Kriegsveteranenministerium der Vereinigten Staaten

Kriegsveteranenministerium der Vereinigten Staaten

Siegel des

Eingerichtet: 21. Juli 1930
Sitz: 810 Vermont Avenue NW, Washington, D.C.
Aufsichtsbehörde: Präsident der Vereinigten Staaten
Minister Denis McDonough
Stellvertreter Carolyn Clancy
Haushalt: 243,3 Mrd. (2021)[1] $
Angestellte: 377,805 (2020)
Homepage: va.gov
Ein Krankenhaus in Palo Alto
Ein VA Medical Center in Manhattan, New York City

Das Kriegsveteranenministerium (engl. United States Department of Veterans Affairs – VA) der US-Regierung ist zuständig für Leistungen an Veteranen und deren Familien und Hinterbliebene. Es wurde am 21. Juli 1930 als Bundesamt gegründet. Sitz ist Washington, D.C. (810 Vermont Ave NW).

Hauptsitz des Ministeriums

Es wird vom Minister für Veteranenangelegenheiten, dem United States Secretary of Veterans Affairs, geleitet.

Geschichte

Die Aufgabenstellung des Ministeriums wird aus der Antrittsrede von US-Präsident Abraham Lincoln im Jahr 1861 hergeleitet: „...to care for him who shall have borne the battle, and for his widow and his orphan...“ (Für die zu sorgen, die in der Schlacht gekämpft haben und für ihre Witwen und Waisen.)

Hauptsitz des Ministeriums

1930, zu Beginn der Great Depression (deutsch „Große Depression“), wurde durch Zusammenlegung mehrerer Regierungsorganisationen die Veterans Administration für alle die Kriegsveteranen betreffenden Aktivitäten der US-Regierung gegründet. 1988 wurde dieses Amt unter Präsident Ronald Reagan zum Bundesministerium aufgewertet.

Organisation

Das Veteranenministerium ist mit 278.565 Mitarbeitern (2008) nach dem Verteidigungsministerium das zweitgrößte US-Bundesministerium. Die Mitarbeiter sind in medizinischen Einrichtungen, Krankenhäusern, Behörden und auf Nationalfriedhöfen beschäftigt. Das Budget betrug 2009 rund 93,4 Milliarden US-Dollar, 2021 bereits 243,3 Milliarden. Damit liegt es deutlich hinter den finanzstarken Ministerien für Verteidigung bzw. Gesundheit, deren Budgets 6- bis 7-mal größer sind.

Im Gesundheitsbereich ist es einer der größten Arbeitgeber in den Vereinigten Staaten. Aufgrund der zahlreichen Kooperationen mit medizinischen Ausbildungsstätten hat ein Viertel aller US-amerikanischen Ärzte während ihrer Ausbildung in einer Einrichtung des Ministeriums gearbeitet.

Das Ministerium hat drei von Unterstaatssekretären geleitete Hauptabteilungen:

Das Ministerium verfügt über eine eigene Polizei, die United States Department of Veterans Affairs Police.

Aufgaben der Gesundheitsversorgung von Veteranen

Aufgrund der jüngsten militärischen Konflikte sind die Behandlungskosten vor allem durch Pflegeheime und psychische Erkrankungen stark gestiegen.

Das Ministerium unterscheidet acht Hauptgruppen von Anspruchsberechtigten und zahlreiche Unterkategorien. Durch den Dienst verursachte Behinderungen sowie Einkommen und Vermögen werden berücksichtigt. Ab einer Behinderung von 50 % (Verlust von Extremitäten, Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD)) werden Behandlung und Medikamente kostenlos zur Verfügung gestellt.

In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche ambulante Einrichtungen erbaut, um die stationäre Pflege zu ersetzen. Es wurden Patientendaten elektronisch gespeichert, Forschung im Bereich von Prothesen und PTSD betrieben und die Auswirkungen von Agent Orange untersucht.

Liste der Behördenleiter

Leiter der Veterans Administration (Administrator of Veterans Affairs)
Nr. Name Amtszeit unter Präsident
1 Frank T. Hines 1930–1945 Herbert Hoover, Franklin D. Roosevelt
2 Omar N. Bradley 1945–1948 Harry S. Truman
3 Carl R. Gray 1948–1953 Harry S. Truman
4 Harvey V. Higley 1953–1957 Dwight D. Eisenhower
5 Sumner G. Whittier 1957–1964 Dwight D. Eisenhower, John F. Kennedy, Lyndon B. Johnson
6 John S. Gleason 1964–1965 Lyndon B. Johnson
7 William J. Driver 1965–1969 Lyndon B. Johnson
8 Donald E. Johnson 1969–1974 Richard Nixon
9 Richard L. Roudebush 1974–1977 Gerald Ford
10 Max Cleland 1977–1981 Jimmy Carter
11 Bob Nimmo 1981–1982 Ronald Reagan
12 Harry N. Walters 1982–1986 Ronald Reagan
13 Thomas K. Turnage 1986–1989 Ronald Reagan
14 Ed Derwinski 1989 George Bush
Minister des Kriegsveteranenministeriums
Nr. Bild Name Amtszeit im Kabinett von Präsident
1 Edward Joseph Derwinski 15. März 1989 – 26. September 1992 George Bush
- Anthony Joseph Principi
(kommissarisch)
26. September 1992 – 20. Januar 1993
2 Jesse Brown 22. Januar 1993 – 3. Juli 1997 Bill Clinton
- Hershel Wayne Gober
(kommissarisch)
3. Juli 1997 – 2. Januar 1998
- Togo Dennis West Jr.
(kommissarisch)
2. Januar 1998 – 5. Mai 1998
3 Togo Dennis West Jr. 5. Mai 1998 – 10. Juli 2000
- Hershel Wayne Gober
(kommissarisch)
10. Juli 2000 – 20. Januar 2001
4 Anthony Joseph Principi 23. Januar 2001 – 26. Januar 2005 George W. Bush
5 Robert James Nicholson 26. Januar 2005 – 1. Oktober 2007
- Gordon H. Mansfield
(kommissarisch)
1. Oktober 2007 – 20. Dezember 2007
6 James Benjamin Peake 20. Dezember 2007 – 20. Januar 2009
7 Eric Ken Shinseki 20. Januar 2009 – 30. Mai 2014 Barack Obama
- Sloan D. Gibson
(kommissarisch)
30. Mai 2014 – 30. Juli 2014
8 Robert A. McDonald 30. Juli 2014 – 20. Januar 2017
9 David Jonathon Shulkin 14. Februar 2017 – 28. März 2018 Donald Trump
- Robert Leon Wilkie
(kommissarisch)
28. März 2018 – 29. Mai 2018
10 Robert Leon Wilkie 30. Juli 2018 – 20. Januar 2021
- Dat Tran
(kommissarisch)
20. Januar 2021 – 9. Februar 2021 Joe Biden
11 Denis McDonough[2] seit dem 9. Februar 2021

Symbole für Grabsteine

Das Ministerium führt eine Liste mit zulässigen Symbolen (emblems), die zur Kennzeichnung der Religionszugehörigkeit eines Gefallenen auf Grabsteinen angebracht werden dürfen. Dies betrifft nur Grabsteine, die von der Regierung bezahlt werden.[3]

Einzelnachweise

  1. President’s Budget Request – Fiscal Year 2021. Department of Veterans Affairs, abgerufen am 6. Februar 2021 (englisch).
  2. Reuters Staff: Biden to tap Denis McDonough as veterans affairs secretary -report. In: Reuters. 10. Dezember 2020 (reuters.com [abgerufen am 8. Januar 2021]).
  3. Available Emblems of Belief for Placement on Government Headstones and Markers. Abgerufen am 8. August 2019 (englisch).