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms am Rhein 1995, ISBN 3-88462-115-7.
  • Friedrich Grasow: Brandenburg die tausendjährige Stadt, Ein Gang durch Kultur und Baukunst vergangener Jahrhunderte. Stadt Brandenburg, Brandenburg 1928; Schmidt-Römhild, Brandenburg 1992 (Reprint), ISBN 3-7950-1503-0.
  • Wolfgang Kusior: Die Stadt Brandenburg im Jahrhundertrückblick. Streiflichter durch eine bewegte Zeit. B. Neddermeyer, Berlin 2000, ISBN 3-933254-28-0.
  • Wolfgang Kusior, Thomas Reichel (Hrsg.): Erinnerungen an eine Rote Hochburg. Zur Geschichte der Sozialdemokratie in Brandenburg an der Havel. Friedrich Ebert Stiftung, Landesbüro Brandenburg, Potsdam 2012.
  • Hermann Breckow: Vom Bauerndorf zur Industriegemeinde – Eine Chronik von Kirchmöser. Erster Teil. Von den Anfängen bis 1. Weltkrieg. Hrsg. Helmut Borstel. Brandenburg (Havel) 2007.
  • Erich Krebs (Hrsg. im Auftrage des Lehrer- und Lehrerinnenvereins Brandenburg (Havel) e.V.): Im Banne der Heimat - Geschichten aus der alten Chur- und Hauptstadt Brandenburg und dem Havelland, Druck und Verlag O.Sidow & Co., Brandenburg (Havel) [um 1925]
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Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Naturschutz zwischen 1918 und 1945. Eingesehen am 14. September 2014.
  3. Sebastian Kinder und Haik Thomas Porada (Hrsg.): Brandenburg an der Havel und Umgebung. 2006, S. 246.
  4. Friedrich Wilhelm Karl Graf von Schmettau: Schmettausches Kartenwerk. Zweite Hälfte 18. Jahrhundert.
  5. Udo Geiseler, Klaus Heß (Hrsg.): Brandenburg an der Havel – Lexikon zur Stadtgeschichte; im Auftrag des Historischen Vereins Brandenburg (Havel) e. V., im Rahmen der Einzelveröffentlichungen der Brandenburgischen Historischen Kommission e. V., Band XIII, 1. Auflage. Lukas Verlag, 2008, ISBN 978-3-86732-001-6, S. 132
  6. de.climate-data.org: Klima: Brandenburg an der Havel
  7. Chronik der Stadt Brandenburg, hrsg. vom Arbeitskreis Stadtgeschichte im Brandenburgischen Kulturbund e. V., B. Neddermeyer, Berlin 2003, ISBN 3-933254-40-X.
  8. 1050 Jahre Brandenburg, hrsg. von Domstift und Historischer Verein Brandenburg (Havel), Seite 21.
  9. a b c Otto Tschirch: Geschichte der Chur- und Hauptstadt Brandenburg an der Havel. 2 Bde., Buch- und Kunstdruckerei J. Wiesike, Brandenburg (Havel) 1928.
  10. Bohuslaus Balbinus: epitomae historica rerum Bohemicarum. Lib. I, Prag 1677, S. 23
  11. Otto Tschirch: Im Schutze des Rolands – Kulturgeschichtliche Streifzüge durch Alt-Brandenburg. 2. Aufl., J. Wiesike, Brandenburg an der Havel 1938
  12. Die Chronik der „Wiege der Mark Brandenburg“ auf Stadt-Brandenburg.de
  13. a b Die Germanen – Geschichte und Kultur der germanischen Stämme in Mitteleuropa, Ein Handbuch in zwei Bänden, Teil 1, aus der Reihe: Veröffentlichungen des Zentralinstitutes für Alte Geschichte und Archäologie der Akademie der Wissenschaften der DDR. Autorenkollektiv, Akademie-Verlag Berlin, 3. unveränd. Aufl. 1979.
  14. Ingo Materna, Wolfgang Ribbe (Hrsg.): Brandenburgische Geschichte. Akademie Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-05-002508-5.
  15. Winfried Schich (PDF; 292 kB) auf edoc.hu-berlin.de. Parduin kommt aus dem Niederländischen und wird „Parduhn“ gesprochen.
  16. Heinrich Gottfried Philipp Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter. Erlangen 1863, S. 271. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  17. Informationstafel Der Hohenzollernstein
  18. Christopher Clark: Preußen. S. 58.
  19. Beatrice Falk: Brandenburg-Görden. Geschichte eines psychiatrischen Krankenhauses. 2007, ISBN 3-937233-33-4.
  20. Frank Brekow (Redaktion): Brandenburg an der Havel – Stadtführer 2011. Herausgegeben von der Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (BAS).
  21. Jüdische Friedhöfe in Berlin und Brandenburg
  22. Stadtarchiv Brandenburg an der Havel, Verwaltungs- und Archivgeschichte
  23. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern. Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  24. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  25. a b Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Band 13 der Brandenburgischen Historischen Studien im Auftrag der Brandenburgischen Historischen Kommission. Be.bra Wissenschaft Verlag, Berlin-Brandenburg 2005, ISBN 3-937233-30-X, ISSN 1860-2436.
  26. Sebastian Kinder und Haik Thomas Porada (Hrsg.): Brandenburg an der Havel und Umgebung – eine landschaftliche Bestandsaufnahme im Raum Brandenburg an der Havel, Pritzerbe, Reckahn und Wusterwitz. In: Reihe Landschaften in Deutschland – Werte der deutschen Heimat des Leibniz-Institutes für Länderkunde und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Band 69. Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2006, ISBN 978-3-412-09103-3.
  27. Felix Biermann, C. Theune: Zentralort-Umland-Beziehungen im mittelalterlichen Brandenburg – archäologische Fallbeispiele. (PDF) Archiviert vom Original am 30. Dezember 2013; abgerufen am 25. November 2015.
  28. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z Volkszählungsergebnis
  29. Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik 1990, S. 9
  30. https://www.wahlergebnisse.brandenburg.de/wahlen/KO2014/ergebnis/ergebwk51.asp?sel1=4350&sel2=0664&gebiet=51
  31. http://bravors.brandenburg.de/gesetze/bbgkwahlg_2016#4 § 4 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes]
  32. http://www.dielinke-stadt-brb.de/nc/politik/news/detail/zurueck/linke-news/artikel/cdu-und-die-linke-planen-kooperation/
  33. http://www.maz-online.de/Lokales/Brandenburg-Havel/spd-in-brandenburg-havel-bricht-nach-vier-austritten-auseinander
  34. Ergebnis der Bürgermeisterwahl vom 11. September 2011
  35. Konrad Gappa: Wappen – Technik – Wirtschaft. Bergbau und Hüttenwesen, Mineral- und Energiegewinnung sowie deren Produktverwertung in Emblemen öffentlicher Wappen. Band 1: Deutschland. Hrsg. Deutsches Bergbau-Museum, Bochum 1999.
  36. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  37. Stadtverwaltung Brandenburg an der Havel: [www.stadt-brandenburg.de Offizielle Internetpräsenz der Stadt Brandenburg an der Havel.] Stadtverwaltung Brandenburg an der Havel, 20. Mai 2016, abgerufen Format invalid.
  38. Geschichte des Museums im Frey-Haus
  39. Stadtmuseum Brandenburg an der Havel. Eingesehen am 23. Mai 2015.
  40. K. K. Bajun: Ein großer Tag für eine kleine Kapelle. In: Preußischer Landbote vom 19. Januar 2005
  41. Autorenkollektiv: Vom Trümmerberg bis Hohenstücken - Wohnungsbau und Stadtentwicklung in Brandenburg an der Havel von 1945 bis 1990. Hrsg.: Arbeitskreis Stadtgeschichte im Brandenburger Kulturbund e. V. 1. Auflage 2008. Eigenverlag des Arbeitskreises Stadtgeschichte im Brandenburger Kulturbund e. V., Brandenburg an der Havel 2008, ISBN 978-3-00-023967-0, S. 55 ff.
  42. Anna Determann: wobra - Meine Stadt - Mein Zuhause (Festschrift zum 20jährigen Bestehen des kommunalen Wohnungsbauunternehmens und -dienstleisters). Hrsg.: wobra Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Brandenburg an der Havel mbH. 1. Auflage 2011. Eigenverlag, Brandenburg an der Havel 2011.
  43. Lothar Schröder: Düsseldorf hilft bei Heines Ost-Rückkehr. Rheinische Post 8. März 2016.
  44. Bundesgartenschau 2015
  45. Sebastian Kinder und Haik Thomas Porada (Hrsg.): Brandenburg an der Havel und Umgebung. 2006, S. 154.
  46. Die Abteilungen der SG. Eingesehen am 3. Januar 2014
  47. Der Verein Jazzfreunde Brandenburg e. V.. Eingesehen am 6. Januar 2014.
  48. hEimWeRTs – Kleinkunstfestival Brandenburg. Eingesehen am 6. Januar 2014.
  49. dpa/aerzteblatt.de: Vorerst keine medizinische Hochschule in Brandenburg. In: aerzteblatt.de. 25. Oktober 2013, abgerufen am 26. Dezember 2014.
  50. MHB gegründet! 28. Oktober 2014, archiviert vom Original am 15. Dezember 2014; abgerufen am 12. November 2014.
  51. Schullandschaft in der Stadt. Eingesehen am 21. März 2015.
  52. Die Medizinische Schule. Eingesehen am 21. März 2015.
  53. Anneliese Schmitt: Die Inkunabeln der Brandenburger Schöppenstuhl-Bibliothek. In: 1.-2. Jahresbericht des Historischen Verein Brandenburg (Havel) e. V. (1994) S. 73–87
  54. Fotogalerie mit den Brücken
  55. http://www.stadt-brandenburg.de/kultur/museen/weitere-museen/psychiatriemuseum
  56. Eckart Roloff und Karin Henke-Wendt: Ein Ort des Erinnerns und des Gedenkens. (Psychiatrie-Museum des Asklepios Fachklinikums Brandenburg an der Havel) In: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 1, Norddeutschland. S. Hirzel, Stuttgart 2015, S. 37–39, ISBN 978-3-7776-2510-2.