„George Casalis“ – Versionsunterschied

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Auch in Europa formierte sich Mitte der 1960er Jahre ein studentischer Aufbruch gegen die herrschende Politik. In Frankreich marschierte zusammen mit linken [[Römisch-katholische Kirche|Katholik]]en und Protestanten Casalis mit an der Spitze der [[Mai-Revolution]]. Eine kurze Zeit schlossen sich auch Arbeiterkreise diesen Protesten an.<ref>http://www.publik-forum.de/f4-cms/tpl/pufo/op/pufo-themensubsite/display.asp?cp=/pufo/Subsites/68er/&id=12520&kat=30</ref>
Auch in Europa formierte sich Mitte der 1960er Jahre ein studentischer Aufbruch gegen die herrschende Politik. In Frankreich marschierte zusammen mit linken [[Römisch-katholische Kirche|Katholik]]en und Protestanten Casalis mit an der Spitze der [[Mai-Revolution]]. Eine kurze Zeit schlossen sich auch Arbeiterkreise diesen Protesten an.<ref>http://www.publik-forum.de/f4-cms/tpl/pufo/op/pufo-themensubsite/display.asp?cp=/pufo/Subsites/68er/&id=12520&kat=30</ref>


George Casalis nahm an den [[Allchristliche Friedensversammlung|Allchristlichen Friedensversammlungen]] der [[Christliche Friedenskonferenz|Christlichen Friedenskonferenz (CFK)]] von 1964 und 1968 teil, weil er dort seine Präferenz für eine befreiende Theologie und Praxis wirkungsvoll vertreten sah. Nach der Niederschlagung des [[Prager Frühling]]s, die von der CFK gerechtfertigt wurde, zog er sich von der CFK zurück.
George Casalis nahm an den [[Allchristliche Friedensversammlung|Allchristlichen Friedensversammlungen]] der [[Christliche Friedenskonferenz|Christlichen Friedenskonferenz (CFK)]] von 1964 und 1968 teil. Nach der Niederschlagung des [[Prager Frühling]]s, die von der CFK gerechtfertigt wurde, zog er sich von der CFK zurück.


Casalis war mit einer Tochter von [[Eduard Thurneysen]] verheiratet.
Casalis war mit einer Tochter von [[Eduard Thurneysen]] verheiratet.

Version vom 25. März 2012, 19:07 Uhr

George Casalis (* 4. Januar 1917 in Reims; † 16. Januar 1987 in Managua)[1] war ein französischer evangelisch-reformierter Pastor, Résistance-Kämpfer, Befreiungstheologe und Hochschullehrer.

Leben

Casalis studierte nach der Erlangung seiner Hochschulreife in Paris und Basel Evangelische Theologie. In Basel kam er in einen vertieften Kontakt zu dem Theologen Karl Barth, dessen Freund und späterer Biograf er wurde. Zum Pastor ordiniert, wurde er als Studentenpfarrer tätig. Bei der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht beteiligte er sich an der Résistance. 1940 wurde er Generalsekretär der Christlichen Studentenbewegung im nichtbesetzten Frankreich. Eine protestantische Gruppe erklärte unter seiner Mitwirkung, die antisemitischen Gesetze der Vichy-Regierung nicht zu befolgen. In den noch weiter gehenden „Thesen von Pomeyrol“ wird sogar erklärt, die protestantische Kirche müsse "jeglichem totalitären und idolatrischen Einfluss" ("toute influence totalitaire et idolâtre") Widerstand leisten.[2] Bei der Zurückdrängung der deutschen Besetzung war Casalis von 1945 bis 1946 als Militärpfarrer in Baden-Baden und Berlin tätig. Anschließend war er Dozent an der Kirchlichen Hochschule in Berlin. Casalis war ab 1950 als Pfarrer in Straßburg tätig und von 1960 bis 1973 als Hochschullehrer in Paris.[1]

Casalis widmete sich in seiner pastoralen und wissenschaftlichen Arbeit den heraufziehenden Befreiungsbewegungen in den vom Westen kolonisierten Ländern und leitet aus seinem theologischen Verständnis das Recht und die Pflicht von Christen zur Teilnahme an befreienden Volksbewegungen ab.

Auch in Europa formierte sich Mitte der 1960er Jahre ein studentischer Aufbruch gegen die herrschende Politik. In Frankreich marschierte zusammen mit linken Katholiken und Protestanten Casalis mit an der Spitze der Mai-Revolution. Eine kurze Zeit schlossen sich auch Arbeiterkreise diesen Protesten an.[3]

George Casalis nahm an den Allchristlichen Friedensversammlungen der Christlichen Friedenskonferenz (CFK) von 1964 und 1968 teil. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings, die von der CFK gerechtfertigt wurde, zog er sich von der CFK zurück.

Casalis war mit einer Tochter von Eduard Thurneysen verheiratet.

Werke

  • Pierre-Robert Olivetan, traducteur de la Bible. Actes du colloque O. Noyon, mai 1685 présentér par George Casalis et Bernard Roussel, Paris 1987
  • Exposé critique de la doctrine du bapteme des enfants d'apres Luther et Calvin, Paris 1939
  • Die richtigen Ideen fallen nicht vom Himmel. Grundlagen einer induktiven Theologie. (UTB, T-Reihe, Bd. 640.) W. Kohlhammer, Stuttgart 1980

Literatur

  • <Rezension>Karl Barth und unsere theologische Existenz heute, Ökumenische Rundschau 35, 1986, S. 281–295
  • Gustav Walter Heinemann: Es gibt schwierige Vaterländer: Reden und Aufsätze 1919–1969, Band 3, Suhrkamp 1977, Original von University of California
  • Helmut Gollwitzer: Les Idees justes ne tombent pas du ciel, = An introduction to Protestant theology, Westminster Press 1982, Original von Indiana University digitalisiert 16. Oktober 2008, ISBN 0664244157, 9780664244156, 1978

Medien

  • Casalis wirkte in einem Spielfilm über die Nürnberger Prozesse mit als „Kaplan von Spandau“. USA / BR Deutschland / (Großbritannien), 1973-1976. Originaltitel THE MEMORY OF JUSTICE / NICHT SCHULDIG? // NUREMBERG AND THE GERMANS [TEIL 1] // NUREMBERG AND OTHER PLACES [TEIL 2][4]

Einzelnachweise

  1. a b Dirk Palm: "Wir sind doch Brüder!": Der evangelische Kirchentag und die deutsche Frage 1949−1961. Vandenhoeck & Rupprecht, Göttingen 2002, ISBN 3-525-55736-1, S. 339
  2. http://www.museeprotestant.org/Pages/Notices.php?scatid=146&noticeid=681&lev=2&cim=678&Lget=DE
  3. http://www.publik-forum.de/f4-cms/tpl/pufo/op/pufo-themensubsite/display.asp?cp=/pufo/Subsites/68er/&id=12520&kat=30
  4. http://www.cine-holocaust.de/cgi-bin/gdq?dfw00fbw000361.gd