Iolanda Balaș

Iolanda Balaș

Voller Name Jolán Balázs-Sőtér
Nation Rumänien Rumänien
Geburtstag 12. Dezember 1936
Geburtsort Timișoara, Rumänien
Größe 185 cm
Sterbedatum 11. März 2016 (79 Jahre)
Sterbeort Bukarest
Karriere
Disziplin Hochsprung, Siebenkampf
Bestleistung 1,91 m Freiluft
Karriereende 1967
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 2 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europäische Hallenspiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Universiade 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold Rom 1960 1,85 m
Gold Tokio 1964 1,90 m
Logo der EAA Europameisterschaften
Silber Bern 1954 1,65 m
Gold Stockholm 1958 1,77 m
Gold Belgrad 1962 1,83 m
Europäische Hallenspiele
Gold Dortmund 1966 1,76 m
Logo der FISU Universiade
Gold Turin 1959 1,80 m
Gold Sofia 1961 1,85 m

Iolanda Balaș (* 12. Dezember 1936 in Timișoara; † 11. März 2016 in Bukarest[1]) war eine rumänische Hochspringerin. Sie war zweifache Olympiasiegerin und gilt als eine der besten Hochspringerinnen aller Zeiten.

Leben

Balaș gehörte zur ungarischen Bevölkerung in Rumänien;[2] deswegen erscheint ihr Name teilweise auch in ungarischer Schreibweise als Jolán Balázs.

1958 heiratete sie ihren gleichfalls rumänisch-ungarischen Trainer Ioan Soter (János Sőtér), 1968 wurden sie kirchlich getraut.[2]

Laufbahn

Balaș dominierte für ein Jahrzehnt die internationalen Hochsprungwettbewerbe. Zwischen 1957 und 1967 gewann sie 150 Wettbewerbe in Folge[3] und verbesserte dabei den Weltrekord insgesamt 14 Mal von 1,74 m auf 1,91 m.

Als einziger Hochspringerin gelang es Balaș, zweimal hintereinander Olympiasiegerin zu werden. Nachdem sie bei ihrer Olympiapremiere 1956 in Melbourne Fünfte geworden war, distanzierte sie bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom mit 1,85 m die Polin Jarosława Jóźwiakowska und die Britin Dorothy Shirley, die gemeinsam die Silbermedaille gewannen, um 14 Zentimeter. Vier Jahre später bei den Spielen in Tokio gewann sie mit 1,90 m und hatte zehn Zentimeter Vorsprung auf Michele Brown.

Iolanda Balaș auf einer rumänischen Briefmarke von 2004

Auch bei Europameisterschaften war sie erfolgreich: Musste sie sich 1954 in Bern noch mit der Silbermedaille begnügen, so wurde sie 1958 in Stockholm und 1962 in Belgrad Europameisterin. Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1966 war sie dabei, gab aber an verletzt zu sein, wodurch sie auch der neu eingeführten Geschlechtsüberprüfung beim Sport entging.[2] Vor den Olympischen Spielen 1968 unterzog sie sich einer Operation, trat aber nicht in Mexiko an. Schon zuvor war vermutet worden, dass sie auch männliche Geschlechtsmerkmale haben könne (Intersexualität).[2]

Balaș praktizierte noch die einfache althergebrachte und wenig ökonomische Schertechnik. Am 4. September 1971 war es die Österreicherin Ilona Gusenbauer, die den zehn Jahre alten Weltrekord von Iolanda Balaș mit 1,92 m im Parallelwälzer verbesserte. Ein Jahr später stellte Ulrike Meyfarth bei ihrem Olympiasieg in München den Rekord ein und war damit die erste Weltrekordlerin mit der neuen Flop-Technik.[4]

Iolanda Balaș war von 1988 bis 2005 Präsidentin des Rumänischen Leichtathletik-Verbandes.[5]

Auszeichnungen

Commons: Iolanda Balaș – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Iulian Anghel: Iolanda Balaş a murit. Fosta atletă avea 79 de ani. Adevărul, 11. März 2016.
  2. a b c d Stefan Lazar: Eine interessante Heirat. In: Die Zeit 10/1968, 8. März 1968
  3. S. J. Mazdon: Iolanda Balas – 150 Wins In a Row. In: Track Stats 29, Heft 4, Dezember 1991.
  4. Weltrekordentwicklung Hochsprung Frauen auf rekorde-im-sport.de, abgerufen am 10. Oktober 2017
  5. Iolanda Balaș in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original)