Herbert Uhlich

Herbert Friedrich Julius Uhlich (* 23. August 1899 in Seidenberg, Niederschlesien, Deutsches Reich; † März 1973, Berlin) war ein deutscher Theaterschauspieler, Rundfunkschaffender, Produktions- und Herstellungsleiter, Filmproduzent und Filmmanager.

Leben und Wirken

Uhlich hatte nach dem Abschluss des Realgymnasiums mit einem Medizinstudium begonnen und nebenbei bei Waldemar Staegemann eine Schauspielausbildung absolviert. Von 1923 bis 1927 stand er auf der Bühne in der deutschen Provinz, anschließend arbeitete er bis 1930 beim Berliner Rundfunk als Assistent des Direktors Carl Hagemann. Von 1931 bis 1945 war Uhlich Mitinhaber der kleinen Filmproduktionsfirma Werbeschall Uhlich & Schröter Produktion Sigma-Film und wirkte auch als deren Produktionschef. In diesen Jahren stellte er eine Fülle von zumeist kurzen Dokumentar- und Lehrfilmen her. Bei dem mittellangen Streifen “Zwischen Sahara und Nürburgring” lernte er 1936 den jungen Nachwuchsregisseur Wolfgang Staudte kennen, mit dem er zehn Jahre später bei beider berühmtestem Kinospielfilm erneut zusammenarbeiten sollte.

Unmittelbar nach Kriegsende stellte sich der Schlesier sofort in den Dienst der soeben gegründeten, ostzonalen DEFA, für die er nicht nur deren Wochenschau Der Augenzeuge produktionstechnisch betreute, sondern auch den ersten deutschen Nachkriegsfilm, Staudtes Heimkehrer- und Krigsverbrecherdrama Die Mörder sind unter uns, als Produktionsleiter herstellte. Auch die folgenden Uhlich-DEFA-Filme Ehe im Schatten, Affaire Blum und Rotation besitzen hohe künstlerische Bedeutung in seinem Schaffen.

Kurz nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland entschloss sich der in Berlin-Wilmersdorf lebende Filmproduzent zum örtlichen wie politischen Seitenwechsel und stellte nach 1950 nur noch West-Berliner bzw. bundesdeutsche Filme her, die jedoch künstlerisch eher bedeutungslos waren und einzig der Massenunterhaltung dienten. Uhlich, der von 1952 bis 1954 als geschäftsführender Direktor dem Berliner Schiller- und Schloßparktheater vorstand, war seit 1954 einige Jahre lang Geschäftsführer der Capitol-Film, für die er gelegentlich auch persönlich produzierte.

Uhlich zog sich bereits 1959 mit der Produktionsleitung zu der missglückten Literaturverfilmung Jons und Erdme von der aktiven Filmherstellung zurück. Er war mit der Schauspielerin Emmy Burg verheiratet.

Filmografie

als Filmproduzent, Produktions- oder Herstellungsleiter; bis 1945 Dokumentarfilme, nach 1945 Spielfilme

Literatur

  • Herbert A. Frenzel, Hans Joachim Moser (Hrsg.): Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. De Gruyter, Berlin 1956, DNB 010075518, S. 759.
  • Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 3: Peit–Zz. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1961, DNB 451560752, S. 1767 f.

Weblinks