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Strategische Reform: Das Verschieben der Macht

Versuch einer grafischen Darstellung, wie die künftige "Wikipedia-Bewegung" nach Strategie und Rebranding aussehen würde. Basierend auf den Strategy recommendations vom Januar 2020. In Lila die neuen Elemente. Fragezeichen bedeuten, dass noch nicht gesagt wurde, wie genau das neue Organ "Governance Body" gewählt werden wird.

Seit drei Jahren läuft ein Strategie-Prozess, mit dem die Wikimedia Foundation (WMF) herausfinden will, wie sie ihre Ziele besser erreicht. WMF-Arbeitsgruppen haben "Recommendations" (Empfehlungen) für den WMF-Vorstand erarbeitet. Davon gab es mehrere Versionen, die teilweise starke Empörung bei den Mitmachern in den Wikis hervorgerufen haben.

Nun liegt seit Januar 2020 die soundsovielte und durchaus verbesserte Version namens Synthesis vor. Sie soll die letzte sein, die für Feedback offensteht. Im März 2020 will der WMF-Vorstand sich des Ergebnisses annehmen und schließlich Entscheidungen treffen. Eine grundlegende Reform der gesamten Wikimedia-Bewegung steht an. Die WMF beabsichtigt auch, den Namen zu ändern: Künftig wird die Wikipedia Foundation die Geschicke der Wikipedia-Bewegung leiten. Geht es nach den Empfehlungen, dann soll dem WMF-Vorstand (oder dann WPF-Vorstand) ein neues Oberstes Aufsichtsorgan zur Seite gestellt werden.

Es ist aus verschiedenen Gründen sehr schwierig, das englischsprachige Dokument zu verstehen und zu interpretieren. Die nicht im Dokument, aber woanders namentlich genannten Macher oder Redakteure oder Autoren haben dem WMF-Vorstand auch Optionen überlassen. Vielleicht gab es an der einen oder anderen Stelle unbekannte Gründe, nicht genauer zu werden. Da das Dokument sehr lang ist (71 Seiten als PDF)[1] und viele Themen abhandelt, konzentriert sich dieser Bericht auf drei Fragen, die allgemein und für die deutschsprachige Wikipedia bedeutsam sind: das neue oberste Aufsichtsorgan, die Folgen für die Wikipedia-Community und den Inhalt sowie die Folgen für die Landesvereine wie Wikimedia Deutschland.

Bereits jetzt steht fest, dass die Wikipedia-Communitys nicht über die Empfehlungen oder die Reform abstimmen dürfen.[2] Eventuell wird es eine Endorsement-Prozedur wie bei der Strategic Direction von 2017 geben.[3] Dies ist symptomatisch für das Dokument selbst: Es spricht zwar allenthalben davon, dass die "Community" (was ist damit gemeint? siehe unten) gehört werden soll. Ausschlaggebend ist aber, wer letzten Endes beurteilt und entscheidet. Die Community wird weniger entscheiden als heute; das gilt auch für die Landesvereine, die "Chapters".

Was für ein Oberorgan ist geplant?

Die Empfehlungen schlagen die Einrichtung eines Global Governance and Accountability Body (GB) vor. Für Governance bietet das Wörterbuch an: Steuerung, Führung, Regiment, Regierungshandeln u.a. Es geht also um ein neues Organ der WMF für gute Organisation und Rechenschaftspflichten. Die Beziehung zum WMF-Vorstand wird in den Empfehlungen nicht ganz deutlich: Das GB soll einerseits „in enger Verbindung“ mit dem WMF-Vorstand arbeiten und die Diversität der Bewegung besser abbilden.[4] Andererseits aber soll das GB den WMF-Vorstand (in Fragen strategischer Bedeutung) „unterstützen“.[5] Später wird entschieden, ob bisherigen WMF-Organe wie der Spendenverteil-Ausschuss FDC weiter bestehen sollen.[6]

Wie das GB zusammengesetzt ist, wird nicht genau gesagt. Es soll sowohl ernannte als auch gewählte Mitglieder haben. Dabei müssen sie die Ziele der Diversität erfüllen.[7] Es ist ferner nicht deutlich, ob und wie sogenannte „Stakeholders“ darin repräsentiert werden. Damit sind alle (!) Menschen oder Gruppen gemeint, die in irgendeiner Weise Einfluss auf die Ziele der Bewegung haben, oder auf die die Verwirklichung dieser Ziele Einfluss hat.[8] Weil das Zustandekommen der Zusammensetzung nicht erklärt wird, ist es schwierig zu verstehen, welche Position das neue GB innerhalb der WMF-Struktur einnehmen soll: Wird es ein Instrument des WMF-Vorstandes oder umgekehrt dem WMF-Vorstand übergeordnet sein?

Das Governance Body (GB) hat laut Dokument viele Aufgaben. Es soll:

  • Die Anstrengungen weltweit koordinieren[9]
  • Dafür sorgen, dass die Communitys auf Linie mit der Bewegung sind und der Mission und Vision der Bewegung folgen.[10] Alle Organisationen in der Bewegung müssen dem GB Rechenschaft darüber ablegen, wie sie Gelder und Trademarks verwenden.[11]
  • Die Strategie festlegen („mit Input aus der Community“)[12]
  • Den Code of Conduct bei Bedarf ändern. Dieser wird Verhaltensstandards in der gesamten Bewegung festlegen. Den Communitys wird die Verantwortung für Sicherheit und gesunde Arbeitsatmosphäre gegeben. Im Dokument werden auch Prozeduren für Berichtspflichten stehen.[13]
  • eine Movement Charter festlegen. Diese Charter enthält die Werte und Prinzipien für alle Teile der Bewegung, offline und online, auch als Grundlage für weitere Dokumente.[14] Die Charter soll alle Teilnehmer der Bewegung an die Vision der Bewegung binden und bestimmen, wie zusammengearbeitet wird. Die Charter gewährt der gesamten Bewegung Legitimation.[15]
  • Movement Governance Documents für alle Organisationen in der Bewegung erstellen[16]
  • Forschung für eine Langzeitstrategie in der Spendengewinnung beaufsichtigen[17]

Was ändert sich für die bisherigen Wikipedia-Communitys?

Die Direktorin der Wikimedia Foundation, Katherine Maher. Künftig wird sie Direktorin der Wikipedia Foundation sowie Beiträgerin der Wikipedia-Community sein (nach Rebranding und Neudefinition). Die Direktorin und der WMF-Vorstand selbst sind bislang öffentlich relativ wenig in Erscheinung getreten, soweit es um die Empfehlungen geht.

Grundsätzlich definiert das Dokument den Ausdruck „Community“ neu. Das sind nun „alle Mitglieder der Bewegung“.[18] Im Dokument wird das Wort manchmal offensichtlich für die Community eines Wikis verwendet, manchmal für Gruppen im Real Life (wie eine ethnische Minderheit oder unterdrückte Gemeinschaft). Man muss beim Lesen des Dokumentes aus dem Kontext erraten, was für eine Community gemeint ist. Ein „contributor“ (Beitragender) ist übrigens jeder, der zur Mission der Bewegung beiträgt. Das kann ein „editor“ (Wiki-Bearbeiter) sein, aber auch ein bezahlter Mitarbeiter oder jemand von einer Partnerorganisation.[19]

Die WMF soll mithilfe der Regional Hubs (siehe unten) ermitteln und bestimmen, welcher Inhalt bevorzugt und gefördert werden soll, weil er größere Wirkung oder größeren Nutzen weltweit als anderer (bisheriger) Inhalt hat. Der bevorzugte (priorisierte) Inhalt soll auch für „knowledge equity“ sorgen, also Wissen von unterdrückten Minderheiten unterstützen, das bislang wegen Machtstrukturen außen vor geblieben sei. Die WMF will auch herausfinden, welche Lücken wie gefüllt werden können und welcher bisherige Inhalt ihrer Ansicht nach nicht neutral ist.[20]

Das Dokument weist daruf hin, dass die Wikipedia als Enzyklopädie nicht jeden möglicherweise nützlichen Inhalt anbieten könne. Außerdem fehle es an „knowledge equity“ der unterrepräsentierten Gemeinschaften. Konkreter wird bemängelt: Diesen Gemeinschaften würden „Qualitätsquellen“ fehlen, auf denen „westliche“ Relevanzkriterien basieren. Manche Sprachen hätten nur „mündliches Erbe“.[21]

Das Dokument sieht hier zwei Lösungswege. Einerseits sollen die unterrepräsentierten Gemeinschaften leichter neue Wikis der Bewegung nach ihren Bedürfnissen gründen können. Das soll unbürokratischer möglich und finanziell gefördert werden.[22] Andererseits sollen alle bisherigen Wikis der Bewegung (wie z.B. die Wikipedia) regelmäßig überprüft werden, ob ihre Regeln es ermöglichen, Wissen auch ohne „enzyklopädische Quellen“ zu sammeln. (Gemeint ist: auch wenn Sekundärquellen, Fachliteratur, Qualitätsjournalismus usw. fehlen.) Wenn ein Wiki nicht so geringe Relevanzkriterien wie Wikisource, Wikidata und Commons hat, dann gibt es die Möglichkeit, dass die heutigen Relevanzkriterien neu interpretiert werden (wer genau das machen soll, wird nicht gesagt).[23]

Was wird sich für Wikimedia Deutschland, Österreich und Schweiz ändern?

Auch die „Chapters“, die Landesvereine, und andere Wikimedia-Organisationen stehen auf dem Prüfstand. Wie oben erwähnt, sollen alle Strukturen der Bewegung in Frage gestellt werden können; eventuell werden sie durch die neuen Strukturen ersetzt. Falls sie weiterexistieren, dann müssen sie dem neuen Governance Body gegenüber Rechenschaft ablegen, wie gut sie organisiert sind und wofür sie ihr Geld verwenden. Grundsätzlich werden Chapters im Dokument kaum erwähnt, allenfalls als Teil der „entities“ der Bewegung. Von „Entity“ spricht man im englischsprachigen Wiki-Jargon, wenn Organisationen wie auch die Wikimedia User Groups gemeint sind.

Die WMF wird „Regional hubs“ gründen, deren Organisationsform sich erst später ergeben soll. „Regional“ bezieht sich im Englischen oft auf eine Weltregion, etwa einen Kontinent oder Teil eines Kontinents oder jedenfalls mehrere Länder. Allerdings heißt es auch, dass diese Zentren für Dispatch[24] und Koordination für thematische Schwerpunkte oder Aktivitäten gegründet werden können, die sich auf die weltweite Bewegung beziehen. Eventuell erscheinen die RHs im Dokument auch als jene „Räume für strukturelle Unterstützung“, die ausfindig machen sollen, welche Technik, Steuerung (Governance) und Mittelverteilung, welche Partnerschaften und externe Software-Entwickler gebraucht werden.[25]

Die RHs sollen die Communitys in die Richtung der Strategischen Vision führen und eine Reihe von Aufgaben übernehmen. Dazu gehören die Verteilung von Mitteln (finanzielle Förderung) und die Gewährung von Rechtsbeistand, [26] Diese neuen Unterstützungsorganisationen sollen die Aktivitäten mit Blick auf die betroffenen Communitys koordinieren.[27] Die globale Koordination wird jedoch beim GB liegen, da die RHs rivalisierende Interessen haben könnten.[28] Man sieht also für die RHs Aufgaben vor, wie sie bislang meist von den Landesvereinen oder WMF-Organen erledigt werden.

Schafft das Dokument mehr Klarheit oder mehr Unsicherheit?

Beides. In manchen Punkten wird deutlich, wohin die Richtung gehen soll. Die Macher des Dokumentes waren offensichtlich mit zwei Dingen besonders unzufrieden: Die bisherigen Elemente der Bewegung (Communitys, Landesvereine usw.) haben sich nicht ausreichend für ihr Handeln verantworten müssen (Stichworte Governance und Accountability). Außerdem sind den Machern die Qualitätskriterien der Wikipedia ein Dorn im Auge; diese Kriterien filtern Inhalte heraus, die nach Meinung der Macher sehr wohl in die Wikipedia gehören (Stichworte Knowledge Equity, Oral Heritage).

Die Diskussionsseiten auf Meta Wiki lassen vermuten, dass viele Mitglieder der Wikipedia-Communitys andere Werte als die Macher vertreten oder zumindest die Schwerpunkte anders legen. Sie spüren, dass sich die Spielregeln für die Wikipedia grundlegend verändern werden. Die Zeit der großzügigen Autonomie für die Wikipedia-Community soll ablaufen - ohne Veto-Möglichkeit.

Zum Unbehagen trägt Unsicherheit bei, eben weil die Empfehlungen an vielen interessanten Stellen vage bleiben. Interpretation füllt die Lücken aus. Wer sind die Stakeholders, die so viel Einfluss bekommen sollen? Was ist mit "inklusiver Sprache" gemeint, die überall verbindlich eingeführt wird? Welches sind die "Wissens-Systeme", die allesamt zu respektieren sind? Müssen Primärquellen als Sekundärquellen akzeptiert werden? Werden niedrigere Wikipedia-Relevanzkriterien verlangt? Wie wird die Reform umgesetzt werden - notfalls mit Superprotect und allem, was dazu gehört? Wer wählt das Governance Body, wie sehen die Regional Hubs aus? So lässt sich auch nur spekulieren, ob die Reform wirklich zur Verteilung von Macht oder im Gegenteil zu einer Machtkonzentration führt.

Z., 23.01.2020 mit Korrektur

  1. Dieser Bericht bezieht sich auf das Dokument der Empfehlungen, wie es als PDF veröffentlicht wurde: Movement Strategy:Extended Document [MSED].
  2. Siehe die Nachfrage von Frank Schulenburg auf Meta Wiki.
  3. So die Vermutung eines Mitgliedes der WMF-Arbeitsgruppen, Chris. Dabei haben in erster Linie die bisherigen Wikimedia-Organisationen ihre Zustimmung geäußert. Eine Abstimmung war nicht vorgesehen, man konnte nicht ablehnen, sondern nur nicht zustimmen.
  4. MSED, S. 30. „Although the Wikimedia Foundation Board of Trustees (WMF Board) has, by default, the role of representing the whole Movement, there is a growing perception that a global structure working in close association with the WMF Board is needed to encompass a higher representation of the diversity of the Movement itself.“
  5. MSED, S. 30. „To overcome these voids, we propose a global Governance Body to assist the WMF Board in matters of strategic importance. These matters which affect Movement-wide strategy concerns can be referred by the WMF Board to this global Governance Body.“
  6. MSED, S. 31. „The existing Movement structures (AffCom, FDC, etc.) may or may not have a place in this new structure (and if they continue, their existing scope and charters may be modified). How the current structures of the Movement engage and interact with the structures of this recommendation will be collectively and inclusively discussed during implementation.“
  7. MSED, S. 31. „We need to establish a global and strategy Governance Body for the Movement, which is built by both elected and selected members, representative of targeted diversity goals, across the Movement.“ Auch S. 35: Zusammensetzung muss „equitable“ sein.
  8. MSED, S. 67. „Any individual or group, whether voluntary (having invested human, financial, or other capital in the organization) or involuntary (is placed at risk because of organizational activities), who can affect the realization of organizational objectives or is affected by the realization of those objectives.“.
  9. MSED, S. 46. „global Governance Body, which would take on global coordinating efforts“.
  10. MSED, S. 31. „The structure, besides providing representation of the communities, also ensures that communities are in line with the Movement, sharing responsibility for it.“ u.a.
  11. MSED, S. 31. „Holding all Movement organizations accountable for their use of Movement funds and trademarks and ensuring they support the Wikimedia mission and vision, complying with the Movement Charter.“
  12. MSED, S. 31. „Setting and maintaining the strategy with community input wherever possible/viable;“ u.a.
  13. MSED, S. X. 18.
  14. MSED, S. X. 17.
  15. MSED, S. X. 30. „A Charter of values and principles is fundamental to align the vision of all the participants of the Movement and to lay out the aspirations and higher ambition of the Movement — the vision.“ „We expect the Charter to guarantee legitimacy for the entire Movement, and we expect it to be owned by a global governance and accountability body.“
  16. MSED, S. X. 17/18.
  17. MSED, S. 14.
  18. MSED, S. 63.
  19. MSED, S. 64.
  20. MSED, S. 49-51. „The evaluation of our impact must include assessment of how well we support knowledge equity so we can focus our efforts on the communities that have been left out by structures of power and privilege“, „We must identify the high-impact areas where content is missing or insufficient, and look for ways to fill the gaps. This involves community initiatives, outreach, grants and other funding , partnerships, and exploring future technology trends such as artificial intelligence and machine learning. In environments where both editors and content are missing (or content is known to be biased), advocacy and capacity building about content creation and neutral writing must be a priority. Regional support structures could play a pivotal role in this.“ - Es wird von Förderung gesprochen, aber nicht direkt, dass für Inhaltsproduktion bezahlt werden soll. Es wird z.B. auf S. 45 eine „content curation“ erwähnt, für die es bezahlte Mitarbeiter geben soll, mit diesem Inhalt ist aber internes Fachwissen der Bewegung gemeint, das besser gesammelt und verbreitet werden soll.
  21. MSED, S. 51/52. „To address the content deficit of under and unrepresented communities, we must recognize that content related to these communities generally lacks the amount or quality sources that the western defined “Notability policy” requires, as they have not held positions of power and could not build the infrastructure to document it by the same methods. Additionally, some knowledge, like oral heritage, is often in unwritten languages. Current technology and bureaucratic processes which hamper new project creation have not enabled creating an encyclopedia entirely/partially based on oral content.“
  22. MSED, S. 52.
  23. MSED, S. 53/54. „In regards to the languages whose knowledge does not have encyclopedic sources, to gather the sum of human knowledge, we require a policy framework to enable collecting it. Regular evaluation of each Wikimedia project is essential on our quest to expand free knowledge, remain relevant, and engage with a wider spectrum of partners and knowledge consumers. Community consultation will also be needed on whether we incorporate content with minimal notability limits as Wikisource, Wikidata, and Commons have done; change the interpretation of the current policies on other platforms; or create new projects based on different notability requirements.“
  24. (Auch) Dieses Wort konnte ich nicht übersetzen. Das Wörterbuch bietet an: Versand, Abfertigung, Entsendung, Tötung, Beförderung… Anscheinend geht es um eine Art von Verteilung.
  25. MSED, S. 61. „Create structural support spaces with clear rules of engagement to address the needs in technology, governance, and resource distribution; partnerships and other collaborators; and third-party developers.“
  26. MSED, S. 32, 33, 35. „have a dynamic role in leading the communities towards our strategic vision“
  27. MSED, S. 64. „newly or to-be-developed support organizations to enable a common space for coordinating activities and identifying and advocating for the needs of the communities they serve.“
  28. MSED, S. 46/47. „global Governance Body , which would take on global coordinating efforts that cannot be tackled by emergent regional structures , for example helping set an overarching strategy, as they might have rivaling interests.“

Paid Editing:
Rat für Public Relations mahnt deutschsprachige Wikipedia

Bisher ungerügt: PR für eine Enzyklopädie

Er ist nicht so schwergewichtig wie der Deutsche Werberat oder der Deutsche Presserat, mit denen sich der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) laut unserem Artikel vergleicht, dennoch befasst er sich kritisch mit der PR-Arbeit der ganz großen Player: Bundeswehr, Deutsche Bahn, BASF AG oder die DAK wurden schon von der freiwilligen Selbstkontrolle der Public-Relation-Fachleute gerügt, als diese an verdeckter PR in unterschiedlichen Medien beteiligt waren.

Diesmal jedoch geht es um die große deutschsprachige Online-Enzyklopädie. Und um ihren Umgang mit bezahlten Bearbeitungen, der innerhalb der Autorencommunity selbst zu den umstrittenen Themen gehört. Bezahlter Content, so sehen es der Deutsche Kommunikationskodex ebenso wie die Online-Richtlinie des DRPR vor, unterliegt dem Prinzip der Absendertransparenz.

Das heißt, die Leserin und der Leser sollen stets auf den ersten Blick erkennen können, wenn publizierte Inhalte jegliche Art von bezahlten Botschaften enthalten - die entsprechenden Artikel müssten in der Wikipedia also deutlich gekennzeichnet sein. Der Umgang der Wikipedia mit bezahlten Inhalten folgt jedoch einem fundamental anderen Ansatz: Zwar müssen bezahlt tätige Autoren ihren Auftrag und ihren Auftraggeber öffentlich anzeigen, so sehen es die internationalen Nutzungsbedingungen der Projekte vor. Dies machen sie nach eigenem Ermessen auf ihrer Benutzerseite, auf der Diskussionsseite des Artikels oder in der Bearbeitungszusammenfassung. Doch an keinem dieser Orte würde ein durchschnittlicher Konsument jemals nachschauen, wenn er einen Artikel liest. Erkennen und bewerten soll bezahlte Bearbeitungen vielmehr die Autorengemeinschaft, die dann auf inhaltlicher Ebene sicher stellen muss, dass auch bezahlter Content den Projektrichtlinien, etwa zum Neutralen Standpunkt oder zur Belegführung, entspricht. Qualitative Unterschiede zwischen bezahltem und ehrenamtlich generiertem Content werden vom Autorinnenkollektiv korrigiert und stellen demnach kein Problem dar, jedenfalls kein größeres als andere Interessenskonflikte, mit denen die Wikipedia fertig werden muss.

Ob das wirklich funktioniert, ist in der Community selbst umstritten. Aus Sicht des DRPR, der sich zunächst an die Wikimedia-Foundation gewandt hat, stellt dieses Verfahren jedenfalls keine gültige Option dar. In der bereits im Mai 2019 veröffentlichten und bisher wenig beachteten Mahnung, die einer nicht näher bezeichneten Beschwerde folgt und einer Rüge vorgeschaltet ist, greift der Rat einen Vorschlag von Jacob Rogers, Senior Legal Counsel der Wikimedia Foundation, auf, der eine lokale und strengere Ausdifferenzierung der Richtlinien für bezahlten Content angeregt hat. Dies sei Aufgabe der hiesigen Community, an die sich die Mahnung demnach richtet. Ziel des DRPR bleibt dabei ein Zustand, in dem die Leserschaft „auf den ersten Blick“ erkennt, „ob die Beiträge … auf Eigeninitiative oder im Auftrag von Dienstleistern erstellt wurden.“ Fristablauf für eine kommende Rüge war der Jahreswechsel 2019/2020. SB, 21.01.

Die Zentralisierung der Bewegung

Versuch einer grafischen Darstellung, wie die künftige "Wikipedia-Bewegung" nach Strategie und Rebranding aussehen würde. Basierend auf den Strategy recommendations vom Januar 2020. In Lila die neuen Elemente. Fragezeichen bedeuten, dass noch nicht gesagt wurde, wie genau das neue Organ gewählt werden wird.

Kürzlich sind die aktuellen "Empfehlungen" des Strategie-Prozesses veröffentlicht worden (siehe unten). Die Texte sind lang und in schwieriger, abstrakter Sprache gehalten, so dass eine gründliche Analyse viel Zeit abverlangt. Es wird aber deutlich, wie und durch welche Instrumente die Bewegung eine zentralistischere Struktur erhalten soll.

Die vorgeschlagene Neuordnung der Bewegung wird überwacht werden durch ein neues Organ neben dem WMF-Organ: ein Governance Body (GB). Es soll (Diversitätskriterien folgend) sowohl gewählte als auch ernannte Mitglieder haben. Es wird den Strategie-Prozess weiter durchführen und ein "Movement Charter" erlassen, also "a unified baseline from which nobody can fall below", sowie einen "Code of Conduct". Das GB (das eventuell bestehende Organe wie AffCom oder FDC ablösen wird) soll sicherstellen, dass die Communitys "are in line with the Movement" und dass alle in der Bewegung das Charter unterstützen. Das GB kann sie dafür zur Rechenschaft ziehen.

Die Communitys, so das Dokument, werden dafür verantwortlich gemacht, dass sie diese Veränderungen zugunsten von Wachstum, Diversifizierung und Partizipation akzeptieren. Sie sollen nicht mehr für sich bestimmen dürfen wie sie welchen Inhalt behandeln. "Inclusive language" wird Pflicht, außerdem muss jedes "knowledge system" respektiert werden. Künftig will die WMF bestimmen, welche Inhalte / welche Themen wichtiger sind als andere ("prioritizing topics"). Dem werden sich Maßnahmen, Subventionen, Öffentlichkeitsarbeit und Softwareentwicklung unterordnen müssen. Ziko, 20.01.

Diskussion des Strategiedokuments für Wikimedia 2030

Nach einem mehrjährigen Prozess ist jetzt das Strategiedokument für Wikimedia 2030 veröffentlicht worden, das 13 Empfehlungen enthält. Bis zum 20. Februar werden Rückmeldungen und Gedanken zu den einzeln formulierten, aber miteinander im Zusammenhang stehenden Empfehlungen erbeten, bevor sie letztmalig überarbeitet werden. Sie sind in erweiterter Form auch auf Deutsch auf Meta zu finden, dort sind unter anderem auch ein Begleitschreiben, die Überlegungen der Schreibenden, ein Überblick über den Prozess und Antworten auf häufig gestellte Fragen veröffentlicht. Die erweiterte englische Version bietet zusätzlich noch Erklärungen und Einzelnachweise.

Eine Comiczeichnung mit 3 Figürchen, in deren Sprechblasen über Bücher, Treffen und Vernetzung geredet wird.
Eine Comiczeichnung mit 3 Figürchen, in deren Sprechblasen über Bücher, Treffen und Vernetzung geredet wird.

Auf der Wikipedia wurden die 13 Empfehlungen ebenfalls veröffentlicht, dies sind im Einzelnen:

  1. Förderung von Nachhaltigkeit und Belastbarkeit
  2. Kulturelle Veränderung für integrative Gemeinschaften schaffen
  3. Verbesserung der Benutzungserfahrung
  4. Sicherheit bereitstellen
  5. Sicherstellung der Gerechtigkeit bei der Entscheidungsfindung
  6. Förderung und Entwicklung verteilter Führung
  7. Investition in die Kompetenzentwicklung
  8. Verwaltung von internem Wissen
  9. Koordination aller Interessengruppen
  10. Priorisierung von Themen nach Auswirkungen
  11. Innovationen für Freies Wissen
  12. Auswertung, Wiederholung und Anpassung
  13. Skalierbarkeit der Infrastruktur

Bitte beteiligt euch mit euren Rückmeldungen bis zum 20. Februar auf den zugehörigen Diskussionsseiten entweder auf Meta oder auf Wikipedia. cj (wmf), 20.01.

Autorenschwund tut nicht weh

Konsens scheint zu sein, dass der Autorenschwund schlecht für die Wikipedia ist. Dabei ist Autorenschwund nur ein wertfreier Indikator für die Reife der Wikipedia. Ein Lackmuspapier. In der Grassroots-Zeit kamen nach anfänglichen Momenten des skeptischen Zögerns immer mehr Leute hinzu, das Regelwerk verfeinerte sich, Chapter mit Festangestellten bildeten sich heraus, Geld spielt eine immer größere Rolle, sowohl beim Spendeneintreiben als auch beim Paid Editing. Wo passt da ein angehender ehrenamtlich schreibender Autor hinein? Seine Wahrnehmung von außen ist ja: Die Wikipedia als Moloch-artiges Denkmal, das man nicht anfassen darf, weil es so großartig und über allem erhaben ist; und wenn man es anfasst, watschen einen ein paar Wenige ab, die an dem Denkmal selbstzufrieden klammern, weil sie meinen, es aufgebaut zu haben.

Alle Ideen für Autorenförderung sind für die Katz, solange sich das ganze Gebilde so entwickelt, wie es das tut. Und es gibt keinen schlüssigen Grund, warum sich das ganze Gebilde in eine andere Richtung entwickeln sollte. MX 20.01

Gender-Gaps

31,4 % beträgt der weltweite Gender-Gap in der Gleichstellung der Geschlechter laut den Berechnungen des Weltwirtschaftsforums, das im Dezember 2019 seinen Gender-Report 2020 veröffentlichte. In den kommenden Wochen wird diese für 153 Länder berechnete Geschlechterlücke im Rahmen des 50. Jahrestreffens in Davos zur Sprache kommen als Global Gender Gap Index (GGGI: 0,686). Der Index wird berechnet aus 14 sozialen Indikatoren aus den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Gesundheit und politische Teilhabe (empowerment). In der bisherigen Entwicklungs­geschwindigkeit werde es noch genau 99,5 Jahre dauern bis zur Gleichstellung (1,000 = 0 % Gap).

43,9 % beträgt der Gap laut den Berechnungen des UN-Entwicklungsprogramms zu seinem Gender Inequality Index für 162 UN-Mitgliedsstaaten 2018 (GII: 0,439), der auch im Dezember 2019 veröffentlicht wurde. Der GII bemisst „geschlechtsspezifische Ungleichheit“ anhand von Müttersterblichkeit, Mutterschaft Minderjähriger, Frauen-Parlamentssitzen und Frauenerwerbsquote. Im Bericht über die menschlichen Entwicklung 2019 ist auch der Gender Development Index enthalten (GDI: 0,941 = 5,86 % Gap), er bemisst Lebenserwartung, Schulbesuchsdauer und Pro-Kopf-Einkommen getrennt nach den Geschlechtern und errechnet das Verhältnis beider Werte zueinander. Eine Voraussage zu beiden Indexen wird nicht gemacht, aber eine stetige Verbesserung seit 1995 festgestellt und verstärkt eingefordert: Acht der neun Indikatoren stehen in Zusammenhang mit den 17 UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) für das Jahr 2030.

D-A-CH-Länder haben deutlich geringere Gaps – die Schweiz hat weltweit die wenigste „geschlechtsspezifische Ungleichheit“ (GII: optimal 0,000), das kleine Island hat den kleinsten Gap beim GGGI und der Golfstaat Katar den höchsten GDI mit 1,043 auf #1 („menschliche Entwicklung“ von Frauen zu der von Männern: 4,3 % Männerbenachteiligung):

LandWeltwirtschaftsforum 2019Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) zum Jahr 2018
GGGIGapRangHDI 👩HDI 👨= GDIGap#GIIGapRang
Island00,87712,3 %1 (+0)0,80090,82950,9663,4 %77 (−1)0,0575,7 %9 (+2)
Deutschland0,78721,3 %10 (+4)0,92280,95320,9683,2 %72 (−1)0,0848,4 %19 (−2)
Schweiz0,77922,1 %18 (+2)0,92430,95940,9633,7 %82 (+1)0,0373,7 %1 (0)
Österreich0,74425,6 %34 (+19)0,89490,92930,9633,7 %84 (−3)0,0737,3 %14 (+1)
Global ø0,68631,4 %95 (−5)0,70700,75100,9415,9 %101 (+1)0,43943,9 %100 (−2)

90 % aller weltweit zu Wikimedia-Projekten (WMF) Beitragenden im Jahr 2018 waren Männer, wie schon 2017, laut der beiden Befragungen der WMF zu Community Insights (2018 mit 170 Fragen: 4.302 Antworten von 14.100 Befragten; 2017 mit 260 Fragen: 4.489 von 16.681) – nur 9 % waren Frauen (siehe Gendergrafiken und weitere Materialien zur Geschlechterverteilung).

Wikipedia (live):  Biografien nach Geschlecht
2.586.017Artikel in de:Wikipedia(+ 344.864 BKS)
948.821Biografien:(32,4 %)
778.528Männer82,05 %
169.993Frauen17,92 %
181nichtbinäre Personen0,019 %
119unbekannten Geschlechts0,013 %
84 % der Biografien in der deutschsprachigen Wikipedia behandeln Männer: momentan 778.528 zu 169.993 Frauen (80,95 % Gap). Der Frauenanteil beträgt 17,92 % mit einer Zunahme um 0,6 Prozentpunkte seit 2018 (15,38 %) und 1,4 seit 2009 (14,59 %). In der englischsprachigen Wikipedia lag der Frauenanteil an über 1,5 Mio. Biografien im Jahr 2018 immerhin bei 17,67 %. Projekte wie Women in Red und Art+Feminism arbeiten an der Verringerung dieses Gaps. Ein Schüler des Yoda werkelt derzeit an einer gegenderten Auswertung zum Anlass der 750.000. deutschsprachigen Biografie (Entwurf); es fehlen noch -198821, fast 100 werden täglich neu angelegt. Insgesamt stellen Biografien 32,4 % der 2.930.881 Seiten im Artikel-Namensraum (2.586.017 Artikel plus 344.863 Begriffs­klärungs­seiten).

67 % beträgt der männliche Anteil an der Leserschaft von 13 Wikipedias laut einer WMF-Auswertung 2019.

46 % betrug die Zustimmung bei der Wikipedia-Wahl des „Unwortes“ des Jahres 2019 zur Selektierung von „geschlechtergerechte Sprache“ zum nervendsten Meme im WP-Metabereich (53 der 116 Abstimmenden) – scheinbar verdrängend, dass geschlechtergerechte Sprache die Basis jeder enzyklopädischen Biographie bildet: Nicht einmal die ältesten, weißesten und maskulinistischsten Biografen würden eine Frau mit männlichen Pronomen beschreiben. Oder die vermehrt in Erscheinung tretenden nichtbinären Personen, die sich nicht mit dem bei ihrer Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren und teils geschlechtsneutrale Pronomen beanspruchen (Workshop). Aber auch Genderei wurde zum „Unwort“ vorgeschlagen (und zum wiederholten Male eben Selbiges). Im Sinne von „sensibler Sprache“ täte manchem ihrer Gegner ein Update gut, um dem allgemeinen Wunsch nach einem kollaborativeren Umgang miteinander entgegenzukommen; unsere Artikel werden immer zahlreicher und immer älter, und wir müssen all die Schätze gemeinsam pflegen und gegen manipulative Eingriffe beschützen – auch über das Jahr 2030 hinaus, wenn Gender-Gaps hoffentlich nicht mehr zu thematisieren und zu verlinken sind. Chî 17.01.20
Nachträgliche c&p-Korrektur: Die WMF-Insights-Befragung 2018 hat 170 Fragen gestellt (statt 260). Chî 19.01.20

Bergfest bei den #100wikidays zum Internationalen Frauentag

Vor genau 50 Tagen reifte im Lokal K und besonders im Team von Unboxing Wikipedia in Köln die Idee, den diesjährigen Internationalen Frauentag am 8. März 2020 mit einem entsprechenden Edit-a-thon zu begehen. Zufällig war dies genau ein Abstand von 100 Tagen – Was bietet sich da eher an, als diese für einen Countdown über 100 Tage zu nutzen? Morgen ist der 50. Tag der Initiative, zum Bergfest also ein paar Worte dazu.

Die Idee, 100 Tage je mindestens einen Artikel für die Wikipedia zu schreiben, entliehen wir den 100wikidays, einer persönlichen Herausforderung, (mindestens) an 100 Tagen in Folge einen Artikel pro Tag zu erstellen. Dieser haben sich über die letzten Jahre bereits über 300 WikipedianerInnen international gestellt, einige mehrmals, und auch der Autor dieser Zeilen hat diesen privaten Artikelmarathon bereits erfolgreich absolviert. Der aktuelle Durchgang unterscheidet sich davon allerdings dadurch, dass nicht eine AutorIn allein die Aufgabe zu erfüllen versucht, sondern mehrere AutorInnen stellen sich dieser Aufgabe gemeinsam – mit dem Ergebnis, dass im aktuellen Lauf bereits zur Hälfte der Zeit 125 Frauenbiografien angelegt wurden. Als Autoren und Autorinnen haben wir in diesen Tagen viele spannende Frauen kennenlernen und in deren Biografien abtauchen dürfen. Dabei handelt es sich um Künstlerinnen, Sportlerinnen, Aktivistinnen, Politikerinnen, Schauspielerinnen und viele mehr, und sie stammen und stammten aus mittlerweile mehr als 40 Nationen. Eine kleine Auswahl der neu beschriebenen Frauen bietet die folgende Galerie:

Nun startet die zweite Hälfte der #100wikidays und wir hoffen weiterhin um rege Teilnahme. Dabei soll allerdings das Ziel auch nich aus den Augen verloren werden:

Am 7. und 8. März findet der Edit-a-thon zum Internationalen Frauentag statt.

Bisher sind entsprechende Events im Kölner Lokal K, im Münchner WikiMUC, im Berliner WikiBär sowie in Utrecht geplant und die Projektseiten befinden sich im Aufbau. Weitere lokale Räume und Initiativen sind willkommen und natürlich sind alle InteressentInnen eingeladen, sich auch online dem Edit-a-thon anzuschließen. AR, 16.1.

Der Hauptseitenleser, oder: Die voyeuristischen Kulturbanausen sind unter uns

Wie im letzten Jahr möchte ich auch diesmal einen kleinen Rückblick auf die Hauptseitenkategorie Schon gewusst? im abgelaufenen Jahr geben. Im letztjährigen Artikel hatte ich die Schwierigkeiten beschrieben, die bei einer Bewertung des Besucherinteresses an dieser Kategorie bestehen. Deshalb verzichte ich in diesem Jahr darauf und komme gleich zur Auswertung der Statistik für 2019. Die ersten drei Plätze (bzgl. des DRG-Werts, der die Abrufzahlen mit den Tagesdurchschnittswerten vergleicht) belegen Artikel über Fotos von leichtbekleideten Frauen (1, 2, 3). Danach folgen drei Artikel über Unfälle (4, 5, 6), einmal war ein Zug entgleist, zweimal war ein Flugzeug abgestürzt. Der Ottonormalleser der Hauptseite scheint also dem Voyeurismus sowohl im engeren wie auch im weiteren Sinne nicht abgeneigt zu sein. Und auch aus dem unteren Ende der Tabelle kann man einiges ablesen. Die letzten zehn Artikel beschäftigen sich allesamt mit kulturellen Themen: Klassische Musik, Malerei und Literatur. Mein Schluss vom letzten Jahr gilt etwas erweitert also auch diesmal: Die Statistik als Spiegel einer Gesellschaft, in der Sex und Katastrophen größeres Interesse erzielen als Hochkultur.

Die 732 bei Schon gewusst? im Jahr 2019 präsentierten Artikel wurden von 318 angemeldeten Autoren und fünf unangemeldeten Autoren geschrieben. 99 der angemeldeten Autoren präsentierten im letzten Jahr ihren ersten Artikel (seit 2012). Die Durchschnittsgröße der Artikel ist das vierte Mal in Folge angestiegen, diesmal um mehr als 1.500 Bytes auf knapp 13.500 Bytes. Schuld daran sind vor allem einige wenige sehr große Artikel (Spitzenreiter ist die Liste der Staaten nach Einführungsjahr des Frauenwahlrechts mit über 300.000 Bytes), der Median liegt nahezu unverändert bei etwa 9.800 Bytes. Rr, 12.1.

Die Legende vom heiligen Anon

Es war ein Meilenstein für die Kulturgeschichte: Im Jahr 1751 begann der Franzose Denis Didüdeldö, eine „Encyclopédie“ zu erstellen, die schließlich 35 Bände umfasste. Im 19. Jahrhundert publizierte Friedrich Arnold Brock77hasi ein noch umfangreicheres Lexikon im deutschen Sprachraum.

Das waren große Männer. Und natürlich haben wir ihre Klarnamen nicht genannt, sondern erwähnen sie als Pseudonym. Nicht auszudenken, wenn die Welt wüsste, wer die Lexika geschrieben hat, oder heute schreibt.

Das ist in der Wikipedia genauso. Sie ist mittlerweile das weltweit wichtigste Nachschlagewerk. Aber die Leser dürfen auf keinen Fall erfahren, wer die Texte geschrieben hat. Das ist streng geheim und wird von einem Gott, dem heiligen Anon, geschützt. Wer sich gegen den heiligen Anon versündigt, wird hingerichtet.

Durch den Schutz der Anonymität können sich in der Wikipedia eigenartige Dinge abspielen. Es gibt Editoren, die hemmungslos ihren persönlichen POV in die Artikel drücken. Es gibt politische Aktivisten, die das erst recht tun. Und man munkelt, dass nicht wenige Editoren hauptberuflich in der Wikipedia tätig sind, als Lohnschreiber und als bezahlte Influencer.

Das wissen wir natürlich nicht, das sind bloß Gerüchte. Wir können es nicht wissen, da sich ja die gewerblichen Schreiber und die Influencer gemütlich hinter ihrer Anonymität verschanzen können. Und weil sie von den Priestern des heiligen Anon – den Administratoren – mit aufopferungsvoller Hingabe beschützt werden.

Muss das so sein? Soll das so sein? Die Wikipedia verbreitet das Wissen der Welt. Hat die Öffentlichkeit nicht ein unbedingtes Recht darauf zu erfahren, wer dieses Weltwissen verbreitet? Wenn die Wikipedia eines Tages ein wirklich seriöses Werk werden möchte, dann wird sie sich vom Prinzip der Anonymität verabschieden müssen.

Die Wikipedia ist derzeit ein Geheimbund. Aber das muss nicht zwingend sein, man könnte auch Transparenz und Offenheit einführen, eine wikipedianische Glasnost. Natürlich würde das den Lohnschreibern und den Influencern ihre Tätigkeit schwer machen, aber damit sollte die Wikipedia leben können. (Gug, 10.01.)

Wikinews zur Handball-Europameisterschaft

Bekanntlich ist der Unterzeichner dieses Artikels ein ziemlicher Dickschädel, sodaß sich die deutschsprachrige Wikipedia-Community auch in diesem Jahr wieder allerlei Initiativen ausgesetzt sehen wird, mit denen die Benutzerzahlen der deutschsprachigen Wikinews vorangetrieben werden sollen, koste es, was es wolle. Ziemlich viel Zeit und Energie gekostet haben die 100 wikidays während derer ich mehr als 100 Artikel in 100 Tagen geschrieben habe, weswegen sich daran gleich eine ungefähr ebenso lange Wikinews-Pause angeschlossen hat. Die nächste Aktion wird deswegen etwas weniger ambitioniert.

Angestrebt wird täglich (mindestens) ein Artikel zu den jeweiligen Spielen bei der Handball-Weltmeisterschaft, das sind nur 18 Tage. Idealerweise stelle ich diesen jeweils vor Mitternacht des jeweiligen Tages ein und einer oder mehrere Benutzer aus einem deutschsprachigen Wikimediaprojekt bringt den Artikel bis zum nächsten Mittag zur Veröffentlichung. Am 23. Januar ist spiefrei, da kann ich einen Joker ziehen. Das heißt, ich schreibe einen Artikel über ein beliebiges Thema. Das kann zur Handball-WM sein, muß aber nicht.

Challenge: Für jeden Tag bis zum Finale, an denen ein anderer Benutzer zu einem beliebigen Tagesthema einen Wikinewsartikel schreibt, der länger ist, als mein eigener Handballartikel, schreibe ich zeitnah, das heißt spätestens einen Tag später, einen weiteren Artikel. (Dabei gilt, um keine widersprüchlichen Angaben zum Wikinews-RSS-Feed zu erzeugen, 0:00 UTC als maßgebliche Zeit.) Top, die Wette gilt! MaB 9.1.

Von Aast bis Zuytpeene

… spannt sich der Bogen von ca. 35.000 Artikeln zu französischen Gemeinden nicht nur alphabetisch, sondern auch geografisch, denn in Aast sieht man schon die Pyrenäen und in Zuytpeene schmeckt man schon Nordseeluft. Das Projekt Französische Gemeinden startete im Mai 2007. Natürlich gab es schon vorher Artikel über französische Gemeinden (Paris, Lyon und Marseille starteten schon 2002, wobei das damals noch so aussah). Das Projekt war gedacht als Anlaufstelle für die Autoren bei der Gestaltung der künftigen Artikel. Anfangs ging es um den Inhalt der Infobox und grundlegende Fragen des Artikelaufbaus usw.. Die meisten der damaligen Aktiven hat sich schon längst aus der Wikipedia verabschiedet, es kamen aber immerwieder neue Kollegen und eine Kollegin dazu, die sich neben dem Artikelschreiben sehr um die zunehmend verlangte Belegpflicht gekümmert hat. Eigentlich ein sehr heterogener Haufen von Einzelkämpfern, aber so haben halt alle Projekte mal angefangen. Über die Jahre ist ein Netzwerk entstanden, man verständigte sich und fand Kompromisse, das Ganze in einer recht friedlichen Nischen-Umgebung, denn Löschanträge gab es praktisch nie. Auch VM, LP und AP fanden in dieser abgeschlossenen Welt nicht statt. Schließlich war das Projekt auch völlig WMDE-frei - wenn man das im Kurier so sagen darf.

Ich selbst kam eher durch Zufall auf die französischen Gemeinden. 2008 war ich unterwegs von Basel nach Luxemburg. Ein Stück Autobahn war gesperrt und es ging durch die Prärie weiter. In einer Gemeinde fiel mir eine Kirche auf und ich hatte die Kamera dabei. Das Bild war dann das erste und es folgten in den nächsten Jahren noch etwa 30.000 weitere. Das Kirchenfoto hatte ich also, es gab aber in der de-WP keinen Artikel - also selber loslegen und in die Materie einarbeiten. So entstand dann mit Puttelange-aux-Lacs „mein“ erster Artikel. War garnicht so schwer, denn ich war ja lange davor am Projekt der deutschen Gemeindeartikel beteiligt.

Und es gab viele Vorbilder unter den Autoren, von denen ich besonders Vodimivado nennen möchte, der Gemeindeartikel ganzer Départements gebläut hatte. Er und später vor allem Giovanni-PSV haben deutlich gezeigt, dass man auch aus kleinen Käffern mehr als einen Einleitungssatz plus Infobox rausholen kann - Beispiele Fourcatier-et-Maison-Neuve und L’Isle-Bouzon. Natürlich würde die Liste der Autoren, die sich um solide Gemeindeartikel verdient gemacht haben, den Rahmen sprengen, aber einige möchte ich doch nennen: AHK, der tagaus, tagein, jahraus, jahrein Artikel quer durch ganz Frankreich geschrieben hat, ArnoldBetten und Reinhardhauke, die über die Architektur, die Baudenkmale und Literaturangaben kamen. Dass die Gemeindeartikel auch ein gebläutes Umfeld brauchen, versteht sich. Da wäre der Fluss- und Kanal-Experte Skipper69 zu nennen (Frankreich ist das Land der Kanäle). Ihm haben wir hunderte Artikel zu Flüssen und Kanälen zu verdanken, was bei den Bahnstrecken für Lantus zutrifft. Viele Ungenannte mögen mir verzeihen.

Was die Gemeindeartikel angeht, hatten wir keine guten Startbedingungen, denn in der französischsprachigen Wikipedia bestand ein durchschnittlicher Artikel lange aus einer Zusammenstellung von Datenbankauszügen - dazu fast alle von Bots angelegt. Hier waren nur menschliche Wesen am Werk, deshalb hat sich das ja über 12½ Jahre hingezogen.

Es gab, wie in anderen Projekten auch, kleine Schatten: Seit Beginn ist uns unser Projekttroll treu geblieben. Schon 2007 beglückte er uns mit solchen Artikeln, die er im Minutentakt einwarf. Immerwieder gesperrt, tauchte er nach ein paar Tagen wieder unter neuen Namen aus seiner Gletscherspalte auf (Uneinsichtiger, Feld-, Wald- und Wiesenbauer, Edgar von Webern und weitere 30 Inkarnationen). Das setzte sich bis vor einigen Tage so fort und wie man an der Versionsgeschichte von Voncourt sieht, hatte das alles Methode: zwei Dutzend der letzten verbleibenden Gemeinden im Benutzernamensraum parken und kurz vor Ende in den ANR schieben. Also nix mit dem nebenstehenden „Sekt kaltstellen“ und „es wird spannend“ :-) Matthiasb hat schon recht, er zieht hoffentlich weiter nach Brasilien, da ist im ehemaligen Regenwald viel Platz für neue Gemeindeartikel.

Nach dem Projekt ist vor dem Projekt. Es gibt in diesem Bestand von 35.000 Artikeln noch derart viel zu tun, dass man nur hoffen kann, dass die zuletzt Aktiven dabeibleiben und neue Mitstreiter dazukommen. Es gilt, die Artikel auszubauen - in vielen Fällen hilft wohl nur Neuschreiben -, zu aktualisieren und zu BEBILDERN, denn es gibt in den ländlichen Gebieten Frankreichs (Frankreich ist seeeehr ländlich) riesige weiße Flecken, was die Fotolandschaft betrifft. Wenn es doch auf commons nur halb soviele französische Fotografen gäbe wie commons-Admins, wäre schon viel geschafft. Meine schon geplanten nächsten Fototouren werden mich in die Départements Haute-Marne und Doubs führen. Und bei den slowakischen Gemeindeartikel ist auch noch Platz nach oben…

Fazit: Mit der Fertigstellung der frz. Gemeindeartikel ist ein guter Anfang vollbracht. Die Autoren der Tour-de-France-Etappen werden bei den Prämienspurt-Orten blaue links vorfinden und den Wetterexperten ist auch geholfen, wenn die neue Sturm- und Starkregensaison beginnt.

Soweit ein erster Monolog, leider aus der Innensicht, aber es kann ja jeder Berufene anders liefern. Salutations et bonne année! Rst 16:58, 7. Jan. 2020 (CET)[Beantworten]

Viele Milliarden US-Dollar und andere Schäden

Überschwemmungen durch Taifun Hagibis in der japanischen Präfektur Nagano

Das Jahresende ist da und damit auch der Reigen der Statistiken und Rückschauen. Im folgenden geht es um den Blick auf die eine oder andere Wetterkatastrophe, deren Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia thematisch zwar zum Portal:Meteorologie gehören, die aber operativ meist von Mitarbeitern des Fachbereiches Geographie geschrieben werden, oft im Rahmen der Arbeit für ein Länderportal. Üblicherweise ist dieser Blick mit einer Betrachtung der Überkatastrophen verbunden. Die dahinterstehende Idee ist, dass dieser Blick nicht auf die meist dem Fachbereich Geographie nahestehenden Stamm der mit Artikel zu Wetterkatastrophen befaßten Benutzer erfolgt, sondern durch die konkrete Zählung der Milliarden-US-Dollar-Wetterkatastrophen auch jene Benutzeraktivität berücksichtigt, deren Mitarbeit durch die Berichterstattung in den Medien mitausgelöst wird.

Ich hatte vor einem Jahr an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die deutschsprachige Wikipedia in manchen Fachbereichen […] inzwischen den Ausfall bereits eines einzigen besonders aktiven Benutzers nicht mehr kompensieren kann. Daß ich selbst im Jahr darauf aus Verärgerung über die Behandlung des Schwesterprojektes Wikinews im Rahmen der Wikipedia-Hauptseite selbst der Grund für einen solchen Ausfall sein würde, war nicht geplant. Es ist mir in der Folge auch der Blick auf die Löschdiskussionen verloren gegangen, sodass ich nicht sicher bin, ob die Artikel über die Schneefälle in Mitteleuropa im Januar 2019 und zu den Hitzewellen in Europa 2019 wirklich die beiden einzigen mit Löschdiskussionen zu Wetterereignisartikeln des Jahres 2019 waren.

Weil ich seit Juni an keinem Naturkatastrophenartikel mehr mitgearbeitet habe, mache ich an dieser Stelle keine Aussage zum allgemeinen Zustand der in diesem Jahr entstandenen Artikel. Diese Kritik sei dem Leser dieser Rückschau überlassen, wenn es ihn überhaupt interessiert. Allerdings ist es erfreulich, daß trotz des Fehlens der meisten Wirbelsturmsaisonartikel (4 von 7!) der Saisonartikel zur atlantischen Hurrikansaison 2019 wenigstens so tagesaktuell fortgeschrieben wurde, wie es im Rahmen der Hauptseitenrubrik In den Nachrichten notwendig war. Diesen zusätzlichen Arbeitsaufwand konnten oder wollten die Hauptseitenbetreuer für die anderen Saisonartikel nicht leisten; das ist der Preis dafür, daß man mir in Sachen Wikinewsverlinkung gezeigt hat, wo der Hammer hängt.

Die Grafik der NOAA zeigt die Lage der Milliarden-Dollar-Wetterkatastrophen in den USA (Stand: 8. Oktober 2019)

Daß die von mir 2014 aufgenommene Serie der europäischen Wintersturmsaisonartikel von mir bereits 2018–19 vorläufig ausgesetzt wurde, hat andere Gründe, von denen Zeitmangel einerseits und notorisch lückenhafte Dokumentation insbesondere der südwestlichen Komponente mitentscheidend waren. Eine Problematik, die auch in en:2018–19 European windstorm season prominent ist. Zudem verwenden die nationalen Wetterdienste in der Europäischen Union inzwischen mindestens sieben verschiedene Namensbenennungssysteme, die nicht wirklich zusammenpassen. Auch das trägt nicht zur Arbeitserleichterung bei.

Die mutmaßlich folgenschwersten Naturkatastrophen dieses Jahres waren nach Schadenssumme mit über 15 Milliarden US-Dollar der Taifun Hagibis, gefolgt von den Überschwemmungen in China 2019 mit 12 Milliarden US-Dollar und Hurrikan Dorian mit 664 Toten und über 11,4 Milliarden US-Dollar wirtschaftlichem Schaden, der vor allem die Bahamas verwüstete.

Ungewöhnlich schwer betroffen mit gleich zwei Ereignissen binnen eines Monats war im Rahmen der Zyklonsaison im Südwestindik 2018–2019 der ostafrikanische Staat Mosambik; zuerst durch Zyklon Idai und kaum vier Wochen später durch Zyklon Kenneth. Ungewöhnlich aktiv war zwar auch die Zyklonsaison im Nordindik 2019, doch blieben die Stürme hier großteils auf See, sodaß sich die deutschsprachige Presse nur wenig interessierte. Hier kamen in Indien und Bangladesch durch Zyklon Matmo 39 Personen um, während der Sachschaden die 3,4 Milliarden US-Dollar überstieg. Nachwievor gilt, daß im Bereich der Bearbeitung von Artikeln in diesem Themenbereich kein Weg an englischsprachigen Belegen vorbeiführt, seien es die mit einer Zeitverzögerung erscheinenden Berichte der Regional Specialized Meteorological Centres und der englischsprachigen Presse, von CNN über BBC News hin zur Times of India und dergleichen. Taifun Hagibis war der einzige Taifun, der dieses Jahr in unserer Sprachversion einen Artikel erhielt. Das Fehlen von Artikeln oder Artikelversuchen zu Taifun Lekima und Taifun Faxai ist hier nennenswert, weil diese drei Taifune zusammen etwa 90 Prozent der gesamten Sachschäden der pazifischen Taifunsaison 2019 verursachten, welche zugleich die schadensreichste ihrer Art war, seit entsprechende Daten ermittelt werden.

Taifun Phanfone übrigens, der an Weihnachten über die Philippinen hinwegfegte und 47 Menschenleben kostete, wird vermutlich Sachschäden deutlich niedriger als eine Milliarde US-Dollar verursacht haben – vorläufige Schätzungen gehen von 21 Millionen US-Dollar aus –, und in unserer Wikipedia-Community wurde wohl nicht genügend Interesse erzeugt, um in absehbarer Zeit mit einem ausgearbeiteten Hauptartikel rechnen zu können. Das zeigt sich auch am Saisonartikel Pazifische Taifunsaison 2019, in dem außer dem Artikelgerüst mit Taifun Krossa nur ein einziger der 29 tropischen Wirbelstürme des Westpazifiks im Jahr 2019 genannt wird (eine Beschreibung kann man das wohl nicht nennen). Von den insgesamt 13 Sprachversionen ist unser Angebot jedenfalls das schlechteste und trägt sicher dazu bei, daß in den einschlägigen Foren vorwiegend auf die englische Wikipedia verlinkt wird. Am Fachbereich interessierte Benutzer locken wir damit sicher nicht an.

Im DACH-Raum war die größte Wetterkatastrophe des Jahres 2019 die Serie von Mittelmeertiefs vom 11. bis 19. November, deren Schadenssumme vorläufig mit 1,9 Milliarden US-Dollar beziffert wird. Zu ihr gehört auch die Höhe des Aqua alta von 187 cm. Die Überschwemmungen in Italien und Frankreich zwischen dem 21. und 24. November sind Teil eines anderen Ereignisses, das in den nächsten Wochen die Milliardenschadensgrenzen noch überschreitet. Die vollständige Liste für 2019 ist gegen Ende Januar 2020 zu erwarten.

Milliarden-US-Dollar-Schadensereignisse und ihre Abdeckung in Wikipedia
JahrGesamtzahldazu bestehende Artikelalle Wetterkatastrophen**
2013414 (davon DACH: 3)13 (davon DACH: 3)
2014253 (davon DACH: 1)13 (davon DACH: 2)
2015303 (davon DACH: 1)11 (davon DACH: 4)
2016294 (davon DACH: 1)11 (davon DACH: 2)
2017296 (davon DACH: 0)15 (davon DACH: 5)
20183910 (davon DACH: 5)14 (davon DACH: 6)
2019*314 (davon DACH: 0)16 (davon DACH: 3)
* vorläufige Werte zum 30.11.
** in Kategorie:Naturkatastrophe nach Jahr, ohne Saisonartikel

Die Tabelle nennt in den linken Spalten die Zahl der Wetterkatastrophen mit einer Schadenssumme von mehr als einer Milliarde US-Dollar und die Zahl der dazu bestehenden Artikel (in Klammern solche, die den deutschen Sprachraum betroffen haben) und in der letzten Spalte die Zahl aller Artikel zu Wetterkatastrophen ohne Saisonartikel (in Klammern wieder solche, die den deutschen Sprachraum betroffen haben). Auffällig ist das völlige Fehlen von Artikeln zu den folgenschwersten Naturkatastrophen in Europa, obwohl mindestens vier davon, nämlich Sturmtief Eberhard, Unwetter in Mitteleuropa im Februar 2019, Unwettertiefs Jörn und Klaus und die Serie von Mittelmeertiefs im November 2019 den DACH-Raum direkt betroffen haben.

Insgesamt vier Artikel haben wir zu den diesjährigen Waldbränden. Diese erscheinen allesamt nicht in der "Milliarden-Liste", weil sie entweder zu kleinräumig waren (Waldbrand bei Lübtheen 2019) oder weil kein Sachschaden im engeren Sinne gemeldet wurde. Brasiliens Präsident Bolsinaro meint ja sogar, daß die Waldbrände im Amazonas-Regenwald 2019 für die dortige Volkswirtschaft sinnvoll sind. Auffällig ist das Fehlen jeglicher Artikel über die Waldbrände in Kalifornien. Die englischsprachige Wikipedia hat neben dem Übersichtsartikel en:2019 California wildfires 22 Einzelartikel. Allerdings war die Brandsaison 2019 in Kalifornien wesentlich inaktiver als im Jahr 2018. Ein anderes Schadensbild zeigt Australien; daß die Buschbrände in Australien hierzupedia nur in Form einer Weiterleitung auf Buschfeuer in Australien#Australische Buschfeuer (Lemma?!) existieren, halte ich für indiskutablen Murks. Jedenfalls ist der überbordende Tabelleneintrag ein Musterbeispiel für RECENTISM. Eigentlich sollte die Geburtskrankheit der Wikipedia, möglichst viel in einem Artikel zusammenzufassen, seit Jahren überwunden sein. Man muß allerdings froh sein, daß sich hier eine Handvoll Benutzer kümmern, ganz im Gegensatz zu den Simplicius'schen Artikelversuchen der Vorjahre. Und das ist vielleicht die positive Nachricht aus dem Portal:Meteorologie, mit der ich diesen Rückblick schließen und ohne Rücksicht auf Ruf und Ansehen allen wikipedianisch Interessierten einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünschen will. Wir lesen, schreiben und sehen uns hoffentlich 2020 wieder, ggf. auch neumotiviert. (MaB, 31.12)

WikiCup 2019: Ein würdiger Sieger nach einem spannenden Finale

Ob Artikelmarathon, Wartungsbaustein- oder Schreibwettbewerb – die Möglichkeiten, sich im Rahmen seiner Mitarbeit bei Wikipedia auch bei einem Wettbewerb aktiv zu betätigen, sind vielfältig. Obwohl noch nicht annähernd so alt wie Wikipedia selbst, versteht sich der WikiCup schon qua Name als eine Art Wettbewerb für alle und auch ein Wettbewerb für alles: wer z.B. viele Artikel schreibt, wird genauso mit Punkten belohnt wie derjenige, der ausgezeichnete Artikel erstellt oder Wartungsbausteine abarbeitet.
Von 2012 bis 2018 haben 151 verschiedene Autoren, zum Teil viele Male, am Cup teilgenommen und auch 2019 gingen wieder 46 Autoren auf Punktejagd. Die letzte von vier Runden endete vorvergangene Nacht von Samstag auf Sonntag nach einem höchst spannenden Endspurt. Anfang Dezember lief es unter den acht Finalteilnehmern zunächst auf einen Dreikampf um den Sieg hinaus, ehe der Verfasser dieser Zeilen eine Woche vor Deadline das Handtuch warf und sich mit seinem Bronzerang zufrieden gab. Denn das, was Voyager und HvW aka Harro aufs enzyklopädische Parkett zauberten, war große WikiCup-Kunst. Zahlreiche neue Artikel in den Bereichen Snooker und Musik sowie Bahn und Schweizer Kulturgüter sorgten lange für ein Kopf-an-Kopf-Rennen, ehe sich HvW am letzten Tag schließlich erfolgreich von seinem Kontrahenten absetzte und nach zwei aufeinanderfolgenden zweiten Plätzen in den Jahren 2017 und 2018 erstmals den Gewinn des Wettbewerbs sicherte. Herzlichen Glückwunsch an Harro zum ersehnten Sieg und ebenso Hut ab an Voyager, der sich ob seines zweiten Platzes nicht zu grämen braucht!
Aber auch alle übrigen Teilnehmer, egal ob sie bereits in Runde 1 ausschieden oder bis zum Ende von Runde 4 durchhielten, haben wieder maßgeblich an der Verbesserung unserer Enzyklopädie mitgewirkt. Allen gebührt daher großer Dank!
Eine kleine abschließende Statistik noch für diejenigen, die meinen, es ginge beim Cup doch nur um Quantität: im Rahmen des Wettbewerbs entstanden acht exzellente und elf lesenswerte Artikel sowie acht informative Listen. Klar, manches davon entstand ursprünglich anlässlich des Schreibwettbewerbs, aber auch das fließt nunmal beim WikiCup ein - dem umfassenden Wettbewerb für alle und für alles ;-) (Sq, 23.12.)
Wikipedia:WikiCup/WikiCup 2020 bleibt übrigens nicht lange rot, am 1. Januar 2020 geht es in die nächste Runde - dann auch (wieder) mit dir...?

Kleine Freuden (36): 3000 × Pelé

Auch Dein Beitrag in der Fortsetzungs-Reihe Kleine Freuden ist willkommen! Mehr dazu im Kurierartikel in Ausgabe 11/2015jetzt hier mitmachen!
Copa do Brasil 2019

Am 7. Dezember 2019 verzeichneten wir mit Alberto Gonçalves da Costa den 3000. Artikel zum Thema Fußball in Brasilien, davon schon 70 Fußballspielerinnen. Eine kleine Truppe stürmt voran und schaffte so rund 25 % sämtlicher Brasilienartikel. Meinen Dank und Respekt haben sie. Jetzt fehlen nur noch 10.000 Artikel, der Nachwuchs wächst so schnell nach, einer in blau = zwei neue in Rot. Nun bin ich bekanntlich kein Freund des überflüssigen Datenbankabschreibens, also von dort, wo ich sowieso alles schon mit einem Klick und sogar in Bunt und in Farbe finde, die Sportfreunde sind da für mich eben eine fremde Welt. Aber um rote Links zu Geburts- und Vereinsorten, da kümmere ich mich gerne im Hintergrund, auch wenn es Stubs sind, das ist Geographie, das kenne ich, da arbeitet man eben zusammen. Bisweilen stehen wir bei der Sortierung auf Kriegsfuß, Matronyme und Patronyme bei ellenlangen Namen sind zu unterscheiden, die von Spielern selbst verwendeten Familiennamen sind zu ermitteln und ihnen entweder Vorrang zu geben oder gar den Spielerspitznamen als Lemma durchzusetzen: das ist schon eine kleine Geheimwissenschaft, denn echte biografische Daten fehlen leider fast immer, dafür wird jedes Tor und jeder Vereinswechsel gelistet. Das ist bei dem Thema so. Manchmal freue ich mich über kleine unbeabsichtigte Einblicke in die brasilianische Gesellschaft: so können prominente Sportler in die Politik gehen, weil sie bekannt sind, oder sie werden einfach nur von Parteien ausgenutzt. Pelé dagegen wurde einflussreicher Sportminister, er unterstützte z. B. die Jogos dos Povos Indígenas, die find' ich klasse: Blasrohrschießen, Tauziehen, Baumstammlaufen, Flitzebogen.
Und sonst? Wenn jetzt noch die verursachten Wartungsmeldungen entdeckt und abgearbeitet würden, wäre es eine noch größere Freude. Ein Portal:Brasilien-Bericht. (em, 22.12.)

Die Wikimedia:Woche wird umgekrempelt

Der Anlass für die Einführung des wöchentlichen Newsletters Wikimedia:Woche im Jahr 2011 war die damals geplante Einführung eines Bildfilters, der unliebsame Bilder, wie man es von den US-amerikanischen Social-Media-Plattformen her kennt, einfach verschwinden lassen sollte. Die Vorbereitungen dazu waren dem Großteil der Community schlicht entgangen, weil sie auf anderen Plattformen wie der englischen Wikipedia oder dem Meta-Wiki oder auf Mailinglisten stattfanden, wo nur die wenigsten regelmäßig mitlesen, geschweige denn den englischen Debatten folgen können. Die Woche war ein Auftrag der Autoren an den deutschen Wikimedia-Verein in Berlin, uns zu informieren und uns die Teilhabe und die Mitsprache im internationalen Bereich zu ermöglichen. Deshalb auch der Wochentakt, um Entwicklungen kurzfristig und zentral an die deutschsprachigen Gemeinde weiter zu geben. Die Einstellung der Woche war schon mehrfach erwogen, doch letztlich nach Protesten der Autorinnen und Autoren wieder verworfen worden.

Jetzt wird aber anscheinend alles anders. In der Ausgabe vom 12. Dezember 2019 heißt es, ab Januar 2020 gebe es ein neues Format:

Dann verschicken wir im Zwei-Wochen-Rhythmus aktuelle Nachrichten, Geschichten und Wissenswertes aus dem Verein Wikimedia Deutschland und rund um Wikipedia und Freies Wissen als Newsletter.
Der Fokus des Newsletters liegt weiterhin auf den vielfältigen Themen und Projekten aus dem Verein und den Communitys. Durch das neue E-Mail-Format können diese noch breiter an Interessierte aus der Öffentlichkeit, Vereinsmitglieder, Partnerorganisationen und Presse gestreut werden.
Der neue Newsletter kann hier abonniert werden.…
Wikimedia Deutschland freut sich weiterhin über Themenvorschläge aus der Community, die per E-Mail an news@ – at-Zeichen für E-Mailwikimedia.de geschickt werden können.

Der einstige Slogan international, informativ, in Wikitext stimmt also bald nicht mehr. WMDE informiert nicht mehr in erster Linie über die internationalen Bezüge unserer Arbeit, sondern wandelt die Wikimedia:Woche in einen ganz normalen E-Mail-Newsletter um, wie man es von anderen Organisationen kennt, und wendet sich damit sowohl von dem ursprünglichen Zweck der Woche ab, der darin bestand, der Community zu dienen und Teilhabe an dem unübersichtlichen Gewirr aus Debatten, Streitigkeiten und Ankündigungen zu ermöglichen, als auch von Wikipedia, denn es wird dann nicht mehr möglich sein, die Woche über die eigene Beobachtungsliste zu verfolgen. Sehr schade, aber so ist es.

Ob die ernstliche Bitte, über diese Abkehr von dem Ort, wo die Community mitliest, nämlich Wikipedia, und von ihrem Auftrag, noch einmal nachzudenken, wohl Gehör fände? (A, 12.12.)

Lasst uns reden – Wie könnte ein Universal Code of Conduct aussehen?

Gemeinsam haben wir die Vision einer Welt entworfen, in der jeder einzelne Mensch an der Summe allen Wissens teilhaben kann. Jede einzelne Person, die Teil des Wikimediamovements ist, ist in der einen oder anderen Weise dieser Vision verpflichtet. Der Weg in Richtung dieses Zieles ist nicht ohne Hürden. Während wir hinsichtlich der inhaltlichen Regeln stets höchste Standards angelegt haben, ist es uns immer wieder schwer gefallen, Herausforderungen in Hinblick auf die Einhaltung angemessenen Benehmens zu meistern. Es gab zahlreiche Vorfälle, bei denen Benutzer und Benutzerinnen sich mit einem Missbrauch der Projekte oder Mobbing konfrontiert sahen oder unter insgesamt unangemessenem Benehmen anderer leiden mussten. Aufgrund einer solchen unangenehmen Arbeitsatmosphäre gibt es immer wieder Benutzer und Benutzerinnen, die zeitweise das Editieren auf den Wikimediaprojekten einstellen. So entgeht uns wertvolles Wissen. Einer der Gründe dafür war ein Mangel an Regelungen zu einem angemessenen Benehmen auf vielen unserer Projekte. Ein Universal Code of Conduct (UCoC) soll diese Lücken schließen. Die Idee hinter dem Universal Code of Conduct ist es, die bereits existierenden Regelungen hinsichtlich Benehmens auf unterschiedlichen Projekten anzugleichen und gemeinsam ein Standardset von Regelungen hinsichtlich angemessenen Benehmens zu entwickeln, die für das gesamte Movement bindend sind. Diese werden für alle Projekte, alle Community-Mitglieder und alle Angestellten gleichermaßen anwendbar sein.

Jeder und jede wird gleichermaßen dafür verantwortlich sein, anderen gegenüber ein freundliches Verhalten zu zeigen. Dies wird uns dabei helfen, gemeinsam eine Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der freies Wissen ohne Angst geteilt werden kann. Dies ist ein Projekt in der Planungsphase, das für jedes einzelne Wikimediaprojekt von Bedeutung ist. Es befindet sich noch in einer sehr frühen Phase, aber die Wikimedia Foundation wird bald in einzelnen Sprachversionen von Wikimediaprojekten Konsultationen starten. Das Projekt steht und fällt mit dem Feedback der Communities. Wir möchten deshalb jedes Mitglied der Community ausdrücklich ermutigen, an den Diskussionen teilzunehmen. Es ist uns bewusst, dass es extrem schwierig ist, ein ‚universales‘ Set von Werten zu haben, die all unsere Kulturen und Communities repräsentieren. Es ist aber auf jeden Fall möglich, ein grundlegendes Set von Regelungen zu entwickeln, die sicherstellen, dass wir ein sicherer Ort für alle sind, um zu den Wikimediaprojekten beizutragen. Dies ist deine Chance, die Sprache und den Inhalt des Code of Conducts mit zu beeinflussen und dazu beizutragen, das Movement in Richtung eines mobbingfreien Raumes voranzubringen. Mehr Informationen zum UCoC gibt es hier. Fühle dich bitte frei, an der Diskussion auch in deiner eigenen Sprache teilzunehmen. CSt(WMF) 9.12.

Meinungsbild: Lemmata von Sportstätten

In meinen 13 1/2 Jahren in diesem Projekt habe ich schon viele Meinungsbilder gesehen, gute und weniger gute, schlechte und sauschlechte, aber keines, das so einseitig und manipulativ war wie Wikipedia:Meinungsbilder/Lemmata von Sportstätten. Das fängt schon mit dem ersten Abschnitt zur Situationsbeschreibung an, in der es heißt, das Frankfurter Waldstadion sei ein Beispiel für langjähriges Namenssponsoring. Tatsächlich ist das Waldstadion abgerissen worden, und die heutige Commerzbank-Arena ist ein völlig anderes Stadion, das nur zufällig an derselben Stelle steht. Wir müßten eigentlich zwei unterschiedliche Artikel haben, Wikipedia:Artikel läßt grüßen.

Auch in der Zustandsbeschreibung wird gelogen, daß sich die Balken biegen. Da heißt es zwar richtig, in „anderssprachigen Gebieten ist die „oberste Richtschnur“ jedoch der allgemeine Sprachgebrauch in deutschsprachigen Texten“, aber daß das auf superbekannte Bauwerke eingeschränkt ist, wird verschwiegen. Wir wollen nämlich Weißes Haus statt White House, wir wollen aber Chrysler Building und nicht Chryslergebäude. Warum? Weil solche Eindeutschungen oft der Reiseführersphäre entstammen und somit unerwünschte Begriffsfindungen sind. Dann wird behauptet, daß sich die Lemmata von Sportstätten immer nach dem aktuellen Namen richten.

Als Problembeschreibung wird dann länglich erläutert, daß UEFA und FIFA mit den tatsächlichen Namen oft nicht einverstanden sind und diese nach Gusto umbenennen. Nicht UEFA und FIFA sind das Problem, sondern daß unsere Lemmata nicht den Vorstellungen der FIFA entsprechen. Dann wird Wikipedia:Namenskonventionen#Artikeltitel und Klammerzusatz zum „Grundsatz des allgemeinen Sprachgebrauchs“ gemacht, den wir so nicht haben. Nein, die meisten unserer Lemmata folgen nicht dem allgemeinen Sprachgebrauch, weil diese Regel eben nur allgemein gilt, für ungeregeltes Terrain, etwa Arschbombe statt Paketsprung, aber nicht für Artikel, für die es spezielle Regeln gibt. Das ist ja auch logisch, denn sonst bräuchte es keine speziellen Regeln. Und unsere Lemmata für Bauwerke folgen auch im Ausland nicht grundsätzlich dem allgemeinen Sprachgebrauch, wie der Text glauben macht, sondern eben nur dann, wenn dieses Bauwerk entsprechend bekannt ist. Was man beim Maracanã annehmen kann (Häufigkeitsklasse 17), auch wenn unsere Regeln zum allgemeinen Sprachgebrauch unter den Hinweisen zur Verwendung der Häufigkeitsklassen die Verwendung von [deutschen] Begriffen ausschließt, deren Häufigkeitsklasse 16 oder höher ist, aber der Begriff ist im Deutschen sowohl mit als auch ohne diakritischem Zeichen verbreitet sowie mit und ohne Zusatz „Stadion“, und alle Varianten haben die Häufigkeitsklasse 17, sodaß man hier den Vorrang gegenüber dem offiziellen Namen Estádio Jornalista Mário Filho annehmen kann, weil 4x HK17 in der Summe die Häufiggkeitsklasse 15 erreicht.

Gelogen wird dann wieder zum Westfalenstadion (Häufigkeitsklasse 17), das mitnichten bekannter ist als Signal Iduna Park (Häufigkeitsklasse 16), zumal auch die Schreibung mit Deppenbindestrich immerhin die Häufigkeitsklasse 17 erreicht. [Hier wäre der Platz, um anzumerken, daß Schreibweisen wie Allianz Arena in Eigennamen seit der letzten Neufassung der reformierten Reform der Reform der Rechtschreibreform von 2018 rechtschreibkonform sind: Zusammensetzungen aus Eigennamen und Substantiv zur Benennung von Schulen, Universitäten, Betrieben, Firmen und ähnlichen Institutionen werden so geschrieben, wie sie amtlich festgelegt sind. (Absatz 2 der Vorbemerkungen vor § 40) Wikipedia:Rechtschreibung ist nicht auf dem neuesten Stand.]

Inzwischen sind wir bei der Zählung der Fake News im Meinungsbildtext auf einem Niveau angelangt, das einer Rede von Donald Trump durchaus ebenbürtig ist. Eigentlich sollte dies reichen, daß das Meinungsbild deutlich abgelehnt wird. Doch weit gefehlt.

Richtig manipulativ wird es dann im Abschnitt Vorschlag! Nahezu schamhaft heißt es da, daß die Änderung im Teil „Erweiterung“ bewirkt, daß Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße auf Grünwalder Stadion (Häufigkeitsklasse 16) verschoben wird, eine Abkehr von der Regel der amtlichen Bezeichnung sowie die ersatzweise Verwendung des lokalen oder regionalen Namens. Wir bekennen uns seit jeher zu österreich- und schweizbezogenen Artikeln (und damit entsprechenden Lemmata), aber ausgerechnet bei Sportstätten soll nun die bundesdeutsche Oberherrschaft eingeführt werden? Richtig absurd sind aber die genannten Argumente. Mir ist nicht klar, warum es für Sportstätten ein Vorteil sein soll, die Regeln für deutsch- und anderssprachige Gebiete anzugleichen, wenn 19 Jahre Wikipedia gezeigt haben, daß bei geographischen Namen und Bauwerksnamen genau das nicht sinnvoll ist. Ich wüßte auch nicht, was Pro-Argument Nummer 5 mit dem Sponsorennamen zu tun hat, das Waldstadion ist auch nicht einem einzigen Bauwerk zuzuordnen, nicht einmal das Neckarstadion. Darüberhinaus wird hier der Eindruck erweckt, alles ginge nur um bzw. gegen Werbung in der Wikipedia, dementsprechend aufgeplustert ist der Kontra-Teil: von den acht Pro-Argumenten der Zusatzoption behandeln die ersten sechs genau dasselbe, das siebte bezieht sich gar nicht auf die Maßnahme und das achte stellt die Situation in der englischen Wikipedia dar, ist also völlig irrelevant. Sorgt das Buzzword Werbung dafür, daß die Unterstützer des Meinungsbildes ihren Verstand abstellen und Abstimmende kritiklos mit pro stimmen? Kontraargumente hierzu werden übrigens nur vier genannt, wobei das erste keines ist.

Ich frage mich, wie dieses Meinungsbild eigentlich ausgewertet werden soll, wenn ein großer Teil der Abstimmenden ihre Stimme zur „Erweiterung“ mit einem die Werbung verdammenden Kommentar versehen, wenn es gerade diese Erweiterung ist, die Westfalenstadion durch Signal Iduna Park ersetzt, siehe oben. Während die Zusatzoption, die die Sponsorennamen verhindern soll, nach derzeitigem Abstimmungsstand überwiegend abgelehnt wird. Und ich frage mich, wozu wir eine Unterstützerregel für Meinungsbilder haben, wenn 15 Leute so einen Murks als startfähig absegnen?

Künftiger Name: Fröttmaninger Stadion?

Warum soll für Sportstätten künftig eine Extrawurst gebacken werden? Warum arbeiten wir bei der Benennung von Sportstätten künftig nicht mehr quellenbasiert und wissenschaftlich, sondern, wie bei den Vereinsnamen durch den Meinungsbildinitiator bereits weitgehend durchgesetzt, siehe beispielsweise die epische Diskussion um die Verschiebung der italienischen und englischen Sportvereine, streben eine Lemmavergabe per Bildzeitung an? Denn, das zeigt die frühere Diskussion, es geht nicht um die Verwendung des allgemeinen Sprachgebrauches, sondern, siehe Meinungsbild, um die „geläufigste Bezeichnung“, ganz gleich, wie selten diese verwendet wird.

Noch ist genügend Zeit, den Murks zu verhindern, das Meinungsbild läuft noch bis zum 17. Dezember 2019. MaB 6.12.

Berlinale 2020: Bloggerin gesucht!

Wir laden am Eröffnungswochenende der Berlinale 2020, vom 21.–23. Februar, in den Räumen von Wikimedia Deutschland zum Berlinale-Art+Feminism-Edit-a-thon ein. Das Treffen wurde von Who writes his_tory? initiiert, einem kollaborativen Wikipedia-Schreib-Projekt aus der Schweiz. Es wird inhaltlich und organisatorisch von WomenEdit in Berlin unterstützt.

Anlässlich des Edit-a-thons suchen wir eine Bloggerin!

  • Du schreibst leidenschaftlich gern?
  • Hast vielleicht auch schon (erste) journalistische Erfahrungen oder Erfahrungen als Bloggerin* gesammelt?
  • Du bist eine enthusiastische Cineastin*? Oder guckst einfach gern Filme?
  • Du kommst aus Berlin oder hast Gelegenheit, zu den 70. Internationalen Filmfestspielen Berlin 2020 länger in der Hauptstadt zu verweilen?

Dann schau doch mal auf die Projektseite. Wir möchten den Edit-a-thon und das Begleitprogramm sowie ausgewählte Berlinale-Momente gerne in einem ganz persönlichen Blog festhalten. Der Blog erhält eine Unterseite im Wikipedia-Kurier und wird dort verlinkt. Darin kannst du alles rund um unseren Edit-a-thon oder die Berlinale posten. Im Gegenzug erhältst Du eine Presseakkreditierung für die Filmfestspiele und hast Zugang zu Pressekonferenzen und Screenings. Alle Informationen rund um das Gesuch und wie du dich bewirbst findest Du auf der Projektseite in diesem Abschnitt. Grzm 06.12

Autorenschwund – A Never Ending Story

Bereits seit dem letzten November des vergangenen Jahrzehnts diskutiert die Wikipedia-Community basierend auf Bernd Gross’ Kurier-Beitrag Nichts Neues beim Autorenschwund in der de.Wikipedia über mögliche Maßnahmen gegen diesen Trend auf der Kurierdiskussionsseite. Inzwischen hat die Diskussion über 322 Kilobyte zu verbuchen und lange Zeit konnte die Hoffnung gehegt werden, dass am Ende der Weg frei für Gegenmaßnahmen ist. Doch wenn eine aussichtsreiche Idee kommt, zeigt sich, dass in der Vergangenheit auch schon solche Versuche erfolglos unternommen wurden. Vielleicht war man da einfach nicht konsequent genug …
Dennoch bleibt letztendlich festzuhalten, dass der Autorenschwund wohl eine unaufhaltsame Entwicklung der deutschsprachigen Wikipedia ist. Die einzige Möglichkeit, dem Trend entgegenzuwirken, kann durch eine Umstrukturierung der Wikipedia von innen erfolgen. Doch kann ebenso davon ausgegangen werden, dass eine solche Umstrukturierung aufgrund verschiedener Bedenken in absehbarer Zeit nicht erfolgen wird. Vielleicht hat Maximilian Schönherr ja auch Recht, der die Meinung vertritt, dass Autorenschwund nicht weh tut. Es stimmt, dass dies ein Indiz für eine gewisse Reife ist. So werden junge Wikipedianerinnen und Wikipedianer durchaus von gleichaltrigen Bloggerinnen und Bloggern neidisch gefragt: „Du schreibst wirklich ganze Wikipedia-Artikel?“
Doch sind andererseits gerade bei Themen, die wohl für junge Autorinnen und Autoren von Relevanz sein können, erhebliche Lücken in der Wikipedia vorzufinden. Beispielsweise fehlen etliche Artikel zu diversen Netflix-Serien oder zu prominenten YouTubern, für die es noch nichteinmal allgemeingültige Relevanzkriterien gibt. Letztendlich bleibt festzuhalten, dass Wikipedia vor allem neue, junge Autorinnen und Autoren benötigt. Doch heißt eine Diagnose noch lange nicht, dass sich etwas ändert. Wi 26.01.2020

6 Millionen Artikel auf Englisch

Nebenan feiert die englischsprachige Wikipedia heute ihren sechsmillionsten Artikel. Man hat sich noch nicht darauf geeinigt, welchem Artikel die Ehre gebühren wird, als solcher ausgezeichnet zu werden oder ob es überhaupt eine Auszeichnung geben wird. In Frage kommen mehrere, die ziemlich zeitgleich angelegt worden sind. Man hat sich wohl auf den Artikel Maria Elise Turner Lauder von User:Rosiestep geeinigt, eine Mitgründerin von Wiki Women in Red, nennt aber weitere Kandidaten daneben, die etwa zur gleichen Zeit gespeichert wurden. Ganz egal, wie es ausgeht, der Kurier gratuliert herzlich zur runden Zahl an Beiträgen und freut sich auf den nächsten Meilenstein!

Angesichts des ungebremsten Artikelwachstums hat jedoch das englische Schwesterblatt des Kuriers, der Wikipedia Signpost, im Editorial seiner neuesten Ausgabe auf die anhaltenden Belastungen der Community durch den Missbrauch von Wikipedia durch Werbe- und PR-Firmen hingewiesen. Die Wikimedia Foundation (WMF) sei bisher nicht in der Lage gewesen, dem Einhalt zu gebieten. Das sei kein Vorwurf gegen die WMF, aber die derzeitigen Maßnahmen, um die Enzyklopädie gegen missbräuchliches undeklariertes Paid Editing zu schützen, funktionieren ganz klar nicht. Da die ehrenamtlichen Autoren derzeit von Werbung in Gestalt von Wikipedia-Artikeln überwältigt werden, und da die WMF nicht in der Lage zu sein scheint, dem irgendetwas entgegenzusetzen, wäre der einzige gangbare Weg für die Autoren, fürs erste die Neuanlage von Artikeln über Unternehmen zu untersagen. A, 23./24./27.1.

Lange Seite

Der Wikipedia-Kurier ist eine mittellange Seite.
Der Wikipedia-Kurier ist eine mittellange Seite.

Ich gucke mir ab und zu die Längen von Webseiten an. Es gibt für die diversen Browser Plugins, die die ganze Seite erfassen und als png abspeichern. BILD.de hatte gestern ein Breite/Länge-Verhältnis von 1:19. Der Kurier nimmt im Moment ein Mittelfeld ein; er ist auf einem Normalbildschirm 15 mal so lang wie breit (1:15). Siehe meine etwas zerknitterte 3D-Visualisierung rechts. Die Kurier-Diskussionsseite liegt aktuell bei 1:70. MX, 22.1.

Umbenennung der Wikimedia Foundation nach Wikipedia Foundation

Die WMF möchte sich, und wenn möglich auch alle lokalen Vereine/Organisationen, von Wikimediastiftung zu Wikipediastiftung umbenennen und hat dazu einen großen Auftrag an ein externes Werbebüro vergeben. Bislang gab es dazu wenig Communitybeteiligung, aktuell gibt dazu ein Meinungsbild auf Meta. , 20.1.

Urheberrecht: 128 × 128 Pixel Vorschaubilder

heise online berichtet, dass gemäß eines Diskussionsentwurfs aus dem Bundesjustizministerium hinsichtlich der EU-Urheberrechtsrichtlinie kommerzielle Nutzer wie z. B. Suchmaschinen Vorschaubilder in Zukunft nur noch „mit einer Auflösung von bis zu 128 mal 128 Pixeln“ lizenzfrei zeigen dürfen. Neozoon, 19.1.

Unwort des Jahres 2019

In der Abstimmung zum Unwort des Jahres 2019 im WP-Metabereich hat sich die Mehrheit für den Begriff Geschlechtergerechte Sprache entschieden. Details zu den Platzierungen sind hier einzusehen. Vorschläge für 2020 können auf Unwort des Jahres 2020 eingereicht werden. Pne 17.01.

Von Eulen und Igeln

WikiEule und WikiRiccio
WikiEule und WikiRiccio

Anlässlich der Feier des 19. Wikipedia-Geburtstags am 15. Januar 2020 wagte eine neugierige WikiEule den beschwerlichen Flug nach Trient. Dort wachte sie wohlwollend über den stattfindenden Editathon und natürlich über den Anschnitt der Torte. Anschließend traf die Eule sich mit einem ebenso bevorzugt nachtaktiven WikiRiccio (WikiIgel), dessen Einladung sie bereits im Vorjahr erfreut empfangen hatte. Anfängliche Befürchtungen, sie könnte das Fressverhalten eines großen Verwandten übernommen haben, erwiesen sich zum Glück als unbegründet, und so machten Eule und Igel eine Nacht lang gemeinsam die italienische Stadt unsicher. Ob ihn seine kurzen Beine bis über die Alpen tragen, wusste der WikiRiccio nicht zu sagen, daher ließ er es offen, ob er in absehbarer Zeit der WikiEule auch einen Gegenbesuch abstatten wird; doch auf jeden Fall wollen die beiden in Kontakt bleiben. Xa, 16.01.

Türkischsprachige Wikipedia in der Türkei freigeschaltet

Wie CNN Türk, die türkische Version des Nachrichtensenders CNN am 15. Januar 2020 unter dem Titel Wikipedia erişime açıldı (Übersetzung: Wikipedia ist jetzt verfügbar) berichtete, ist die türkischsprachige Wikipedia seit 10:40 Uhr türkischer Zeit (UTC+3) wieder von der Türkei aus bearbeitbar. Die Freischaltung erfolgte 18 Tage nachdem das türkische Verfassungsgericht die Wikipedia-Sperre in der Türkei für verfassungswidrig erklärt hatte. G. K., 15. Januar 2020

Neue Strategy Liaison für deutsche Sprache

Anfang 2017 begann, mit Auslaufen der alten Strategie, die Feststellung des Bedarfs und die Entwicklung einer neuen Strategie für Wikimedia bis 2030. Jetzt, nachdem viele Einzelpersonen und Arbeitsgruppen Vorschläge erarbeitet haben, die immer wieder durch Feedbackrunden überarbeitet wurden, werde ich euch nächste Woche darum bitten, die finalen Vorschläge für die Strategie Wikimedia 2030 durchzuschauen und zu diskutieren. Meine Rolle in dem Prozess, der bis Juni andauert, wird es sein, eure Rückmeldungen zu sammeln und weiterzugeben. Außerdem bin ich jederzeit für Hinweise und Fragen verfügbar, von „was ist überhaupt eine Strategie“ bis zu „wie wird mich das im Artikelschreiben beeinflussen“. Jedenfalls freue ich mich schon auf euch und wünsche mir eine fruchtbare Diskussion. Weitere Infos wird es hier im Kurier sowie auf Wikipedia:Wikimedia2030 geben. cj (wmf), 13.01.

„neuerdings“, im Jahre 1873

Einen wunderbaren Lapsus enthielt von 2005 bis heute morgen unser Artikel Henry Dunning Macleod. Dessen Ideen wurden demnach „neuerdings von Knies … mit Erfolg bekämpft“ – gemeint ist Geld und Kredit von Karl Knies, 1873/1876. Den Fehler, Zeitangaben auf die Gegenwart zu beziehen, haben offenbar auch die Meyers-Profis gemacht… (eine amüsierte IP)

Funk startet Wikipedia

Aktuell geht es Schlag auf Schlag, was öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Wikipedia angeht. Während bisher das ZDF im Fokus war, geht es dieses Mal um das Streamingportal Funk, das Rundfunkangebot für Jugendliche und junge Erwachsene. Seit dem 23. Dezember 2019 veröffentlicht das Angebot unter dem Kanalnamen Wikipedia verschiedene Clips mit Materialien aus der gleichnamigen Enzyklopädie. Hierin wurden bereits unter anderem Greta Thunberg, der Nahostkonflikt, die Große Koalition und der Treibhauseffekt erklärt. Gemäß Infobeschreibungen stehen die Videos unter CC-Lizenz. Um die Videos nach Commons übertragen zu können, wäre es noch von Vorteil, zu erfahren, unter welcher CC-Lizenz die Videos stehen. Aber das wird sich bestimmt früher oder später klären. Wi, 11.01.

YouTube: ZDF Teil von Wikipedia?

Zwei Tage nachdem der Tagesspiegel verkündete, „‚Terra X‘ wird Wikipedia“,[1] verkündet nun auch YouTube (mit einem kleinen grammatikalischen Fehler), „ZDF ist Teil des deutschen Wikipedia“. Vermutlich handelt es sich hierbei um einen kleinen Fehler im üblichen Infotext „ZDF ist Teil des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Wikipedia“. Aufgrund des zeitlichen Bezugs zu dem Zeitungsartikel ist der Fehler jedoch eine Erwähnung im Kurier Wert. Wi, 05.01.

  1. Die Redaktion von Terra X hat versuchsweise Wetter- und Klima-Erklärvideos unter Creative-Commons-Lizenz (CC BY 4.0) veröffentlicht, die anschließend von Wikipedianern in Artikeln eingebunden wurden.

Ein französischer Endspurt

Wir beobachten in den kommenden Stunden einen Endspurt der besonderen Art. Dem Artikel nach gibt es in Frankreich 35.416 Gemeinden. Ein Team von fleißigen Wikipedianern hat über viele Wochen lang dabei für jede Gemeinde einen Artikel geschrieben. Zur Stunde (am Abend des 5. Januar) fehlen noch ganze 25 6 Gemeinden, also „nur“ noch 0,0706 0,0169 %:

Saint-Broingt-le-BoisSavigny (Haute-Marne)SoyersValleroy (Haute-Marne)Verseilles-le-BasVivey (ermittelt mittels dieser Abfrage)

Wir sollten den Sekt kalt stellen – es wird spannend! ata 05.01. (nach Aufräumen falscher Links etc. nur 6 statt 25. IP)

#100wikidays, die Zweite

Gehört das zu den kleinen Freuden oder doch "nur" ein SmileysymbolVorlage:Smiley/Wartung/;) in die rechte Spalte? Ich habe am Donnerstag gesehen, dass bereits nach einem Drittel des Zeitraums die Hälfte der erfragten Artikel geschrieben wurde! ein lächelnder Smiley  Siehe hier. Und für die, denen so etwas Freude bereitet: es gibt dazu diverse statistische Details. Danke! ein lächelnder Smiley  Iva 04.01

Artikelfeuerwerk zum Jahreswechsel

Später als sonst, aber mit unverändertem Enthusiasmus hat rund um den Beginn des Jahres 2020 der 25. Artikelmarathon stattgefunden. 16 Autoren haben teilgenommen und in 2 × 3 Tagen stolze 238 neu geschriebene Artikel zu unserer Enzyklopädie hinzugefügt. Squasher hatte in der ersten Runde mit 34 Sportlerartikeln vorgelegt. Der Meister des Marathons Fabrice Dux nahm die Herausforderung an und setzte in Runde zwei mit dem Thema Bischöfe und Geistliche noch 3 Artikel obendrauf. Der Titel geht also ein weiteres Mal an Rekordsieger Fabrice. Herzlichen Glückwunsch! Squasher behauptet Platz 2 und Goldmull legt mit 21 Artikeln einen gelungenen Start in das Filmjahr 2020 hin: Das bringt ihr Platz 3. Glückwunsch auch an die beiden und an alle Teilnehmer auf den weiteren Plätzen. Vielen Dank für euren Beitrag und allen Autoren frohes Schaffen im neuen Jahr. HvW 04.01.

Abstimmung zum Unwort des Jahres 2019

Traditionell zu Neujahr hat die Abstimmung zum Wikipedia-internen Unwort des Jahres 2019 begonnen. Gewählt werden zum mittlerweile achten Mal Begriffe, die im Jahr 2019 innerhalb des Metabereiches der deutschsprachigen Wikipedia besonders negativ aufgefallen sind. Die Abstimmung über die Vorschläge läuft vom 1. bis zum 14. Januar 2020. IP (1.1.)

Die Letzten und die Ersten

Während die Menschen auf den Straßen zu Silvester kurz vor Mitternacht die Böller- und Raketenbatterien in Stellung bringen und den Sekt auffüllen, sitzen einige Wikipedianer daran, ihr eigenes Feuerwerk abzuschießen – und damit vielleicht den letzten Artikel des auslaufenden oder den ersten Artikel des neuen Jahres (bzw. diesmal des Jahrzehnts) abzuspeichern; erst danach darf der Sekt kommen. Auch dieses Jahr haben wir natürlich ein paar Artikelchen, die das alte Jahr(zehnt) verabschieden und das neue begrüßen:

Der letzte Artikel für 2019 war der zu Paula T. Hammond von Drahreg01 im Rahmen seines Projekts zu den Mitgliedern der American Academy of Arts and Sciences. Er wurde um 23:59 Uhr abgespeichert. Um 0:00 Uhr am 1. Januar folgten gleich mehrere Neuanlagen: Benjamin Z. Kedar von Armin P., Georg Käppler von PaulT, die Rosensorte Hilda Murrell von Geolina163 (deklariert als „hoffentlich...die letzte Rose für 2019“), Locomotion No. 1 von Wikiolo und Jost Bernhard Häfliger von Freigut. Euch allen ein Dankeschön für den Start in das neue Jahrzehnt, wir lesen uns … AR (1.1)

OscArtikelMarathon 2020

Die Oscars stehen an, Zeit mal wieder einige Artikel abzuarbeiten und die Ewige Tabelle zu erklimmen. Wie bereits in den letzten Jahren könnten einige Jahrgänge beim diesjährigen Wettbewerb vollständig abgearbeitet werden, siehe Übersichtsseite. Der Marathon ist dieses Mal relativ kurz, er geht von 1. Januar bis zur Oscarverleihung am 9. Februar. Senechthon (31.12.)

Städtemarathon → Wintermarathon 2020

Vom 6. Januar bis zum 2. Februar 2020 läuft der zweite Wikipedia:Städtemarathon als Wintermarathon 2020. Es geht darum, viele neue Artikel zu einer oder mehreren Städten, Kleinstädten oder Dörfern zu schreiben. Man kann zum Beispiel über Denkmäler, Gebäude, Kirchen, Sport oder Straßen Texte verfassen. Aber es muss immer zugeordnet werden, um welche Stadt, Kleinstadt oder welches Dorf es sich handelt. Die genauen Regeln stehen auf der Hauptseite des Städtemarathons. Wer Lust hat, kann sich als Einzelkämpfer oder Team anmelden. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich viele von euch am Städtemarathon beteiligen. कार 31.12.

Dankeskampagne startet Neujahr

Ab dem 1. Januar 2020 bedankt sich Wikimedia Deutschland bei allen Spenderinnen und Spendern für das (vorzeitige) Erreichen des Spendenziels 2019. Lesende werden im Dankestext zudem aufgerufen sich als Fördermitglied zu engagieren oder in der Wikipedia mitzuarbeiten. Wie immer wird das Banner nur nicht eingeloggten Lesenden angezeigt. Informationen zur Kampagne zur Gewinnung neuer Freiwilliger findet ihr im Portal Neue Ehrenamtliche. Guten Rutsch wünscht TM, 30.12.2019

Was noch blieb vom alten Jahr ...

... und was noch fehlt fürs neue Jahr. Drei Tage sind noch Zeit, um noch ein paar liegengebliebene Themen abzuhandeln, die Artikelbilanz zu verbessern und Lücken zu füllen. Der Artikelmarathon bietet Gelegenheit, ein paar kurze, knackige Artikel zu schreiben. Bis zum ersten Mitternachtsböller läuft die Silvesterrunde. Und wer das neue Jahr mit Einsatz starten will und den guten Vorsätzen für 2020 Nachdruck verleihen will, der kann mit dem ersten Mitternachtsböller anfangen und die Neujahrsrunde bestreiten. Ob so oder so, allen Artikelschreibern und -verbesserern der Wikipedia einen guten Übergang und alles Gute fürs Neue Jahr. HvW, 28.12.

OWL - Bild des Jahres 2019

Jede Woche veröffentlicht das Portal:Ostwestfalen-Lippe ein Bild der Woche. Regionales steht dabei im Vordergrund. Viele Fotografen beteiligen sich beziehungsweise werden ausgesucht, um mit ihrem Bild die Region zu illustrieren. Welches ist nun das gelungenste Bild des Jahres 2019, das im Portal:Ostwestfalen-Lippe veröffentlicht worden ist? Dazu haben wir den Foto-Jahreswettbewerb ausgerufen, der dieses Jahr zum sechsten mal stattfindet. Ihr könnt mitwählen und vom 28. Dezember 2019 bis zum 12. Januar 2020 Eure Stimmen mit abgeben. Ae, 28.12.

Wikipedia (nicht) beim 36C3

Heute war Start des 36C3. Wikipedia war vertreten an einem Wikimedia-Tisch (Bild). Themenschwerpunkte: Wikidata und die Suche nach einem/einer Kulturagent/in. Etwas weiter weg standen ein paar Wikimedia-Sitzkisten und Wikidata-/Wikipedia-Liegestühle herum. Standbetreuer schien es nicht zu geben. Außer dem Wikipedia-Ball war kein thematischer Bezug zu uns zu erkennen. Wahrscheinlich saßen da irgendwo ein paar Aktive an einem der Tische rum, waren aber auch für den interessierten Besucher nicht erkennbar. Fand ich irgendwie mager. MN, 27.12.

Wikipedia-Sperre in der Türkei verfassungswidrig

Wie Spiegel Online heute berichtet, hat das Verfassungsgericht der Republik Türkei einer Klage der Wikimedia Foundation stattgegeben und die seit April 2017 bestehende Sperre, aufgrund derer Wikipedia in der Türkei nicht abrufbar ist, für verfassungswidrig erklärt. (Aspiriniks, 26.12.)

Winterurlaub Team Ideenförderung

Weihnachtsferien
Weihnachtsferien

Das Team Ideenförderung bei Wikimedia Deutschland bedankt sich auch nach diesem recht außergewöhnlichen Jahr wieder ganz herzlich bei der Community für das Engagement in den Wikimedia-Projekten und für die Zusammenarbeit. Das Team wünscht erholsame Feiertage sowie einen guten Start ins neue Jahr und freut sich darauf, die Community auch 2021 bei ihrem Einsatz für Freies Wissen zu unterstützen.

Zwischen dem 21. Dezember 2020 und dem 4. Januar 2021 ist das Team Ideenförderung nur eingeschränkt erreichbar.

Nicolas Rück, 19.12.

Die englischsprachige Community hat einen, die französischsprachige ebenso, genauso wie die Niederländer. Nur die deutschsprachige Wikipedia hinkte bei modernen Chat-Technologien hinterher. Aber jetzt nicht mehr! Der inoffizielle Discord-Server für die deutschsprachige Community ist jetzt für alle Wikipedianer geöffnet. Sowohl Textkanäle als auch Sprachkonferenzen werden unterstützt. Und im Gegensatz zum IRC kann man auch nachlesen, was in der Abwesenheit passiert ist. Mehr Informationen und den Einladungslink gibt es im WikiProjekt. 15.12.

AdminCon 2020

Liebe Admins, Ex-Admins, Bald-Admins und alle anderen an den Adminfunktionen Interessierte, es gibt noch freie Plätze für die nächste AdminCon vom 21. bis 23. Februar 2020 in Dortmund-Hörde. Wir freuen uns auf eure Teilnahme, eure Themenangebote und -wünsche. (Für die Orga: Al, 14.12.)

Umfrage zur Website der Deutschen Digitalen Bibliothek

Die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) bittet um Beteiligung an einer Umfrage zur Verbesserung ihrer Website. Da der Zugriff auf digitalisierte Inhalte aus Bibliotheken, Museen und Archiven auch für viele recherchierende Wikipedia-Autorinnen und -Autoren bedeutsam ist, dürften unsere Erfahrungen und Meinungen zur Güte der dortigen Suchfunktion, die Erwartungen an ein virtuelles Kulturportal, insbesondere an die Angaben zu Lizenzen und zur Weiterverwendbarkeit der nachgewiesenen Inhalte und vielem mehr ganz sicherlich von Interesse sein. (A, 14.12.)

Asiatischer Monat 2019 beendet … und ein Abtritt

Eine Woche länger lief der WAM 2019, weil im Iran für eine Woche das Internet gesperrt war. Laut Statistik war die deutschsprachige Wikipedia in ihrer Beteiligung wieder ganz vorne mit dabei. 57 Autoren reichten Artikel ein, nur die englischsprachige Wikipedia konnte mit 73 Usern mehr aufweisen, liegt aber nur auf Platz 7 der Artikelzahl. Die deWP steht auf Platz 3 mit 570 Artikeln. Dazu kommen zahlreiche Artikel, die die de-Autoren daneben erstellten, die aber zum Beispiel wegen der geforderten Größe die Wettbewerbskriterien nicht erreichten. Quantitativer Champion ist die Wikipedia in Punjabi (Shahmukhi) mit 1519 Artikeln von nur VIER Autoren (!). In der Tamil-Wikipedia verfassten 16 Autoren 713 Artikel. Insgesamt nahmen weltweit 726 Autoren teil und reichten 9780 Artikel ein. In dieser fünften Runde des WAM konnte ich, mit 51 Artikeln, erneut den Titel des WAM-Botschafters der deWP verteidigen. Ich merke allerdings, dass das echte Leben immer mehr Zeit für die Wikipedia einnimmt, was es mir schon in der Organisation des Wettbewerbs schwer machte, die Mindestarbeit zu leisten. Nun steht neben dem familiären Einfluss auch eine berufliche Änderung bei mir an. Die Freiheit, in Leerzeiten mal in die Wikipedia zu gehen, wird wegfallen, weswegen es 2020 definitiv einen neuen Botschafter der deWP geben wird. Ich werde meinen Beitrag leisten, aber bei den Artikeln nicht mehr in dem Maße.

Zwischenzeitlich versuche ich die Diskussion in der WAM-Orga wieder anzustoßen, den Wettbewerb zu modifizieren. Statt allein die Neuanlage von Artikeln, wünschen sich gerade hier in der deWP viele Autoren, dass Aktualisierungen, Erweiterungen und Überarbeitungen von Artikeln ebenfalls in die Wertung miteinfließen. Auch sollte es sich ändern, dass ein Artikel mit 300 Wörtern genauso viel zählt, wie ein Epos mit 5000 Wörtern. Während kleine Sprachversionen sicher reichlich neue Artikel brauchen, müssen wir in der deWP unseren Fokus mehr auf die Qualität richten. Ich freue mich jedenfalls so oder so auf den WAM 2020. Man sieht sich! JPF, 08.12.

Ich hab es auch zu spät bemerkt …

Seit November gibt es eine Neuauflage von Wiki Science Competition. Ein Fotowettbewerb für wissenschaftlich wertvolle Fotos. Bisher ist die Beteiligung ziemlich gering. Fotos aus der deutschsprachigen Community fand ich bisher nicht. 2017 war es noch anders. Der Wettbewerb startete im November. Wer also damals Fotos hochgeladen hat, kann diese noch nominieren. Nf., 08.12.

Massiver Sockenpuppenmissbrauch durch Admin in der enWP

In der englischsprachigen Wikipedia fanden gerade Wahlen für das Arbitration Committee, dem Äquivalent unseres Schiedsgerichts statt. Die Wahlen sind geheim, aber abgegebene Stimmen werden danach von Stewards, deren Haupt-Wiki nicht die enWP ist, routinemäßig einem sog. „Scrutineering“-Prozess unterzogen. Dabei werden Stimmen z.B. auf Stimmberechtigung und Doppelstimmabgaben geprüft. Zusätzlich haben die Stewards aber auch Zugang zu den IP-Adressen der Abstimmenden aus der Abstimmungssoftware SecurePoll sowie zu der Checkuser-Funktion in der enWP, um Sockenpuppenmissbrauch bei den Wahlen aufzudecken.

Diesmal ist ihnen dabei ein großer Fisch ins Netz gegangen. So hat ein Admin, dessen Hauptaccount über 200.000 Bearbeitungen aufweist, mit mindestens sieben Sockenpuppen bei der Wahl abgestimmt. Auch die Socken haben teilweise fünfstellige Bearbeitungszahlen und sind schon vor über 10 Jahren angelegt worden. Jetzt ist das Adminrecht auf der enWP und Commons weg, sowie Hauptkonto und alle Socken gesperrt. Auf die naheliegende Frage nach dem Warum schreibt der Sockenspieler nur „... I broke the rules just for self-amusement and got caught. There's really no more to it than that. I'm sorry that I caused this trouble.“ War es das wirklich wert? 8.12.

Technische Wünsche: Erweiterung der Einzelnachweise jetzt testen

Ein Technischer Wunsch war es, Einzelnachweise so zu erweitern, dass bei verschiedenen Stellen aus demselben Werk nicht immer das gesamte Werk angegeben werden muss. Diese Funktion kann nun auf dem Beta-Cluster ausprobiert werden. Durch die Funktion wird man beim Lesen auch besser erkennen können, welche Belege aus derselben Quelle stammen. Es ist geplant, dass diese Funktion Anfang 2020 dann auch hier in der Wikipedia genutzt werden kann (optional). Weitere Infos zu der Funktion finden sich auf unserer Projektseite.
-- Für das Technische Wünsche Team: MK (WMDE), 5.12.

Warten für das Christkind

Der 47. Wartungsbausteinwettbewerb ist zuende. Herzlichen Glückwunsch an Gripweed und Josy, die diesmal als Duo ihre Siegesliste ausgebaut haben. Neben Goldmull, Toni und noch jemand auf Platz 2 ist besonders Emeritus auf Platz 3 herauszuheben, der alleine mit den Teams mithalten konnte und zum zweiten Mal in Folge die Einzelkämpferwertung gewann. Darüber hinaus gab es wieder viele großartige Beiträge, zum Beispiel von mw, der bei der ersten Teilnahme gleich Dritter der Einzelwertung wurde und von Snookerado, dem Meister der langen Artikel – bereits zum vierten Mal in Folge. Ein großes Dankeschön an alle, die zusammen 749 Artikeln zu einem besseren Dasein verholfen haben.

Es soll nicht ganz uneigennützig gewesen sein, Gutes kommt zu dem, der Warten kann. Das Christkind (oder wer auch immer verflixt nochmal dahintersteckt) verteilt zu Weihnachten eine große Auswahl an Preisen, die sich die erfolgreichen Teilnehmer jetzt aussuchen können. Vielen Dank an Toni, der dafür Preisspenden von mehreren Verlagen einholen konnte.

Wer Interesse hat und wem der Winter zu lang ist: so um den Februar herum gibt es die nächste 15-Tages-Runde. Einfach die WBW-Seite beobachten oder in die Benachrichtigungsliste eintragen. HvW 05.12

„Knowledge-Equity-Adventskalender“ drüben auf Meta

Seit 2017 ist der etwas sperrige Begriff „Knowledge Equity“ Teil der sogenannten Strategischen Ausrichtung des Wikimedia-Netzwerks. Am ehesten ist der Begriff noch mit „Wissensgerechtigkeit“ (oder „Chancengleichheit auf Wissen“) zu übersetzen und soll verdeutlichen, dass sich Wikimedia insbesondere für die Menschen und deren Wissen einsetzen möchte, die (bisher) durch Machtstrukturen und Privilegien vom Zugang und Bearbeiten Freien Wissens ausgeschlossen sind.

Aber was heißt das konkret? Das kann je nach Kontext sehr unterschiedlich sein. Um die Vielseitigkeit und Vielschichtigkeit dieses Begriffs deutlich zu machen, gibt es seit heute (1.12.) bis zum 24. Dezember drüben auf Meta einen Adventskalender, in dem jeden Tag eine Geschichte erzählt wird, wie sich schon heute Wikimedianerinnen und Wikimedianer für „Wissensgerechtigkeit“ in ihrem Kontext einsetzen. Die erste Geschichte handelt von Bojan, der Wikimedia als Werkzeug nutzt, um sich für mehr LGBT-Rechte im homophoben, konservativen Serbien einzusetzen. Weitere beeindruckende Geschichten folgen! ck (wmde), 1.12.

Wintersport-Saisonwettbewerb

Seit heute läuft zum dritten Mal der Saisonwettbewerb Wintersport des gleichnamigen Portals, der hier zu finden ist. Er dauert wie in den letzten Jahren vier Monate bis zum 31. März 2020. Gewinnen kann man unter anderem Büchergutscheine und Wikipedia-Allwetterausrüstung. S., 01.12.