„Dresdner Bank“ – Versionsunterschied

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== Besonderheiten ==
== Besonderheiten ==
Die Filialen in Bremen heißen Bremer Bank. Die Bremer Bank ist kein Unternehmen, sondern nur ein Marketingname.
Die Filialen in Bremen und den USA heißen Bremer Bank. Die Bremer Bank ist kein Unternehmen, sondern nur ein Marketingname.


== Anteilseigner ==
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* Ein bekannter früherer Slogan ist: „Mit dem grünen Band der Sympathie.“ Die Hausfarbe [[Grün]] gehört noch heute zur [[Corporate Identity]] des Unternehmens.
* Ein bekannter früherer Slogan ist: „Mit dem grünen Band der Sympathie.“ Die Hausfarbe [[Grün]] gehört noch heute zur [[Corporate Identity]] des Unternehmens.
* Sehr verbreitet ist auch heute noch „Drumbo“, eine [[Spardose]] meist aus [[Kunststoff]] oder auch [[Porzellan]] in Form eines Elefanten. Der Name setzt sich zusammen aus „Dresdner Bank“ und „[[Dumbo]]“.
* Sehr verbreitet ist auch heute noch „Drumbo“, eine [[Spardose]] meist aus [[Kunststoff]] oder auch [[Porzellan]] in Form eines Elefanten. Der Name setzt sich zusammen aus „Dresdner Bank“ und „[[Dumbo]]“.
* Heute wirbt die Bank mit dem Zusatz "Die Beraterbank" und dem Kampagnenslogan "Das ist doch nicht normal für eine Bank." Entwickelt wurde die 2006 mit dem goldenen Effie (einem Marketingpreis) belohnte Kampagne von der Frankfurter Werbeagentur [[Ogilvy & Mather]].


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 12. Februar 2008, 15:50 Uhr

Dresdner Bank AG

Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 12. November 1872
Sitz Frankfurt, Hessen, Deutschland
Leitung Herbert Walter (Vorstandsvorsitzender)
Mitarbeiterzahl 27.625 (Dezember 2006)[1]
Branche Banken
Website www.dresdner-bank.de

Die Dresdner Bank AG ist ein Kreditinstitut mit Sitz in Frankfurt am Main. Das Unternehmen gehört zu den fünf größten Banken Deutschlands und ist seit 2001 eine Tochtergesellschaft des Allianz-Konzerns.

Geschichte

19. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg

Die Dresdner Bank wurde am 12. November 1872 durch die Umwandlung der 1771 gegründeten Privatbank Bankhaus Kaskel in eine Aktiengesellschaft in Dresden gegründet. Gründungsmitglieder waren neben Carl Freiherr von Kaskel, Felix Freiherr von Kaskel und Eugen Gutmann, der die Funktion des Vorstandssprechers übernahm, die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, die Berliner Handels-Gesellschaft, die Frankfurter Deutsche Vereinsbank, die Deutsche Effekten- und Wechselbank sowie die Anglo-Deutsche Bank aus Hamburg.

Berliner Hauptniederlassung der Dresdner Bank (1884)

Am 3. Dezember 1872 wurde die Dresdner Bank im Handelsregister Dresden eingetragen. Die Börsennotierung der Bank wurde am 7. Januar 1873 an der Wertpapierbörse zu Berlin aufgenommen. Unter der Leitung von Eugen Gutmann überstand die Dresdner Bank den Gründerkrach von 1873 nahezu unversehrt, und konnte sich in der nachfolgenden Gründerkrise durch die Übernahme des Sächsischen Bankvereins (1873), der Dresdner Handelsbank (1874), der Sächsischen Creditbank (1877) und der Thüringischen Landesbank (1878) zu einer Regionalbank mit Schwerpunkt in Mitteldeutschland entwickeln. 1881 erfolgte die Eröffnung einer Filiale in Berlin, deren Entwicklung die der Zentrale in Dresden schon bald überflügelte. 1884 wurde die Hauptverwaltung daher von Dresden nach Berlin verlegt, Dresden blieb aber juristischer Sitz. In der Folge entwickelte sich die Bank zu einer der größten deutschen Banken, vor allem indem sie als erste Bank in Deutschland das Filialbankkonzept systematisch umsetzte und in allen wirtschaftlichen Zentren des Landes viele eigene Filialen unterhielt.

1891 übernahm die Bank das Dresdner Bankhaus Robert Thode & Co., 1892 den Gründungsgesellschafter Anglo-Deutsche Bank, der anschließend als Hamburger Filiale agierte. Im Folgejahr beteiligte sich die Dresdner Bank an der Gründung der italienischen Banca Commerciale Italiana, 1895 folgte die Gründung einer Niederlassung in London sowie die Übernahme der Bremer Bank.

1903 ging die Dresdner Bank eine Interessengemeinschaft mit dem Schaaffhausen'schen Bankverein ein, die aber 1909 wieder beendet wurde, da sich die Bank trotz der Kontakte von Waldemar Mueller nicht dauerhaft als Partner der rheinisch-westfälischen Schwerindustrie profilieren konnte. 1904 erwarb die Bank eine Beteiligung an der Oldenburgischen Landesbank.

1906 war die Dresdner Bank zusammen mit dem Schaaffhausen'schen Bankverein und der Nationalbank Gründer der Deutsch-Südamerikanischen Bank und der Deutschen Orientbank.

1917 übernahm die Dresdner Bank die Rheinisch-Westfälische Disconto-Gesellschaft zu Aachen. Sie war die größte bis dahin übernommene Bank mit namhaften Beteiligungen unter anderem am Bankhaus Hardy & Co. GmbH, an der Dürener Bank, der Eschweiler Bank, am Bankhaus Johann Ohligschläger und am Bankhaus Alwin Hilger. Damit gewann die Dresdner Bank auf breiter Basis Zugang zum rheinisch-westfälischen Industriegebiet.

Weimarer Republik und Zeit des Nationalsozialismus

1932 musste die Dresdner Bank auf Anordnung der Reichsregierung mit der zahlungsunfähigen Darmstädter und Nationalbank, mit der sie bereits seit 1930 eine Interessengemeinschaft verband, fusionieren. Das Deutsche Reich übernahm die Aktienmehrheit. Zwischen 1933 und 1942 expandierte das Geschäft der Dresdner Bank sehr stark, da sie engste Verbindungen zum NS-Regime, der NSDAP sowie der SS und ihnen angeschlossenen Organisationen unterhielt. So übernahm sie etwa 1935 im Zuge der „Arisierung jüdischen Vermögens“ die traditionsreiche Dresdner Privatbank Arnhold. Insgesamt gilt die Dresdner Bank als die deutsche Großbank, die am meisten in die Verbrechen der nationalsozialistischen Herrschaft verstrickt war. Besonders profitiert hat die Bank von den Eroberungskriegen der Nazis im Osten. Die Dresdner Bank hatte gehofft, in einem germanisierten Europa eine führende Rolle im Bankenbereich spielen zu können.

Entflechtung und Entstehen der neuen Dresdner Bank

Links das 1978 erbaute Dresdner-Bank-Hochhaus. Es beherbergt einen Teil der Hauptverwaltung der Dresdner Bank in Frankfurt am Main. Rechts, vis-a-vis befindet sich der Skyper der Deka-Bank.

1945 wurde die Dresdner Bank – wie die anderen Großbanken Deutsche Bank und Commerzbank − von den Alliierten Militärverwaltungen entflochten. In der Sowjetischen Besatzungszone und in Berlin erfolgte die Schließung und vollständige Enteignung, in den Besatzungszonen der drei Westalliierten wurden die bestehenden Filialen zu kleineren regionalen Einheiten zusammengefasst, aus denen bis 1947 insgesamt 11 rechtlich unselbständige Teilinstitute entstanden:

  • Britische Besatzungszone
    • Hamburger Kreditbank, Hamburg (für Hamburg)
    • Niederdeutsche Bankgesellschaft, Hannover (für Niedersachsen)
    • Lübecker Bank für Handel und Industrie, Lübeck (für Schleswig-Holstein)
    • Rhein-Ruhr Bank, Düsseldorf (für Nordrhein-Westfalen)
  • Französische Besatzungszone
    • Bankanstalt für Württemberg und Hohenzollern, Reutlingen (für Südwürttemberg-Hohenzollern)
    • Industrie- und Handelsbank, Mainz (für Rheinland-Pfalz)
    • Süddeutsche Kreditanstalt, Freiburg (für Südbaden)
  • US-amerikanische Besatzungszone
    • Allgemeine Bankgesellschaft, Stuttgart (für Nordwürttemberg-Nordbaden)
    • Bayerische Bank für Handel und Industrie, München (für Bayern)
    • Bremer Bank, Bremen (für Bremen)
    • Rhein-Main Bank, Frankfurt am Main (für Hessen).

1949, nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland, wurde in den drei Westsektoren von Berlin die Bank für Handel und Industrie AG gegründet, deren Aktienkapital von der Hamburger Kreditbank, der Rhein-Ruhr Bank und der Rhein-Main-Bank gehalten und später auf die Nachfolgeinstitute übertragen wurde.

1952 wurde die Dresdner Bank zu drei Nachfolgeinstituten zusammengefasst:

Am 1. Januar 1957 fusionierten die drei Banken, zwischen denen seit 1955 schon ein Gewinnabführungsvertrag bestand, zur Dresdner Bank Aktiengesellschaft.

Neuere Geschichte

Der Fürstenhof, die Hauptgeschäftsstelle in Frankfurt am Main

Im Jahre 1967 gründete die Dresdner Bank als Compagnie Luxembourgeoise de Banque S.A. (heute Dresdner Bank Luxembourg S.A.) die erste deutsche Tochtergesellschaft einer Bank in Luxemburg [2].

2003 wurde die Konzernzentrale um ein weiteres Hochhaus namens Gallileo erweitert.

Am 30. Juli 1977 wurde der Vorstandssprecher Jürgen Ponto von Terroristen der Rote Armee Fraktion in seinem Haus in Oberursel ermordet.

Am 29. November 1983 erhob die Staatsanwaltschaft Bonn im Flick-Parteispendenskandal Anklage wegen Bestechlichkeit gegen den Vorstandssprecher der Dresdner Bank und früheren Bundeswirtschaftsminister Hans Friderichs (FDP). Das Landgericht Bonn verurteilt Friderichs am 16. Februar 1987 wegen Steuerhinterziehung zu einer Geldstrafe von 61.500 DM.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands eröffnete die Dresdner Bank im Beitrittsgebiet rasch wieder neue Filialen, 1991 wurde die West-Berliner Bank für Handel und Industrie AG auf die Dresdner Bank verschmolzen. Insbesondere in Dresden betätigte sich die Bank als Sponsor, beispielsweise beim Wiederaufbau der Frauenkirche.

1995 übernahm die Bank die britische Investmentbank Kleinwort Benson und benannte sie in Dresdner Kleinwort Benson um. Durch die Übernahme der amerikanischen Investmentbank Wasserstein Perella am 4. Januar 2001 entstand die Dresdner Kleinwort Wasserstein (DrKW) als Investmentbank des Konzerns.

Am 23. Juli 2001 wurde die Dresdner Bank von der Allianz SE übernommen, nachdem zuvor Fusionsversuche mit der Deutschen Bank und der Commerzbank gescheitert waren. In der Folge dieser Übernahme kam es zu einem erheblichen Personalabbau. Während die Bank 2000 noch rund 51.400 Mitarbeiter hatte, arbeiteten Ende 2005 nur noch rund 34.200 Menschen für den Konzern. Im Juni 2006 kündigte die Bank einen weiteren Abbau von 2.480 Arbeitsplätzen an. Ferner firmiert die Investment Bank nunmehr als Dresdner Kleinwort, nachdem Bruce Wasserstein bereits 2002 die Bank verlassen hatte.

2006 veröffentlichte ein Team von Historikern eine Studie, die der Dresdner Bank ein stärkeres Engagement im Nazi-Regime nachweist als bisher bekannt war. Demnach war diese maßgeblich an der Verfolgung sowie Deportation von Juden mitbeteiligt und finanzierte den Bau des Konzentrationslagers Auschwitz. Darüber hinaus verdiente die Hausbank der SS stark an der Ost-Expansion des deutschen Reiches im zweiten Weltkrieg.[3]

Besonderheiten

Die Filialen in Bremen und den USA heißen Bremer Bank. Die Bremer Bank ist kein Unternehmen, sondern nur ein Marketingname.

Anteilseigner

Anteil Anteilseigner
100 % Allianz

Stand: Dezember 2007

Tochterfirmen im Dresdner-Bank-Konzern

Der heute seinerseits zur Allianz-Gruppe gehörende Konzern vereint eine Vielzahl von teilweise bedeutenden Tochterunternehmen:

ehemals:

  • Dresdner Lateinamerika AG, Hamburg, (wurde von der UBS übernommen[4]; vormals: Dresdner Bank Lateinamerika AG, davor: Deutsch-Südamerikanische Bank AG)
  • visionapp GmbH, Eschborn (27.12.2006: Management-Buy-out durch die Geschäftsführung)

Persönlichkeiten

Max Liebermann: Porträt Eugen Gutmann, 1907

Bekannte Bankiers der Dresdner Bank sind:

Werbung und Marketing

  • Ein bekannter früherer Slogan ist: „Mit dem grünen Band der Sympathie.“ Die Hausfarbe Grün gehört noch heute zur Corporate Identity des Unternehmens.
  • Sehr verbreitet ist auch heute noch „Drumbo“, eine Spardose meist aus Kunststoff oder auch Porzellan in Form eines Elefanten. Der Name setzt sich zusammen aus „Dresdner Bank“ und „Dumbo“.

Siehe auch

Literatur

  • Dresdner Bank (Hg.): Chiffren einer Epoche. Hundert Jahre - Hundert Kontraste. Hrsg. v. d. Dresdner Bank anlässlich ihres hundertjährigen Bestehens 1972. Frankfurt/M 1972.
  • O.M.G.U.S-Bericht über die Dresdner Bank; Hg. von Karl Heinz Roth, 1986
  • Henke, Klaus-Dietmar (Hrsg.): Die Dresdner Bank im Dritten Reich. München: R. Oldenbourg 2006, 4 Bände, 2.372 S., 4 Karten, zahlr. Fotos, Dok.-Abb., Tabellen und Grafiken ISBN 3-486-57780-8. (Kurzfassung online; Rezensionen: Rezensionsforum in sehepunkte 6 (2006), Nr. 11; www.rezensionen.ch)
  • Johannes Bähr (Verf.), Eugen-Gutmann-Gesellschaft (Hg): Zwischen zwei Kontinenten. Hundert Jahre Dresdner Bank Lateinamerika, vormals Deutsch-Südamerikanische Bank Selbstverlag der Gesellschaft, Dresden 2007 ohne ISBN. Interessant vor allem für die Zeit des NS und die direkte Nachkriegszeit.
  • Ralf Ahrens: Die Dresdner Bank 1945 - 1957: Konsequenzen und Kontinuitäten nach dem Ende des NS-Regimes. München 2007. ISBN 978-3-486-58303-8. 504 S.

Film

  • Ein braunes Band der Sympathie. Dokumentation, 45 Min. Ein Film von Dagmar Christmann und Thomas Rautenberg, Produktion: WDR, Erstsendung: 5. März 2004, 00.05 Uhr → Inhaltsangabe des WDR

Quellen

  1. Kurzprofil der Dresdner Bank (März 2006)
  2. Website der Dresdner Bank Luxembourg
  3. Die Beraterbank der SS. Wie die Dresdner Bank ihre Vergangenheit aufarbeitet, MDR-kulturreport, 19. Februar 2006
  4. http://www.ubs.com/1/g/investors/releases.html?newsId=72449 UBS übernimmt das Vermögensverwaltungsgeschäft der Dresdner Bank Lateinamerika (21. Dezember 2004)