„Erich Heintel“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
http://www.wien.gv.at/kultur/abteilung/ehrungen/geisteswissenschaften.html
Radh (Diskussion | Beiträge)
Zeile 40: Zeile 40:


*{{PND|118548581}}
*{{PND|118548581}}
*[http://phaidon.philo.at/asp/eheintel.htm Erich Heintel im Historischen Archiv für Philosophie]
*[http://phaidon.philo.at/asp/eheintel.htm Erich Heintel im Historischen Archiv für Philosophie] Sehr ausführlich und seltsamerweise nicht begrenzt auf die Parteimitgliedschaft


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 6. Mai 2009, 11:39 Uhr

Erich Heintel (* 29. März 1912 in Wien; † 25. November 2000 in Schneeberg in Niederösterreich) war ein in Wien lehrender Philosoph.

Nach der Promotion (1936) und der Habilitation (1939) war er wissenschaftlich tätig, arbeitete für die heerespsychologische Personalprüfstelle und wurde am 1. Juli 1940 Mitglied der NSDAP[1]. Ab 1952 wirkte Heintel als außerordentlicher und von 1960 bis 1982 als ordentlicher Professor für Philosophie an der Universität Wien.

Philosophische Positionen

Heintel sieht Philosophie als fortwährende Prinzipienwissenschaft europäischer Tradition (d.h. als philosophia perennis). Sie müsse die Voraussetzungsproblematik alles Wissens und Erkennens reflektieren, und zwar von der empirischen Forschung bis hin zur Theologie. Auch müsse sie Sinn und Grenzen ihres eigenen Vorgehens stets mitbedenken.

In Heintels Philosophie gibt es Platz für eine "Versöhnung" von ontologischem Wissen bzw. Substanzmetaphysik mit der neuzeitlichen Transzendentalphilosophie, wobei die Unterscheidung der Verstehenshorizonte gewahrt bleiben müsse. Der Mensch in seiner Einheit wird als "daseiende Transzendentalität" begriffen. Auf diese Weise wird die Frage nach dem Begriff des Menschen zum inneren Organisationsprinzip aller philosophischen und theologischen Studien.

Auszeichnungen

  • 1987: Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften

Publikationen

  • Nietzsches "System" in seinen Grundbegriffen. Eine prinzipielle Untersuchung. Felix Meiner, Leipzig 1939.
  • Vom Wesen des Gemüts (Mit einem stammeskundlichen Anhang: Die „Gemüthaftigkeit“ des Wieners), in: Wehrpsychologische Mitteilungen III.6, Seite 7-32, Juni 1941.
  • Metabiologie und Wirklichkeitsphilosophie, in: Bios, Band 16, 1944.
  • Der Wiener Kreis und die Dialektik der Erfahrung, 1949.
  • Sprachphilosophie. In: Wolfgang Stammler (Hrsg.): Deutsche Philologie im Aufriss. Erich Schmidt, Berlin/Bielefeld/München 1951.
  • Hegel und die analogia entis, Bonn 1958.
  • Gegenstandskonstitution und sprachliches Weltbild, 1959.
  • Die beiden Labyrinthe der Philosophie. Systemtheoretische Betrachtungen zur Fundamentalphilosophie des abendländischen Denkens, 1.Band, Wien-München 1968.
  • Grundriss der Dialektik. 1.Band: Zwischen Wissenschaftstheorie und Theologie, Darmstadt 1984.
  • Grundriss der Dialektik. 2.Band: Zum Logos der Dialektik und zu seiner Logik, Darmstadt 1984.
  • Die Stellung der Philosophie in der "Universitas Litterarum", 1990.
  • Was kann ich wissen - was soll ich tun - was darf ich hoffen, 1990.
  • Einführung in die Sprachphilosophie, 1991 (4. Aufl.)

Neben zahlreichen weiteren Monographien und wissenschaftlichen Aufsätzen:

  • Joh. Gottfr. Herder´s Sprachphilosophie. Ausgewählte Schriften. (Hrsg.) Meiner, Philosophische Bibliothek Band 248. Hamburg 1960.
  • 1965-1982 Herausgeber der Reihe 'Überlieferung und Aufgabe. Abhandlungen zur Geschichte und Systematik der europäischen Philosophie' (XXII Bde.)
  • 1968 bis 1986 Herausgeber des Wiener Jahrbuchs für Philosophie.

Literatur

  • Hans-Dieter Klein und Johann Reikerstorfer (Hg.), Philosophia perennis. Erich Heintel zum 80. Geburtstag, 2 Bde, Frankfurt u.a. 1993

Einzelnachweise

    • George Leaman: Die Universitätsphilosophen der „Ostmark“. In: FORVM, Jahrgang XLI, Nr. 481-484, Heft April 1994, Seite 25-31.