Prissian

Prissian
Italienische Bezeichnung: Prissiano
Staat Italien
Region Trentino-Südtirol
Provinz Südtirol (BZ)
Gemeinde Tisens
Koordinaten 46° 33′ N, 11° 11′ OKoordinaten: 46° 33′ 15″ N, 11° 10′ 49″ O
Einwohner 800 ()
Telefonvorwahl 0473 CAP 39010

Prissian (italienisch Prissiano) ist eine Fraktion der Gemeinde Tisens im Burggrafenamt in Südtirol (Italien).

Lage

Die Ortschaft liegt in 610 m s.l.m. auf dem Hochplateau des Tisner Mittelgebirges über dem Etschtal zwischen Bozen und Meran.

Geschichte und Gewerbe

1293 ist der Ort in einer lateinischen Urkunde erstmals als in villa Prisani verschriftlicht. Schon 1297 ist Prissian als dem Hauptort Tisens zugehörender Siedlungsteil („de Prisano de loco Tisens“) identifiziert.[1] Es liegt Priscanum (‚Landgut der Priscus-Familie‘) zugrunde. 1308 ist die seit 2021 unter Denkmalschutz stehende Steinbogenbrücke mit Holzdach ersterwähnt, die den Einschnitt des Prissianer Bachs überquert. Die etwa 800 Einwohner leben vorwiegend von Landwirtschaft (Äpfel, Wein, Viehwirtschaft), Tourismus und Handwerk. Besonders bekannt sind die „Keschtn“ (Tisner Edelkastanien), die im Herbst beim Törggelen zusammen mit dem neuen Wein genossen werden.

Bildung

In Prissian befindet sich ein Kindergarten mit einer deutschen Sprachgruppe.

Sehenswürdigkeiten

Prissian wird auch als Burgendorf bezeichnet, da sich in unmittelbarer Nähe die Burgen bzw. Schlösser Wehrburg, Fahlburg, Kasatsch,[2] Zwingenburg,[3] im Holz[4] und Katzenzungen, letztere mit der größten Weinrebe Europas, der Versoaln (mit einer Ausdehnung von 300 m²), befinden. Ferner bestehen auch die St.-Martins-Kapelle sowie die Ansitze Liedl, Innerbreisach und Greifenegg.

Persönlichkeiten

Der bekannteste Sohn des Dorfes ist wohl der Priester und Publizist Michael Gamper (* 7. Februar 1885 in Prissian; † 15. April 1956 in Bozen) auf Grund seines Einsatzes für die deutsche Volksgruppe in Südtirol während Faschismus und Nationalsozialismus.

Weblinks

Commons: Prissian – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 1. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2005, ISBN 88-901870-0-X, S. 131, Nr. 130.
  2. Oswald Trapp: Tiroler Burgenbuch. II. Band: Burggrafenamt. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1980, S. 300–304.
  3. Oswald Trapp: Tiroler Burgenbuch. II. Band: Burggrafenamt. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1980, S. 305–308.
  4. Oswald Trapp: Tiroler Burgenbuch. II. Band: Burggrafenamt. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1980, S. 309–310.