„Herbert Mochalski“ – Versionsunterschied

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'''Herbert Mochalski''' (* [[1910]]; † [[1993]]) war ein westdeutscher Politiker, Journalist und evangelischer Pfarrer.
'''Herbert Mochalski''' (* [[28. Februar]] [[1910]] in [[Görlitz]]; † [[27. Dezember]] [[1992]] in [[Hannover]]<ref>{{Munzinger|00000006549|Herbert Mochalski}}</ref>) war ein deutscher Politiker, Journalist und evangelischer Pfarrer.


==Beruf==
== Beruf ==
Mochalski stand bereits während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] der [[Bekennende Kirche|Bekennenden Kirche]] und [[Martin Niemöller]] nahe. 1937 wurde er Pfarrer in [[Gross Lassowitz|Oberwalden]] in Schlesien. Dort wurde er zusammen mit einigen Gemeindegliedern im Juni 1937 kurzzeitig inhaftiert. Im Anschluss daran wurde er aus Schlesien ausgewiesen und war dann Mitarbeiter der [[Bekennende_Kirche#Geschichte|zweiten Vorläufigen Kirchenleitung]] der [[Deutsche Evangelische Kirche|Deutschen Evangelischen Kirche]]. 1939 bekam er eine Pfarrstelle in Berlin-Schöneberg und verwaltete 1941 bis 1945 die Pfarrstelle des inhaftierten Martin Niemöllers in Berlin-Dahlem.


1946 wurde er von Hans Asmussen zum Geschäftsführer des [[Bruderrat der EKD|Bruderrates der EKD]] berufen.<ref>Unveröffentlichter Schriftwechsel im Zentralarchiv der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, 64285 Darmstadt, Bestand 36, Akte 1.</ref> 1948 gründete er die Zeitschrift ''Nachrichten der Bekennenden Kirche'' und 1949 die Zeitschrift ''[[Die Stimme der Gemeinde]]'', als deren Chefredakteur er bis 1973 tätig war. Nach der Veröffentlichung der Flugschrift „An die Gewehre? Nein!“ wurde Mochalski 1951 mit Unterstützung von Martin Niemöller zum Studentenpfarrer in Darmstadt gewählt. Im selben Jahr gründete er die „Darmstädter Aktionsgruppen“.<ref>{{Literatur |Autor=Arnulf Baring |Titel=Außenpolitik in Adenauers Kanzlerdemokratie: Bonns Beitrag zur Europäischen Verteidigungsgemeinschaft |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Walter de Gruyter GmbH & Co KG |Ort= |Datum=2015-06-03 |ISBN=9783486819120 |Seiten=439 |Online=https://books.google.de/books?id=WZBdDwAAQBAJ&pg=PA439&lpg=PA439&dq=darmst%C3%A4dter+aktionsgruppen&source=bl&ots=bqX8EiYba0&sig=ACfU3U07Ds-2BvBbadiU29SpKGWOTh3wAg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiho9Wasf7kAhXGJ1AKHUkwBpUQ6AEwEnoECAkQAQ#v=onepage&q=darmst%C3%A4dter%20aktionsgruppen&f=false |Abruf=2019-10-02}}</ref> Mochalski blieb bis 1953 ehrenamtlicher Geschäftsführer des Bruderrates der EKD und bis 1961 [[Studentenpfarrer]] in [[Darmstadt]].
Mochalski stand bereits während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] der [[Bekennende Kirche|Bekennenden Kirche]] und [[Martin Niemöller]] nahe. Von 1953 bis 1961 war er als Studentenpfarrer und seit 1958 als Herausgeber der protestantischen Zeitschrift [[Die Stimme der Gemeinde]] in [[Darmstadt]] tätig. Zudem fungierte er von 1947 bis 1952 als Geschäftsführer des [[Bruderrat der EKD|Bruderrates der EKD]].


==Politische Karriere==
== Politische Karriere ==
Mochalski engagierte sich in mehreren Initiativen, die unter dem Verdacht standen, „kommunistische Tarnorganisationen“ zu sein. Dazu zählten auch die „Darmstädter Aktionsgruppen“. Später war er ein führendes Mitglied in der [[Christliche Friedenskonferenz|Christlichen Friedenskonferenz]], der [[Deutsche Friedensgesellschaft|Deutschen Friedensgesellschaft]] und der [[Kampf dem Atomtod|Anti-Atomtodkampagne]]. Er schrieb regelmäßig für die ''[[Andere Zeitung]]'' und die [[Deutsche Volkszeitung (1953–1989)|''Deutsche Volkszeitung'']].


Persönlich stand er in engem Kontakt zu Vertretern der [[Gesamtdeutsche Volkspartei|Gesamtdeutschen Volkspartei]], für die er auch 1953 für den Bundestag kandidierte, dem [[Bund der Deutschen]] und der [[Deutsche Friedens-Union|Deutschen Friedens-Union]] (DFU). Zum engeren Kreis seiner Bekannten gehörten neben Martin Niemöller auch die zeitweilige Vorsitzende der DFU, [[Renate Riemeck]] sowie die evangelischen Theologen [[Heinrich Kloppenburg]] und [[Ernst Wilm]].
Mochalski engagierte sich in mehreren Initiativen, die unter dem Verdacht standen, "kommunistische Tarnorganisationen" zu sein. So war er ein führendes Mitglied in der [[Christliche Friedenskonferenz|Christlichen Friedenskonferenz]], der [[Deutsche Friedensgesellschaft|Deutschen Friedensgesellschaft]] und der Anti-Atomtodkampagne. Er schrieb regelmäßig für die [[Andere Zeitung]] und die [[Deutsche Volkszeitung (1953–1989)|Deutsche Volkszeitung]].

Persönlich stand er in engen Kontakt zu Vertretern der [[Gesamtdeutsche Volkspartei|Gesamtdeutschen Volkspartei]], für die er auch 1953 für den Bundestag kandidierte, dem [[Bund der Deutschen]] und der [[Deutsche Friedensunion|Deutschen Friedensunion]]. Zum engeren Kreis seiner Bekannten gehörten neben [[Martin Niemöller]] auch die zeitweilige Vorsitzende der DFU, [[Renate Riemeck]], [[Heinrich Kloppenburg]] und [[Ernst Wilm]].


== Werke ==
== Werke ==

* ''Der Gestaltwandel der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die geschichtliche und geistliche Entwicklung zur Evangelischen Kirche in Deutschland''. Stuttgart 1948
* ''Der Gestaltwandel der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die geschichtliche und geistliche Entwicklung zur Evangelischen Kirche in Deutschland''. Stuttgart 1948


== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 8. August 2022, 10:22 Uhr

Herbert Mochalski (* 28. Februar 1910 in Görlitz; † 27. Dezember 1992 in Hannover[1]) war ein deutscher Politiker, Journalist und evangelischer Pfarrer.

Beruf

Mochalski stand bereits während des Zweiten Weltkriegs der Bekennenden Kirche und Martin Niemöller nahe. 1937 wurde er Pfarrer in Oberwalden in Schlesien. Dort wurde er zusammen mit einigen Gemeindegliedern im Juni 1937 kurzzeitig inhaftiert. Im Anschluss daran wurde er aus Schlesien ausgewiesen und war dann Mitarbeiter der zweiten Vorläufigen Kirchenleitung der Deutschen Evangelischen Kirche. 1939 bekam er eine Pfarrstelle in Berlin-Schöneberg und verwaltete 1941 bis 1945 die Pfarrstelle des inhaftierten Martin Niemöllers in Berlin-Dahlem.

1946 wurde er von Hans Asmussen zum Geschäftsführer des Bruderrates der EKD berufen.[2] 1948 gründete er die Zeitschrift Nachrichten der Bekennenden Kirche und 1949 die Zeitschrift Die Stimme der Gemeinde, als deren Chefredakteur er bis 1973 tätig war. Nach der Veröffentlichung der Flugschrift „An die Gewehre? Nein!“ wurde Mochalski 1951 mit Unterstützung von Martin Niemöller zum Studentenpfarrer in Darmstadt gewählt. Im selben Jahr gründete er die „Darmstädter Aktionsgruppen“.[3] Mochalski blieb bis 1953 ehrenamtlicher Geschäftsführer des Bruderrates der EKD und bis 1961 Studentenpfarrer in Darmstadt.

Politische Karriere

Mochalski engagierte sich in mehreren Initiativen, die unter dem Verdacht standen, „kommunistische Tarnorganisationen“ zu sein. Dazu zählten auch die „Darmstädter Aktionsgruppen“. Später war er ein führendes Mitglied in der Christlichen Friedenskonferenz, der Deutschen Friedensgesellschaft und der Anti-Atomtodkampagne. Er schrieb regelmäßig für die Andere Zeitung und die Deutsche Volkszeitung.

Persönlich stand er in engem Kontakt zu Vertretern der Gesamtdeutschen Volkspartei, für die er auch 1953 für den Bundestag kandidierte, dem Bund der Deutschen und der Deutschen Friedens-Union (DFU). Zum engeren Kreis seiner Bekannten gehörten neben Martin Niemöller auch die zeitweilige Vorsitzende der DFU, Renate Riemeck sowie die evangelischen Theologen Heinrich Kloppenburg und Ernst Wilm.

Werke

  • Der Gestaltwandel der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die geschichtliche und geistliche Entwicklung zur Evangelischen Kirche in Deutschland. Stuttgart 1948

Einzelnachweise

  1. Herbert Mochalski im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Unveröffentlichter Schriftwechsel im Zentralarchiv der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, 64285 Darmstadt, Bestand 36, Akte 1.
  3. Arnulf Baring: Außenpolitik in Adenauers Kanzlerdemokratie: Bonns Beitrag zur Europäischen Verteidigungsgemeinschaft. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2015, ISBN 978-3-486-81912-0, S. 439 (google.de [abgerufen am 2. Oktober 2019]).