Gibson Moderne

Ein Nachbau der Moderne von Epiphone, einer Tochterfirma Gibsons

Die Gibson Moderne ist ein 1957 entworfenes, seltenes Solidbody E-Gitarren-Modell mit auffällig asymmetrischem Korpus des US-amerikanischen Instrumentenherstellers Gibson Guitar Corporation. Das Modell, dessen geradlinige, ausladende Korpusform seiner Zeit weit voraus war, wurde von Gibson erstmals 1982, fünfundzwanzig Jahre nach seinem Entwurf angeboten.

Geschichte

Der Präsident der Firma Gibson Guitar Corporation, Ted McCarty, entschied Mitte der 1950er Jahre, einige neue Modelle mit modernem Design ins Firmenprogramm aufzunehmen. Als Ergebnis entstanden in der Modernistic benannten Reihe die Entwürfe Explorer, Futura (ein früher Prototyp der Explorer[1]), Flying V und Moderne. Ob die Moderne in jener Zeit überhaupt in nennenswerten Stückzahlen hergestellt wurde, ist bis heute ungeklärt. Die Bücher weisen zwar die Herstellung von etwa zwanzig Exemplaren aus, danach verliert sich jedoch jede Spur. Ob ein Originalinstrument von 1957 erhaltenblieb ist unbekannt. Aus dieser Zeit existieren lediglich wenige Fotos und die Patentzeichnung der Moderne.[2] Heute geht man davon aus, dass die damals gebauten Exemplare, obwohl von Gibson zum Patent angemeldet,[3] nur als Prototypen für das Schwestermodell, die Explorer, dienten. Seit Anfang der 1980er-Jahre hat Gibson jedoch mindestens eine limitierte Sonderauflage der Moderne auf den Markt gebracht.

Design und Konstruktion des Modells

Alle Modelle der Modernistic-Reihe sind Solidbody-Instrumente, in der Erstauflage mit Korpus aus Korinaholz, einer Mahagoni-Art, und sind bestückt mit zwei Humbucker-Tonabnehmern mit Metallkappen. Wie die Explorer hat die Moderne einen geradlinigen asymmetrischen Korpus, der mit seinem unten doppelt gepfeilten Korpusumriss jedoch auch Ähnlichkeit mit der Flying V aufweist. Die ebenfalls asymmetrische Kopfplatte des Modells ist nach oben deutlich verbreitert und hat weit auseinanderliegende Mechaniken, was die Führung von vier der sechs Saiten über Umlenkvorrichtungen auf der Kopfplatte erforderlich macht. In der technischen Ausstattung (Hardware) gleicht die Moderne augenscheinlich der Explorer.[2]

Literatur

  • George Gruhn, Walter Carter: Elektrische Gitarren & Bässe. PPV Verlag, Bergkirchen 1999. ISBN 3-932275-04-7
  • Tony Bacon, Dave Hunter: Totally Guitar – the definitive Guide, Gitarrenenzyklopädie (englisch). Backbeat Books, London 2004. ISBN 1-871547-81-4

Einzelnachweise

  1. Gruhn/Carter, S. 162
  2. a b Gruhn/Carter, S. 164. Mit Foto eines Instruments von 1982.
  3. Bacon/Hunter, S. 410 f.