„Ayesha (Schiff)“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
K hat „SMS Ayesha (1907)“ nach „Ayesha (Schiff)“ verschoben: simplifiziert, bei Kaperung nicht umbenannt, WP:NK#Schiffe, (und noch schnell bei der BKL eingetragen...
(kein Unterschied)

Version vom 17. März 2010, 10:03 Uhr

SMS Ayesha

Die SMS Ayesha war ein ca 30 Meter langer, 7,5 Meter breiter dreimastiger Marssegel-Schoner von 123 BRT. Er wurde am 9. November 1914 in Port Refuge (Direction Island, Keeling Islands/Kokosinseln) von der Landungsabteilung des Kleinen Kreuzers SMS Emden der deutschen Kaiserlichen Marine in Besitz genommen, nachdem die Emden im Gefecht mit dem australischen Leichten Kreuzer HMAS Sydney auf ein Korallenriff aufgelaufen und von der Sydney zum Wrack geschossen worden war.

Geschichte

Ursprünglich hatte die Ayesha zur Versorgung der britischen Besatzung der Insel und dem Transport von Kopra nach Batavia (heute: Jakarta) in Niederländisch-Ostindien (heute: Indonesien) gedient, lag aber seit der Einrichtung einer Dampferverbindung abgetakelt im Hafen von Port Refuge auf Direction Island. Die Besatzung hatte aus einem Kapitän und fünf Mann bestanden.

Nach der Inbesitznahme durch die Landungsabteilung des Kleinen Kreuzers SMS Emden, der zerstört wurde während sich die Abteilung an Land befand, fuhr die Ayesha nun unter deutscher Flagge. So setzte sich die Besatzung nunmehr aus drei Offizieren, sechs Unteroffizieren und 38 Mannschaften unter dem Kommando von Kapitänleutnant Hellmuth von Mücke zusammen.

An Bewaffnung waren vier MGs mit je 2000 Schuss Munition, 29 Gewehre 88 und 98 mit je 60 Schuss sowie 24 Pistolen mit Munition an Bord gebracht worden. Mit Hilfe der englischen Inselbesatzung verproviantierte sich der Landungstrupp und entzog sich unter der Reichskriegsflagge der halb gesunkenen Emden, die auf einem Riff festsaß, so dem Zugriff der Besatzung der HMAS Sydney. Später sollte sich herausstellen, dass die Engländer nur deswegen so freundlich zu den Deutschen waren, weil der konfiszierte Segler stark morsch war und die Ventile der Lenzpumpen fehlten. Trotz dieser Mängel erreichte die Ayesha am 27. November Padang an der Westküste von Sumatra, musste den holländischen Hafen aber aufgrund der Neutralitätsbestimmungen innerhalb von 24 Stunden wieder verlassen, da sie ja nunmehr als Schiff der kaiserlichen Kriegsmarine galt.

Zwar war kein eindeutiger Treffpunkt mit den in Padang liegenden deutschen Handelsschiffen vereinbart worden, doch während dieser Zeit gelang es dem deutschen Konsul vor Ort jedoch, von Mücke einen Zettel mit den Koordinaten für einen Treffpunkt mit einem deutschen Handelsschiff zuzustecken. Am 14. Dezember traf die Ayesha vor Padang auf den Dampfer Choising des Norddeutschen Lloyd. Die Besatzung wechselte auf den Dampfer über und die Ayesha wurde am 16. Dezember 1914 um 16:58 Uhr nach 1709 Seemeilen Reise auf der Position 3° 14′ S, 100° 35′ O versenkt. Dieser Schritt war für die Soldaten des deutschen Landungstrupps nicht leicht, verdankten sie doch ihre Freiheit diesem alten Segelschiff.

Nach einer langen Fahrt über den Indischen Ozean und das Rote Meer zu dem vom Osmanischen Reich beherrschten Teil Arabiens, eines langen Fußmarsches und eines Gefechts mit Beduinenmilizen erreichten die Überlebenden des Landungszuges Pfingsten 1915 Konstantinopel. Kapitänleutnant von Mücke, dessen erstes eigenes Kommando der Landungstrupp war, meldete seine Männer bei dem deutschen Marinebefehlshaber in Konstantinopel mit den Worten: „Euer Exellenz, melde gehorsamst, Landungszug SMS Emden in Staerke von 5 Offizieren, 7 Unteroffizieren und 37 Mann zur Stelle!“

Literatur

  • Hellmuth von Mücke: Ayesha. Verlag August Scherl, Berlin 1915
  • Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945., Band 2., J. F. Lehmanns Verlag, München 1968
  • Hans H. Hildebrand, Albert Röhr, Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe. Mundus Verlag, Ratingen o. J.
  • Schiffe-Menschen-Schicksale: Schoner Ayesha., Heft Nr. 97
  • Olaf Fritsche: Wüstenmatrosen. Cecilie Dressler Verlag, Hamburg 2008

Siehe auch