Bramberg am Wildkogel

Bramberg am Wildkogel
Wappen Österreichkarte
Wappen von Bramberg am Wildkogel
Bramberg am Wildkogel (Österreich)
Bramberg am Wildkogel (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: Zell am See
Kfz-Kennzeichen: ZE
Fläche: 117,20 km²
Koordinaten: 47° 16′ N, 12° 21′ OKoordinaten: 47° 16′ 22″ N, 12° 20′ 53″ O
Höhe: 819 m ü. A.
Einwohner: 4.031 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 34 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 5731, 5732, 5733, 5741
Vorwahl: 06566
Gemeindekennziffer: 5 06 01
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfstraße 100A
5733 Bramberg am Wildkogel
Website: www.bramberg.salzburg.at
Politik
Bürgermeister: Hannes Enzinger (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2009)
(21 Mitglieder)

11 ÖVP, 7 SPÖ, 3 BBL

Lage von Bramberg am Wildkogel im Bezirk Zell am See
Lage der Gemeinde Bramberg am Wildkogel im Bezirk Zell am See (anklickbare Karte)Bramberg am WildkogelBruck an der GroßglocknerstraßeDienten am HochkönigFusch an der GroßglocknerstraßeHollersbach im PinzgauKaprunKrimmlLendLeogangLoferMaishofenMaria Alm am Steinernen MeerMittersillNeukirchen am GroßvenedigerNiedernsillPiesendorfRaurisSaalbach-HinterglemmSaalfelden am Steinernen MeerSankt Martin bei LoferStuhlfeldenTaxenbachUnkenUttendorfViehhofenWald im PinzgauWeißbach bei LoferZell am SeeSalzburg (Bundesland)
Lage der Gemeinde Bramberg am Wildkogel im Bezirk Zell am See (anklickbare Karte)
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Bramberg und das Salzachtal (1965)
Bramberg und das Salzachtal (1965)
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Bramberg ist eine österreichische Gemeinde im Bezirk Zell am See (Pinzgau), Salzburger Land mit 4031 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023). Sie liegt in der Region Oberpinzgau, etwa 10,5 Kilometer von deren Hauptort Mittersill, sowie 38 Kilometer von der Bezirkshauptstadt Zell am See entfernt und gehört zu den Nationalparkgemeinden Hohe Tauern.

Herkunft des Namens

Laut Lahnsteiner hat sich der Ortsname von „Prentenperige“ (1160) über „Brennenberch“ (1244) und „Praemberch“ (1314) zu Bramberg entwickelt und sei der Tatsache geschuldet, dass die Sonnenseite, der Sonnberg, besonders unter Sonnenbrand zu leiden hat.[1]

Geografie

Das Ortszentrum von Bramberg liegt auf einer Seehöhe von 819 Metern am Südfuß des 2224 m hohen Wildkogels, am linken – nördlichen, sonnseitigen – Ufer der Salzach. Die wichtigsten Zuflüsse der Salzach sind vom Norden her, aus den Kitzbüheler Alpen kommend, der Mühlbach, von Süden her, in den Hohen Tauern entspringend, der Schönbach, der Habach, der Steinbach und der Wennsbach.

Nachbargemeinden

Kirchberg in Tirol   Jochberg (Bez. KitzbühelTir.)

Mittersill
Neukirchen am Großvenediger Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Hollersbach im Pinzgau
Matrei in Osttirol (Bez. LienzTir.)
 
kurze Grenze im Bergland, der Ort Mittersill liegt genau östlich hinter Hollersbach

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 14 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 31. Oktober 2011[2]):

  • Bicheln (447)
  • Bramberg am Wildkogel (1218)
  • Dorf (311)
  • Habach (91)
  • Hohenbramberg (12)
  • Leiten (150)
  • Mühlbach (584)
  • Mühlberg (90)
  • Schönbach (112)
  • Schweinegg (61)
  • Sonnberg (163)
  • Steinach (204)
  • Wenns (288)
  • Weyer (200)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Bramberg, Habach, Mühlbach und Mühlberg.

Administratives

Gemeinde

Bramberg bildet eine eigene Gemeinde mit eigenem Gemeinderat (21 Gemeinderäte) und Bürgermeister (Hannes Enzinger, ÖVP).

Die Gemeinde Bramberg verfügt über ein Standesamt und führt die Staatsbürgerschaftsevidenz für das gesamte Gemeindegebiet.

Bramberg war bis 2002 Teil des Gerichtsbezirks Mittersill und gehört seit 2003 zum Gerichtsbezirk Zell am See. Gemeinsam mit acht anderen Oberpinzgauer Gemeinden bildet Bramberg den Regionalverband Oberpinzgau.[3]

Die Gemeinde ist, gemeinsam mit den anderen Oberpinzgauer Gemeinden zwischen Krimml und Hollersbach, Teil des Reinhalteverbandes Oberpinzgau West, welcher die Infrastruktur betreffend Kanalisation und ordnungsgemäßer Entsorgung der Abwässer aus der Region verantwortet.[4]

Nach Kastralgemeinden gliedert sich die politische Gemeinde Bramberg am Wildkogel in Bramberg (57001), Habach (57005), Mühlbach (57014) und Mühlberg (57015).[5]

Die fünf Wahlsprengel der Gemeinde Bramberg am Wildkogel zählen bei Wahlen zum Österreichischen Nationalrat (Österreich) zum Regionalwahlkreis Lungau/Pinzgau/Pongau (5c), sowie zum Landeswahlkreis Salzburg. Bei den Salzburger Landtagswahlen zum Landtagswahlkreis Zell am See (6).

Kindergarten und Schulen

Die Gemeinde Bramberg betreibt einen Gemeindekindergarten und verfügt über eine Volks- und eine Hauptschule, sowie eine dreijährige Hotelfachschule und eine fünfjährige Höhere Lehranstalt für Tourismus (Tourismusschulen Bramberg).

Pfarre

Die Pfarre Bramberg gehört innerhalb der Erzdiözese Salzburg zum Dekanat Stuhlfelden, in welchem sie gemeinsam mit den Pfarren Krimml, Wald im Pinzgau und Neukirchen den Pfarrverband Stuhlfelden PV2 bildet.[6]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Geschichte

Das zur Gemeinde gehörende Leitengut wurde 925 urkundlich erwähnt. Bramberg ist der älteste Pfarrort im oberen Salzachtal und wurde 1160 als Prentenperige erstmals genannt.

Im Altertum war das Gebiet um Bramberg Kupfererzbau-Zentrum. Der Erzabbau wurde 1829 wieder aufgenommen und 1863 endgültig aufgegeben. Versuche, den Bergbau im 20. Jahrhundert wieder aufzunehmen, scheiterten.

Berühmt war auch der Smaragdbergbau im Habachtal, neben Norwegen und Italien der einzige Smaragd-Fundort in Europa.

Als Pfarrer seiner Heimatgemeinde Dorfgastein hat Andreas Rieser das Hitlerregime und seine Akteure früh kritisiert, wurde deshalb in KZs inhaftiert und gefoltert, doch überlebte letztlich und wirkte später als Dorfpfarrer in Bramberg. Seine Geschichte wurde dokumentiert und zu seinem Gedenken und als Mahnung 2013 der Kirchplatz auf Rieser-Platz umbenannt.[7]

Da im Ort bereits Preise um 600 €/m2 Baugrund bezahlt werden, hat die Gemeindevertretung beschlossen, von Widmungswerbern das Abgeben von 40 % der Fläche an die Gemeinde zu verlangen, um für Einheimische kostengünstig bauen zu können.[8]

Politik

11
7
3
11 
Insgesamt 21 Sitze

Die Gemeindevertretung von Bramberg am Wildkogel hat 21 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeindevertretungswahl 2014 wie folgt zusammen:

  • 11 ÖVP
  • 7 SPÖ
  • 3 Bramberger Bürgerliste (BBL)

Direkt gewählter Bürgermeister ist Hannes Enzinger (ÖVP).

Wappen

Das Wappen der Gemeinde zeigt laut Wappenbeschreibung:

„In Blau zwei aufragende silberne Zinnen, die linke höher und am Schildrand anstoßend. Aus der rechten Seite der höheren Zinne wachsend ein goldenes Pferd.“

Die silbernen Zinnen sind dem Wappen der Herren von Wenns entnommen, die im Mittelalter im Gemeindegebiet ansässig waren. Das Ross deutet auf Bramberg als ein Zentrum der berühmten Pinzgauer Pferdezucht hin.[9] Es ist eine Darstellung des alten Schlachtrosses Fjuri des Ritters Bart vom Küniglberg. Das Ross war 1376 nach einer mit dem Ritter durchzechten Nacht in das Wildkogelgebiet geritten und durch ein Wunder nach mehreren Tagen vergoldet zurückgekommen und so zu einer der ergiebigsten Goldminen der Hohen Tauern geworden. Ritter Bart hingegen wurde nie wieder gesehen.[10]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Für den Autoverkehr ist die Ost-West-Verbindung durch die Bundesstraße 165 erschlossen. Im öffentlichen Nahverkehr verkehren im Rahmen des Salzburger Verkehrsverbundes in Ost-West-Richtung sowohl die Pinzgauer Lokalbahn, über die in Zell am See Anschluss an das österreichische Hauptbahnnetz besteht, als auch Postbusse in Richtung Krimml und nach Zell am See.

Sport

  • Wildkogelskigebiet am Wildkogel
  • Seilbahn auf den Wildkogel, Smaragdbahn genannt, seit Dezember 2010
  • beleuchtete Rodelbahn, 14 km lang[11]
  • beleuchtete Langlauf- und Skatingloipen
  • Schwimmbad mit großem Kinderspielplatz
  • Flugschule für Paragliding und Drachenflug

Bildung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ortsbild 1965
Gasthof Kaserer 1965

Persönlichkeiten

  • Andreas Rieser (* 7. Juli 1908 in Dorfgastein; † 3. März 1966 in Bramberg am Wildkogel), katholischer Seelsorger und Verfolgter im Nationalsozialismus, sieben Jahre Konzentrationslager überlebt, ab 1948 Pfarrer in Bramberg, Ehrenbürger, 2013 wurde der Kirchplatz nach ihm benannt
Commons: Bramberg am Wildkogel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Josef Lahnsteiner: Oberpinzgau. Von Krimml bis Kaprun. Eine Sammlung geschichtlicher, kunsthistorischer und heimatkundlicher Notizen für die Freunde der Heimat. 1956, S. 284
  2. Statistik Austria, Registerzählung vom 31. Oktober 2011
  3. Website des Regionalverbands Oberpinzgau, Abgerufen am 25.November 2013.
  4. Website des RHV Oberpinzgau West, Abgerufen am 11. Dezember 2013.
  5. Liste der Salzburger Kastralgemeinden, Abgerufen am 13. Dezember 2013.
  6. Website der Erzdiözese Salzburg (Memento vom 1. November 2014 im Internet Archive), Abgerufen am 11. Dezember 2013.
  7. http://salzburg.orf.at/news/stories/2603771/ NS-Opfer: Bramberger Platz umbenannt, ORF.at vom 15. September 2013, abgerufen am 22. Februar 2014
  8. Grundbesitzer: Teile von Bauland für Gemeinde
  9. Friederike Zaisberger, Nikolaus Pfeifer: Salzburger Gemeindewappen. Verlag Alfred Winter, Salzburg 1985, S.29
  10. Wappenbeschreibung
  11. Rodeln auf der längsten beleuchteten Rodelbahn der Welt
  12. Dehio Salzburg 1986