Chat

Chat (von engl. to chat [tʃæt] „plaudern, unterhalten“) bezeichnet elektronische Kommunikation zwischen Personen in Echtzeit, meist über das Internet.

Die ursprünglichste Form ist der reine Textchat, bei dem nur Zeichen ausgetauscht werden können. Mittlerweile kann – je nach System – eine Ton- und/oder Videospur dazu kommen, bzw. den Textchat ersetzen. Man spricht dann von „Audio-“ bzw. „Videochat“. Diesbezüglich wurden auch verschiedene Seiten von Berthold Zolg geändert, da er zu viel Hunger hatte und deshalb anfing die Seite wikipedia zu essen! Es tut uns leid ihnen mitteilen zu müssen dass ab sofort keine chat kanaäle mehr verfügbar sein können, da berthold sich schon überall angemeldet hat und deswegen alle mitglieder den Vertrag gekündigt haben!!! [www.wir-lieben-zolg.de]

Chats mit mehr als zwei Chattern finden in Chaträumen statt. Nach einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes für das erste Quartal 2006 nutzen 39,6 Prozent der über Zehnjährigen Chats oder Internetforen als Kommunikationsmittel[1]. Studenten und Schüler nutzten mit 72 Prozent diese Form besonders häufig[2]. Die Nutzung nimmt mit Höhe des Bildungsstandes ab[3].

Formen

Heute werden technisch gesehen hauptsächlich drei Chatformen unterschieden:

  • Der Internet Relay Chat (IRC) – wurde in den 80er Jahren entwickelt. Er benötigt einen eigenen Chat-Server. Diese Server sind meistens untereinander vernetzt. Zudem wird eine Client-Software benötigt, die entweder auf den Rechnern der chattenden Personen installiert ist oder aber über einen Browser gestartet wird, z. B. ein Java-Web-Client. Für die Steuerung des Clients werden spezielle IRC-Kommandos verwendet.
  • Bei Instant Messaging wird der Chat in der Regel nicht in einem öffentlichen Kanal geführt, sondern nur zwischen denjenigen, die die entsprechende Software auf ihrem Rechner installiert haben.

IRC und Instant Messaging beinhaltet meistens weitere Funktionalitäten wie das Erstellen von Chatlogs (Gesprächsprotokollen) oder das Übermitteln von Daten und Hyperlinks. Allen drei Varianten ist gemeinsam, dass meistens nicht unter bürgerlichem Namen gechattet wird, sondern unter einem Pseudonym (Nickname). Im IRC und in Web-Chats ist der Austausch meistens in Chatrooms bzw. Channels organisiert, die sich speziellen Themen widmen.

Chatiquette

Zu beachten ist die Chatiquette. Hierbei handelt es sich um spezielle Regeln für die Umgangsformen in einem Chat. Das Internet ist zwar scheinbar anonym, genau aus diesem Grund sollten Regeln eingehalten werden, um Missverständnisse auf Grund der fehlenden visuellen Komponente zwischen den Teilnehmern zu vermeiden.

Allgemeine Regeln für die Umgangsformen im Internet beschreibt die Netiquette.

Chatter-Treffen

Da man sich in einem Chat nur „virtuell“ unterhalten kann, werden von manchen Chat-Communitys oder auch Privatpersonen sog. Chatter-Treffen (CT) organisiert. Hier treffen sich die Chatter dann auch im wirklichen Leben („real life“), um sich auszutauschen oder organisatorische Dinge zu besprechen. Treffen, bei denen sich Mitglieder eines Chat-Kanals (z. B. IRC-Channel) treffen, nennt man Channelparty.

Die ersten Chattertreffen Europas fanden schon 1987 statt und nannten sich Relay-Partys entsprechend dem Vorläufer von IRC, Bitnet Relay.

Gefahren und Probleme

Es liegt in der Natur der Sache, dass man sich in Chats nie sicher sein kann, ob das Gegenüber auch wirklich das ist, wofür er/sie sich ausgibt. Dies gilt auch für Chats, in denen die Benutzer Steckbriefe besitzen. Scheinbar persönliche Informationen und Fotos müssen nicht unbedingt mit der realen Person übereinstimmen, da die Registrierungsdaten in der Regel nicht verifiziert werden. Chatter, die sich für etwas ausgeben, was sie nicht sind, nennt man Fakes. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass man mit einem Mann spricht, der sich für eine Frau ausgibt etc. Selbst wenn eine Verifikation stattfindet, muss deren Zuverlässigkeit nicht immer gegeben sein. Gerade Kinder und Jugendliche sollten auf diesen möglichen Unterschied zwischen „Online-Persönlichkeit“ und Realität hingewiesen werden.

Chatsucht

Der Spaß am Chatten kann für Kinder und Jugendliche − aber auch für Erwachsene − zu einer Chatsucht werden. Dies wird häufig bei Personen beobachtet, die gerade begonnen haben zu chatten. Vor allem bei Personen mit einem gestörten sozialen Umfeld kann sich dieses Problem verfestigen. Die Chatsucht kann in Verbindung mit einer Onlinesucht auftreten. Begünstigt wird dies dadurch, dass man sich anderen Teilnehmern gegenüber als Persönlichkeit ausgeben kann, die man im tatsächlichen Leben nicht ist. Dies kann zu Realitätsverlust führen, da man sich auch außerhalb des Chatrooms für die im Chat erstellte Person halten kann.

Kommunikation im Chat

Die Kommunikation im Chat findet zeitgleich (synchron) statt und nicht zeitlich versetzt (asynchron), wie z.B. in der E-Mail-Kommunikation. Die teilnehmenden Chatter tippen ihre Gesprächsbeiträge in ein Eingabefeld und schicken sie per Mausklick ab. Ab diesem Zeitpunkt ist der Beitrag für alle im Chat-Raum sichtbar. Die Kommunikation im Chat ähnelt einem mündlichen Gespräch. Medial ist sie zwar schriftlich realisiert, konzeptionell aber eher mündlich, denn es gibt die für ein Gespräch typischen Sprecherwechsel und weitere Gesprächsmerkmale wie Spontaneität, Privatheit, Emotionalität, thematische Orientierung etc.

Sprache im Chat

Im Chat steht eine korrekte Verwendung der Sprache auf syntaktischer und orthographischer Ebene nicht im Vordergrund. Anakoluthe (Konstruktionsbrüche), Aposiopesen (Satzbrüche) sowie umgangssprachliche Kontraktionen, Ellipsen, Interjektionen, dialektale und soziolektale Ausdrücke verleihen der Sprache im Chat einen Slang-Charakter. Tippfehler und grammatikalische Fehler sind häufig, Satzzeichen spielen fast keine Rolle und oft wird konsequent klein geschrieben. „Das Ökonomieprinzip steht […] eindeutig als Maxime der Äußerungsproduktion im Vordergrund.“ (Geers 1999, 5). Die fehlenden parasprachlichen Mittel werden durch Emoticons (z.B. :-), ;-) oder :-o ) und Akronyme (z.B. lol = laugh out loud) oder Abkürzungen ersetzt.

Fremdsprachenlernen im Chat

Möchte man als Lernender das Medium Chat nutzen, um seine Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern (Fremdsprachenlernen im Chat), sollte man aufgrund der besonderen Kommunikations- und Sprachmerkmale von Chats Räume wählen, die extra dafür eingerichtet wurden, sogenannte Lernchats oder Didaktische Chat-Räume (DCRs).

Siehe auch

Fußnoten

  1. Statistisches Bundesamt, Fachserie 15 IKT 2006, Reihe 4, S. 27
  2. Statistisches Bundesamt, Fachserie 15 IKT 2006, Reihe 4, S. 29
  3. Statistisches Bundesamt, Fachserie 15 IKT 2006, Reihe 4, S. 30

Literatur

  • Geers, R. (1999). Der Faktor Sprache im unendlichen Daten(t)raum. Eine linguistische Betrachtung von Dialogen im Internet Relay Chat. In: Naumann, Bern (1999). Dialogue analysis and the Mass Media. Proceedings of the International Conference, Erlangen 1998. Tübingen. S. 83-100. (Beiträge zur Dialogforschung 20)
  • Haase, M. et al. (1997). Internetkommunikation und Sprachwandel. In: Weingarten, R. (Hg.). Sprachwandel durch Computer. S. 51-85. Opladen: Westdeutscher Verlag.
  • Platten, Eva (2001): Die Bedeutung von Chats für das Fremdsprachenlernen. Uni Giessen, Diplomarbeit Online
Wiktionary: Chat – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: chatten – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen