„Fritz Skowronnek“ – Versionsunterschied

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== Werke (Auswahl) ==
== Werke (Auswahl) ==
* ''Die Jagd.'' Velhagen & Klasing, Bielefeld 1901. ([https://archive.org/details/diejagd01skowgoog Digitalisat])
* ''Die Jagd'', 1901
* ''Masurenblut'', 1904
* ''Masurenblut'', 1904
* ''Mein Freund Baruch und andere Erzählungen'', 1907
* ''Mein Freund Baruch und andere Erzählungen'', 1907

Version vom 15. Februar 2021, 17:30 Uhr

Fritz Skowronnek

Fritz Skowronnek (* 20. August 1858 im Forsthaus Schuiken bei Goldap, Ostpreußen; † 7. Juli 1939 in Oranienburg) war ein deutscher Schriftsteller. Er befasste sich mit der Landeskunde Masurens und schrieb auch unter den Pseudonymen Fritz Bernhard und Hans Windeck.

Leben

Skowronneks „Sippe stammt aus dem Dorf Lisken bei Johannisburg“. Fritz Skowronneks jüngerer Bruder Richard Skowronnek schrieb Jagdgeschichten, Heimatromane und seine Autobiografie. Ihr Vater Adam (1822–1916)[1] war nicht erstgeborener Erbsohn und sollte eigentlich Evangelische Theologie studieren, fand aber zum Försterberuf.

Die Brüder wuchsen ab 1864 in Sybba (polnisch Szyba) auf[2] und besuchten das Königliche Gymnasium Lyck.[3] Nach dem Abitur studierte Fritz Philologie und Philosophie an der Albertus-Universität Königsberg. Als Mitglied des bald aufgelösten Akademischen naturwissenschaftlichen Vereins (1880) verkehrte er regelmäßig bei Baltia, dem Corps seines Bruders.[4] Von 1883 bis 1889 wirkte er als Lehrer. Später zog er nach Berlin, wo er ab 1892 als Journalist und 1897/98 als Chefredakteur bei der Breslauer Morgenzeitung beschäftigt war. 1898 wurde er Dramaturg und freier Schriftsteller.

Als passionierter Fischer und Jäger war er mit Masuren und den Masuren vertraut wie kaum ein anderer. Aufgewachsen am Lycksee, untersuchte und kartographierte er als junger Mann die zahllosen Seen des Kreises Lyck für den ostpreußischen Fischerverein. Er schrieb viel über die „Bucklige Welt“, wie die Landschaft um Lyck mit ihren eiszeitlichen Hügeln und Mooren (den „schwimmenden Wiesen“) genannt wurde. Er fischte mit den Bauern und Fischern auf dem Spirdingsee, entdeckte die uralten Pfahlbauten im Malkienensee und erinnerte an die Schloßberge mit ihren Sagen und Mären. Im Alter befasste er sich intensiv mit den russischen Altgläubigen, den Philipponen.[5]

Skowronneks 1918 erschienener Roman Der graue Stein könnte als psychologisch aufgebauter, mit Spannung vorangetriebener Kriminalroman bezeichnet werden. Gleichmäßig muss den Brüdern Fritz und Richard Nationalstolz und Standesehre innegewohnt haben. Fritz war vor allem bemüht, seiner Heimat und seinen Landsleuten die Segnungen des fortschreitenden Sozialismus zugutekommen zu lassen. Er klagte: „Masuren ist leider vielen noch so unbekannt, daß selbst ein hervorragender Schriftsteller neuerdings erklärte, in den Augen der West- und Süddeutschen bestände zwischen Sibirien und Ostpreußen kein besonderer Unterschied.“

Im Herbst 2009 hat die Kreisgemeinschaft Lyck den Grabstein auf dem Stadtfriedhof Oranienburg erneuert und um eine Steintafel ergänzt:

FRITZ SKOWRONNEK HEIMATDICHTER AUS LYCK/OSTPREUSSEN

Die Grabpflege ist bis zu Skowronneks 100. Todestag im Jahre 2039 gesichert.[6]

Werke (Auswahl)

  • Die Jagd. Velhagen & Klasing, Bielefeld 1901. (Digitalisat)
  • Masurenblut, 1904
  • Mein Freund Baruch und andere Erzählungen, 1907
  • Mit Büchse und Angel: Streifzüge, 1908
  • Der Angelsport, 1909
  • Das deutsche Waidwerk, 1909
  • Halali. Bunte Bilder aus Waidwerk und Fischwaid, 1910
  • Der Hungerbauer. Ein Dorfroman aus Masuren, 1911
  • Seelenleben der Tiere, 1911
  • Jagdgeschichten, 1911
  • Die Zeitung des Waldes und andere Jagdgeschichten, 1912
  • Die Verlobung beim Bärenfang und andere humoristische Erzählungen, 1913
  • Josepha und andere Erzählungen, 1913
  • Rittergut Hohensalchow. Gutsroman, 1914
  • Der Erbsohn, Roman, 1915
  • Die braune Sascha und andere masurische Dorferzählungen, 1915
  • Aus Masurens Wäldern, 1915
  • Der Mann von Eisen. Roman aus Ostpreußens Schreckenstagen, 1915
  • Die Bestrafung Serbiens. Schilderungen aus dem Weltkriege 1914-16, 1916
  • U-Deutschlands Fahrt, 1916
  • Der Hecht im Karpfenteich. Ein lustiger Roman aus Masuren, 1916
  • Herd und Schwert. Ein Roman aus Ostpreußen, 1916
  • Die Pension des Glücks, Roman, 1916
  • Das sinkende Schiff. Roman aus der Ostmark, 1916
  • Hindenburg, der Befreier des deutschen Ostens, 1916
  • Auf eigener Scholle, Roman, 1917
  • Ein seltsames Mädel, Roman, 1917
  • Der Muckerpfaff, Roman, 1918
  • Ein ehrlicher Lump, Roman, 1918
  • Der Polenflüchtling. Ein Roman aus dem Osten, 1918
  • Der graue Stein. Ein Roman aus Masuren, 1918
  • Das schleichende Gift. Masuren-Roman, 1919
  • Pan Kaminsky, Roman, 1919
  • Die Lore auf dem Dach, Roman, 1919
  • Heimatfeuer, Roman, 1920
  • Das Vermächtnis. Ein polnischer Gutsroman, 1920
  • Der Dämon von Kolno. Ein Grenzroman, 1921
  • Dies irae. Ein ostpreußischer Zukunftsroman, 1922
  • Lebensgeschichte eines Ostpreußen (Autobiografie, 1925)
  • Der Dämon, Roman, 1927
  • Der Wagehals, Roman
  • Der Musterknabe, Roman
  • Lederstrumpfs Freunde, Roman Meidinger's Jugendschriften Berlin 1928

Einzelnachweise

  1. Friedenauer Lokal-Anzeiger, Jg. 23, Nr. 19, 23. Januar 1916, S. 2.
  2. Prominente Einwohner von Lyck
  3. Paul Brock: Überragt vom Turm der Kirche. Lyck, die Hauptstadt Masurens wurde vor 555 Jahren gegründet. Ostpreußenblatt vom 30. August 1980, S. 11
  4. Fritz Skowronnek: Ich war der erste, der die neuen Farben führte, in: Kurt U. Bertrams, Als Student in Königsberg, Hilden 2006, S. 111–113
  5. Von den drei Philipponenklöstern in der Johannisburger Heide ist nur noch eines in Eckertsdorf erhalten.
  6. Ostpreußenblatt, Nr. 46, 14. November 2009, S. 14