„Samuel Huber“ – Versionsunterschied

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== Literatur ==
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Version vom 1. Januar 2020, 01:16 Uhr

Samuel Huber (* 21. Mai 1547 in Burgdorf; † 23. März 1624 in Osterwieck) war ein Schweizer lutherischer Theologe.

Leben

Huber wurde als Sohn des Lehrers Peter Huber geboren. 1561–65 studierte er in Bern, anschliessend in Basel, Heidelberg und Marburg. 1569 wurde er Provisor in Bern, 1570 Pfarrer in Büren an der Aare, wofür er die Confessio Helvetica posterior unterzeichnen musste. Ab 1576 war er Pfarrer in Saanen und ab 1581 in seinem Geburtsort Burgdorf, später Vizedekan des Kapitels Burgdorf. Er wandte sich der lutherischen Theologie und Liturgie zu, wodurch er zum Auslöser des Berner Prädestinationsstreits von 1588 wurde, da er die calvinistische Abendmahls- und die Prädestinationslehre bestritt.

Bei einem Gespräch in Mömpelgard im Mai 1586 verschärften sich die Auseinandersetzungen. Huber, der sich auf die Seite von Jakob Andreae geschlagen hatte, kritisierte vor allem Théodore de Bèze, dessen Lehre er als unchristlich und gräulich titulierte. Dafür wurde er 1587 vom Kirchengericht gemassregelt. Dennoch konnte auch unter Hinzuziehung auswärtiger Theologen keine Einigung erzielt werden. Um Ruhe zu schaffen, entliess man Huber aus dem schweizerischen Kirchendienst.

Er ging nach Württemberg, unterschrieb die Konkordienformel und erhielt eine Stelle in Derendingen. Hier verfasste er einige Streitschriften gegen Jesuiten und Reformierte und ein lateinisches Werk, in dem er in 1329 Thesen der calvinistischen Prädestinationslehre widersprach. Dadurch wurde man auf Huber in Sachsen aufmerksam und berief ihn als Professor an die theologische Fakultät der Universität Wittenberg.

Von seiner Berufung erhoffte man sich, einen Mitstreiter gegen die Calvinisten und Kryptocalvinisten gefunden zu haben. Daher fand er auch freundliche Aufnahme an der Universität und konnte den erforderlichen Doktorgrad der Theologie am 30. September 1592 unter Polycarp Leyser erwerben. Er erwies sich jedoch als rechthaberisch und provokativ und geriet dabei vor allem mit Ägidius Hunnius dem Älteren und Salomon Gesner in eine heftige Auseinandersetzung. Vor allem Hunnius, der die lutherische Orthodoxie in Wittenberg weiterentwickelt hatte, griff Huber mit seinem zu weitläufig interpretierten Gnadenunversialismus an. Da er von seinem Standpunkt nicht weichen wollte und dadurch die Auseinandersetzungen nicht beigelegt werden konnten, entließ man ihn 1594 aus seinem Amt und wies ihn aus dem Kurfürstentum Sachsen aus.

1594 immatrikulierte er sich als Graduierter gemeinsam mit seinem Sohn Salomon Huber an der Universität Rostock[1] und hielt sich später noch an mehreren Orten auf. 1611 setzte ihm Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel eine Art Stipendium aus. Er starb nach unsteter Wanderschaft im Alter von 77 Jahren in Osterwick in der Nähe von Halberstadt bei seinem Schwiegersohn.

Werke

  • Carmen elegiacum, scriptum in honorem nuptiarum M. Sixti Huberi et virginis Magdalenae Schwegerlin, Nürnberg 1583
  • Theses, Jesum Christum esse mortuum pro peccatis totius generis humani, 1590, 1592
  • Widerlegung d. Büchlins, welches Jörg Scherer, ein Jesuit, von einer newen und unerhörten Monstranßen, sampt angehenckten sibenzehen Ursachen, daß man von d. Luther, das heilig Nachtmahl unsers Herrn Jesu Christ nicht empfangen solle, in jüngst verschiner Herbstmeß hat außgehn lassen, Tübingen 1584
  • Beweisung, daß die Heidelberger Theolog. – ihre greuliche Lehre wider d. Leiden unseres Herm verdecken, Tübingen 1590;
  • Gegenstand. der luth., calvinist. zwinglischen Lehre, Tübingen 1591
  • Von der Calvin. Predicanten Schwindelgeist, unnd der gerechten Gericht Gottes über dise sect, Tübingen 1591
  • Beständige Entdeckung d. calvin. Geistes, welcher d. Leiden Christi f. unsere Sünden verleugnet, Wittenberg 1592;
  • Bericht von dem Büchlin, welchs an jüngstuerschiner Fastenmeß, 1591
  • under dem Namen d. Wittemb. Studenten außgegangen, Tübingen 1592
  • Demonstratio fallaciarum Calvini indoctrina de coena domini, Wittemberg 1593
  • Protestation wider Johann Wilhelm Munk zu Zürich, D. Johann Jakob Jetzlern zu Schaffhausen, Wittenberg 1593
  • Beständige Bekenntnis von der Gnadenwahl, 1595
  • Antwort auf Pistorii, 1596
  • Historische Beschreibung des ganzen Streites zwischen Hunn und Samuel Huber, 1597
  • Anti-Bellarminus, Goslar, 1607
  • Bapsts Visierung mit seinem Fegfewer, Goslar 1609

Literatur

Einzelnachweise

  1. Eintrag im Rostocker Matrikelportal