„Heinz Keßler“ – Versionsunterschied

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== Einzelnachweise ==
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Version vom 20. Mai 2009, 13:54 Uhr

Heinz Keßler (1988)
Heinz Keßler beim Truppenbesuch 1968

Heinz Keßler (* 26. Januar 1920 in Lauban) war Armeegeneral in der NVA, Minister für Nationale Verteidigung im Ministerrat und Abgeordneter der Volkskammer der DDR.

Leben

Nach einer Lehre zum Maschinenschlosser diente Keßler im Zweiten Weltkrieg als Soldat der Wehrmacht. Nach Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion geriet er in Kriegsgefangenschaft der Roten Armee über und engagierte sich als Jugendfunktionär im Nationalkomitee Freies Deutschland.[1] Nach dem Krieg trat er der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) bei. 1946 war Keßler eines der Gründungsmitglieder der Freien Deutschen Jugend. Im gleichen Jahr wurde er ein Mitglied des Zentralkomitees (ZK) der SED.

Keßler war von 1956 bis 1967 Chef der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung und Stellvertreter des Verteidigungsministers, anschließend wurde er Chef des Hauptstabes der NVA (entspricht Generalstab). Von 1979 bis 1985 leitete er die Politische Hauptverwaltung und übernahm am 3. Dezember 1985 das Amt des verstorbenen Heinz Hoffmann als Verteidigungsminister. 1986 wurde er Mitglied des Politbüros des ZK. Keßler erhielt im Laufe seiner Karriere eine Reihe von Orden und staatlichen Auszeichnungen der DDR und Sowjetunion, darunter den Orden der Oktoberrevolution (1976) und den Karl-Marx-Orden (1979).

1990 wurde Keßler aus der in PDS umbenannten SED ausgeschlossen. Wie die restliche Staatsführung der DDR bestritt Keßler stets den Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze. So sagte er etwa in einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit vom 30. September 1988: „Es hat nie - nie! - einen Schießbefehl gegeben. Den gibt es auch jetzt nicht, das bitte ich mir so abzunehmen (...)“. Nach dem Fall der Berliner Mauer musste er sich zusammen mit ehemaligen Parteiführern und den anderen Mitgliedern des Nationalen Verteidigungsrates wegen des Befehls vor Gericht verantworten. Am 16. September 1993 wurde er zu einer siebeneinhalbjährigen Gefängnisstrafe verurteilt und im Frühjahr 1998 aus der JVA Berlin-Hakenfelde entlassen.

Veröffentlichungen

  • Heinz Keßler: Für Frieden und Sozialismus. Band I. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1989 ISBN 3-327-00890-6
  • Heinz Keßler: Für Frieden und Sozialismus. Band II. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1989 ISBN 3-327-00891-4
  • Heinz Keßler: Die Sache aufgeben, heißt sich selbst aufzugeben, das geht nicht mit mir: Erklärungen im und zum politischen Prozess vor dem Berliner Landgericht. Runge-Verlag, Hamburg 1993 ISBN 3-929289-03-2
  • (mit Erich Selbmann und Knut Holm): Briefe aus Moabit. Herausgegeben von Gerhard Holtz-Baumert. Spotless-Verlag, Hamburg 1993 ISBN 3-928999-28-1
  • Heinz Keßler: Zur Sache und zur Person: Erinnerungen. Edition Ost, Berlin 1996 ISBN 3-929161-63-X

Literatur

  • Hans Ehlert und Armin Wagner (Herausgeber): Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen. Ch. Links, Berlin 2003. ISBN 3-86153-312-X.

Einzelnachweise

  1. Hans Ehlert und Armin Wagner: Die Militärelite der DDR in lebensgeschichtlicher Perspektive, S. 7. In: Hans Ehlert und Armin Wagner (Herausgeber): „Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen“. Ch. Links, Berlin 2003. ISBN 3-86153-312-X.