„Wilhelm Müller (Klavierbauer)“ – Versionsunterschied

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== Weblinks ==
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Krämer, Kristina: Müller (Familie) in: Lexikon Musik und Musiker am Mittelrhein (MMM<sup>2</sup>) Artikel A–Z [Musik und Musiker am Mittelrhein 2 | Online] (mugemir.de)
*Krämer, Kristina: [http://www.mmm2.mugemir.de/doku.php?id=muellerf2 Müller (Familie)] in: Lexikon Musik und Musiker am Mittelrhein 2


== Einzelnachweis ==
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Version vom 18. Juli 2023, 21:41 Uhr

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Wilhelm Müller (* 25. Februar 1814 in Mainz; † 28. November 1893 ebenda) war ein deutscher Klavierfabrikant, Musikverleger und Komponist.

Herkunft und Familie

Wilhelm Müller (Müller I) wurde als Sohn des Glasers Johann Georg Müller (* 15. Februar 1782 in Mainz; † 28. August 1838 ebd.) und dessen Frau Marie Anna Josephine (* Treis/Mosel 27. Juni 1784; † Mainz 30. April 1858) geb. Greisler in Mainz geboren. Er hatte elf Geschwister, darunter den Rechtsanwalt Friedrich (* 20. März 1810; † 8. April 1858), der 1850 vierzig Mainzer Bürger verteidigte, denen die Beteiligung am rheinpfälzischen Aufstand im Jahr 1849 vorgeworfen wurde.

Müller heiratete am 22. August 1863 Sophia Elisabetha (* 27. Juni 1842 in Mainz; † 27. Januar 1908 ebd.), eine Tochter des Dekorationsmalers Philipp Jakob Wagner (* 16. August 1812 in Hoechst am Main; † 16. Februar 1877 in Mainz) und dessen Frau Magdalena Susanna geb. Sieglitz (* 3. März 1817; † 7. Oktober 1888 in Frankfurt a. M.). Beide hatten zusammen sieben Kinder, die in den Jahren 1864 bis 1877 geboren wurden. Erstgeborener war der Sohn Wilhelm Philipp Friedrich (Müller II) (* 19. Juli 1864; † 16. März 1935). Die Ehe Wilhelm Müllers wurde am 8. Juli 1878 geschieden.

Berufliche Tätigkeiten

Pianofortefabrikant

Wilhelm Müller verfügte über herausragende musikalische Talente. So war er Ende der 1830er Jahre zunächst als Werkmeister bei der Pianofortefabrik Erard in Paris tätig. Erard galt damals als der in der Welt führende Hersteller von Flügeln. Mit bahnbrechenden Erfindungen, wie einer hochentwickelten Repetitionsmechanik (um 1834), wurden Instrumente geschaffen, die sich klanglich unseren heutigen Konzertflügeln annäherten. Franz Liszt und Sigismund Thalberg, die prominentesten Klaviervirtuosen ihrer Zeit, verwendeten bei ihren Konzerten Flügel von Erard. Mit Franz Liszt stand Wilhelm Müller in einer engen Arbeitsbeziehung. Als Klavierstimmer begleitete er den gefeierten Pianisten auf dessen Konzertreisen durch Europa.

Intensive Verbindungen zu Frankreich hielt Müller weiterhin aufrecht. So wurde er am 13. Juni 1842 in die Freimaurerloge „Vereinte Philantropen“ in Paris im Department Seine eingeführt. [1] Er bekleidete dort den Rang eines Meisters 3. Grades.

Seine eigene Pianofortefabrik gründete Müller im Frühjahr 1843 in Mainz. Dem Vorhaben waren die Zeitumstände günstig. Als beherrschendes Instrument der Hausmusik erfreute sich das Klavier einer wachsenden Beliebtheit. Ähnlich wie Erard bemühte sich Müller um innovative Lösungen im Instrumentenbau. Ein Patent wurde ihm in Hessen für eine Saitenabspinnung am Piano erteilt. Bei lediglich fünfjähriger Schutzfrist ergab sich daraus jedoch kein finanzieller Erfolg. Als einer der ersten führte Müller Pianinos, d. h. aufrechtstehende Klaviere, im süd- und südwestdeutschen Raum ein. Diesem Typ von Instrumenten standen die Käufer zunächst skeptisch gegenüber. Deshalb konzentrierte sich das Unternehmen auf den Bau von Flügeln. Erst später setzte sich das heutige Klavier als eigenständige Gattung durch. Noch heutzutage werden Klaviere der Marke Müller im Internet angeboten. Ein Exemplar befindet sich im Stadthistorischen Museum Mainz. In späteren Jahren gliederte Müller seinem Unternehmen den Handel mit Fremdfabrikaten und die Vermietung von Klavieren an.

Die Manufaktur wurde im Cäcilienhaus in der Münsterstraße 3 in der Mainzer Altstadt betrieben. Das Gebäude wurde im 2. Weltkrieg beim großen Bombenangriff auf Mainz am 27. Februar 1945 weitgehend zerstört. An seiner Stelle befindet sich heute ein Boardinghaus einer Fluggesellschaft.

Musikverlag Wilh. Müller I, Mainz

Den Kreis geschäftlicher Aktivitäten erweiterte Müller um den Musikverlag Wilh. Müller I. Zum Verlagsprogramm gehörten fremde Werke und Eigenkompositionen des Verlegers. Darunter befindet sich ein Klavierauszug von Gaetano Donizettis Oper Die Regimentstochter (uraufgeführt 1840 in Paris). Zu den Eigenkompositionen Müllers zählt der Schützen-Fest-Marsch zum XI. Deutschen Bundesschießen in Mainz (Op. 26). Das Werk vertont einen Text des Mainzer Humoristen Jean Dremmel (* 1847; † 1921). Weitere als Unterhaltungsmusik geschaffene Märsche kamen hinzu.

Selbst ist Müller als Sänger aktiv gewesen. Im Festbuch des „Mainzer Liederkranzes“ zur fünfzigjährigen Jubelfeier (1887) wird er als Ehrenmitglied der Vereinigung aufgeführt.

Nach Wilhelm Müllers Tod wurden Klavierfabrikation, -handel und -vermietung sowie der Musikverlag von seinem Sohn Wilhelm Philipp Friedrich (Müller II) fortgeführt.

Belege

Adreßbücher für Mainz, Jahre ab 1843

Geburtsregistereintrag von Wilhelm Müller (Nr. 200/1814). Dokument aus dem Stadtarchiv Mainz

Mainzer Liederkranz, Festbuch zur Fünfzigjährigen Jubelfeier, Selbstverlag des Mainzer Liederkranz, Mainz 1887

Mitteilung des Verlags Wilh. Müller I, Mainz, zur Geschichte des Unternehmens in verschiedenen vom Verlag herausgegebenen Notenheften

Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz, zahlreiche Ausgaben von Noten, die im Musikverlag Wilh. Müller I erschienen sind

Einzelnachweis

1.           Sammlung Thomas A. Nonnenmacher, Mainz