Südafrikanische Frauen-Cricket-Nationalmannschaft

Südafrikanische Frauen-Cricket-Nationalmannschaft
WTest-Status
erhalten
1960
Erstes WTest-
Match
England England in Port Elizabeth, Dezember 1960
Erstes WODIIrland Irland in Belfast, August 1997
Erstes WT20INeuseeland Neuseeland in Taunton, August 2007
KapitäninSuné Luus (Test, WODI, WT20I)
CoachHilton Moreeng
Offizielles ICC WODI-Ranking3 von 13[1]
Offizielles ICC WT20I-Ranking5 von 55[1]
Women’s World-Cup-Teilnahmen7/12
Erster Women’s World-Cup1997
Bestes Women’s World-Cup-ErgebnisHalbfinale (2000, 2017, 2022)
WT20-World-Cup-Teilnahmen8/8
Erster WT20 World Cup2009
Bestes WT20 World Cup-ErgebnisFinale (2023)
Stand von 26. Februar 2023

Die südafrikanische Frauen-Cricket-Nationalmannschaft (englisch South African women's cricket team, abgekürzt South Africa Women oder South Africa W) ist die Frauen-Nationalmannschaft im Cricket, die Südafrika auf internationaler Ebene vertritt. Geleitet werden sie von Cricket South Africa und bestritt im Jahr 1960 ihren ersten WTest.

Geschichte

Anfänge des südafrikanischen Frauen-Crickets

Frauen-Cricket in Südafrika hat seine Ursprünge in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts. In dieser Zeit entstanden erste Clubs in Port Elizabeth und Pietersburg. Jedoch konnten sich viele dieser Clubs nicht lange halten. Danach gab es in den 1930er Jahren noch einmal den Versuch es zu etablieren, aber wirklich gelang dieses erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich das Frauen-Cricket aus seiner bisherigen Hochburg in der Western Province auf die anderen Provinzen ausbreitete.[2] Das erste internationale Spiel bestritten sie in der Saison 1960/61 als England zu einer Tour nach Südafrika kam. Ihren ersten Test bestritten sie im Dezember 1960 in Port Elizabeth.[3] Die Serie endete mit einer 1–0-Niederlage. Nach der Tour verschlechterten sich die internationalen Beziehungen Südafrikas in Folge der Apartheid. In Folge der Affaire um Basil D’Oliveira nahmen internationale Teams Abstand davon an Sportereignissen in Südafrika teilzunehmen.[4] Eine Tour gegen England 1968 kam daraufhin nicht zustande und in der Saison 1971/72 kam es gegen Neuseeland zu einer letzten Tour, die man ebenfalls mit 1–0 verlor.[5]

Rückkehr zum internationalen Cricket

Während es im Männer-Cricket Rebel Tours gab, die die Suspendierung unterliefen, hatte das Frauen-Cricket schwer. Auch nachdem die Suspendierung 1991 aufgehoben wurde, dauerte es bis 1997 bis Südafrika erstmals wieder ein internationales Spiel bestritt, als es nach Irland und nach England reiste.[6] Während man gegen Irland 3–0 gewinnen konnte und dabei das erste WODI bestritt, verlor man gegen England 2–1. Daraufhin nahm man am Women’s Cricket World Cup 1997 teil, wobei man an Indien im Viertelfinale scheiterte. In der Folge verlor man zunächst WODI-Serien in Australien, Neuseeland und England. Beim Women’s Cricket World Cup 2000 konnte man sich für das Halbfinale qualifizieren, wo man dann an Australien scheiterte. In der Saison 2001/02 konnte man gegen Indien eine Serie gewinnen, bevor man drei Serien gegen England (2000, 2003/04, 2004/05) verlor. Der Women’s Cricket World Cup 2005 wurde in Südafrika ausgetragen und man konnte in der Vorrunde nur ein Spiel gegen die West Indies gewinnen und schied somit aus.[7][8] Im Sommer 2007 konnte man in den Niederlanden den ersten WTest überhaupt gewinnen.[9] Nachdem sie das Qualifikationsturnier gewinnen konnten spielten sie beim Women’s Cricket World Cup 2009 und schieden sieglos in der Vorrunde aus.[10]

In den ersten drei Ausgaben der Weltmeisterschaft im WTwenty20-Cricket (2009, 2010, 2012) scheiterte das Team jeweils in der Vorrunde, jedoch besserte sich unter Mignon du Preez als Kapitänin auch die Situation. So erreichten sie beim ICC Women’s World Twenty20 2014 das Halbfinale, wo sie an England scheiterten.[11] Unter Dané van Niekerk erreichten sie dann auch bei der WODI-Weltmeisterschaft wieder das Halbfinale und schieden abermals gegen England aus.[12] Beim ICC Women’s T20 World Cup 2020 verloren sie das Halbfinale gegen Australien.[13] Dies gelang ihnen auch beim Women’s Cricket World Cup 2022, bei dem sie an England scheiterten. Ein Jahr später beim ICC Women’s T20 World Cup 2023 konnten sie sich im Halbfinale gegen England durchsetzen und erreichten erstmals ein Finale bei einer Weltmeisterschaft. Dort verloren sie dann jedoch gegen Australien.[14]

Spielerinnen

Spielerstatistiken

Insgesamt haben für Südafrika 66 Spielerinnen WTests, 88 Spielerinnen WODIs und 56 Spielerinnen WTwenty20 gespielt. Im Folgenden sind die Spielerinnen aufgeführt, die für die australische Mannschaft die meisten Runs und Wickets erzielt haben.

Runs

WTestWODIWTwenty20
SpielerinZeitraumWTestsRunsSpielerinZeitraumWODIsRunsSpielerinZeitraumWT20IsRuns
Jennifer Gove1960–19727256Mignon du Preez2007–heute1543.760Lizelle Lee2013–heute0821.896
Eileen Hurly1960–19614240Lizelle Lee2013–heute1003.315Dané van Niekerk2009–heute0861.877
Alison Hodgkinson2002–20033239Laura Wolvaardt2016–heute0803.193Mignon du Preez2007–heute1141.805
Marizanne Kapp2014–20222212Trisha Chetty2007–heute1342.703Marizanne Kapp2005–20170941.178
Sheila Nefdt1960–19614211Marizanne Kapp2009–heute1292.367Trisha Chetty2007–heute0821.117
Stand: 26. Februar 2023[15]Stand: 26. Februar 2023[16]Stand: 26. Februar 2023[17]

Wickets

TestODITwenty20
SpielerZeitraumTestsWicketsSpielerZeitraumODIsWicketsSpielerZeitraumT20IsWickets
Lorna Ward1960–1972727Shabnim Ismail2007–heute127191Shabnim Ismail2007–heute113123
Gloria Williamson1972–1972312Marizanne Kapp2009–heute129147Marizanne Kapp2009–heute94076
Sunette Loubser1972–2014211Dané van Niekerk2009–heute107138Dané van Niekerk2009–heute086065
Jennifer Gove1960–1972709Suné Luus2012–heute106115Suné Luus2012–heute102049
Yvonne van Mentz1960–1961408Ayabonga Khaka2012–heute087113Ayabonga Khaka2012–heute50047
Stand: 26. Februar 2023[18]Stand: 26. Februar 2023[19]Stand: 26. Februar 2023[20]

Mannschaftskapitäninnen

Bisher haben insgesamt sieben Spielerinnen als Kapitänin für Südafrika in einem WTest fungiert, vierzehn für ein WODI und acht für ein WTwenty20.[21]

WTestWODIWTwenty20
Nr.NameZeitraumNameZeitraumNameZeitraum
1Sheelagh Nefdt1960–1961Kim Price1997–2000Cri-Zelda Brits2007–2010
2Maureen Payne1972Linda Olivier1999Sunette Loubser2009
3Cindy Eksteen2002Cindy Eksteen1999–2002Alicia Smith2009
4Alison Hodgkinson2003Alison Hodgkinson2003–2005Mignon du Preez2011–2016
5Cri-Zelda Brits2007Cri-Zelda Brits2007–2011Dané van Niekerk2014–2021
6Mignon du Preez2014Sunette Loubser2009Dinesha Devnarain2016
7Suné Luus2022Alicia Smith2009Chloe Tryon2018–2020
8Mignon du Preez2011–2016Suné Luus2019–heute
9Dinesha Devnarain2016
10Dané van Niekerk2016–2021
11Lizelle Lee2016
12Suné Luus2017–heute
13Chloe Tryon2017–2018
14Laura Wolvaardt2021

Internationale Turniere

Women’s Cricket World Cup

Women’s World Twenty20

Einzelnachweise

  1. a b ICC rankings for Tests, ODIs, T20 & Women's ODI and T20. Cricinfo, abgerufen am 26. Februar 2023 (englisch).
  2. Isabelle Duncan: Skirting the Boundary: A History of Women's Cricket. Biteback Publishing.
  3. 1st Test, Port Elizabeth, Dec 2 - 5 1960, England Women tour of South Africa. Cricinfo, abgerufen am 9. Juli 2022 (englisch).
  4. Rich Evans: Dropping Dolly: The D’Oliveira affair 50 years on. Wisden, 27. Juni 2018, abgerufen am 9. Juli 2022 (englisch).
  5. Bruce Murray, Richard Parry und Jonty Winch: Cricket and Society in South Africa, 1910–1971: From Union to Isolation. Springer, 1. September 2018.
  6. Cathy Harris: Women's Cricket: S Africans to test England hopefuls. Cricinfo, 15. August 1997, abgerufen am 9. Juli 2022 (englisch).
  7. South Africa and West Indies to contest one-day series. Cricinfo, 3. April 2005, abgerufen am 9. Juli 2022 (englisch).
  8. Jenny Thompson: South Africa edge thriller against West Indies. Cricinfo, 24. März 2005, abgerufen am 9. Juli 2022 (englisch).
  9. South Africa crush Netherlands. Cricinfo, 31. Juli 2007, abgerufen am 9. Juli 2022 (englisch).
  10. New Zealand batter South Africa by 199 runs. Cricinfo, 12. März 2009, abgerufen am 9. Juli 2022 (englisch).
  11. Karthik Krishnaswamy: Shrubsole, run-outs give England massive win. Cricinfo, 4. April 2014, abgerufen am 9. Juli 2022 (englisch).
  12. Shashank Kishore: England hold nerve in thriller to make final. Cricinfo, 18. Juli 2017, abgerufen am 9. Juli 2022 (englisch).
  13. Daniel Brettig: Meg Lanning's 49* puts Australia in final against India. Cricinfo, 5. März 2020, abgerufen am 9. Juli 2022 (englisch).
  14. Shashank Kishore: Mooney's 74* leads clinical Australia to sixth T20 World Cup title. Cricinfo, 26. Februar 2023, abgerufen am 14. Juli 2022 (englisch).
  15. Records / South Africa Women / Women’s Test Matches / Most Runs. Cricinfo, abgerufen am 26. Februar 2023 (englisch).
  16. Records / South Africa Women / Women’s One-Day Internationals / Most Runs. Cricinfo, abgerufen am 26. Februar 2023 (englisch).
  17. Records / South Africa Women / Women’s Twenty20 Internationals / Most Runs. Cricinfo, abgerufen am 26. Februar 2023 (englisch).
  18. Records / South Africa Women / Women’s Test Matches / Most Wickets. Cricinfo, abgerufen am 26. Februar 2023 (englisch).
  19. Records / South Africa Women / Women’s One-Day Internationals / Most Wickets. Cricinfo, abgerufen am 26. Februar 2023 (englisch).
  20. Records / South Africa Women / Women’s Twenty20 Internationals / Most Wickets. Cricinfo, abgerufen am 26. Februar 2023 (englisch).
  21. Die Zeitraumsangabe bezieht sich auf die entsprechende Cricket-Saison, in dem das erste bzw. letzte Spiel der Zeit als Kapitän stattfand