Kabinett Levi Eschkol I

Das Kabinett Levi Eschkol I (hebräisch מֶמְשֶׁלֶת יִשְׂרָאֵל הַאַחַת עֶשְׂרֵה Memshelet Yisra'el HaAkhat esre) ist die erste israelische Koalitionsregierung mit Levi Eschkol als Ministerpräsidenten und die elfte Regierung seit Bestehen des Staates Israels.[1]

Schon nach den Wahlen am 15. August 1961 zur Fünften Knesset beauftragte Staatspräsident Ben Zwi am 14. September 1961 Levi Eschkol mit der Bildung einer neuen Regierung. Levi Eschkol nahm den Auftrag unter der Bedingung an, dass David Ben-Gurion Ministerpräsident wird.[2] Nach dem Scheitern der Koalitionsregierung unter David Ben-Gurion am 16. Juni 1963 übernahm Levi Eschkol die Bildung einer neuen Regierung. Die neue Regierung nahm ihre Arbeit am 26. Juni 1963 auf.[3]

Regierungsparteien waren, wie schon bei der achten Koalitionsregierung von David Ben-Gurion, Mifleget Poalei Erez Jisrael, Nationalreligiöse Partei, Achdut haAwoda, Poalei Agudat Jisra’el und die beiden die arabischstämmigen Israelis vertretenden Parteien Schituf weAchwa und Kidma wePituach.

Die Zusammensetzung des Kabinetts änderte sich gegenüber der Vorgängerregierung wie folgt:

  • Levi Eschkol wurde Ministerpräsident und Verteidigungsminister;
  • Pinchas Sapir ersetzte Levi Eschkol als Finanzminister;
  • Abba Eban wurde stellvertretender Ministerpräsident (der zweite in der Geschichte Israels);
  • Zalman Aran wurde Bildungsminister.

Somit präsentierte sich das Kabinett Levi Eschkol I als eine "Regierung der Kontinuität".[3]

Die Regierung wurde am 14. Dezember 1964 aufgelöst. Vorausgegangen war ein Streit zwischen Levi Eschkol und David Ben-Gurion im Zuge der Lawon-Affäre, in der David Ben-Gurion verlangte, dass das Oberste Gericht den Fall zu untersuchen habe; Levi Eschkol trat daraufhin vom Amt des Ministerpräsidenten zurück. Eine Woche später wurde eine neue Koalitionsregierung gebildet.[4]

Kabinett

Das Kabinett Levi Eschkol I
PositionPersonBildPartei
Ministerpräsident
Verteidigungsminister
Levi EschkolMifleget Poalei Erez Jisrael
Stellvertretender MinisterpräsidentAbba EbanMifleget Poalei Erez Jisrael
LandwirtschaftsministerMosche Dajan (bis 4. November 1964)Mifleget Poalei Erez Jisrael
Chaim Gwati (ab 9. November 1964)Kein Mitglied der Knesset
Minister für Landesentwicklung
Minister für Bau- und Wohnungswesen
Yosef AlmogiMifleget Poalei Erez Jisrael
BildungsministerZalman AranMifleget Poalei Erez Jisrael
Finanzminister
Minister für Handel und Industrie
Pinchas SapirMifleget Poalei Erez Jisrael
AußenministerGolda MeirMifleget Poalei Erez Jisrael
Gesundheitsminister
Innenminister
Chaim-Mosche SchapiraNationalreligiöse Partei
JustizministerDov YosefKein Mitglied der Knesset
Minister für ArbeitJigal AllonMifleget Poalei Erez Jisrael
Minister für die öffentliche SicherheitBechor-Schalom SchitritMifleget Poalei Erez Jisrael
PostministerEliahu SassonKein Mitglied der Knesset
Minister für ReligionSerach WahrhaftigNationalreligiöse Partei
TransportministerJisra’el Bar JehudaAchdut haAwoda
Minister für WohlfahrtJosef BurgNationalreligiöse Partei
Minister ohne GeschäftsbereichAkiwa Gowrin (ab 1. Dezember 1963)Mifleget Poalei Erez Jisrael
Stellvertretender VerteidigungsministerSchimon PeresMifleget Poalei Erez Jisrael
Stellvertretender BildungsministerKalman KahanaPoalei Agudat Jisra’el
Aharon Jadlin (ab 1. Juni 1964)Mifleget Poalei Erez Jisrael
Stellvertretender GesundheitsministerJitzchak Rafa’elNationalreligiöse Partei
Stellvertretender InnenministerSchlomo Jisra’el Ben Me’irNationalreligiöse Partei

Einzelnachweise

  1. The Main Events and Issues During the Fifth Knesset. In: History of the Knesset. Knesset, abgerufen am 29. Januar 2015 (englisch).
  2. Timeline 1961. Jewish Agency for Israel, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Dezember 2008; abgerufen am 29. Januar 2015 (englisch).
  3. a b Timeline 1963. Jewish Agency for Israel, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Dezember 2008; abgerufen am 29. Januar 2015 (englisch).
  4. Timeline 1964. Jewish Agency for Israel, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Dezember 2008; abgerufen am 29. Januar 2015 (englisch).