Obersachsen

Als Obersachsen bezeichnet man große Teile der ehemaligen Herrschaftsgebiete der Wettiner und deren Bewohner im Raum des heutigen Mitteldeutschlands.

Der Name dieser Territorien beruht darauf, dass nach dem Sturz von Heinrich dem Löwen der Titel „Herzog von Sachsen“ an die Familie der Askanier und später an die Familie der Wettiner neuvergeben worden war. Diese Dynastien hatten sich bei der Eroberung slawisch bewohnter Gebiete im Osten verdient gemacht und nahmen die Stammesbezeichnung elbaufwärts mit sich. Zur Unterscheidung zu den eigentlichen Sachsen im niederen Land, im heutigen Westfalen, Niedersachsen, den östlichen Niederlanden und dem westlichen Teil Sachsen-Anhalts, wurde später der Kunstbegriff „Obersachsen“ geprägt, der sich umgangssprachlich aber nicht durchgesetzt hat. Daher bezeichnen sich heute die mitteldeutschen Bewohner des Freistaates Sachsen (auch) als Sachsen. Ihre ostmitteldeutschen Dialekte sind das Meißnische und das Osterländische, die zur Thüringisch-Obersächsischen Dialektgruppe gehören.

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