„Mecklenburgische Seenplatte“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|beschreibt das Seengebiet in Mecklenburg-Vorpommern. Zum Landkreis siehe [[Landkreis Mecklenburgische Seenplatte]].}}
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{{Infobox Naturraum in Deutschland
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|BILDBESCHREIBUNG1= Östlicher Teil der mecklenburgischen Seenplatte ([[Feldberger Seenlandschaft]]) nach Sonnenuntergang aus ca. 8 km Höhe
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[[Datei:Mecklenburger-seen.jpg|miniatur|Östlichster Teil der mecklenburgischen Seenplatte ([[Feldberger Seenlandschaft]]) nach Sonnenuntergang aus ca. 8 km Höhe]]
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[[Datei:Müritz Röbel 1.jpg|miniatur|Die [[Müritz]] im Herzen der mecklenburgischen Seenplatte. Blick von der [[Marienkirche (Röbel)|Marienkirche]] auf den Hafen von [[Röbel/Müritz|Röbel]] an der Müritz.]]
[[Datei:Müritz Röbel 1.jpg|miniatur|Die [[Müritz]] im Herzen der mecklenburgischen Seenplatte. Blick von der [[Marienkirche (Röbel)|Marienkirche]] auf den Hafen von [[Röbel/Müritz|Röbel]] an der Müritz.]]
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In der Mecklenburgischen Seenplatte finden sich verschiedene [[Naturpark]]s und bekannte Seen mit einmaliger [[Pflanzenwelt|Flora]] und [[Fauna]], wie die [[Müritz]], der [[Plauer See]], der [[Fleesensee]], der [[Schmaler Luzin|Schmale Luzin]], der [[Kölpinsee (Mecklenburg)|Kölpinsee]] und der [[Tollensesee]].
In der Mecklenburgischen Seenplatte finden sich verschiedene [[Naturpark]]s und bekannte Seen mit einmaliger [[Pflanzenwelt|Flora]] und [[Fauna]], wie die [[Müritz]], der [[Plauer See]], der [[Fleesensee]], der [[Schmaler Luzin|Schmale Luzin]], der [[Kölpinsee (Mecklenburg)|Kölpinsee]] und der [[Tollensesee]].


Wichtige Orte im Seengebiet sind [[Neubrandenburg]], [[Neustrelitz]], [[Waren (Müritz)]], [[Röbel/Müritz|Röbel]], [[Teterow]], [[Malchow (Mecklenburg)|Malchow]], [[Mirow]], [[Plau am See]], [[Fürstenberg/Havel]] und [[Lychen]]. Der Tourismusverband und Reiseführer bezeichnen das Seengebiet auch als „''Land der Tausend Seen''“.<ref>[http://www.mecklenburgische-seenplatte.de/ Webseite Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte] ''Urlaub im Land der Tausend Seen'', abgerufen am 14. Januar 2014</ref>
Wichtige Orte im Seengebiet sind [[Neubrandenburg]], [[Neustrelitz]], [[Waren (Müritz)]], [[Röbel/Müritz|Röbel]], [[Teterow]], [[Malchow (Mecklenburg)|Malchow]], [[Mirow]], [[Plau am See]], [[Fürstenberg/Havel]] und [[Lychen]].


== Lage ==
== Geografie ==
Die Mecklenburgische Seenplatte liegt im zentralen und südlichen Teil des Landes [[Mecklenburg-Vorpommern]] im Landesteil [[Mecklenburg]]. Im Südosten geht das Seengebiet über die Landesgrenze zu [[Brandenburg]] hinaus. Deswegen wird manchmal auch die Bezeichnung '''Mecklenburgisch-Brandenburgische Seenplatte''' verwendet. Im Nordwesten liegen kleine Teile in [[Schleswig-Holstein]].
Die Mecklenburgische Seenplatte liegt im zentralen und südlichen Teil des Landes [[Mecklenburg-Vorpommern]] im Landesteil [[Mecklenburg]]. Im Süden geht das Seengebiet über die Landesgrenze zu [[Brandenburg]] hinaus. Deswegen wird manchmal auch die Bezeichnung '''Mecklenburgisch-Brandenburgische Seenplatte''' verwendet.


Die Seenplatte geht zurück auf ein riesiges [[Kaltzeit|glaziales]] Gebiet und ist im Verlauf der [[Weichsel-Kaltzeit]] vor etwa 11.500 Jahren in den [[Urstromtal|Urstromtälern]] und [[Sander]]n des Pommerschen Stadiums entstanden.<ref>Börner, ''Mecklenburgische Seenplatte'', Wiebelsheim 2013, S. 3ff.</ref> Die Hauptendmoräne des Pommerschen Stadiums der Weichselvereisung, der Höhenzug der sich von Eberswalde-Chorin über [[Feldberger Seenlandschaft|Feldberg]], die [[Mecklenburgische Schweiz]] bis hin zur [[Kühlung (Höhenzug)|Kühlung]] bei [[Kühlungsborn]] erstreckt, begrenzt die Seenplatte nach Norden.
Auf der Seenplatte liegen, von Nordwest nach Südost, die (z. T. ehemaligen) Kreisstädte [[Ratzeburg]] (Schleswig-Holstein), [[Grevesmühlen]], [[Gadebisch]], [[Schwerin]], [[Sternberg]], [[Lübz]] (in südlicher Randlage), [[Waren (Müritz)|Waren]], [[Röbel/Müritz|Röbel]], [[Neustrelitz]] (alle Mecklenburg-Vorpommern), [[Templin]] und, am äußersten Südostrand, [[Eberswalde]] (Letztgenannte in Brandenburg).<ref name="HNGD" />


Ebenfalls seenreich ist das [[Rückland der Mecklenburgischen Seenplatte]] mit (wieder von Nordwest nach Südost) [[Bützow]], [[Güstrow]], [[Teterow]], [[Malchin]], [[Altentreptow]], [[Neubrandenburg]] sowie auf Brandenburger Seite [[Strasburg (Uckermark)|Strasburg]], [[Pasewalk]] (Nordrand), [[Prenzlau]] und [[Angermünde]], das sich nach Nordosten anschließt. Dieses ist jedoch nicht Teil der Seenplatte und bildet eine eigene Großregion 3. Ordnung.<ref name="HNGD" />

== Entstehung ==
Die Seenplatte ist Teil des [[Nördlicher Landrücken|Nördlichen Landrückens]]. Sie geht zurück auf ein riesiges [[Kaltzeit|glaziales]] Gebiet und ist im Verlauf der [[Weichsel-Kaltzeit]] vor etwa 11.500 Jahren in den [[Urstromtal|Urstromtälern]] und [[Sander]]n des Pommerschen Stadiums entstanden.<ref>Börner, ''Mecklenburgische Seenplatte'', Wiebelsheim 2013, S. 3ff.</ref> Die Hauptendmoräne des Pommerschen Stadiums der Weichselvereisung, der Höhenzug der sich von Eberswalde-Chorin über [[Feldberger Seenlandschaft|Feldberg]], die [[Mecklenburgische Schweiz]] bis hin zur [[Kühlung (Höhenzug)|Kühlung]] bei [[Kühlungsborn]] erstreckt, begrenzt die Seenplatte nach Norden.

== Naturräumliche Gliederung ==
Im [[Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands]] wurde Anfang der 1960er Jahre die Haupteinheitengruppe der Mecklenburgischen Seenplatte in insgesamt zehn Haupteinheiten (dreistellig) unterteilt, von denen drei noch einmal zusammengefasst wurden. Im Gebiet des Landes Mecklenburg-Vorpommern wurden auf Basis dieser Gliederung Mitte der 1990er Jahre noch feinere Einheiten ausgewiesen. Diese Gliederung endet jedoch an der Landesgrenze. Da die Zahlenhierarchie des MV-internen Systems eine andere ist, werden jenen Zahlen nachfolgend die Buchstaben „MV“ vorangestellt. Alle Angaben in Klammern entstammen dieser Gliederung, alle ungeklammerten dem Handbuch.

Folgende Haupteinheiten<ref name="HNGD" /> und, in MV, zusätzlich sogenannte ''Landschaftseinheiten'' sind ausgewiesen {{GeoQuelle|DE-MV|UK}}<ref name="Naturräume MV" />
*''(zu 70, 72–75 Nord(ost)deutsche Seenplatte)''
** 75 '''Mecklenburgische Seenplatte''' – 6014,4 km² („Höhenrücken und Mecklenburgische Seenplatte“ – MV4; 5507,01 km² in MV)
*** 750 [[Westmecklenburgisches Seenhügelland]] – 1030,8 km², zu etwa einem Fünftel in SH
**** [[Schaalseebecken]] (MV400; 104,17 km² in MV – größtenteils in SH)
**** [[Westmecklenburgisches Hügelland mit Stepenitz und Radegast]] (MV401; 1065,86 km² in MV – zum Teil in SH)
*** 751 [[Schweriner See-Gebiet]] – 456,0 km² (MV402; 579,37 km²)
*** 752 [[Sternberg-Krakower Seen- und Sandergebiet]] – 1004,4 km²
**** [[Sternberger Seengebiet]] (MV403; 599,54 km²)
**** [[Krakower Seen- und Sandergebiet]] (MV411; 375,63 km²)
*** 753 [[Oberes Warnow-Elde-Gebiet]] – 518,5 km² (MV410; 532,27 km²)
*** 754 [[Mecklenburgisches Großseenland]] – 1237,6 km² („Großseenland mit Müritz-, Kölpin- und Fleesensee“ – MV412; 1305,07 km²)
*** 755 [[Neustrelitzer Kleinseenland]] – 1771,1 km², zur Hälfte in BB (MV420=MV42; 945,10 km² in MV)
*** 756–758 [[Schorfheide mit Templiner und Britzer Platte]] – 666,4 km² – ganz in BB
**** 756 [[Templiner Platte]]
**** 757 [[Schorfheide]]
**** 758 [[Britzer Platte]]
*** 759 [[Eberswalder Tal]] – 276,0 km² – ganz in BB

Insgesamt liegen die dreistelligen MV-Landschaftseinheiten innerhalb der dreistelligen Haupteinheiten nach Handbuch, gruppieren sich jedoch z. T. auf abweichende Weise zu sogenannten ''Großlandschaften'' (zweistellig), die, auf MV bezogen, eine ''Landschaftszone'' (einstellig) einnehmen, die hier weitgehend der zweistelligen Haupteinheitengruppe nach Handbuch entspricht. Nicht aufgeführt ist hier die Einteilung in vierstellige ''Naturräume''.

Nachfolgend noch einmal die MV-interne Gliederung für sich:{{GeoQuelle|DE-MV|UK}}<ref name="Naturräume MV" />
* MV4 „Höhenrücken und Mecklenburgische Seenplatte“ – 5507,01 km² in MV
** MV40 „Westmecklenburgische Seenlandschaft“ – 2348,94 km² in MV
*** MV400 [[Schaalseebecken]] – 104,17 km² in MV
*** MV401 [[Westmecklenburgisches Hügelland mit Stepenitz und Radegast]] – 1065,86 km² in MV
*** MV402 [[Schweriner See-Gebiet]] – 579,37 km²
*** MV403 [[Sternberger Seengebiet]] – 599,54 km²
** MV41 „Mecklenburger Großseenlandschaft“ – 2212,97 km² in MV
*** MV410 [[Oberes Warnow-Elde-Gebiet]] – 532,27 km²
*** MV411 [[Krakower Seen- und Sandergebiet]] 375,63 km²
*** MV412 „Großseenland mit Müritz-, Kölpin- und Fleesensee“ ≈ [[Mecklenburgisches Großseenland]] – 1305,07 km²
** MV42 „Neustrelitzer Kleinseenland“ – 945,10 km² in MV

== ? ==
{{Überarbeiten|grund=Sieht sehr nach TF aus und listet assoziativ Naturparks neben Seen und tatsächlichen Naturräumen, wobei einiges gar nicht auf der Seenplatte liegt; ''>>Der Tourismusverband und Reiseführer bezeichnen das Seengebiet auch als „''Land der Tausend Seen''“.<<'' - Aua ... --[[Benutzer:Elop|Elop]] 16:49, 2. Mai 2014 (CEST)|2=Dieser Abschnitt}}
Die Seenplatte lässt sich grob wie folgt unterteilen:
Die Seenplatte lässt sich grob wie folgt unterteilen:
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Auf Brandenburger Gebiet setzt sich die Seenlandschaft weiter in die [[Uckermark]] und die [[Ruppiner Schweiz]] fort.
Auf Brandenburger Gebiet setzt sich die Seenlandschaft weiter in die [[Uckermark]] und die [[Ruppiner Schweiz]] fort.

Der Tourismusverband und Reiseführer bezeichnen das Seengebiet auch als „''Land der Tausend Seen''“.<ref>[http://www.mecklenburgische-seenplatte.de/ Webseite Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte] ''Urlaub im Land der Tausend Seen'', abgerufen am 14. Januar 2014</ref>


== Besiedlungsgeschichte ==
== Besiedlungsgeschichte ==
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Seit dem 12. Jahrhundert nahm der Einfluss [[Deutsche Ostsiedlung|deutscher Siedler]] in der Region zu. Im 12.–14. Jahrhundert setzte eine rege Bautätigkeit in Dörfern und Städten ein und die Feldsteine wurden massenhaft als Baumaterial verwendet. Die im Mittelalter aus Feldsteinen gebauten Feldsteinkirchen finden sich heute noch in vielen Dörfern der Region.<ref>Börner, ''Mecklenburgische Seenplatte'', Wiebelsheim 2013, S. 29.</ref>
Seit dem 12. Jahrhundert nahm der Einfluss [[Deutsche Ostsiedlung|deutscher Siedler]] in der Region zu. Im 12.–14. Jahrhundert setzte eine rege Bautätigkeit in Dörfern und Städten ein und die Feldsteine wurden massenhaft als Baumaterial verwendet. Die im Mittelalter aus Feldsteinen gebauten Feldsteinkirchen finden sich heute noch in vielen Dörfern der Region.<ref>Börner, ''Mecklenburgische Seenplatte'', Wiebelsheim 2013, S. 29.</ref>


== Naturräume ==
== Natur- und Nationalparks ==
Ausgewiesene Naturräume sind der [[Nationalpark Müritz]], sowie die Naturparks [[Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide|Nossentiner/Schwinzer Heide]], [[Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See|Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See]] und [[Naturpark Feldberger Seenlandschaft|Feldberger Seenlandschaft]].
Auf der Mecklenburgischen Seenplatte liegen, von Nordwest nach Südost, die Naturparks [[Naturpark Lauenburgische Seen|Lauenburgische Seen]] (ohne Süden und äußersten Nordwesten; SH) im äußersten Nordwesten, [[Naturpark Sternberger Seenland|Sternberger Seenland]] und [[Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide|Nossentiner/Schwinzer Heide]] im Zentrum sowie [[Naturpark Stechlin-Ruppiner Land|Stechlin-Ruppiner Land]] (zur Hälfte; ohne Süden und Nordwestausläufer), [[Naturpark Feldberger Seenlandschaft|Feldberger Seenlandschaft]] (Südwesthälfte) und [[Naturpark Uckermärkische Seen]] (knapp zur Hälfte, ohne Nordosten und äußersten Süden; BB). Im äußersten Südosten liegen auch minimale Anteile des Nordens des [[Naturpark Barnim|Naturparks Barnim]] auf der Platte. Zwischen den zentralen und den südöstlichen Naturparks liegt der Hauptteil des [[Nationalpark Müritz|Nationalpark Müritz]]], der noch einen räumlich getrennten Ostteil hat, der fast komplett vom Naturpark Feldberger Seenlandschaft eingeschlossen ist.

Nicht auf der Seenplatte, sondern, von minimalen Randanteilen abgesehen, im [[Rückland der Mecklenburgischen Seenplatte|Rückland]] liegt der [[Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See]]. {{GeoQuelle|DE|BFN-Karten}}


== Literatur ==
== Literatur ==
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references>
<references />
<ref name="HNGD">[[Emil Meynen]], [[Josef Schmithüsen]] et al: ''[[Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands]].'' Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960).</ref>
<ref name="Naturräume MV">[https://www.umweltkarten.mv-regierung.de/meta/g_land_f.pdf PDF] (29 kB) zur ''Naturräumlichen Gliederung von Mecklenburg-Vorpommern im Maßstab 1 : 250.000'' – Gutachten im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft und Naturschutz, 1996</ref>
</references />


[[Kategorie:Region in Mecklenburg-Vorpommern]]
[[Kategorie:Region in Mecklenburg-Vorpommern]]

Version vom 2. Mai 2014, 17:07 Uhr

Östlichster Teil der mecklenburgischen Seenplatte (Feldberger Seenlandschaft) nach Sonnenuntergang aus ca. 8 km Höhe
Die Müritz im Herzen der mecklenburgischen Seenplatte. Blick von der Marienkirche auf den Hafen von Röbel an der Müritz.
Sonnenuntergang an der Müritz

Die Mecklenburgische Seenplatte, Mecklenburger Seenplatte bzw. das Mecklenburger Seenland ist ein Seengebiet im Nordosten Deutschlands. Neben der Masurischen Seenplatte und der Pommerschen Seenplatte gehört sie zu den drei großen Seengebieten südlich der Ostsee. In der Mecklenburgischen Seenplatte finden sich verschiedene Naturparks und bekannte Seen mit einmaliger Flora und Fauna, wie die Müritz, der Plauer See, der Fleesensee, der Schmale Luzin, der Kölpinsee und der Tollensesee.

Wichtige Orte im Seengebiet sind Neubrandenburg, Neustrelitz, Waren (Müritz), Röbel, Teterow, Malchow, Mirow, Plau am See, Fürstenberg/Havel und Lychen.

Geografie

Die Mecklenburgische Seenplatte liegt im zentralen und südlichen Teil des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Landesteil Mecklenburg. Im Süden geht das Seengebiet über die Landesgrenze zu Brandenburg hinaus. Deswegen wird manchmal auch die Bezeichnung Mecklenburgisch-Brandenburgische Seenplatte verwendet.

Die Seenplatte geht zurück auf ein riesiges glaziales Gebiet und ist im Verlauf der Weichsel-Kaltzeit vor etwa 11.500 Jahren in den Urstromtälern und Sandern des Pommerschen Stadiums entstanden.[1] Die Hauptendmoräne des Pommerschen Stadiums der Weichselvereisung, der Höhenzug der sich von Eberswalde-Chorin über Feldberg, die Mecklenburgische Schweiz bis hin zur Kühlung bei Kühlungsborn erstreckt, begrenzt die Seenplatte nach Norden.

Die Seenplatte lässt sich grob wie folgt unterteilen:

Seengebiete Städte Entwässerung
Naturpark Feldberger Seenlandschaft Gemeinde Feldberger Seenlandschaft Havel
Mecklenburgisches Großseengebiet mit Müritz, Plauer See, Kölpinsee Waren (Müritz), Röbel/Müritz, Plau am See Elde
Neustrelitzer Kleinseengebiet Neustrelitz, Mirow, Wesenberg, Fürstenberg/Havel, Lychen Havel
Rheinsberger Seengebiet Rheinsberg Rhin
Tollensesee und Mecklenburgische Schweiz Neubrandenburg, Burg Stargard, Malchin, Neukalen, Penzlin, Stavenhagen, Teterow Peene
Das Kloster Malchow am Malchower See.
Der Stadthafen von Waren (Müritz) während der Müritz Sail, eine der größten europäischen Binnensegelveranstaltungen.

Auf Brandenburger Gebiet setzt sich die Seenlandschaft weiter in die Uckermark und die Ruppiner Schweiz fort.

Der Tourismusverband und Reiseführer bezeichnen das Seengebiet auch als „Land der Tausend Seen“.[2]

Besiedlungsgeschichte

Die Seenplatte war bereits um 10.000 v. Chr. von Jägern und Fischern besiedelt. Ab 4.000 v. Chr. entwickelten sich erste bäuerliche Kulturen, die große Steingräber hinterließen.

Im 4. und 5. Jahrhundert wanderten die dort siedelnden germanischen Stämme nach Süden und wurden ab dem 7. Jahrhundert durch nachrückende elbslawische Stämme ersetzt, die sich mit der zurückgebliebenen Restbevölkerung vermischten.

Seit dem 12. Jahrhundert nahm der Einfluss deutscher Siedler in der Region zu. Im 12.–14. Jahrhundert setzte eine rege Bautätigkeit in Dörfern und Städten ein und die Feldsteine wurden massenhaft als Baumaterial verwendet. Die im Mittelalter aus Feldsteinen gebauten Feldsteinkirchen finden sich heute noch in vielen Dörfern der Region.[3]

Naturräume

Ausgewiesene Naturräume sind der Nationalpark Müritz, sowie die Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide, Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See und Feldberger Seenlandschaft.

Literatur

  • Andreas Börner: Mecklenburgische Seenplatte. Eiszeitmeer und Lesesteine. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2013, ISBN 978-3-494-01528-6

Siehe auch

Commons: Landkreis Mecklenburgische Seenplatte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Börner, Mecklenburgische Seenplatte, Wiebelsheim 2013, S. 3ff.
  2. Webseite Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte Urlaub im Land der Tausend Seen, abgerufen am 14. Januar 2014
  3. Börner, Mecklenburgische Seenplatte, Wiebelsheim 2013, S. 29.