Mao Zedong

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Offizielles Porträt Mao Zedongs am Tor des Himmlischen Friedens
Die „Mao-Bibel“, deutschsprachige Ausgabe, Peking 1972

Mao Zedong oder Mao Tse-tung (chinesisch 毛澤東 / 毛泽东, Pinyin Máo Zédōng, W.-G. Mao Tsê-tung, IPA–Umschrift mau̯ ʦɤtʊŋ, anhören/?; * 26. Dezember 1893 in Shaoshan; † 9. September 1976 in Peking) war ein chinesischer Revolutionär, Politiker und Autor. Als Vorsitzender der Kommunistischen Partei Chinas (1943–1976), als Vorsitzender der Zentralen Volksregierung (1949–1954) sowie als Vorsitzender der Volksrepublik China (1954–1959) war er der führende Politiker, der von ihm gegründeten Volksrepublik China von 1949 bis 1976. Die politische Bewegung des Maoismus ist nach ihm benannt.

Von der Xinhai-Revolution 1911, durch die die Republik China entstand, der Bewegung des vierten Mai 1919 und seiner Studienzeit beeinflusst, war Mao Gründungsmitglied der Kommunistischen Partei und der Roten Armee, die im Chinesischen Bürgerkrieg (1927–1949) gegen die Truppen der Kuomintang kämpften und kurz nach dem als Einheitsfront gemeinsam geführten Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg siegten und die Volksrepublik China errichteten. Nach seiner Machtübernahme begann Chinas Veränderung von einem rückständigen agrarischen Feudalstaat zu einer politischen und wirtschaftlichen Großmacht. Andererseits hatten die von Mao vorangetriebenen Kampagnen und Programme, insbesondere der Große Sprung nach vorn sowie die Kulturrevolution, den Tod von Dutzenden Millionen Menschen, zum Teil katastrophale wirtschaftliche Schäden, riesige Verluste an kulturellem Erbe und verfehlte gesellschaftliche Strukturen zur Folge. Es werden Opferzahlen von bis über 45 Millionen Toten in den Jahren 1958 bis 1962 als Folge der verfehlten Politik Maos angenommen.[1] Der chinesisch-amerikanische Ökonom und Marxist Li Minqi argumentiert dagegen, dass der Große Sprung nach vorn zwar katastrophale Folgen hatte, jedoch gleichzeitig die Infrastruktur schuf, um spätere wirtschaftliche Krisen zu verhindern.

Unter Deng Xiaoping kam es nach 1976 im Rahmen der Reform- und Öffnungspolitik zu einer wesentlichen Abkehr von Maos Prinzipien in China. Dennoch wird sein Vermächtnis als bedeutender Revolutionär, militärischer Stratege und politischer Anführer nach wie vor geehrt. Unter anderem ist er auf chinesischen Banknoten und an prominenter Stelle am Tor des Himmlischen Friedens abgebildet, wo er am 1. Oktober 1949 die Volksrepublik China proklamiert hatte.

Ungeachtet der nach wie vor um seine Person geführten Kontroversen gilt Mao als einer der einflussreichsten Politiker der Geschichte und wurde 1998 vom Time Magazine zu einem der 100 wichtigsten Menschen des 20. Jahrhunderts gekürt.[2]

Leben

Kindheit und Schulbildung

Geburtshaus von Mao Zedong in Shaoshan, heute eine Touristenattraktion vor allem für Chinesen

Mao Zedong wurde am 26. Dezember 1893 in einem Dorf nahe Shaoshan in der zentralchinesischen Provinz Hunan geboren. Sein Vater Mao Yichang (毛贻昌, 1870–1920) sah sich in der 20. Generation des Mao-Clans und führte seine Abstammung auf den Armeeführer Mao Taihua zurück, der bis 1368 gegen die Mongolen kämpfte und sich nach Etablierung der Ming-Dynastie in der Region des heutigen Xiangtan niederließ.[3] Maos Vater hatte nur zwei Jahre Schulbildung, war hart und arbeitsam. Er schaffte es, sich aus den Schulden zu befreien, die ihm sein Vater hinterlassen hatte. Mit dem Geld, das er sich während seines Dienstes in der Armee angespart hatte, kaufte er zwischen 15 und 20 Mu Land, das er mit Hilfe von Landarbeitern bewirtschaftete.[4] Später wurde er Großhändler, der trotz Hungers in Shaoshan Reis aufkaufte und in die großen Städte weiterverkaufte.[5][6] Maos Mutter Wen Qimei (文素勤, 1867–1919) stammte aus einem Nachbarort von Shaoshan. Sie hatte Maos Vater geheiratet, als dieser 15 Jahre alt war. Von ihren sieben Kindern überlebten nur drei Söhne die Kindheit. Sie war sehr religiös und ihr Volksbuddhismus beeinflusste Mao Zedong für sein ganzes Leben. Nach damaligen lokalen Maßstäben sind die Maos zu ihrer Zeit eine wohlhabende bäuerliche Familie.[7]

Vater Mao, der aus seinem Sohn einen gelehrten Mann machen wollte und ihm den Namen Zedong (Wohltäter des Ostens)[3] gegeben hatte, ihn auf eine private konfuzianische Schule in Shaoshan. Mao lernt dort den Stoff auswendig, die ethisch-moralischen Konzepte bleiben ihm jedoch fremd.[8] Das China seiner Kindheit befand sich in einer tiefen Krise. Maos Großvater hatte im Taiping-Aufstand, der als schrecklichster Krieg des 19. Jahrhunderts gilt,[9] gekämpft. Die Hundert-Tage-Reform war gescheitert, der Boxeraufstand hatte zu noch größeren Zugeständnissen an die ausländischen Mächte geführt.[10] Die Bevölkerung verarmte, weil die traditionellen Manufakturen gegen die Fabrikware aus den ausländischen Pachtgebieten nicht bestehen konnten.[11] Während der Selbststärkungsbewegung waren aber auch die Anfänge eines modernen Bildungssystems und einer modernen Armee entstanden.[12] Die zahlreichen Aufstände und Reformen hatten auch im einfachen Volk ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass die Qing-Dynastie früher oder später stürzen würde,[10] im traditionellen Denken zahlreicher Chinesen hatte das Kaiserhaus das Mandat des Himmels verwirkt.[13] Mao erlebte die Auswirkungen des Ping-Liu-Li-Aufstandes und die Unsicherheit, die die Aktivitäten der Geheimgesellschaften wie der Gelaohui verbreiteten, am eigenen Leib. Dies und die Despotie seines Vaters machen aus Mao ein rebellisches Kind.

Im Alter von 13 Jahren verließ Mao die Schule aufgrund der Gewalttätigkeit des Lehrers. Da die Beamtenprüfungen abgeschafft worden waren und Bildung somit nicht mehr automatisch Eintritt in die kaiserliche Bürokratie bedeutete, hoffte sein Vater, dass Mao im väterlichen Geschäft mithelfen würde. Gegen den Willen des Vaters befasste sich Mao jedoch hauptsächlich mit Lektüre, so las er etwa die Werke des einflussreichen Reformers Zheng Guanying.[14] Im Alter von 16 Jahren begann Mao zusammen mit seinem 9 Jahre älteren Cousin, eine Schule zu besuchen, die moderne Fächer unterrichtete. In dieser Schule blieb er jedoch nur ein Jahr, weil er unter dem Hass und der Arroganz seiner Mitschüler litt: er wurde wegen seiner bäuerlichen Herkunft und dem Dialekt der Xiang-Sprache, die man in seinem Heimatdorf sprach, ausgegrenzt.[15] Im Alter von vierzehn Jahren wurde Mao mit der achtzehnjährigen Luo Yigu verheiratet, deren Clan der Familie Mao über entfernte verwandtschaftliche Beziehungen verbunden war. Mao lehnte diese Ehe ab und versteckte sich bei einem Freund in Shaoshan, Luo Yigu starb bereits 1910.[16]

Mao Zedong im Jahre 1913

Anfang 1911 ging Mao ins 70 km entfernte Changsha – damals ein Umschlagplatz für Güter und Nachrichten aus aller Welt[17] –, um dort eine neue Schule zu besuchen. Dort lag eine Revolte gegen die Qing-Dynastie bereits in der Luft und Mao gehörte zu jenen, die sich als Zeichen der Rebellion die Zöpfe abschneiden ließen.[18][19] Nachdem die Nachricht über den erfolgreichen Wuchang-Aufstand Changsha erreicht hatte, wurde Maos Schule geschlossen. Die Provinz erklärte sich für unabhängig, Mao trat in die Hunan-Armee ein, ohne jedoch einen Einsatz militärischer Natur zu absolvieren. Mao sah jedoch die Leichen der Führer des lokalen Aufstands, Jiao Defeng und Chen Zuoxin – sein erster Kontakt mit der Machtpolitik.[20] Er verließ die Armee wieder und probierte verschiedene Schulen, bis er im Frühling 1913 auf der Lehrerbildungsanstalt der Provinz Hunan angenommen wurde. Dort war er zwar nur in den Fächern fleißig, die ihn interessierten, trotzdem respektierten ihn die Lehrer.[21] Im Jahre 1917 wurde er zum besten Schüler der Schule ernannt. Er gründete eine Vereinigung der Schüler aus Xiangtan und wird Vorsitzender der Schülervereinigung. In dieser Funktion belebte er die Abendschule für Arbeiter neu.[22] Im November 1917 organisierte er Freiwillige, die die Schule mit Hilfe der Polizei vor marodisierenden Soldaten verteigten. Im April 1918 gründete er die Studiengesellschaft des Neuen Volkes mit, an der auch He Shuheng beteiligt war. Das Ziel dieser Vereinigung war es, China und die ganze Welt zu erneuern.[23] Aus dieser Zeit stammen die ersten Schriften von Mao Zedong. Sie zeigen Maos Bewunderung für Shang Yang, die Theorien des Vitalismus und der Kraft des menschlichen Willens, aber auch für den erfolgreichen Provinzgouverneur Zeng Guofan.[24][25] Unter jenen Chinesen, die damals ihr Land vor den westlichen Kolonisierungsbestrebungen retten wollten, waren dies sehr verbreitete Ansichten.[26] Als Mao die Schule abschließ, hatte er zwar große Ambitionen, war jedoch orientierungslos.[23] Während seiner Schulzeit hatte er eine Freundschaft zum Lehrer Yang Changji aufgebaut, der Mao Standpunkte stark beeinflusste und seine Aufmerksamkeit auf radikale Positionen wie jene von Miyazaki Tōten lenkte.[27] Auch Mitschüler wie Cai Hesen, einer der Führungskräfte der Kommunistische Partei Chinas in ihrer Anfangszeit, beeinflussten ihn.[21] Im Unterschied zu anderen Politikern seiner Zeit besuchte Mao keine der neugegründeten Universitäten. Seine Positionen erarbeitete er sich im Selbststudium in der Stadtbibliothek von Changsha. Er blieb stärker in den kulturellen Traditionen verwurzelt als andere spätere kommunistische Revolutionäre.[28]

Gründung der KP-Zelle in Hunan

Mao Zedong im Jahre 1919

Maos Lehrer und Freund Yang Changji wurde im Jahre 1918 an die Peking-Universität berufen. Mitte 1918 regte Yang an, dass Mao und einige Mitschüler sich dem Arbeiter-Studenten-Programm anschließen und nach Frankreich gehen sollten. Mao fuhr im August 1918 mit 25 Mitschülern zu Yang nach Peking.[29] Durch Vermittlung dieses Lehrers fand er eine Anstellung als Hilfsbibliothekar, dort lernte er unter anderem Li Dazhao, einem der wichtigsten frühen chinesischen Marxisten und Mitbegründer der Kommunistischen Partei Chinas, kennen. Li war Herausgeber der Zeitschrift Neue Jugend, die die politische und intellektuelle Richtung der Bewegung des vierten Mai prägte, er brachte Mao die Ideen von Marxismus und Bolschewismus nahe.[30] Auch die Bekanntschaft von Chen Duxiu machte er hier, durch ihn bekam er Zugang zu anarchistischem und trotzkistischem Gedankengut.[31] Auch in Peking verbrachte er viel Zeit mit Selbststudium, wobei er zahlreiche Artikel zu den Themen seiner Zeit las.[32] Am Ende seines Aufenthaltes in Peking stand Mao jedoch Hu Shi und seinem philosophischen Pragmatismus am nächsten.[33] Mao entschied sich während seines Peking-Aufenthaltes, nicht nach Frankreich zu fahren. Im April 1919 war er wieder in Hunan, nicht zuletzt aufgrund der Krankheit seiner Mutter.[34]

Mao blieb zunächst in Changsha, wo er schon eine akzeptierte Führungsfigur war, wohingegen man ihn in Peking weithin ignoriert hatte. Während er als Grundschullehrer arbeitete, erlitt China eine außenpolitische Niederlage: Die Pariser Friedenskonferenz 1919 beschloss, dass die deutschen Kolonien in China an Japan übergeben werden würden. An den darauffolgenden Demonstrationen der Bewegung des vierten Mai nahm Mao wahrscheinlich nicht teil, aber er organisierte mit Freunden einen Boykott japanischer Waren.[35] Er gründete eine Studentenzeitung namens Xiang-Fluss-Rundschau (Xiangjiang Pinglun) mit ähnlichen Inhalten wie Chen Duxius Publikation.[36] Sie erregte überregionales Aufsehen, wurde in der verhältnismäßig großen Auflage von 5000 Stück gedruckt, die 5. Ausgabe wurde jedoch bereits von der Polizei beschlagnahmt.[37] Maos frühe Schriften zeigen die Orientierung am [[|kommunistischer Anarchismus|kommunistischen Anarchismus]] von Pjotr Alexejewitsch Kropotkin,[38] Maos Einsatz für die Abschaffung konfuzianischer Zwänge und für die Rechte der Frauen.[39] Sie zeigen auch den Standpunkt, dass mehr Gerechtigkeit nur friedlich erreicht werden könne, denn wenn man versucht, Unterdrückung durch Unterdrückung zu beseitigen, gibt es am Ende auch wieder Unterdrückung.[40]

Im Winter fuhr Mao erneut nach Peking, um bei der Zentralregierung die Absetzung des die Provinz Hunan ausplündernden Gouverneurs Zhang Jingyao zu erreichen, jedoch ohne Erfolg.[41] Während seines Aufenthaltes traf sich häufig mit Li Dazhao und Deng Zhongxia und las die in chinesischer Übersetzung vorliegenden marxistischen Werke.[42][43] Ab Mai 1920 hielt sich Mao in Shanghai auf, wo er als Wäscher arbeitete und für die Unabhängigkeit Hunans von China, eine Verfassung und demokratische Wahlen warb. Der inzwischen aus Peking nach Shanghai geflohene und in Kontakt mit der Komintern stehende Chen Duxiu versuchte, ihm diese Ideen auszureden.[44]

Nach seiner Rückkehr nach Changsha – Zhang war inzwischen gestürzt worden – bekam Mao eine Stelle als Grundschuldirektor. Daneben eröffnete er ein Buchgeschäft für politische Literatur zu leistbaren Preisen und gründete eine Gesellschaft zum Studium Russlands. Seine Bemühungen um die Unabhängigkeit Hunans blieben erfolglos,[45][46] was Mao auf die mangelnde Entschlossenheit und Opferbereitschaft seine Mitstreiter zurückführte.[47] Gegen Jahresende kam er zum Entschluss, dass der Bolschewismus die richtige Ideologie, weil radikal, sei. Ab diesem Zeitpunkt sah Mao sich als Marxist und ließ sich vom Marxismus und der Geschichte der Oktoberrevolution leiten.[48] Er begann mit der Gründung von Untergrundzellen der Sozialistischen Jugendliga in Changsha.[47]

Im Juli 1921 nahm Mao am 1. Parteikongress der Kommunistischen Partei Chinas als einer der beiden Vertreter der Changsha-Zelle teil.[49] Die Partei hatte damals nur 53 Mitglieder und die Möglichkeit einer Machtergreifung lag in weiter Ferne. Mao führte auf diesem Kongress das Protokoll und war abgesehen davon nicht sehr aktiv. Die Komintern-Vertreter erklärten auf diesem Kongress, wie in rückständigen Ländern und Kolonien die Macht ergriffen werden sollte, Mao verstand diese Taktik jedoch nicht, gleich wie die anderen chinesischen Teilnehmer.[50]

In Changsha widmete Mao sich den ihm anvertrauten Aufgaben. Zusammen mit Li Lisan, den Mao in der Schule kennengelernt hatte, gründete er Gewerkschaften, wenngleich es in Hunan nur weniger Arbeiter im Sinne von Karl Marx gab. Im Jahre 1922 organisierte er mehrere machtvolle Streiks, etwa in Anyuan, wohin Mao mehrmals ging, um dort die Berg- und Bahnarbeiter der Kohleminen zu organisieren.[51] Diese Streiks führten zu deutlichen wirtschaftlichen Verbesserungen für die Arbeiter.[52][53] Die Arbeiter Hunans waren größtenteils politisch desinteressiert, so dass Maos Zellen der KPC und der Sozialistischen Jugendliga nur langsam wuchsen, dies vor allem durch persönliche Beziehungen. Im November 1922 hatten beide Organisationen gemeinsam 230 Mitglieder, womit sie die stärkste Teilorganisation des Landes war. Als Vorsitzender der Gewerkschaftsverbandes Hunans war Mao Verhandlungspartner des Provinzgouverneurs Zhao Hengti. Mit Geld des Gouverneurs gründete er eine Schule, um Kader der KP auszubilden.[54] Mao reiste zum 2. Parteikongress erneut nach Shanghai, vergaß jedoch den Tagungsort und nahm am Kongress deshalb nicht teil.[55]

Im Herbst 1919 hatte Mao eine Affäre mit seiner früheren Mitschülerin Tao Yi, die jedoch aufgrund unterschiedlicher politischer Ansichten in die Brüche ging.[56] Ab September 1920 traf er die Tochter seines mittlerweile verstorbenen Lehrers und Freundes Yang Changji Yang Kaihui regelmäßig. Nach anfänglicher Schüchternheit heirateten sie im Winter 1920 ohne Brautgeschenk und chinesischer Zeremonie; Liebesheiraten waren damals noch nicht der Normalfall. Erst im Oktober 1921 konnten sie in eine gemeinsame Wohnung ziehen.[57]

Kuomintang-Mitglied

Mao spricht zu den Massen

Im Januar 1923 entschied das zentrale Exekutivkomitee der KP, Mao in die Zentrale nach Shanghai zu holen. Dafür war es höchste Zeit, denn der Kriegsherr Wu Peifu hatte begonnen, die Gewerkschaften mit Gewalt zu bekämpfen und Gouverneur Zhao Hengti hatte Mao zur Festnahme und Hinrichtung ausgeschrieben.[58] Mao reiste über Shanghai nach Kanton, wo im Juni der 3. Parteikongress stattfand. Auf diesem Kongress wurde auf Wunsch der Komintern die Erste Einheitsfront durchgesetzt und Mao wurde in das neunköpfige Exekutivkomitee der KP und zum Leiter der Organisationsabteilung der Ersten Einheitsfront gewählt.[59] [60] Über die Einheitsfront-Politik war Mao geteilter Meinung, letzten Endes unterstützte er sie: Ihm war klar, dass sich alle demokratischen Kräfte vereinigen müssten, um der Ära der Kriegsherren ein Ende zu setzen.[61] Seine Bemühungen, von Shanghai aus für die Kuomintang Zellen zu gründen, blieben ohne Erfolg.[62] Ende Dezember 1924 bat er um Freistellung aus gesundheitlichen Gründen; die nicht enden wollenden Reibungen zwischen KP und Kuomintang sowie die ständige Einmischung und die häufigen Personal- und Politikwechsel der Komintern hatten ihm zugesetzt.[63][59]

Den größeren Teil des Jahres 1925 verbrachte Mao in seiner Heimat Shaoshan. Dort begann er, die einheimischen Bauern zu organisieren und für den Kommunismus zu interessieren, Kaihui begann, in einer Abendschule für Bauern zu unterrichten. Obwohl er bis dahin für die Landbevölkerung nur Verachtung übrig gehabt hatte, erkannte er hier, dass in China eine Revolution nur erfolgreich sein könne, wenn sie sich auf die zahllosen verarmten Bauern stützt.[64] Im Sommer musste Mao erneut aus Hunan fliehen, denn er hatte hungernde Bauern angeleitet, einen Großhändler zu nötigen, ihnen Reis zu annehmbaren Preisen zu verkaufen.[65][66][67] Er ging nach Kanton und begann, an der kurz davor gegründeten Whampoa-Militärakademie zu arbeiten. Unter anderem war er Herausgeber der Politischen Wochenzeitung, dem Propagandaorgan der KMT. Mitte März wurde er zum Direktor des Institutes zur Bildung der Bauernbewegung ernannt, womit er sich ausschließlich mit der Mobilisierung der Landbevölkerung befassen konnte umd zum Experten für die Bauernbewegung innerhalb der KP wurde.[68] Die vielen Landbewohner, die keine bessere Alternative hatten als sich in Banden, als Bettler oder als Söldner in einer der Armeen der Kriegsherren durchzuschlagen, betrachtete Mao mehr und mehr als potentielle Verbündete der KP.[68] Wiederholt ließ er sich von seinen Verpflichtungen in Kanton befreien, um die Lage der Bauern zu untersuchen.[69]

Im Zuge des Nordfeldzuges der KMT wurde Mao wieder nach Shanghai versetzt und leitete dort mit großer Umtriebigkeit und ausgedehnter Reisetätigkeit die Arbeitsgruppe zur Mobilisierung der Bauern.[70] Mao hoffte, dass das Ende der Herrschaft der Kriegsherren auch das Ende der Grundherren bedeuten würde.[71] Wieder war er in das schwierige Manövrieren zwischen KP, Komintern und Kuomintang involviert. Anfang 1927 begab er sich wiederum nach Hunan, wo er über den Status der Bauernbewegung recherchierte. Der umfangreiche Bericht über eine Untersuchung der Bauernbewegung in Hunan, den er nach seiner Rückkehr der Parteiführung präsentierte, wurde angenommen, mehrfach in China publiziert und in englischer und russischer Sprache in der Zeitung Kommunistische Internationale teilveröffentlicht. Ab hier ging Mao von einer gewaltsamen Revolution durch die Bauernschaft aus. Im April 1927 ernannte man ihn zum Mitglied eines fünfköpfigen Ausschusses des ZEK der KMT, das Maßnahmen zur Übertragung von Land an Bauern erarbeiten soll.[72][71]

Die erste Einheitsfront zerbrach Mitte Mai endgültig, als Chiang in Shanghai zahlreiche Kommunisten umbringen ließ und drei Tage später ein Schlag gegen die Kommunisten in Kanton stattfand. Mao hielt sich zu jener Zeit in Wuhan auf und versuchte, innerhalb der Kuomintang eine Lösung für die Frage der Landverteilung herbeizuführen. Er resignierte jedoch mit der Feststellung, dass der Kuomintang-Führung nicht an einer Lösung gelegen war und dass sie nur große Worte machte.[73]

Die KP befand sich an diesem Punkt in einer aussichtslosen Lage. Mao zog auf einer kurzen Reise nach Hunan die Schlussfolgerung, dass die KP im Kampf um die Macht nur dann erfolgreich sein könne, wenn sie über eigenes Militär verfügt. Politischer Kampf, Massenbewegung und Einheitsfront seien sinnlos, weil im militarisierten China der 1920er Jahre alle politische Macht aus den Gewehrläufen kommt.[74][75] Nach Maos Ansicht sollte sich eine solche kommunistische Armee aus verarmten Bauern rekrutieren[76] Maos Vorschlag, in schwer zugänglichen Gebieten kommunistische Basen einzurichten, wurde von der Komintern aber nur bedingt genehmigt. Sie setzte nun auf Aufstände gegen die Kuomintang, an deren Planung Mao als Experte für die Mobilisierung von Bauern beteiligt war.[77]

In den Nanchang-Aufstand vom 1. August 1927 war Mao nicht involviert. Am 7. August nahm er an der Außerordentlichen Konferenz des Zentralkomitees der KPC teil, in der der neue Komintern-Vertreter Bessarion Lominadse und auch Mao die bisherige Politik von Chen Duxiu als zu wenig radikal kritisierten. Nach der Konferenz sollte Mao wieder für die Partei in Shanghai arbeiten, er bestand jedoch darauf, in Hunan einen Herbsternte-Aufstand zu organisieren, um sein eigenes – wahrscheinlich von Peng Pais Hailufeng-Sowjet inspiriertes[78] – Konzept der Schaffung befreiter Zonen im agrarischen Hinterland umzusetzen.[79][80] Nach Maos Meinung sollte das gesamte Land in gemeinsamen Besitz überführt werden, wenngleich ihm bewusst sein musste, dass die Bauern dies nicht wollten.[79]

Basis in Jinggangshan

Mao Zedong im Jahre 1927

Im August 1927 wurde Mao nach Hunan entsandt, um dort den Herbsternte-Aufstand durchzuführen. Nach dem Willen der Komintern sollte es das Ziel sein, die Provinzhauptstadt Changsha einzunehmen; von dieser Strategie war Mao aber nicht überzeugt. Er leitete das Frontkomitee, das sich mit den militärischen Fragen des Aufstandes befasste.[81] Der Aufstand am 9. September, an dem sich Bauern, Eisenbahnarbeiter und Bergleute beteiligen sollten, wurde schnell niedergeschlagen. Mao entging seiner Hinrichtung nur knapp,[82] so dass Mao und die Mitglieder des Hunaner KP-Komitees entschieden, Changsha nicht anzugreifen. Anstelle dessen zog Mao mit etwa 1500 Soldaten in Richtung Jinggang-Gebirge, wo sie Ende Oktober eintrafen.[83] Eine Versammlung der Vertreter der Arbeiter, Bauern und Soldaten als Legislative sowie eine Volksversammlung als Exekutive wurden ins Leben gerufen. Mit den Führern der einheimischen Bande namens Bruderschaft des Waldes, die die Region kontrollierten, musste Mao sich arrangieren. Yuan Wencai, einer dieser Banditenführer, verkuppelte Mao mit He Zizhen, um sich dessen Loyalität zu sichern.[84][85]

Während Mao sich im Gebirge aufhielt, schrumpfte die KP unter dem Druck der Kuomintang ganz beträchtlich. Zahlreiche Kommunisten zogen sich aufs Land zurück. Mao wurde für seinen „militärischen Opportunismus“ verurteilt und aus dem Politbüro entfernt. Damit begannen für ihn Kämpfe mit Rivalen innerhalb der KP, die Maos Truppen als gewöhnliche Banditen betrachteten.[86][87] Im April 1928 trafen die verbliebenen Truppen des Nanchang-Aufstandes, die Zhu De kommandierte, in dem von Mao kontrollierten Gebiet ein. Zhu und Mao vereinbarten, gemeinsam einen Sowjet mit Hauptstadt Longshi einzurichten, eine Bodenreform durchzuführen und die Massen zu bewaffnen. Bis Ende des Jahres wurde im Jinggang-Gebirge eine egalitäre, militarisierte, auf Terror gegen den Einzelnen basierende und notgedrungen mit Plünderungen und Opiumhandel finanzierte Gesellschaft errichtet. Im Mai 1928 kommandierten Zhu und Mao etwa 18.000 schlecht ausgebildete, undisziplinierte und unterernährte Kämpfer, davon ein Drittel krank oder verwundet. Die Truppen besaßen insgesamt etwa 2000 Gewehre. Bis November 1928 wurde gegen erheblichen Widerstand der Bauern das gesamte Land beschlagnahmt und umverteilt.[88] Der Fehlschlag des Herbsternte-Aufstandes hatte gezeigt, dass die lokalen Eliten auf die armen Bauern einen sehr hohen Einfluss hatten. Aus diesem Grund gingen die Leute um Mao mit großer Härte gegen die reichen Bauern und Grundherren vor.[89]

Auf dem 6. Kongress der KP im Juni und Juli 1928, der in Moskau stattfand, wurden Maos Ideen scharf kritisiert. Trotzdem wählte man ihn in Abwesenheit ins Zentralkomitee der KP – immerhin war er der einzige, der eine kommunistische Basis schaffen und halten konnte. Zu den Kritikpunkten an Mao gehörten die Frage der Landverteilung und der Umgang mit wohlhabenden Bauern im Rahmen der Bodenreform.[90][91] Die Parteizentrale fürchtete, dass ihr die Kontrolle über Mao und Zhu entgleiten würde und dass die beiden sich zu Kriegsherren wandeln würden.[92] Sie wies Mao und Zhu an, das Armeekommando abzugeben und die Rote Armee in kleinere Einheiten aufzuteilen; Mao ignorierte diese Anweisungen. Die Komintern schwenkte parallel dazu auf Maos Linie des Guerillakampfes ein.[93]

Im Dezember 1928 trafen auch die Truppen von Peng Dehuai im Jinggang-Gebirge ein. Es war klar, dass die Region so unproduktiv, aber auch so ausgeplündert war, dass sie die Soldaten nicht erhalten konnte, und dass der Jinggang-Sowjet gescheitert war. Die kommunistische Basis wurde deshalb entgegen der Wünsche der Partei im Januar 1929 nach Südost-Jiangxi, an die Grenze zu Fujian, verlegt.[94] In dieser Phase wurde Mao Zedong erneut Vater, da Mao, seine Frau und die Armee auf der Flucht vor Kuomintang-Verfolgern war, musste Tochter Jinhua eine halbe Stunde nach ihrer Geburt bei Bauern zurückgelassen werden.[95]

Jiangxi-Sowjet

Mao Zedong 1931

Das Regime, das Mao und Zhu in ihrer neuen Basis einrichteten, unterschied sich von jenem in Jinggangshan nicht wesentlich. Auch in Südost-Jiangxi wurde eine Landreform durchgeführt, wobei man sich hier an Vorgaben der Komintern und der Entkulakisierung orientierte.[96][97][98][99]

Die Ankunft zahlreicher in der Sowjetunion ausgebildeter Funktionäre und Komintern-Berater führte zu intensiven Konflikten. Mao echauffierte sich über die Kader, die keine Ahnung von Basisarbeit hatten und nur Dogmen aus den Büchern anhingen.[100][99] Sein Leitspruch die Wahrheit in den Tatsachen suchen geht auf diese Zeit zurück.[101] Auch zwischen Zhu und Mao verschärften sich im ersten Halbjahr 1929 Konflikte um die richtige Führung des Sowjet, sie wurden vom ZK-Gesandten Liu Angong noch verschärft. Von Juni bis November 1929 zog sich Mao deshalb aufgrund von Krankheit und Depressionen zurück, bis sich das ZK auf seine Seite stellte.[100][102]

Nach seiner Rückkehr in die Politik des Sowjet befand sich die Partei auf der Li-Lisan-Linie und damit einem deutlich aggressiveren Kurs. Im Sommer 1930 mussten Zhu und Mao mit ihren Truppen auf Wunsch der KP-Zentrale die Städte Jiujiang und Nanchang angreifen, beide Operationen schlugen fehl. Die Stadt Changsha konnte eingenommen und für ein paar Tage gehalten werden, was die Kuomintang zum Anlass nahmen, Maos Frau Yang Kaihui hinzurichten, die Verluste für die Rote Armee waren außerdem enorm. Sie hatte nun zwar 54.000 Soldaten, aber kaum Ausrüstung. Maos Erkenntnis aus diesen Entwicklungen war, dass der Sowjet ordnungsgemäße Regierungsorgane aufbauen müsse. Im Oktober 1930 wurde deshalb die kaum verteidigte Stadt Ji'an eingenommen und die Sowjetregierung der Provinz Jiangxi proklamiert.[103][104] Ein Jahr später, am 7. November 1931, fand der Erste Kongress der chinesischen Sowjets in Ruijin statt. Mao ließ sich zum Vorsitzenden des Allchinesischen Exekutivkomitees und zum Vorsitzenden des Rates der Volkskomissare wählen. Ruijin wurde zur Hauptstadt der chinesischen Sowjetrepublik erhoben.[105][106][107] Mitte April 1932 setzte Mao durch, dass die Sowjetregierung Japan den Krieg erklärte, in der Hoffnung, dadurch die Sympathien patriotischer Chinesen für sich zu gewinnen.[108]

Parallel zu diesen Ereignissen kam der Komintern-Vertreter Pawel Mif in Shanghai an und begann, die KP-Führung nach Belieben umzubauen. Mao verlor dadurch an Einfluss, seine Methoden des Guerilla-Kampfes wurden vehement kritisiert.[109] Da die Kuomintang zeitgleich Provokateure und Spione in die Kommunistische Partei einschleuste und einen Angriff mit 100.000 Soldaten auf den Sowjet unternahm, erreichten die parteiinternen Kämpfe mit dem Futian-Zwischenfall ihren vorläufigen Höhepunkt. Diese Säuberungswelle kostete mehr als 1000 Kommunisten das Leben.[110][111][107] Er wusste damals nicht, dass Stalin ihn bereits seit Ende der 1920er Jahre schützte und ihn mit Propaganda unterstützte.[112][113] Als Mao heftige Machtkämpfe mit Abgängern der Sun-Yatsen-Universität in Moskau und Pawel Mif austrug, verbündeten sich Mao und Zhu mit Wang Jiaxiang und Zhou Enlai.[114] Trotzdem verlor Mao Einfluss in Partei und Armee. Abermals zog er sich in die Berge zurück; die Kontrolle über die Partei übernahm Bo Gu. Otto Braun ersetzte die Guerillastrategie von Mao Zedong, mit der vier Angriffe der Kuomintang zurückgeschlagen werden konnten, mit Stellungskrieg, wie er an sowjetischen Militärakademien gelehrt wurde.[115][116] Im Sommer 1934 war die Lage des Sowjets aussichtslos, es wurden Vorbereitungen zur Evakuierung getroffen. Mao erfuhr davon nur wenige Tage vor dem Abmarsch, als er mit dem Ersten Korps der Roten Armee nahe Yudu, 60 km westlich von Ruijin, lag. Maos Frau He Zizhen durfte am Langen Marsch teilnehmen, der damals zweijährige Sohn Anhong musste zurückbleiben und ist seitdem verschollen.[117][118]

Langer Marsch

Anfang November 1934 zogen die Kommunisten mit fast 90.000 Mann in Richtung Westen mit unbekanntem Ziel ab. Die Stimmung bei den Kämpfern war schlecht, die Rote Armee glich einem Zug von Niedergeschlagenen.[119] Mao nutzte die Stimmung und die langen Ritte, um aus Bo Gus Unterstützerkreis zunächst Luo Fu, später auch Wang Jiaxiang und Zhou Enlai auf seine Seite zu siehen.[120] Er hatte den Vorteil, jegliche Schuld am Verlust des Jiangxi-Sowjets von sich weisen zu können. Sein Name stand somit für einen Neuanfang. Auf der ersten wichtigen Abstimmung auf dem Langen Marsch, nämlich jener über das Ziel der Evakuierung, konnte er sich durchsetzen und man wählte somit das bergige Gelände von Guangxi, Guizhou und Sichuan als ersten Zufluchtsort.[121]

Im Januar 1935 legte die Rote Armee im Städtchen Zunyi eine Marschpause ein und die Parteispitze traf sich zu einer Aussprache auf der dreitägigen Konferenz von Zunyi. Bo Gu und Zhou Enlai, die seit 1932 für das Militär der Kommunistischen Partei verantwortlich gewesen waren, mussten Bericht erstatten. Luo Fu und nach ihm Mao Zedong griffen Bo und Otto Braun in ihren Wortmeldungen schwer an und machten ihre Fehler für den Verlust des Sowjets verantwortlich.[122] Am Ende dieser Konferenz hatte Bo Gu außer Kai Feng und Otto Braun keine Unterstützer mehr, während Mao wieder zum Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros bestimmt wurde. Im Februar musste Bo seinen Posten als Generalsekretär der Partei an Luo Fu abgeben, im März wurde Mao zum politischen Kommissar des neu geschaffenen Militärrates gewählt.[123] Nach dieser Konferenz domierte das Trio aus Luo, Wang und Mao die Partei. Mao hatte sich somit den Einfluss und die Positionen zurückgeholt, die er 1932 verloren hatte.[124]

Im Juni 1935 traf die Maos Erste Frontarmee auf die Vierte Frontarmee von Zhang Guotao. Zhangs Truppen waren stärker und besser ausgerüstet, während die Rote Armee ihre Kampfbereitschaft praktisch verloren hatte. Die politische Führung der Ersten Frontarmee war hingegen von Moskau legitimiert. Zhang und Mao hegten darüber hinaus eine persönliche Abneigung gegeneinander. Es kam zum unvermeidlichen Machtkampf Zhang und Mao; Mao riskierte eine erneute Teilung des kommunistischen Lagers. Er wollte nach Norden ziehen, um gemeinsam einen Sowjet einzurichten und ihn bis an die Grenze zur Sowjetunion erweitern. Außerdem wollte er den Kampf gegen die japanische Invasion aufnehmen,[125][126] um seinen Führungsanspruch gegenüber Zhang Guotao mit dem Argument des Kampfes um die nationale Souveränität zu legitimieren.[127]

Am 22. Oktober 1935 erklärte Mao den Lange Marsch im Norden der Provinz Shaanxi für beendet. Hier wurde Maos Armee mit den Truppen des Bao’an-Sowjets von Liu Zhidan vereinigt. Der Lange Marsch hatte Mao die Machtübernahme über die Partei ermöglicht, die Rote Armee war jedoch auf 5000 Soldaten geschrumpft. Die Kommunistische Partei wählte zunächst den Ort Wayaobao zu ihrem Sitz.[127] Zhang Guotao und Zhu De kamen erst im November 1936 in Nord-Shaanxi an und waren somit als Anwärter auf die Macht in der KP ausgeschieden.[128]

Yan’an

In Yan’an konnte sich die Kommunistische Partei Chinas nur durch finanzielle Hilfe aus Moskau und durch den großangelegten Mohnanbau und den damit erzielten Einkünften aus dem Drogenhandel (Mao selbst sprach von 40 Prozent) stabilisieren. Auch war das Gebiet abgelegen genug, um erfolgreiche Angriffe der KMT zu verhindern, und außerdem führte der Chinesisch-Japanische Krieg 1937 zur Zweiten Einheitsfront. Diese entstand im Wesentlichen durch Vermittlung Stalins, der durch ein starkes China Japan von einem direkten Angriff auf die Sowjetunion abhalten wollte.

Sieg gegen Chiang Kai-shek

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Ausrufung der Volksrepublik China am 1. Oktober 1949

Nach der Kapitulation Japans und dem Rückzug der japanischen Truppen aus China flammte der Bürgerkrieg 1946 erneut mit voller Härte auf. Die Kuomintang und ihr Führer Chiang Kai-shek hatten jedoch während des Krieges an Stärke verloren, während die Kommunisten enorm an Stärke gewonnen hatten. Nach der Ausrufung der Volksrepublik China am 1. Oktober 1949 zog sich die Kuomintang nach Taiwan zurück, wo sie die Republik China fortführte.

Profilierung Chinas im Koreakrieg

Am 25. Juni 1950 hatte der Koreakrieg mit einer Offensive der nordkoreanischen Volksarmee begonnen. Am 28. Juni wurde Seoul von Nordkorea erobert. Amerikanische und verbündete Truppen schlugen den Angriff zurück. Sie überschritten am 7. Oktober 1950 die Demarkationslinie am 38. Breitengrad und nahmen Pjöngjang ein. Daraufhin antwortete die Volksrepublik China am 19. Oktober mit einer Offensive gegen die UNO und die südkoreanischen Truppenverbände. Hintergrund waren die außenpolitischen Probleme mit den Vereinigten Staaten und die Ablehnung einer Wiedervereinigung Koreas unter US-amerikanischer Führung. Der Angriff wurde von zunächst etwa 200.000 chinesischen Soldaten unter widrigsten Umständen vorgetragen. Am 4. Januar 1951 nahmen Chinesen und Nordkoreaner Seoul zum zweiten Mal ein.

In dieser verlustreichen Sturmeroberung, die hauptsächlich von chinesischen „Freiwilligenverbänden“ („Volksfreiwillige“) ausgeführt wurde, wurden die Truppen der Südkoreaner bis zum 38. Breitengrad zurückgeschlagen. Der militärische Erfolg, nach 100 Jahren der Machtlosigkeit gegenüber ausländischen Invasoren, galt als einer der wichtigsten Erfolge Maos.

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Mao auf der 100-Yuan-Note (hier im Wasserzeichen)

Maos Kampagnen

„Hundert-Blumen-Bewegung“ (1956–1957)

Im Mai 1956 initiierte Mao die Hundert-Blumen-Bewegung: Er ließ die Zensur für die Intellektuellen lockern, um neue Anregungen zu erhalten, wobei er davon ausging, dass er nur ca. drei Prozent der Intellektuellen gegen sich habe. Aus Angst vor dem Regime setzte die Kritik der Intellektuellen erst ein Jahr später im Mai 1957 im Zuge einer weiteren Kampagne ein.

Da auch Maos Politik dabei heftig kritisiert wurde, ließ Mao durch Deng Xiaoping die Hundert-Blumen-Bewegung stoppen, diffamierte die Intellektuellen in einem neuen Klassenkampf Kampagne gegen Rechts und ließ 300.000 von ihnen inhaftieren. Weiterhin wurden 400.000 bis 700.000 ihm als „Volksfeinde“ erscheinende Angestellte entlassen und durch neue kommunistische Kader aus den Bauernschichten ersetzt. Aufgrund der neuen, zumeist unqualifizierten Führungskader, die wissenschaftliche Ratschläge und Methoden oftmals als „unproletarisch“ oder „antikommunistisch“ brandmarkten, griffen Misswirtschaft und Missmanagement in weiten Teilen der chinesischen Wirtschaft um sich.

In einer Rede vor Parteiführern sagte Mao 1958: „Was ist so ungewöhnlich an Kaiser Shi Huangdi aus der Qin-Dynastie? Er hat nur 460 Gelehrte lebendig begraben, wir dagegen haben 46.000 Gelehrte lebendig begraben. Wir sind dem Kaiser […] in Bezug auf die Unterdrückung konterrevolutionärer Gelehrter hundertfach voraus.“[129]

„Großer Sprung nach vorn“ (1958–1961)

Der Große Sprung nach vorn war die offizielle Parole für die Politik der Volksrepublik China von 1958 bis Anfang 1962. Ziel war es, China auf schnellstem Weg zu industrialisieren. Der in Hongkong lehrende Historiker und Sinologe Frank Dikötter argumentiert unter Berufung auf die Auswertung von detaillierten Berichten der Sicherheitsdienste aus diesen Jahren, dass der Große Sprung nach vorn die größte von Menschen ausgelöste Hungersnot der Geschichte (siehe Große Chinesische Hungersnot) ausgelöst haben soll, die etwa 45 Millionen Menschen das Leben gekostet habe.[1] Andererseits wird seine Argumentation vielerorts heftig kritisiert und unter anderem, besonders von dem irischen Wirtschaftshistoriker Cormac Ò Gráda, als "an die Boulevardpresse erinnernd" bezeichnet.[130] Die Schätzungen der Opferzahl konvergieren üblicherweise um etwa 20–25 Millionen.[131][132] Der deutsche Sinologe Felix Wemheuer argumentiert, dass sich die Führung der KPCh – voll verantwortlich – zu spät der Gefahr des Großen Sprungs nach vorn bewusst wurde und somit zu spät (erst 1961) Gegenmaßnahmen eingeleitet werden konnten.[133] Weiters kritisiert auch er die Methodologie Dikötters als "an den Durchschnittsleser gerichtet" und "nicht primär an analytischen Erklärungen interessiert".[134]

Im Falle des Großen Sprungs nach vorn ist es jedoch zunehmend umstritten, inwieweit dessen wirtschaftliche Folgen durch Fehlplanung verursacht worden sind oder wie tiefgreifend dessen wirtschaftliche Folgen selbst tatsächlich waren. Unter anderem argumentiert der chinesisch-amerikanische Ökonom Li Minqi, dass der Große Sprung nach vorn schlussendlich zwar Rezession und die sogenannten drei schwierigen Jahre von 1959–1962 verursachte, aber dennoch langfristig die Infrastruktur, die zur wirtschaftlichen und sozialen Stabilität Chinas notwendig war, errichtet hatte.[135]

Deng Xiaoping, der spätere Reformpolitiker, stritt seine Mitverantwortung an dem Großen Sprung nicht ab und warnte davor, alle Schuld auf Mao zu schieben. Am 1. April 1980 sagte er dazu: „Maos Hirn ist damals heißgelaufen. Unsere Köpfe aber auch. Keiner hat ihm widersprochen, auch ich nicht“.[136]

Die katastrophalen Folgen der Kampagne wurden der Bevölkerung gegenüber verschwiegen und diejenigen beseitigt, die darüber zu sprechen wagten. So blieb Maos Nimbus intakt. Nach der Zündung der ersten chinesischen Atombombe im Jahre 1964 und der Veröffentlichung des Kleinen Roten Buches mit von Lin Biao zusammengestellten Zitaten Maos im Jahre 1966, wuchs der Personenkult um Mao. Nachdem er zuvor durch das Scheitern des Großen Sprungs einen Großteil seiner Macht eingebüßt hatte, wurde seine ideologische Stellung zunehmend unanfechtbar.

Kulturrevolution (1966–1976)

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Abzeichen mit dem Porträt Mao-Tse-Tungs

1966 startete Mao die große Proletarische Kulturrevolution durch seine Unterstützung kritischer Wandzeitungen und den Aufruf an Schüler, Studenten und Arbeiter, auch neu etablierte Gesellschaftsstrukturen zu durchbrechen. Mit der Parole „Die Liebe zu Mutter und Vater gleicht nicht der Liebe zu Mao Zedong“ forderte er Kinder auf, ihre Eltern als „Konterrevolutionäre“ oder „Rechtsabweichler“ zu denunzieren – wie überhaupt die Förderung der Denunziation eines von Maos wirksamsten Herrschaftsinstrumenten war.[137] Das erklärte Ziel der Kampagne war die Beseitigung reaktionärer Tendenzen unter Parteikadern, Lehrkräften und Kulturschaffenden. In Wirklichkeit sollte durch das entstehende Chaos die erneute Machtergreifung Mao Zedongs und die Beseitigung seiner innerparteilichen Gegner, insbesondere Liu Shaoqi, erreicht werden, was Mao mit Hilfe von Lin Biao und der Viererbande auch gelang. Seine innerparteilichen Gegner wurden wegen Landesverrats verhaftet, getötet oder durch körperliche Arbeit „resozialisiert“. Die im Zuge der Revolution aufgehetzten Jugendlichen schlossen sich zu sogenannten Roten Garden zusammen. In der Folgezeit schwänzten die Jugendlichen Schulen und Universitäten, töteten und misshandelten zahlreiche Menschen, insbesondere Menschen mit Bildung (Lehrer, Ärzte, Künstler, Mönche, Parteikader), zerstörten Kulturdenkmäler, Tempel, Bibliotheken und Museen, bekämpften sich untereinander und störten die öffentliche Ordnung nachhaltig.

Mao Zedong, der nach der Beseitigung Liu Shaoqis die Macht wieder fest im Griff hatte, rief daher bereits 1968 die randalierenden Jugendlichen dazu auf, ihren „wahren Revolutionsgedanken“ in die spärlich besiedelten, bäuerlichen Westprovinzen zu tragen und sich die dortigen, hart arbeitenden Bauern als proletarische Vorbilder zu nehmen. Da nur wenige Jugendliche schulfreies Unruhestiften in chinesischen Großstädten durch harte Feldarbeit in armen Westprovinzen ersetzen wollten, musste in der Folgezeit die Armee eingesetzt werden, um die Roten Garden offen zu bekämpfen und die neu eingeführte Schulpflicht zu erzwingen. In der Folge wurden zahlreiche Rotgardisten bei Massenexekutionen erschossen.[138] Die Kulturrevolution wurde erst nach Maos Tod im Jahr 1976 offiziell als beendet erklärt und die Viererbande für die Unruhen verantwortlich gemacht.

Maos Außenpolitik

1972: Mao Zedong trifft sich in Peking mit Richard M. Nixon

Nach dem Überfall Japans auf China wandte Mao sich am 1. November 1937 zusammen mit Zhu De als Oberkommandierendem an den späteren britischen Prime Minister Clement Attlee, den damaligen Vorsitzenden der Labour Party, und bat ihn um Unterstützung. Mao schreibt, China stecke in „einem Kampf um Leben und Tod gegen die Eindringlinge [...] Wir sind davon überzeugt, dass sich das britische Volk, wenn es die Wahrheit über die japanische Aggression in China erfährt, erheben wird, um den Chinesen zu helfen“. Der in englischer Sprache verfasste Brief endet mit dem Satz: „Lang lebe die Friedensfront der demokratischen Nationen gegen den Faschismus und den imperialistischen Krieg.“[139] Eine Antwort Attlees ist nicht überliefert. Der Neuseeländer Munro Bertram beansprucht, Mao zu dem Brief ermuntert zu haben.

Außenpolitisch war die Aufnahme der Volksrepublik China in die Vereinten Nationen 1971 Maos größter Erfolg. Die Republik China auf Taiwan wurde gleichzeitig aus der UNO ausgeschlossen. Auch der Besuch von US-Präsident Nixon 1972 trug dazu bei, dass der „Bambusvorhang“ durchlässiger wurde. Nachdem Mao im selben Jahr einen ersten Schlaganfall erlitt, holte Zhou im Februar 1973 den Spitzenfunktionär Deng aus der Verbannung.

Rezeption

Mao-Kult und Verbrechen

Gebrauchskunst mit Mao-Porträts, 1960er Jahre
Noch heute stehen in einigen Städten, beispielsweise in Chengdu, Mao-Statuen

Nach Maos Tod wurde eine neue Verfassung eingeführt und die „Viererbande“ sofort verhaftet. Die Mao-Witwe Jiang Qing wurde in einem Prozess 1981 zum Tod auf Bewährung verurteilt. Das Urteil wurde zwei Jahre später in lebenslänglich umgewandelt. 1991 wurde sie aus gesundheitlichen Gründen entlassen, zehn Tage später tötete sie sich selbst.

Nach der endgültigen Rehabilitierung von Deng Xiaoping 1977 und der diplomatischen Anerkennung durch die USA am 1. Januar 1979 öffnete China die Grenzen und rehabilitierte die überlebenden Mao-Opfer. Der Inhalt der Mao-Bibel (das „Kleine Rote Buch“) wurde 1980 als Weisheit der gesamten Führung durch Mao definiert.

1981 gestand die KPCh schließlich erstmals offiziell die Misserfolge der Kampagnen ein, ohne sich dabei gegen Mao auszusprechen: Die Kulturrevolution sei ein „grober Fehler“ gewesen, Maos Wirken insgesamt aber zu „70 Prozent positiv“ zu bewerten, da die Leistungen die Irrtümer mehr als ausgeglichen hätten.

Die westliche Geschichtswissenschaft diskutiert, ob ein China ohne Mao eine schnellere und menschlichere ökonomische Entwicklung erfahren hätte. Mao wird während des Wirtschaftsaufschwungs seit den 1980er Jahren weiterhin kultisch in Form von Maskottchen, Anhängern, Statuen und auf Bildern verehrt. Weiterhin gibt es in einigen Städten Mao-Denkmäler, sein Konterfei ist auf allen Geldscheinen der Volksrepublik zu sehen. Aufgearbeitet ist die „Kulturrevolution“ bis heute kaum.

Außenpolitisch orientierte sich China in der Mao-Zeit zunächst an den Entwicklungen in der Sowjetunion („nach einer Seite lehnen“, yibian dao). Seine Zweifel an der Tauglichkeit des sowjetischen Modells zur Entwicklung und weltweiten Verbreitung des Kommunismus ließen ihn aber nach dem Tode Stalins den allmählichen Bruch mit der UdSSR vorantreiben. Innenpolitisch ist die Zeit geprägt von einer Reihe von Kampagnen, die nicht erst mit der Hundert-Blumen-Bewegung 1956/1957 begannen.

Sinn und Zweck der permanenten Kampagnen war vordergründig, die sich immer wieder bildenden bürgerlichen Strukturen durch eine permanente Revolution zu zerschlagen. Diese Säuberungen dienten allerdings mindestens ebenso sehr Maos autoritärem Machtanspruch, den er rücksichtslos gegen alle tatsächlichen und vermeintlichen Feinde innerhalb und außerhalb der Partei verteidigte.

Wissenschaftler, darunter auch der amerikanische Politikwissenschaftler Rudolph Joseph Rummel, schätzen die Zahl der Opfer allein durch den „Großen Sprung“ auf über 40 Millionen Menschen[140][141] und rechnen insgesamt mit bis zu 76 Mio. Toten (R.J. Rummel).[142] Nach Rummels und Heinsohns Opferzahlen-Angaben entfallen auf:

  • Machtfestigung und Enteignungen 1949–1953: 8.427.000 Todesopfer
  • Großer Sprung nach vorn“ und Enteignungen 1954–1958: 20 bis 40 Mio. Opfer
  • Vernichtung durch Arbeit (Arbeitslager) sowie Hunger als Folge der Enteignungen 1959–1963: 10.729.000
  • Kulturrevolution 1964–1975: 7.731.000 Tote (nach Rummel), 400.000 bis 1 Million (nach dem Schwarzbuch des Kommunismus)[143]

Der niederländische Sinologe und Historiker Frank Dikötter ermittelte durch Auswertung von minutiös geführten Berichten der Sicherheitsdienste aus der damaligen Zeit mindestens zusätzliche 45 Millionen Tote in den Jahren 1958 bis 1962 als Folge der verfehlten Politik Maos.[144]

Der Maoismus als politische Bewegung war nicht nur in China prägend, sondern beeinflusste auch die europäische Studentenbewegung 1968, die Naxaliten in Indien, die Guerillabewegung Leuchtender Pfad in Peru, die Kommunistische Partei der Philippinen und zahlreiche andere Parteien, Gruppen und Splittergruppen. Einige Jugendliche im Westen sahen Maos radikales Vorgehen gegen die Bürgerlichen als Modell für die Bekämpfung „bourgeoiser“ Strukturen weltweit.

Bis heute (2016) werden Mao zu Ehren große Denkmäler errichtet. Insgesamt gibt es in China schätzungsweise 2000 Mao-Statuen.[145]

Einordnung und Vergangenheitsbewältigung

Blick vom Tor des Himmlischen Friedens auf das Mao-Mausoleum

Historische Beurteilungen Maos außerhalb der Volksrepublik waren zunehmend davon geprägt, die Mythen um den Großen Vorsitzenden abzubauen.[146] Neben den politischen Leistungen (die allerdings in die Anfangszeit der kommunistischen Machtübernahme fielen), wie der Etablierung Chinas als einen von Kolonialmächten unabhängigen Staat und der Stabilisierung des Landes nach 30 Jahren kriegerischer Auseinandersetzungen wurden die Schattenseiten seiner Diktatur herausgestellt. Die VR China war während der gesamten rund dreißigjährigen Herrschaft Maos ein wirtschaftlich darniederliegendes, von politischen Verfolgungen gezeichnetes und bis 1972 außenpolitisch weitgehend isoliertes Land.

In China wurde Maos Wirken nach seinem Tod von seinen Nachfolgern offiziell nach der „Deng-Formel“ beurteilt, d. h. 70 % seines Handelns seien für China gut und 30 % nachteilig gewesen.

Filmische Rezeption

  • Peter Adler: Mao Zedong – Eine 30-jährige Katastrophe. Die Mao-Diktatur in Aussagen von Zeitzeugen und Historikern. in der Reihe Die großen Diktatoren. ZDF, 2006, 45 Min.

Werk

Die Herausgabe der Werke Máo Zédōngs ist nach wie vor ein sensibles Thema. Vier Bände „Ausgewählter Werke“ (Máo Zédōng Xuǎnjí «毛泽东选集») wurden bereits in den frühen 1950er-Jahren zusammengestellt und in chinesischer Sprache veröffentlicht. Sie gelten bis heute als kanonisches Sammelwerk und wurden vom Verlag für fremdsprachige Literatur in Peking Ende der 1960er-Jahre in mehrere Sprachen (darunter auch Deutsch) übersetzt und herausgegeben. Diese vier Bände enthalten jedoch nur Schriften von 1926 bis 1945 (Dietz Verlag Berlin), beziehungsweise 1949 (Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking). Sie erschienen auf Deutsch zuvor auch beim Dietz Verlag Berlin (1955).

  • Mao Tse-tung: Ausgewählte Werke. Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 1968/69; Dietz Verlag Berlin 1955, vier Bände.

Weitere Werke Máos erschienen in chinesischen Zeitschriften und Zeitungen und wurden in Form von Broschüren in verschiedenen Sprachen verbreitet.

Während der Kulturrevolution erschienen mehrere Sammelbände von Reden und Artikeln Máo Zédōngs, die jedoch nicht frei verkauft wurden. Die bekannteste Sammlung trägt den Titel „Es leben die Maozedongideen“. Im Jahr 2005 erschien eine Samisdat-Reproduktion dieser Ausgabe.

  • Máo Zédōng Sīxiǎng Wànsuì. Nèibù Xuéxí, Bùdé Wàichuán. «毛泽东思想万岁» 内部学习•不得外传 Peking 2005. Band 1: 1913–1943. Band 2: 1943–1949. Band 3: 1949–1957. Band 4: 1958–1960. Band 5: 1961–1968. Band 6: 1968–1976. ISBN 978-7-05-000010-5.

Einige Werke Máo Zédōngs aus dieser Sammlung wurden von dem deutschen Sinologen Helmut Martin ins Deutsche übersetzt und 1974 als Buch unter dem Titel „Mao intern“ veröffentlicht. Zuvor war bereits ein Buch mit weiteren unveröffentlichten Schriften Máos unter dem Titel „Mao papers“ erschienen, das auch andere Werke aus „Es leben die Maozedongideen“ enthielt. Es wurde von Jerome Chen herausgegeben. 1982 gab Helmut Martin eine kritische Ausgabe von Máos Werken – ebenfalls auf Chinesisch und Deutsch – heraus, aus der hervorgeht, wie stark die „offiziellen“ chinesischen Ausgaben gekürzt und verändert wurden.

Im April 1977 erschien in China ein fünfter Band der „Ausgewählten Werke“. Auch dieser Band wurde innerhalb kurzer Zeit vom Verlag für fremdsprachige Literatur übersetzt und erschien u. a. auch in deutscher Sprache. Er enthält Schriften Máos aus der Zeit zwischen 1949 und 1957. Dieser Band wurde unter der Leitung von Huà Guófēng zusammengestellt. Die „Viererbande“ war zwar bereits gestürzt, doch im Vorwort werden noch Maos Verdienste während der Großen Proletarischen Kulturrevolution gepriesen. Als Dèng Xiǎopíng an die Macht kam, wurde dieser Band wieder eingestampft und das Redaktionskomitee für Band VI aufgelöst.

  • Mao Tsetung: Ausgewählte Werke, Band V. Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 1978.

Von 1987 bis 1998 erschien in China eine 13-bändige Ausgabe, die vorgeblich alle Werke Máos von 1949 bis 1976 enthält. Diese Ausgabe trägt jedoch den Vermerk „nur für internen Gebrauch“ und darf theoretisch nicht offen verkauft werden.

  • Jiànguó yǐlái Máo Zédōng Wéngǎo «建国以来毛泽东文稿» (Zhōngyāng Wénxiàn Chūbǎnshè, Peking, 中央文献出版社 1987–1998).

Erst 1993 erschien die offen erhältliche Sammlung „Gesammelte Werke von Mao Zedong“ (Máo Zédōng Wénjí «毛泽东文集») in fünf Bänden, die Schriften von 1921 bis 1976 enthält. Im Vorwort dieser Ausgabe wird explizit darauf hingewiesen, dass sie sich als offizielle Ergänzung zu den ersten vier Bänden der „Ausgewählten Werke“ versteht; der fünfte Band wird verschwiegen.

Zum 115. Geburtstag Maos erschien im Dezember 2008 ein sechster Band „Ausgewählter Werke“ von Mao Zedong, eine Samisdat-Ausgabe. Er enthält Schriften Maos aus den Jahren 1957 bis 1965.

  • Máo Zédōng Xuǎnjí. Dìliù Juǎn. «毛泽东选集» 第六卷 (Peking 2008).

Familie

Frauen und Kinder

Mao war viermal verheiratet und hatte zwei Söhne und zwei Töchter:

  • Luo Yixiu (羅一秀 / 罗一秀, 1889–1910) aus der Provinz Hunan: 1907 Heirat, 1910 verstorben
  • Yang Kaihui (楊開慧 / 杨开慧, 1901–1930) aus Changsha: 1921 Heirat, 1927 Scheidung, 1930 von der Kuomintang hingerichtet
  • He Zizhen (賀子珍 / 贺子珍, 1910–1984) aus Jiangxi: 1928 Heirat, 1939 Scheidung
  • Jiang Qing (江青, 1914–1991), 1939 Heirat
    • Li Ne (李訥 / 李讷): Tochter

Der Biografie seines Leibarztes Li Zhisui zufolge hatte Mao darüber hinaus sexuellen Verkehr mit hunderten weiteren Frauen. Dabei habe Mao bewusst das Risiko in Kauf genommen, die Frauen mit seinen Geschlechtskrankheiten, die er nie auskuriert hatte, zu infizieren.[147]

Vorfahren

  • Wen Suqin, (文素勤, 1867–1919) Pseudonym: Wen Qimei, Wen Qimei (别名: 文七妹, 文其美), Mutter
  • Mao Yichang (毛貽昌 / 毛贻昌, 1870–1920), Vater
  • Mao Enpu (毛恩普), Großvater väterlicherseits

Geschwister

Mao Zedongs Eltern hatten insgesamt sechs Söhne und zwei Töchter. Von diesen starben vier bereits als Kinder. Drei seiner Geschwister erreichten das Erwachsenenalter:

  • Mao Zemin (毛澤民 / 毛泽民, 1895–1943), jüngerer Bruder
  • Mao Zetan (毛澤覃 / 毛泽覃, 1905–1935), jüngerer Bruder
  • Mao Zejian (毛澤建 / 毛泽建) oder Mao Dáxiāng (毛達湘 / 毛达湘), (1905–1929), von seinen Eltern adoptierte Schwester (am 20. August 1929 von der Kuomintang in Hengshan, Provinz Hunan hingerichtet)

Literatur

Überblickartige Einführungen

Biografien

Berichte

  • Li Zhisui: Ich war Maos Leibarzt. Die persönlichen Erinnerungen des Dr. Li Zhisui an den Großen Vorsitzenden. Lübbe, Bergisch Gladbach 1994, ISBN 3-7857-0748-7.
  • Edgar Snow: Roter Stern über China. März, Frankfurt 1970, ISSN 2509-7520. (Dies ist der früheste Eintrag für eine deutsche Ausgabe im Gemeinsamen Verbundkatalog mit dem Hinweis, dass diese Übersetzung der „rev. amerikan. Ausg. von 1968“ folgt. Die erste englische Version erschien bereits 1937 unter dem Titel Red Star over China.)

Dokumentsammlungen (Übersetzungen)

  • Stuart R. Schram: Mao‘s road to power. Revolutionary writings 1912-49. Sharp, Armonk (NY) 1992-. (Bis zu Schrams Tod 2012 sind 7 Bände erschienen, die die Jahre 1912–1941 abdecken und über den GBV in verschiedenen Bibliotheken lokalisiert werden können.)

Rezeptionsgeschichte

Sonstiges

  • Henning Böke: Maoismus : China und die Linke – Bilanz und Perspektive. 1. Auflage. Schmetterling, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-89657-596-8.
  • Peter J. Opitz (Hrsg.): Maoismus. Kohlhammer, Stuttgart 1972.
  • Klaus-Georg Riegel: Die maoistische "Gedankenreform" und Totalitarismustheorien. In: Thomas Heberer (Hrsg.): Mao Zedong – Der unsterbliche Revolutionär? Versuch einer kritischen Neubewertung anläßlich seines 100. Geburtstages. Hamburg 1995, S. 144–190.
  • Joachim Schickel (Hrsg.): Mao Zedong: Der große Strategische Plan. Dokumente zur Kulturrevolution. Edition Voltaire, Berlin 1969.
  • Felix Wemheuer (Hrsg.): Maoismus. Ideengeschichte und revolutionärer Geist. Promedia, Wien 2008, ISBN 978-3-85371-288-7. Sammelband mit Texten von Mao Zedong, Charles Bettelheim, Michel Foucault, Benny Lévy, Yao Wenyuan, Edoarda Masi und Rossana Rossanda.
Commons: Mao Zedong – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Frank Dikötter: Maos Großer Hunger. Massenmord und Menschenexperiment in China (1958–1962). Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-608-94844-8, S. 13 und – mit detaillierten Quellennachweisen und einer Darlegung der Methode der Hochrechnung der Opferzahl – S. 419–431.
  2. Time 100 Persons of the Century, 6. Juni 1999.
  3. a b Alexander V. Pantsov und Steven I. Levine: Mao: The Real Story. Simon & Schuster, New York 2007, ISBN 978-1-4516-5447-9, S. 13.
  4. Alexander V. Pantsov und Steven I. Levine: Mao: The Real Story. Simon & Schuster, New York 2007, ISBN 978-1-4516-5447-9, S. 16.
  5. Alexander V. Pantsov und Steven I. Levine: Mao: The Real Story. Simon & Schuster, New York 2007, ISBN 978-1-4516-5447-9, S. 19.
  6. Maurice Meisner: Mao Zedong. A political and intellectual portrait. Polity, Cambridge 2007, ISBN 978-0-7456-3107-3, S. 1.
  7. Helwig Schmidt-Glintzer: Mao Zedong: "Es wird Kampf geben": eine Biografie. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-365-0, S. 30.
  8. Alexander V. Pantsov und Steven I. Levine: Mao: The Real Story. Simon & Schuster, New York 2007, ISBN 978-1-4516-5447-9, S. 15.
  9. Helwig Schmidt-Glintzer: Das neue China: von den Opiumkriegen bis heute. 6. Auflage. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-66292-8, S. 19–20.
  10. a b Dieter Kuhn: Die Republik China von 1912 bis 1937 – Entwurf für eine politische Ereignisgeschichte. 3. Auflage. Edition Forum, Heidelberg 2007, ISBN 3-927943-25-8, S. 78.
  11. Helwig Schmidt-Glintzer: Mao Zedong: "Es wird Kampf geben": eine Biografie. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-365-0, S. 33.
  12. Helwig Schmidt-Glintzer: Mao Zedong: "Es wird Kampf geben": eine Biografie. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-365-0, S. 35.
  13. Joseph W. Esherick: Reform and revolution in China – the 1911 Revolution in Hunan and Hubei. 2. Auflage. Center for Chinese Studies, University of Michigan, Ann Arbor 1998, ISBN 0-89264-130-4, S. 165.
  14. Alexander V. Pantsov und Steven I. Levine: Mao: The Real Story. Simon & Schuster, New York 2007, ISBN 978-1-4516-5447-9, S. 21.
  15. Alexander V. Pantsov und Steven I. Levine: Mao: The Real Story. Simon & Schuster, New York 2007, ISBN 978-1-4516-5447-9, S. 28–30.
  16. Alexander V. Pantsov und Steven I. Levine: Mao: The Real Story. Simon & Schuster, New York 2007, ISBN 978-1-4516-5447-9, S. 27 f.
  17. Helwig Schmidt-Glintzer: Mao Zedong: "Es wird Kampf geben": eine Biografie. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-365-0, S. 32.
  18. Alexander V. Pantsov und Steven I. Levine: Mao: The Real Story. Simon & Schuster, New York 2007, ISBN 978-1-4516-5447-9, S. 33.
  19. Helwig Schmidt-Glintzer: Mao Zedong: "Es wird Kampf geben": eine Biografie. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-365-0, S. 37.
  20. Helwig Schmidt-Glintzer: Mao Zedong: "Es wird Kampf geben": eine Biografie. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-365-0, S. 38.
  21. a b Alexander V. Pantsov und Steven I. Levine: Mao: The Real Story. Simon & Schuster, New York 2007, ISBN 978-1-4516-5447-9, S. 36–42.
  22. Sabine Dabringhaus: Mao Zedong. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-56239-6, S. 14.
  23. a b Alexander V. Pantsov und Steven I. Levine: Mao: The Real Story. Simon & Schuster, New York 2007, ISBN 978-1-4516-5447-9, S. 48–52.
  24. Helwig Schmidt-Glintzer: Mao Zedong: "Es wird Kampf geben": eine Biografie. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-365-0, S. 44.
  25. Sabine Dabringhaus: Mao Zedong. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-56239-6, S. 12.
  26. Helwig Schmidt-Glintzer: Mao Zedong: "Es wird Kampf geben": eine Biografie. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-365-0, S. 48.
  27. Helwig Schmidt-Glintzer: Mao Zedong: "Es wird Kampf geben": eine Biografie. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-365-0, S. 47.
  28. Sabine Dabringhaus: Mao Zedong. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-56239-6, S. 11.
  29. Alexander V. Pantsov und Steven I. Levine: Mao: The Real Story. Simon & Schuster, New York 2007, ISBN 978-1-4516-5447-9, S. 55.
  30. Helwig Schmidt-Glintzer: Mao Zedong: "Es wird Kampf geben": eine Biografie. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-365-0, S. 57.
  31. Alexander V. Pantsov und Steven I. Levine: Mao: The Real Story. Simon & Schuster, New York 2007, ISBN 978-1-4516-5447-9, S. 60–63.
  32. Helwig Schmidt-Glintzer: Mao Zedong: "Es wird Kampf geben": eine Biografie. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-365-0, S. 58.
  33. Sabine Dabringhaus: Mao Zedong. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-56239-6, S. 14.
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