Obersachsen

Als Obersachsen bezeichnet man große Teile der ehemaligen Herrschaftsgebiete der Wettiner und deren Bewohner im Raum des heutigen Mitteldeutschlands.

Der Name dieser Territorien beruht darauf, dass nach dem Sturz Heinrichs des Löwen der Titel des Herzogs über das alte Stammesherzogtum Sachsen[1] an das Geschlecht der Askanier und später an das Geschlecht der Wettiner neu vergeben worden war. Diese Dynastien eroberten die slawisch bewohnten Gebiete im Osten und nahmen den Herrschertitel über „Sachsen“ elbaufwärts mit sich. Für das ursprüngliche sächsische Gebiet in Norddeutschland kam die Bezeichnung „Niedersachsen[2] auf.

Zur Unterscheidung der Gebiete wurde neben dem Wort Niedersachsen später auch der Kunstbegriff „Obersachsen“ geprägt, der sich umgangssprachlich aber nicht durchgesetzt hat. Daher bezeichnen sich heute die mitteldeutschen Bewohner des Freistaates Sachsen umgangssprachlich auch als Sachsen. Dergleichen gilt für die Medien, obgleich die ostmitteldeutschen Dialekte das Meißenische und das Osterländische sind, die zur Thüringisch-Obersächsischen Dialektgruppe gehören.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. im heutigen Westfalen, Niedersachsen, Holstein) und dem westlichen Teil Sachsen-Anhalts, wo (Nieder-)Sächsische Mundarten des Niederdeutschen verbreitet sind
  2. vgl. Niedersächsischer Reichskreis