„Ziegenfuß (Familienname)“ – Versionsunterschied

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Der [[Familienname]] '''Ziegenfuß''', (im [[USA|Amerikanischen]] auch ''Zickefoose'', ''Sigafoes'', ''Sickafaus'' usw. geschrieben), lässt sich bis ins [[15. Jahrhundert]] zurückverfolgen. Er ist ein relativ seltener Name, der vor allem im [[Ruhrgebiet]] ([[Castrop-Rauxel]]), im [[Eichsfeld]] und im [[Odenwald]] auftritt.
Der [[Familienname]] '''Ziegenfuß''', (im [[USA|Amerikanischen]] auch ''Zickefoose'', ''Sigafoes'', ''Sickafaus'', ''Zeigenfuse'' usw. geschrieben), lässt sich bis ins [[15. Jahrhundert]] zurückverfolgen. Er ist ein relativ seltener Name, der in Deutschland vor allem im [[Ruhrgebiet]] ([[Castrop-Rauxel]]), im [[Eichsfeld]] und im [[Odenwald]] auftritt.

==Bedeutung==
[[Etymologie|Etymologen]] deuten die Vorsilbe ''Ziegen-'' in Familiennamen wie Ziegenfuß, [[Ziegenbein]], [[Ziegenhals]] etc. in der Form von dürr, dünn, etc. Wahrscheinlich hatte der erste Träger des Namens dünne, eventuell auch weißliche Beine, so dass er mit diesem [[Spitzname]]n belegt wurde und ihn als Familienname an seine Nachkommen vererbt hat.


==Herkunft==
==Herkunft==
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Bisher sind folgende Ziegenfuß-Linien bekannt:
Bisher sind folgende Ziegenfuß-Linien bekannt:
* ''' Eichsfelder Linie'''
* ''' Eichsfelder Linie'''
Sie lässt sich auf einen ''Hans Hildebrand Ziegenfuß'' zurückführen, der um 1650 im Eichsfeld lebte. Seine Nachkommen leb(t)en vor allem in den Orten [[Silberhausen]], [[Helmsdorf]], [[Dingelstädt]] und [[Kallmerode]]. Etliche Personen wanderten um 1850 in die USA aus, vor allem in den [[Mittlerer Westen|Mittelwesten]]. Heute sind ca. 7.600 Nachfahren bekannt, die vor allem in Deutschland und den USA anzutreffen sind.
Sie lässt sich auf einen ''Hans Hildebrand Ziegenfuß'' zurückführen, der um 1650 im Eichsfeld lebte. Seine Nachkommen leb(t)en vor allem in den Orten [[Silberhausen]], [[Helmsdorf]], [[Dingelstädt]] und [[Kallmerode]]. Etliche Personen wanderten um 1850 in die USA aus, vor allem in den [[Mittlerer Westen|Mittelwesten]]. Heute sind ca. 8.200 Nachfahren bekannt, die vor allem in Deutschland und den USA anzutreffen sind.


*''' Odenwald-Linie'''
*''' Odenwald-Linie'''

Version vom 19. September 2006, 11:36 Uhr

Der Familienname Ziegenfuß, (im Amerikanischen auch Zickefoose, Sigafoes, Sickafaus, Zeigenfuse usw. geschrieben), lässt sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Er ist ein relativ seltener Name, der in Deutschland vor allem im Ruhrgebiet (Castrop-Rauxel), im Eichsfeld und im Odenwald auftritt.

Bedeutung

Etymologen deuten die Vorsilbe Ziegen- in Familiennamen wie Ziegenfuß, Ziegenbein, Ziegenhals etc. in der Form von dürr, dünn, etc. Wahrscheinlich hatte der erste Träger des Namens dünne, eventuell auch weißliche Beine, so dass er mit diesem Spitznamen belegt wurde und ihn als Familienname an seine Nachkommen vererbt hat.

Herkunft

Genealogische Forschungen ergaben folgende Ergebnisse: Der Ursprung aller Linien liegt im thüringischen Eichsfeld. Dort werden etliche Namensträger in Urkunden der Reformationszeit genannt, z.B. 1525 Claus Zcegenfoeß als Geschädigter bei der Einäscherung des Klosters Beuren durch aufständische Bauern im Bauernkrieg. In den Türkensteuerlisten von 1542 und 1548 tauchen weitere Namensträger in der Region auf. 1597 wird ein Ziegenfuß als Bürger der Stadt Duderstadt genannt und 1585-1604 werden "Ziegenfüße" in Goslar genannt. Die älteste bisher bekannte Nennung des Namens erfolgte 1470 im Kataster der nahegelegenen Stadt Mühlhausen.

Linien

Bisher sind folgende Ziegenfuß-Linien bekannt:

  • Eichsfelder Linie

Sie lässt sich auf einen Hans Hildebrand Ziegenfuß zurückführen, der um 1650 im Eichsfeld lebte. Seine Nachkommen leb(t)en vor allem in den Orten Silberhausen, Helmsdorf, Dingelstädt und Kallmerode. Etliche Personen wanderten um 1850 in die USA aus, vor allem in den Mittelwesten. Heute sind ca. 8.200 Nachfahren bekannt, die vor allem in Deutschland und den USA anzutreffen sind.

  • Odenwald-Linie

Diese Linie hat sich nach dem Dreißigjährigen Krieg im Odenwald (vor allem Raidelbach, Gadernheim und Beedenkirchen, heute Ortsteile von Lautertal (Odenwald)) niedergelassen. Der Ahnherr dieser Linie stammte aus dem eichsfeldischen Ort Wingerode. Die Verbindung zur Eichsfelder Linie lässt sich jedoch nicht mehr rekonstruieren. Bereits um 1750 emigrierten einige Familien und ließen sich in Pennsylvania nieder. Die o.g. abweichenden Schreibweisen werden fast ausnahmslos von Mitgliedern der Odenwald-Linie getragen. Im 18. Jahrhundert wurde der Name im Odenwald auch Zehfuß geschrieben. Der amerikanische Teil der Linie ist zum Teil gut erforscht und umfasst mehr als 4.000 Personen, die hauptsächlich im Nordosten der USA leben.

  • Ruhrgebiet-Linie

Um 1850 wanderte ein Ziegenfuß aus dem eichsfeldischen Ort Ecklingerode nach Castrop-Rauxel aus. Zwei Söhne von ihm emigrierten wiederum in die USA und nach Australien. Viele 'Ziegenfüße' im Ruhrgebiet lassen sich dieser Linie zuordnen. Auch der in den 1980er Jahren im Rahmen des Konkurses der Bremer Vulkan AG deutschlandweit bekanntgewordene Betriebsratschef Hans Ziegenfuß gehört dieser Linie an.

  • Norddeutsche Linie

Im Gebiet der Lüneburger Heide lassen sich seit ca. 1750 Personen mit dem Namen Ziegenfuß nachweisen. Diese Linie wurde bisher nur teilweise erforscht. Recherchen von Robert Ziegenfuss aus der Odenwald-Linie in den 1930er Jahren haben ergeben, dass Verbindungen zum Eichsfeld existieren sollen. Eine große Familie, die vor allem in Texas ansässig ist, und deren Vorfahren aus Weferlingen bei Helmstedt kommen, könnte ebenfalls zu dieser Linie gehören.

  • Sächsische Linie

In der Nähe von Bautzen und Dresden lassen sich bereits vor 1700 vereinzelt Personen mit dem Namen nachweisen. Genauere Informationen zur Herkunft sind nicht vorhanden.

Bekannte Namensträger