Hertha Jung

Hertha Jung (geboren am 6. Mai 1921 in Gries bei Bozen), Volkskammerabgeordnete der DDR (DFD), Mitglied der (CDU), Sekretärin des Bundesvorstandes des DFD.

Leben

Hertha Jung wurde als Tochter eines Angestellten in Gries geboren. Sie besuchte die Volks- und Mittelschule und abschließend eine Handelschule. In den Jahren 1938 bis 1945 arbeitete sie als Korrespondentin. Von 1949 bis 1952 war sie Chefsekretärin des Staatssekretärs von Hans Reingruber im Ministerium für Verkehrswesen. 1950 wurde sie Mitglied der CDU in Berlin. Als weitere Ausbildung besuchte sie 1950 bis 1952 die Betriebsvolkshochschule der Ministerien in Berlin sowie 1951 einen Lehrgang für innerbetriebliche Schulung in Klein-Machnow. Von 1953 bis 1955 war sie als Referentin und stellvertretende Vorsitzende der Betriebsgruppe der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft im Ministerium für Volksbildung tätig. 1954 bis 1957 absolvierte sie ein Fernstudium für Erzieher in Heimen und Horten, dass sie mit einem Staatsexamen abschloss. Von 1954 bis 1958 war sie Mitglied des Kreisvorstandes des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands (DFD) in Berlin-Köpenick. Den DFD vertrat sie seit 1954 in der Stadtverordnetenversammlung von Berlin. Von 1955 bis 1958 war sie persönliche Referentin des Präsidenten der Länderkammer August Bach. Von 1956 bis 1958 war sie Mitglied des Kreisvorstandes der CDU in Berlin-Köpenick und des Hauptvorstandes der CDU. Seit 1956 war sie Mitglied des Sekretariats des Bezirksvorstandes Berlin der CDU. Seit 1958 war sie stellvertretende Vorsitzende des Bezirksverbandes des DFD Berlin und Nachfolgekandidat des Hauptvorstandes der CDU. Der Volkskammer gehörte sie als Abgeordnete des DFD von der 3. bis zur 9. Periode an. Von 1959 bis 1964 war sie Sekretärin der Interparlamentarischen Gruppe.

Schließlich war sie auch persönliche Referentin des 1. Vorsitzenden der CDU August Bach. Das Neue Deutschland gratulierte ihr zum 50. Geburtstag 1971.[1] Sie war Mitglied des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes. Ab 1963 war sie stellvertretendes Mitglied des Rates der Internationalen Demokratischen Frauenföderation. Von 1970 bis 1990 war sie Vizepräsidentin der Liga für die Vereinten Nationen der DDR.

Ehrungen

Literatur

  • Volkskammer der DDR. Handbuch der Volkskammer der DDR 3. Wahlperiode. Kongreß-Verlag, Berlin 1959.
  • Sekretariat der Volkskammer im Auftrag des Präsidenten der Volkskammer der DDR (Hrsg.): Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik. 4. Wahlperiode. Staatsverlag der DDR, Berlin 1964.
  • Jung, Hertha. In: Bundesministerium für Gesamtdeutsche Fragen (Hrsg.): SBZ-Biographie. Ein biographisches Nachschlagebuch über die sowjetische Besatzungszone, Zusammengestellt vom Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen. Deutscher Bundes-Verlag, Bonn 1964, S. 165.
  • Gerhard Fischer: 15 Jahre DDR. 15 Jahre Mitarbeit der Christlich-Demokratischen Union. Union Verlag, Berlin 1964, S. 1220-121.
  • Sekretariat der Volkskammer im Auftrag des Präsidenten der Volkskammer der DDR (Hrsg.): Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik. 5. Wahlperiode. Staatsverlag der DDR, Berlin 1967.
  • Sekretariat der Volkskammer im Auftrag des Präsidenten der Volkskammer der DDR (Hrsg.): Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik. 6. Wahlperiode. Staatsverlag der DDR, Berlin 1972.
  • Sekretariat der Volkskammer im Auftrag des Präsidenten der Volkskammer der DDR (Hrsg.): Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik. 7. Wahlperiode. Staatsverlag der DDR, Berlin 1977.
  • Sekretariat der Volkskammer im Auftrag des Präsidenten der Volkskammer der DDR (Hrsg.): Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik. 8. Wahlperiode. Staatsverlag der DDR, Berlin 1982.
  • Sekretariat der Volkskammer im Auftrag des Präsidenten der Volkskammer der DDR (Hrsg.): Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik. 9. Wahlperiode. Staatsverlag der DDR, Berlin 1987.
  • Kirsten Thietz (Hrsg.): Ende der Selbstverständlichkeit? Die Abschaffung des § 218 in der DDR. Dokumente. Basis Druck Verlag, 1992, ISBN 3-86163-013-3, S. 117, 180, 204.
  • Jung, Hertha. In: Gabriele Baumgartner (Hrsg): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. Band 1. De Gruyter, Berlin 1996, ISBN 3-598-11176-2, S. 365. Digitalisat
  • Gisela Staupe, Lisa Vieth (Hrsg.): Die Pille. Von der Lust und von der Liebe. Rowohlt Berlin 1998, ISBN 3-87134-257-2 (Ausstellungskatalog des Deutschen Hygiene-Museums in Dresden, vom 1. Juni bis 31. Dezember 1996), S. 158.
  • Rita Pawlowski: „Unsere Frauen stehen ihren Mann“. Frauen in der Volkskammer der DDR 1950 bis 1989. trafo Verlag, Berlin, 2008. ISBN 978-3-89626-652-1

Einzelnachweise

  1. „Hertha Jung 50 Jahre alt, Mitglied des DFD, Korrespondentin / Lehrerin, Sekretär des Bundesvorstandes des DFD“ (Neues Deutschland 23. Oktober 1971)