Genoveva von Brabant

Genoveva von Brabant (angeblich * um 730; † um 750) (teilw. auch Genovefa) ist der Sage nach die Tochter eines Herzogs von Brabant und der Gemahlin des Pfalzgrafen Siegfried.

Der örtliche Rahmen der Sage wird manchmal in den Ardennen, häufig jedoch auch in der Pellenz gesehen.

Als Siegfried, Pfalzgraf zu Mayen, (als Gefolgsmann des Königs) in den Krieg zog wurde Genoveva durch Siegfrieds Statthalter Golo, dessen Werben von der treuen Genoveva verschmäht wurde, (fälschlicherweise) des Ehebruchs beschuldigt und zum Tode verurteilt, vom Henker jedoch frei gelassen. Darauf lebte sie mit ihrem neugeborenen Sohn 6 Jahre in einer Höhle, wobei die Gottesmutter Maria ihr durch eine Hirschkuh half, bis ihr Ehemann sie wiederfand und ihre Unschuld einsah. Zum Dank für Genovevas Errettung soll Siegfried die Wallfahrtskirche zu Fraukirch errichtet haben. Golo wurde auf einer nahen Anhöhe gevierteilt.

Weite Verbreitung und Bekanntheit fand die Sage durch die Umsetzung des Stoffes im Theaterstück Genoveva von Friedrich Hebbel.

Für die regionale Tradition der Pellenz wird von Heimatforschern angeführt, dass in dieser Landschaft eine Reihe von Örtlichkeiten zu Namen und Inhalten der Legende passen: Genovevahöhle bei Mendig, Genovevaburg in Mayen mit Goloturm, Golokreuz bei Thür etc.. Zahlreiche Straßen der Orte der Region tragen Namen aus der Sage. Da diese Benennungen aber fast alle dem 19. oder 20. Jahrhundert entstammen, sind solche Spekulationen unbelegte Phantasie.

Die Genovevaburg in Mayen wie auch die heutige Kirche in Fraukirch sind lokale Erinnerungsstätten.

Katholiken verehren mitunter Genoveva von Brabant als Heilige mit dem Gedächtnistag 3. April.