„Willy Pragher“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
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Willy Pragher wurde als Sohn eines aus [[Bukarest]] stammenden Chemieingenieurs und einer deutschen Mutter geboren. Er besuchte Schulen in Berlin und in [[Stuttgart]]. 1924 fing er zu fotografieren an, 1928 begann er eine Lehre beim Ullstein-Verlag in Berlin. Von 1930 bis 1932 absolvierte er eine Ausbildung in Gebrauchsgrafik und Dekoration an der [[Reimann-Schule]] in Berlin, der größten privaten Kunst- und Kunstgewerbeschule Deutschlands.<ref>Swantje Kuhfuss-Wickenheiser, Die Reimann-Schule in Berlin und London 1902–1943. Ein jüdisches Unternehmen zur Kunst- und Designausbildung internationaler Prägung bis zur Vernichtung durch das Hitlerregime, Aachen 2009, ISBN 978-3-86858-475-2, S. 558</ref> Dort wurde er ab 1931 auch in Fotografie ausgebildet.<ref>Swantje Kuhfuss-Wickenheiser, Die Reimann-Schule in Berlin und London 1902–1943. Ein jüdisches Unternehmen zur Kunst- und Designausbildung internationaler Prägung bis zur Vernichtung durch das Hitlerregime, Aachen 2009, ISBN 978-3-86858-475-2, S. 298 f., 309</ref> Ab 1932 arbeitete er als freiberuflicher Pressefotograf, baute einen eigenen Bilderdienst auf und unternahm zahlreiche Reisen. Von 1939 bis 1945 arbeitet er als Werbefotograf bei einer Ölfirma in Rumänien, 1944 wird er zum Volkssturm in Bukarest eingezogen. Von 1945 bis 1949 war er in Sibirien in Gefangenschaft, danach kehrte er nach Freiburg i.Br. zurück, wo er seine Arbeit wiederaufnahm und wo er bis zu seinem Tode lebte.
Willy Pragher wurde als Sohn eines aus [[Bukarest]] stammenden Chemieingenieurs und einer deutschen Mutter geboren. Er besuchte Schulen in Berlin und in [[Stuttgart]]. 1924 fing er zu fotografieren an, 1928 begann er eine Lehre beim Ullstein-Verlag in Berlin. Von 1930 bis 1932 absolvierte er eine Ausbildung in Gebrauchsgrafik und Dekoration an der [[Reimann-Schule]] in Berlin, der größten privaten Kunst- und Kunstgewerbeschule Deutschlands.<ref>Swantje Kuhfuss-Wickenheiser, Die Reimann-Schule in Berlin und London 1902–1943. Ein jüdisches Unternehmen zur Kunst- und Designausbildung internationaler Prägung bis zur Vernichtung durch das Hitlerregime, Aachen 2009, ISBN 978-3-86858-475-2, S. 558</ref> Dort wurde er ab 1931 auch in Fotografie ausgebildet.<ref>Swantje Kuhfuss-Wickenheiser, Die Reimann-Schule in Berlin und London 1902–1943. Ein jüdisches Unternehmen zur Kunst- und Designausbildung internationaler Prägung bis zur Vernichtung durch das Hitlerregime, Aachen 2009, ISBN 978-3-86858-475-2, S. 298 f., 309</ref> Ab 1932 arbeitete er als freiberuflicher Pressefotograf, baute einen eigenen Bilderdienst auf und unternahm zahlreiche Reisen. Von 1939 bis 1945 arbeitete er als Werbefotograf bei einer Ölfirma in Rumänien, 1944 wurde er zum Volkssturm in Bukarest eingezogen. Von 1945 bis 1949 war er in Sibirien in Gefangenschaft, danach kehrte er nach Freiburg i.Br. zurück, wo er seine Arbeit wiederaufnahm und wo er bis zu seinem Tode lebte.


== Nachlass ==
== Nachlass ==

Version vom 2. April 2015, 13:53 Uhr

Wilhelm „Willy“ Alexander Pragher (* 4. Mai 1908 in Berlin; † 25. Juni 1992 in Freiburg i. Br.) war ein deutscher Fotograf und Bildjournalist mit überregionaler Bedeutung.

Leben

Willy Pragher wurde als Sohn eines aus Bukarest stammenden Chemieingenieurs und einer deutschen Mutter geboren. Er besuchte Schulen in Berlin und in Stuttgart. 1924 fing er zu fotografieren an, 1928 begann er eine Lehre beim Ullstein-Verlag in Berlin. Von 1930 bis 1932 absolvierte er eine Ausbildung in Gebrauchsgrafik und Dekoration an der Reimann-Schule in Berlin, der größten privaten Kunst- und Kunstgewerbeschule Deutschlands.[1] Dort wurde er ab 1931 auch in Fotografie ausgebildet.[2] Ab 1932 arbeitete er als freiberuflicher Pressefotograf, baute einen eigenen Bilderdienst auf und unternahm zahlreiche Reisen. Von 1939 bis 1945 arbeitete er als Werbefotograf bei einer Ölfirma in Rumänien, 1944 wurde er zum Volkssturm in Bukarest eingezogen. Von 1945 bis 1949 war er in Sibirien in Gefangenschaft, danach kehrte er nach Freiburg i.Br. zurück, wo er seine Arbeit wiederaufnahm und wo er bis zu seinem Tode lebte.

Nachlass

Sein umfangreicher Nachlass von rund einer Million Fotografien befindet sich im Staatsarchiv Freiburg und besteht aus rund 6.000 Glasplattennegativen, 27.000 Diapositiven, 110.000 Papierpositiven und mehreren hunderttausend Filmnegativen.

Buchveröffentlichungen

  • Korsika. Schillinger, Freiburg im Breisgau 1983
  • Verkehrsknoten Berlin in den 30er Jahren. Eisenbahn-Kurier, Freiburg im Breisgau 1985 (2., erw. Aufl.)
  • Berliner Verkehrsgewühl. Museum für Verkehr und Technik, Berlin 1992
  • Zeit-Aufnahmen 1926–1991. Rombach, Freiburg im Breisgau 1992
  • Ski und Rodel gut! Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2001
  • Land und Leute im Südbaden der 50er Jahre. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2002
  • Freiburg. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2002
Commons: Willy Pragher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Swantje Kuhfuss-Wickenheiser, Die Reimann-Schule in Berlin und London 1902–1943. Ein jüdisches Unternehmen zur Kunst- und Designausbildung internationaler Prägung bis zur Vernichtung durch das Hitlerregime, Aachen 2009, ISBN 978-3-86858-475-2, S. 558
  2. Swantje Kuhfuss-Wickenheiser, Die Reimann-Schule in Berlin und London 1902–1943. Ein jüdisches Unternehmen zur Kunst- und Designausbildung internationaler Prägung bis zur Vernichtung durch das Hitlerregime, Aachen 2009, ISBN 978-3-86858-475-2, S. 298 f., 309