Michael Mendl

Michael Mendl (* geboren als Michael Sandrock am 20. April 1944 in Lünen) ist ein deutscher Schauspieler. Er gilt als einer der gefragtesten Charakterdarsteller des deutschen Films (Stand 2008).

Leben

Mendl wurde als unehelicher Sohn eines katholischen Priesters aus Duisburg und der Leipziger Medizinstudentin Martha Sandrock geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Brambauer und im Kinderheim in Straelen, ehe er 1949 mit seiner Mutter und seinem Stiefvater Ernst Mendl, einem Mitarbeiter bei der BASF, nach Ludwigshafen zog. Er nahm auch den Familiennamen seines Stiefvaters an.

Werk

Seine Schauspielerkarriere begann er während seiner Schulzeit 14-jährig als Statist am Mannheimer Staatstheater. Es folgten Engagements an verschiedenen Theatern in Deutschland. Erst nach 25-jähriger Bühnenerfahrung gab er sein Filmdebüt in dem Erstlingswerk von Sherry Hormann „Leise Schatten“ (1992 mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet). Kurz zuvor hatte ihm das Residenztheater München gekündigt.

1991 gelang ihm mit Sönke Wortmanns Kleine Haie der Durchbruch im Medium Film. Durch Rollen in großen deutschen Kinofilmen wie Schlafes Bruder (1994), 14 Tage lebenslänglich (1996) oder Der Untergang (2003) machte er sich ebenso einen Namen wie mit seinen Rollen an den verschiedensten Deutschen Bühnen.

Als Filmschauspieler spielte er im Genre Drama zum Beispiel Psychopathen, Kriminelle, Gefängnisinsassen, häufiger jedoch hohe Funktionäre, Ärzte und Offiziere, wie in dem oscar-nominierten Kinofilm Der Untergang den General der Artillerie Helmuth Weidling, in Die Gustloff Kapitän Johannsen, in So weit die Füße tragen (2000) den Lagerarzt und Fluchthelfer Dr. Stauffer, in Amen (Regie: Costa Gavras) den hohen Kirchenfunktionär Kardinal Monsignore Hudal, den ehemaligen Bundeskanzler Willy Brandt in Im Schatten der Macht, (2004) und zuletzt in Karol Wojtyla - Geheimnisse eines Papstes (TV, Regie: Gero von Boehm, 2006) Papst Johannes Paul II.

Hoch gelobt wurde seine Interpretation von Willy Brandt in dem Fernsehmehrteiler über das Leben des ehemaligen Bundeskanzlers, für die er 2004 mit der Goldenen Kamera als bester deutscher Schauspieler ausgezeichnet wurde. 1997 erhielt er den Deutschen Filmpreis, 1998 den Bayerischen Filmpreis.

Oft spielt der hoch gewachsen wirkende Darsteller mit der warmen Baritonstimme intelligente Führungspersönlichkeiten mit ehrenhaftem Charakterprofil, Identifikationsfiguren. Genauso glaubhaft verkörpert er bodenständige Charaktere wie den Bauern Moser in Es geschah am hellichten Tag (Regie: Nico Hofmann, 1997) oder den Nulf in Schlafes Bruder (Regie: Joseph Vilsmaier, 1995). In Komödien übernimmt er häufig die Rolle des charmanten älteren Ehemannes (Eine Chance für die Liebe, TV, 2006).

Für Gastrollen zieht es ihn immer wieder zur Bühne zurück, mit Engagements am Württembergischen Staatstheater Stuttgart, im Münchner Residenztheater, an den Kammerspielen und bei den Salzburger Festspielen.

Mendl lebt in München zusammen mit seiner langjährigen Partnerin, der Schauspielkollegin Carolin Fink und hat drei Kinder.

Hörbuch/Hörspiel

Michael Mendl wirkt in zahlreichen Hörspielen mit, zuletzt in Doktor Faustus nach Thomas Mann (ISBN: 3867170754) und in Karl May: Der Orientzyklus. (Produktion WDR, ISBN: 3867171432)

Filmografie

Synchronisation

Als Synchronsprecher lieh er u.a. F. Murray Abraham (Forrester: Gefunden), Rob Reiner (Schlaflos in Seattle) und Stellan Skarsgard (King Arthur) seine Stimme.

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