„Wilhelm Leuschner“ – Versionsunterschied

[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Löschung von Kat:Reichstagsabg. u. von DEFAULTSORT bitte begründen
Anathema (Diskussion | Beiträge)
Änderung 33063613 von Arno Matthias (Diskussion) wurde rückgängig gemacht.
Zeile 28: Zeile 28:
* http://www.wilhelm-leuschner-stiftung.de/
* http://www.wilhelm-leuschner-stiftung.de/


{{DEFAULTSORT:Leuschner, Wilhelm}}
[[Kategorie:Mann|Leuschner, Wilhelm]]
[[Kategorie:NS-Opfer]]
[[Kategorie:Deutscher|Leuschner, Wilhelm]]
[[Kategorie:20. Juli 1944]]
[[Kategorie:NS-Opfer|Leuschner, Wilhelm]]
[[Kategorie:20. Juli 1944|Leuschner, Wilhelm]]
[[Kategorie:SPD-Mitglied|Leuschner, Wilhelm]]
[[Kategorie:Gewerkschafter|Leuschner, Wilhelm]]
[[Kategorie:Freimaurer (20. Jahrhundert)|Leuschner, Wilhelm]]
[[Kategorie:Deutscher Freimaurer|Leuschner, Wilhelm]]
[[Kategorie:Geboren 1890|Leuschner, Wilhelm]]
[[Kategorie:Gestorben 1944|Leuschner, Wilhelm]]
[[Kategorie:Reichstagsabgeordneter]]
[[Kategorie:Reichstagsabgeordneter]]
[[Kategorie:SPD-Mitglied]]
[[Kategorie:Gewerkschafter]]
[[Kategorie:Freimaurer (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Deutscher Freimaurer]]
[[Kategorie:Geboren 1890]]
[[Kategorie:Gestorben 1944]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten|
{{Personendaten|

Version vom 12. Juni 2007, 16:45 Uhr

Wilhelm Leuschner (* 15. Juni 1890 in Bayreuth; † 29. September 1944 in Berlin-Plötzensee) war ein Gewerkschafter und sozialdemokratischer Politiker, der im Dritten Reich gegen den Nationalsozialismus kämpfte.

Leben

Wilhelm Leuschner wurde 1890 als Sohn eines Ofensetzers geboren. 1903 begann er eine Lehre als Holzbildhauer, nach deren Abschluss 1907 er in die Gewerkschaft eintrat und anlässlich der Jugendstilausstellung nach Darmstadt zog, wo er in einer Möbelfabrik arbeitete.

1913 trat er in die SPD ein und engagierte sich weiter in der Gewerkschaft. 1916 musste er während des Ersten Weltkrieges als Soldat an die Ostfront. 1919 wurde er Stadtverordneter und Vorsitzender der Darmstädter Gewerkschaften und zog 1924 als SPD-Abgeordneter in den hessischen Landtag ein. 1928 wurde er Innenminister von Hessen. Er trat unter anderem mit Plänen zum Autobahnbau hervor. Vor allem aber profilierte er sich als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus. Nachdem er die Veröffentlichung der Boxheimer Dokumente (von dem NSDAP-Abgeordneten Werner Best verfasste Pläne zur Machtergreifung) veranlasst hatte, wurde dieser zu einem persönlichen Feind und Leuschner einer der meistgehassten Gegner der Nationalsozialisten. Die Boxheimer Dokumente ließen die beabsichtigte Errichtung eines Terrorregimes deutlich erkennen, zeigten an, dass der Legalitätskurs der Nationalsozialisten bloße Fassade war.

Im Januar 1933 wurde Leuschner in den Bundesvorstand des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbunds (ADGB) gewählt. Im April gab Leuschner, nach der nationalsozialistischen Machtübernahme von den Nazis zum Rücktritt gezwungen, sein Amt als hessischer Innenminister auf. Da er als faktischer Gewerkschaftsführer standhaft die von Robert Ley gewünschte Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten verweigerte, kam es im Mai desselben Jahres zu seiner Inhaftierung. Die Gewerkschaften wurden zerschlagen. Im Juni 1933 wurde er erneut inhaftiert, misshandelt und ein Jahr lang in Gefängnissen und Konzentrationslagern gefangen gehalten, darunter das berüchtigte Emslandlager Börgermoor, wo sein Mithäftling Wolfgang Langhoff das Moorsoldatenlied schuf.

Ihr wesentliches Ziel, nämlich die Beugung der Persönlichkeit, hatten die Nationalsozialisten jedoch nicht erreicht. Schon bald nachdem Leuschner im Juni 1934 aus dem KZ entlassen wurde, begann er mit dem Aufbau eines Widerstands-Netzwerkes. Er übernahm 1936 von Ernst Schneppenhorst die Leitung einer kleinen Fabrikationsstätte zur Produktion von Bierschankutensilien, die bald zur Schaltzentrale der illegalen Reichsleitung der deutschen Gewerkschaften wurde. In dieser Zeit wurde Hermann Maaß einer seiner engsten Mitarbeiter. Leuschner kämpfte aktiv in gewerkschaftsnahen Widerstandsgruppen und unterhielt Kontakte zum Kreisauer Kreis und ab 1939 auch zur Widerstandsgruppe von Carl Friedrich Goerdeler. Nach dem geplanten Putsch gegen Hitler sollte Leuschner möglicherweise Vizekanzler werden. Das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 und der Umsturzversuch scheiterten jedoch. Leuschner wurde am 16. August 1944 verhaftet und danach vom Volksgerichtshof unter dem Vorsitz von Roland Freisler zum Tode verurteilt. Am 29. September 1944 wurde Wilhelm Leuschner im Zuchthaus Berlin-Plötzensee durch den Strang hingerichtet.

Nach Leuschner sind die Wilhelm-Leuschner-Medaille, die höchste Auszeichnung des Landes Hessen, wie auch zahlreiche Straßen und Plätze, z.B. ein Platz in Leipzig benannt.

Leuschner-Gedenkstätten

  • Im Geburtshaus Wilhelm Leuschners ist seit dem Jahr 2003 eine kleine Gedenkstätte eingerichtet.
  • Bereits 1998 wurde in der Justizvollzugsanstalt (ehem. Zuchthaus) Marienschloß, wo Leuschner von Juli bis November 1933 inhaftiert war, das Wilhelm-Leuschner-Gedächtnis-Zimmer eingerichtet, das eine kleine Dokumentation zu Person und Wirken enthält. Die Gedenkstätte ist allerdings wegen der weitergehenden Verwendung der Institution als Jugendstrafanstalt nur schwer zugänglich.

Siehe auch

Literatur

  • Vorlage:PND
  • Wilhelm Leuschner, Auftrag und Verpflichtung : biograph. Würdigung d. Innenministers d. Volksstaates Hessen u. Widerstandskämpfers gegen d. Nationalsozialismus; Dokumentation d. Festaktes d. Verleihung d. Wilhelm-Leuschner-Medaille zum hess. Verfassungstag am 1. Dezember 1992 in Schloß Biebrich / hrsg. vom Hessendienst d. Staatskanzlei. Red.: Rolf Biebricher. - Neuauflage - Wiesbaden : Hessendienst, 1993 - ISBN 3-89214-013-8
  • Leithäuser, Joachim G.: Wilhelm Leuschner : ein Leben für die Republik. - Köln : Bund-Verl., 1962